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Öseneinsetzmaschine mit zwei Locher- und Stempelvorrichtungen. Für
diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsverträge vom 2. Juni i911 die Priorität auf
Grund der Anmeldung in Großbritannien vom 6. April 192o beansprucht. Die Erfindung
betrifft eine Maschine zum Einsetzen von Ösen, Schnürhaken und anderen Befestigungsmitteln
in Stiefel, Schuhe, Korsetts oder andere Gegenstände.
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Die Erfindung ist besonders bei einer doppeltwirkenden Öseneinsetzmaschine
anwendbar, bei der zwei Ösen gleichzeitig in die Kanten von zwei Stoffstücken eingesetzt
werden.
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Die Öseneinsetzmaschine besitzt in an sich bekannter Weise zwei Locher-
und Stempelvorrichtungen, von denen jede einen Locher und einen Stempel aufweist,
und ferner zwei zusammenwirkende, den Stoff festklemmende Vorrichtungen, von denen
jede den Stoff festklemmende Glieder aufweist, die auf zwei Stoffstücke einander
Entgegenwirken.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung trägt eine im wesentlichen parallel
zur Richtung der Locher- und Stempelbewegungen angeordnete Antriebswelle eine Reihe
von Kurvengliedern zu beiden Seiten der Stoffebene, um den Lochern und Stempeln
die Loch- und Stempelbewegungen zu erteilen und gegenseitige Stoffvorschubbewegungen
zwischen den Locher-und Stempelvorrichtungen einerseits, und den den Stoff festklemmenden
Vorrichtungen anderseits zu erzeugen.
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Hierdurch wird der Vorteil bedingt, daß die arbeitenden: Teile auf
beiden Seiten des Stoffes bequem doppelt ausgebildet -werden! können. Eine jede
Gruppe der Loch-, Stempel- und den Stoff erfassenden Glieder bildet für sich ein
vollständiges Ganzes und kann mit der Antriebswelle auf der betreffenden Seite des
Stoffes unmittelbar verbunden werden, woraus eine Vereinfachung in der Bauart der
Vorrichtung folgt, so daß die mehrfache Anordnung von Gelenken zwischen den einzelnen
Teilen der Bewegungsvorrichtungen und somit ein toter Gang, sowie ein Geräusch beim
Arbeiten und eine Abnutzung der einzelnen Teile vermieden wird. In den Zeichnungen
ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht 'der Maschine. Abb. a ist ein. wagerechter
Schnitt nach der Linie 2-2 von Abb. i.
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Abb. 3 ist ein senkrechter Schnitt durch den oberen Locher und Stempel.
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Abb.4 zeigt in größerem Maßstäbe den unteren Teil der Abb, 3.
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Abb. 5 ist eine Teilansicht nach Linie 5-5 in Abb. z und zeigt die
feststehende doppeltwirkende Werkstückklemme in vergrößertem Maßstäbe.
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Das Maschinengestell besteht aus einer hohlen Grundplatte i, in welcher
eine Antriebsscheibe und eine Abstellvorrichtung angeordnet sind. Eine senkrechte
Welle :2 wird durch dieAntriebsscbeibe getrieben und ist inLagern des Rahmens gelagert.
Auf der Welle sind Nutenzylinder angebracht, die zur Betätigung verschiedener Teile
der Maschine dienen. Der Nutenzylinder am: oberen Ende der Welle :2 besitzt Kurvennuten
3 und 6, durch welche Rollen 4 und 7 eine senkrechte Bewegung erhalten:. Im Rahmen
i ist eine in senkrechter Richtung verschiebbare hohle Stempelstange 8 angeordnet,
die an einer Seite einen eine Rolle 7 tragenden Bolzen. aufweist, und deren unteres
Ende wagerecht abgebogen ist. Ein hohler Stempel io ist in diesen wagerechten Teil
eingeschraubt und wird durch eine Mutter in bestimmter Lage gehalten. Eine Locherstange
5 ist innerhalb der Stange 8 verschiebbar angeordnet und weist an einer Seite einen
eine Rolle 4 tragenden Bolzen auf, der sich durch einen Schlitz in der Stange 8
erstreckt. Ein Locher g ist in das untere Ende der Stange 5 eingeschraubt, wird
durch eine Mutter gehalten und erstreckt sich bis unter das Ende des Stempels io.
