DE3635261A1 - Aus einem werkstoff spritzbarer kaefig fuer waelzlager - Google Patents
Aus einem werkstoff spritzbarer kaefig fuer waelzlagerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Käfig für Wälzlager, der
aus einem spritzbaren Werkstoff besteht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Käfigprinzip zu erstellen,
das es erlaubt, in einem Werkzeug bzw. in ein und demselben
Produktionsgang Käfige herzustellen, die bei gleichen und
gleich großen Wälzkörpern für Lager unterschiedlichen Durchmessers,
also große und kleine Lager, verwendbar sind.
Dabei wird angestrebt, dieses Käfigprinzip so auszugestalten,
daß auch Käfige gebildet werden können, die entweder in ihrer
Ebene oder in senkrechter Richtung dazu zu einem Ring biegbar
und die schließlich auch für Linearlager geeignet sind. Schließlich
ist die Aufgabe gestellt, mit einem Werkzeugsatz auch Käfige
herzustellen, die zum einen für kleine oder große gleichartige
oder zum anderen für ungleichartige Wälzkörper geeignet
sind.
Diese Forderungen sollen ferner so gelöst werden, daß durch
den Käfig eine einseitige Wälzkörperführung vorhanden ist.
Diese Aufgabe nach der Erfindung wird gelöst, wenn der Käfig
einteilig aus einem endlosen, in einem einzigen Werkzeug in
an sich bekannter Weise gespritzten Band besteht, das Aussparungen
für die Aufnahme von Wälzkörpern hat und das im Bereich
der Aussparungen diese zu einem kleinen Teil überdeckende
und aus der Ebene des Bandes herausragende Halter für
die Wälzkörper aufweist, die durch die einzudrückenden Wälzkörper
verdrängbar sind.
Damit ist die Aufgabe im Prinzip gelöst: Der Käfig kann als
endloses Band hergestellt und jeweils in der entsprechenden
Länge abgetrennt und die Wälzkörper von wenigstens einer
Seite aus so eingedrückt werden, daß sie beidseitig gehaltert
sind. Das Band kann dann entweder für ein Linearlager dienen
oder zu Ringlagern großen und kleinen Durchmessers zusammengebogen
werden. Vorzugsweise sind die Halter auf ihrer Innenseite
der Kontur der Wälzkörper angepaßt, so daß diese bereits
hierdurch wälzkörpergeführt sind.
Nach einer weiteren vorteilhaften und sehr wesentlichen Weiterbildung
der Erfindung sind nur die Halter der einen Seite des
Käfigbandes durch die einzudrückenden Wälzkörper verdrängbar,
wogegen die Halter der anderen Bandseite, die die Aussparung
verengen, als durchgehende starre Kanten ausgebildet sind,
wodurch sie, der Kontur der Wälzkörper angepaßt, eine noch
bessere Wälzkörperführung ergeben. Eine gute Wälzkörperführung
sichert aber einen ruhigen Lauf der Wälzkörper, erhöht die
Tragkraft und mindert das Lagergeräusch.
Ferner läßt sich das Verhältnis zwischen Werkstoffeigenschaften
und Banddicke dem jeweiligen Anwendungsfall anpassen. Hat
das Band eine größere Dicke, dann können Dünnstellen und/oder
Schlitze in den Stegen zwischen den Aussparungen vorgesehen
sein, so daß auch solche Käfigbänder aus ihrer Ebene heraus
zu einem Ring gebogen werden können.
Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist es möglich,
das Käfigband auch in dessen Ebene zu einem Ringband zu
biegen, wenn die Schlitze sich keilförmig nach außen öffnen.
Schon vor Jahrzehnten ist durch die deutsche PS 8 04 737 vorgeschlagen
worden, einen Käfig für Wälzkörper aus einem Kunststoff
durch Pressen oder Gießen herzustellen. Der ein- oder
zweiteilige Käfig ist als Ring hergestellt, so daß, würde man
diesen Vorschlag in die Praxis umsetzen, für jede Lagerart
und Größe andere Werkzeuge benötigt würden. Diese Vorlage
ist also nicht geeignet, die der Erfindung gestellten Aufgaben
auch nur annähernd zu lösen.
Daß es in der Kunststoffindustrie ebenso lang geläufig ist,
komplizierte und auch endlose Teile (Meterware) in Werkzeugen
mit Schiebern der unterschiedlichsten Art herzustellen, geht
aus der DE-AS 11 98 990 hervor. Bei Meterware wird dort
- wie bei der Erfindung - so verfahren, daß ein Teil eines
Bandes o. dgl. vorgespritzt und das nächste Teil im selben
Werkzeug aufgespritzt wird.
Diese in der allgemeinen Kunststofftechnik also seit langem
bekannte Produktion ist durch die DE-OS 15 75 484 auf Lager
übertragen worden, und zwar rein als papierne Technik; denn
diese Technik hat nachweisbar keinen Eingang in die Praxis
gefunden. Dies hängt wohl damit zusammen, daß jener Erfinder
in Kenntnis der DE-AS 11 98 990 versuchen wollte, die bis
dahin übliche zylindrische und mit Kugeln bestückte Hülse
aus Messing durch eine gespritzte Kunststoffmatte zu ersetzen,
was ihm aber nicht gelungen ist. Diese Hülsen bestehen nämlich
noch heute aus Messing und auch sein Hinweis darauf, daß
man in dieser Weise auch Käfigbänder herstellen könnte, hat
in der Fachwelt keinen Niederschlag gefunden, obgleich die
Mittel dazu bekannt gewesen sind.
Die vorgeschlagene Kunststoffmatte für den gedachten Zweck
hätte wirtschaftlichen Erfolg bringen können, da sie für Lager
gedacht war, die weder an Präzision besondere Ansprüche
stellen, noch hohe Umlaufgeschwindigkeiten zu bewältigen
haben. Dies geht schon allen daraus hervor, daß die
Hinterschneidungen über den gesamten Umfang der Wälzkörper
verlaufen, sie also nur ganz gering sein können oder sehr
labil sein müssen. Eine Wälzkörperführung ist damit also nicht
möglich, wogegen die Erfindung diese Möglichkeit vor allem
dann in besonderem Maße eröffnet, wenn die Wälzkörper nur
von einer Seite aus eindrückbar sind.
Diese DE-AS offenbart also keinen Käfig für - im Sinne dieses
Wortes - Lager, sondern eher einen Käfig für Gleitkörper,
bei denen es weder auf Präzision noch auf Geräuscharmut ankommt.
Die Unbrauchbarkeit dieser Käfigmatte bzw. dieses Käfigbandes
für Lager hoher Präzision, hoher Belastbarkeit und hoher
Umlaufgeschwindigkeit belegt die nach Offenbarung der DE-
OS 15 75 484 erschienene Patentliteratur und nicht zuletzt der
Markt. So zeigt die DE-OS 34 24 741 aus dem Jahr 1984, von
der endlosen Käfigmatte abweichend, einen ringförmigen Käfig
wie eh und je.
Die wesentlich ältere DE-OS 15 75 484 hatte also diesem Erfinder
keine Regel zum technischen Handeln geben können, um einen
Käfig nach Art der Erfindung herstellen zu können. Bestätigt
wird dies auch durch die DE-OS 34 22 657, in der ein
Wälzlagerkäfig dargestellt und beschrieben ist, der aus
mehreren Segmenten besteht, die durch Zwischenstücke
miteinander verbunden sind.
Alle diese Käfige sind noch heute auf dem Markt, obgleich das
Bedürfnis nach besseren und preiswerteren Käfigen besteht.
Die Erfindung eröffnet aber auch die Möglichkeit, in einem
Grundwerkzeug verschiedenartige Lager durch den Einsatz
unterschiedlicher Werkzeuge herzustellen, Matrix und Patrix
des einen Käfigbandes gegen andere auszutauschen, so daß
vorallem im Falle kleinerer Serien nur ein Teil der Werkzeuge
ausgetauscht werden muß.