-Eine Feder 12 ist mit einem Ende am Rahmen i und mit dem anderen Ende an einem
an der Locherstange 5 sitzenden Bolzen befestigt und dient dem
Zweck,
jeden noch so kleinen toten Gang zwischen der Rolle 4 und der Kurvennut 3 aufzunehmen.
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Da zwei Stoffstücke gleichzeitig durch gegeneinander wirkende obere
und untere Locher und Stempel bearbeitet werden, genügt die Beschreibung der oberen
Teile. Die unteren Locher und Stempel stimmen in allen Teilen mit den oberen überein;
die Bezugszeichen in den Zeichnungen entsprechen sich ebenfalls.
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Zwischen den oberen und unteren: Lochern und Stempeln ist eine feste
Klemmbacke angeordnet, die in Linie mit den Lochern und Stempeln liegende Stempelfläche
i i an ihrer Ober- und Unterseite aufweist. Oberhalb und unterhalb der festen Klemmbacke
und dicht neben. einer Seite der Stempelfläche i i sind federnde Klemmbacken 47
angebracht; diese zwei federnde Backen bilden mit der festen Klemmbacke zusammen
eine Werkstückklemme. Die drei Klemmbacken sind am Rahmen i durch eine einzige Schraube
befestigt (Abb-. 5). Außen ist die feste Klemmbacke keilförmig gestaltet, während
die Enden der Federklemmbacken von der festen Klemmbacke abgebogen sind, so daß
das Werkstück leicht auf jeder Seite der festen Klemmbacke eingeführt werden kann.
An der anderen Seite der Stempelflächen sind die Greifenden der drei Vorschubklemmbacken
13, 16 und 17 angebracht. Die Enden der Backen 16 und 17 sind mit Gummi- oder anderen
elastischen Einsätzen 16a, 17a ausgestattet, durch die der Stoff leicht und doch
fest zwischen den Backen 16 und 17 und der Backe 13 gehalten wird. Die Backe 13
ist auf einer Schwingwelle 14 befestigt, welche bei 15 in Ansätzen des Rahmens i
gelagert ist, während die Backen 16 und 17 über und unter der Backe 13 angebracht
und an der Schwingwelle drehbar durch Schrauben 18 und i9 befestigt sind. Eine an
den Backen 16 und 17 befestigte Feder 30 drückt sie gegen die Backe 13.
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Die Backen 13, 16 und 17 können ausgeschwungen werden zwecks Vorschiebens
der Werkstücke, die zwischen ihnen gehalten werden. Eine Feder 2o sitzt an einer
durch Schrauben 21 und 22 an einem verlängerten Ansatz des Rahmens i befestigten
Stange, während das untere Ende der Feder für einen Schlitz eines von der Schwingwelle
14 sich erstreckenden Armes paßt. Die Feder 2o ist bestrebt, die Welle 14 entgegengesetzt
dem Uhrzeigers.inn zu drehen, wobei die Vorschubbacken gegen die Welle 2 bewegt
werden. Die Vorschubbacken werden auf einer Seite durch eine von der Schwingwelle
14 sich erstreckende Platte und auf der anderen Seite durch eine Stange 31 geführt,
welche durch Schrauben 32 und 33 an dieser Platte befestigt ist. Infolge des durch
die Feder 2o ausgeübten Zuges drückt die Backe 17 gegen einen Stift 23, welcher
auf einem um eine Schraube 35 drehbaren Hebel 24 sitzt. Der Hebel 24 legt sich seinerseits
gegen einen Vorschubnocken 25 der Welle 2. Am Ende einer Vorschubbewegung werden
die Backen 16 und 17 so bewegt, daß sie das Werkstück durch eine Auslösevorrichtung
26 freigeben, die bei 27 am Rahmen i drehbar befestigt ist und aus einem Arm, der
auf einer Seite sich gegen einen Nocken 46 der Welle 2 legt, und zwei vorstehenden
Zinken 28 auf der anderen Seite besteht, von denen jeder sich gegen eine schräge
Fläche 29 der Backen 16 und 17 legt. Der Arm der Vorrichtung 26 wird gegen. den
Nocken 46 durch eine einerseits am Rahmen i und anderseits an einem von der Freigabevorrichtung
vorstehenden Balzen befestigte Feder 48 gedrückt. Bei Drehung des Nockens 46 werden
die Zinken 28 gegen die schrägen Flächen der Backen 16 und 17 gelegt und öffnen
dadurch diese Backen gegen die Wirkung der Feder 30.