In den Ansprüchen sind weitere Ausgestaltungen der Erfindung
beansprucht, die anhand von Ausführungsbeispielen der Erfindung
im folgenden erläutert werden. Die schematischen Zeichnungen
bedeuten hierbei:
Fig. 1 ein Käfigband für ein Kugellager,
Fig. 1a einen Schnitt nach a-a der Fig. 1,
Fig. 1b einen Schnitt nach b-b der Fig. 1,
Fig. 1c die Seitenansicht der Fig. 1,
Fig. 2 ein Käfigband für Zylinderrollenlager, gestreckt,
Fig. 2a dieses Käfigband in seiner Ebene gebogen und
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Bandes der
Fig. 1
Alle Käfigbänder werden als Meterware so hergestellt, daß das
jeweilige Werkzeug bei Beginn der Fertigung nicht ganz mit
spritzbarem Material gefüllt wird, so daß beim ersten Spritzvorgang
nur etwa ein Teil des Käfigbandes, beispielsweise vier
Fünftel der Werkzeuglänge, zum Spritzen ausgetragen wird.
Dabei ist Vorsorge getroffen, daß das im Produktionsprozeß
hintere Stück (Fünftel) unter der verlangten Käfigbanddicke
bleibt, so daß beim nächsten Spritzvorgang auf dieses Bandstück
Spritzmasse aufgespritzt werden kann. Jeder weitere
Spritzvorgang erfolgt, nachdem der größte Teil des fertig gespritzten
Bandteils aus dem Werkzeug hinausgeschoben worden
ist.
Ein auf diese Weise hergestelltes endloses Kugellager-Käfigband
ist in den Fig. 1 und 3 in zwei verschiedenen Versionen dargestellt.
Ein Käfigband 1 mit nur bedingter Wälzkörperführung ist in Fig. 1a,
1c und Fig. 3 und in Fig. 1 bis auf dessen rechtes Ende
dargestellt. Es weist Aussparungen als Kugelhalterungen 10 und
beidseitig über seine Ebene und über die Aussparungen
hinausreichende, als elastische Finger 11 ausgebildete Halter
für die Kugeln 2 auf, die beim Einsetzen der Kugeln 2 aber
dennoch während ihres Laufens ausreichenden Halt und eine 2
gewisse Führung geben, da deren Innenkontur dem Kugelumfang
angepaßt ist.
In Fig. 1b und der Fig. 1 und 1c am rechten Ende ist eine
Ausführung gezeigt, bei der Finger 11 nur auf einer Bandseite
als Wälzlagerführung ausgebildet sind. Bei diesem Käfigband
können die Kugeln 2 also nur von der einen Seite aus in die
Aussparungen 10 eingedrückt werden. Hierbei handelt es sich
um ein endloses Käfigband mit einseitiger Wälzkörperführung.
Je nach Anwendungsfall kann dieses Käfigband 1 so beschaffen
sein, wie es in Fig. 1a und dem dazugehörigen Teil der Fig. 1
dargestellt ist. In dieser Form und ohne die Nuten 14 ist das
Käfigband 1 besonders für Linearlager geeignet. Sind aber Nuten
14 in den Stegen 13 vorgesehen, dann ist es auch für Ringlager
geeignet, weil es aus seiner Ebene heraus zu einem Ring gebogen
werden kann. In beiden Fällen wird es vom endlosen Band in
der erforderlichen Länge abgeschnitten und entweder gestreckt
in die linearen Laufbahnen eingelegt oder zu einem Ring gebogen.
In diesem Fall können die beiden gegeneinanderstoßenden Enden
im Werkzeug selbst zusammengespritzt werden.
Sowohl beim Linear- als auch beim Ringlager kann das Käfigband
durch die entsprechende Material- und/oder Wandstärkenwahl
eine ausreichende Steifigkeit haben. Es ist aber auch möglich,
wie in Fig. 1, rechts, Fig. 1b und 3 gezeigt ist, das Käfigband
flexibel zu halten und außen eine Nut 15 vorzusehen, in die ein
Draht 3, eine Feder 30 oder eine Dichtung 31 eingelegt wird,
so daß hierdurch die nötige Steifigkeit erreicht wird.
In den Fig. 2 und 2a ist ein in gleicher Weise hergestelltes Käfigband
dargestellt, das zwar für Zylinderrollen ausgelegt, aber
nicht auf solche Wälzkörper beschränkt ist. Es ist im Gegensatz
zum vorbeschriebenen Beispiel so ausgebildet, daß es zwar als
linear verlaufendes endloses Band hergestellt wird, daß es aber
in seiner Ebene zu einem Ring biegbar ist.
Dies ermöglichen die Schlitze 16, die je nach dem Durchmesser
des zu bildenden Rings mehr oder weniger stark nach außen
offen sind.
Die Aussparungen 10 sind der Kontur der Zylinderrollen angepaßt,
die Wälzkörperführungen sind ebenfalls mit 12 bezeichnet. Auf
deren Gegenseite sind nicht erkennbare, schmale und leicht gewölbt
in die Aussparungen 10 hineinreichende Kanten vorgesehen,
die Zylinderrollen einzudrücken.
Auch bei diesem Käfigband können Nuten 15 vorgesehen sein,
in die ein Draht 3, eine Feder 30 oder eine Dichtung 31 eingelegt
werden können.
Claims (9)
1. Käfig für Wälzlager aus einem spritzfähigen Werkstoff, dadurch
gekennzeichnet, daß er einteilig aus einem endlosen,
in einem Werkzeug in an sich bekannter Weise abschnittsweise
gespritzten Band (1) besteht, welches Aussparungen
(10) für die Aufnahme von Wälzkörpern (2) und diese wenigstens
zu einem Teil überdeckende Halter (11, 12) für die Wälzkörper
(2) aufweist, die wenigstens auf einer Bandseite elastisch
verdrängbar sind.
2. Einteiliger Käfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halter auf ihrer Innenseite der Form der Wälzkörper
(2) angeglichen sind.
3. Einteiliger Käfig nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halter der einen Seite des Bandes als aus der
Ebene des Bandes (1) herausragende, elastische Eigenschaften
aufweisende Finger (11) ausgebildet und auf der anderen Seite
überstehende Kanten (12) vorgesehen sind, die starr sind
und eine Wälzkörperführung darstellen.
4.Einteiliger Käfig nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß auf beiden Seiten des Bandes die Aussparungen
(10) für die Wälzkörper überdeckende Kanten (12) vorgesehen
sind, von denen die Kanten der einen Seite nur geringfügig
in die Aussparung hineinragen, so daß sie ein Eindrücken
der Wälzkörper erlauben, und die Kanten (12) der anderen
Seite weiter in die Aussparung hineinragen und eine Wälzkörperführung
ergeben.
5. Einteiliger Käfig nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Dicke und Eigenschaften
des Bandmaterials so aufeinander abgestimmt sind, daß es,
mit Wälzkörpern bestückt, aus seiner Ebene heraus biegbar
ist.
6. Einteiliger Käfig nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Dicke und Eigenschaften
des Bandmaterials so aufeinander abgestimmt sind, daß es
an sich nicht ohne weiteres biegbar ist und daß im Verlauf
des Bandes quer zu ihm verlaufende, ein Biegen des Bandes
ermöglichende, Dünnstellen (Nuten 14) vorgesehen sind.
7. Einteiliger Käfig nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Verlauf des Bandes
quer zu ihm angeordnete Schlitze (16) vorgesehen sind.
8. Einteiliger Käfig nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das linear gespritzte
Band Schlitze (16) aufweist, die sich nach der einen Bandseite
nach außen öffnen und auf der anderen Seite geschlossen
sind.
9. Einteiliger Käfig nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Käfigband außen
eine Nut zur Einlage eines Verstärkungsteils, beispielsweise
eines Drahtes (3), einer Feder (30) oder einer Dichtung
(31) aufweist.
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Country Status (3)
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