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Die Länge des Vorschubes und die daraus sich ergebende Entfernung
zwischen den Ösen wird wie folgt geregelt. Die Schraube 35, auf der der Hebel 24
drehbar angebracht ist, wird von einer einstellbaren, in einer Führung des Rahmens
i verschiebbaren Stange 34 gehalten. Die Stange 34 wird an einem Ende in der Führung
durch eine Verschlußstange 36 gehalten, die durch Schrauben 37 am Rahmen befestigt
ist. Das andere Ende der Stange 34 wird durch ein Winkelstück 38 am Rahmen gehalten.
Eine Feder 43 ist an einem, Ende an einem Ansatz der Stange 34 und am anderen Ende
am Rahmen i befestigt und ist bestrebt, die Stange 34 nach rechts und zum Anschlag
an das Ende einer Schraube 39 zu bringen, die in das Winkelstück 38 eingeschraubt
ist. Durch Drehung der Schraube 39 wird die Stellung der Stange 34 verändert, wodurch
der Drehpunkt 35 des Hebels 24 verschoben wird, was zur Folge hat, daß die Größe
des Ausschlags der Backen 13, 16 und 17 verändert wird. Die Schraube 39 wird in
eingestellter Stellung durch eine Mutter 45 gehalten. Um eine Vergrößerung der Entfernung
zwischen den Ösen zu jeder Zeit während des Betriebes der Maschine zu gestatten,
ist eine biegsame Schnur 4o am Ende der Stange 34 gegenüber der Einstellschraube
39 befestigt und über eine Führungsscheibe 41 zu einem nicht gezeigten. Fußtritt
geführt; mit Hilfe dieser Anordnung kann der Arbeiter jederzeit die Stange 34 nach
links bewegen und damit die Vorschubbewegung der Vorschubbacken vergrößern. Um diese
Bewegung veränderlich zu begrenzen, ist eine einstel!1'bare Begrenzungsschraube
42 mit Mutter so am Rahmen angebracht, daß sie gegen einen Ansatz 34a
der
Stange 34 stößt. Eine Anzeigevorrichtung kann bei der Herbeiführung der verschiedenen
Einstellungen verwendet werden.
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Die Maschine wird wie folgt betrieben: Die Stoffstücke werden zwischen
die Federkle:nmbacken 47 und die feste Klemmbacke so eingeführt, daß die Enden des
Stoffes -weit genug reichen, um zwischen den Vorschubbacken 13, 16 und 17 zu liegen,
welche gewöhnlich geöffnet sind. Wenn die Maschine in Gang gesetzt ist, gestattet
der N ocken ..l.6 der Feder 48 ein Zurückziehen der Zinken 28 von den schrägen Flächen
29, während die Feder 3o die Vorschubbackem 16 und 17 schließt, wobei das Werkstück
zu beiden Seiten der Stempelflächen i i in ihrer unmittelbaren Nähe gehalten wird.
Die Drehung der V@elle 2 bringt die Kurvennuten 3 und 6 zur Einwirkung auf die Rollen.
d. und 7 und drückt die Locher 9 und Stempel io gegen den Stoff, bis die Locher
9 Ösen von den nicht gezeigten Zuführungsrinnen entnommen und durch den Stoff bis
auf die Stempelflächen i i gedrückt haben. Darauf werden durch entsprechende Gestaltung
der Kurvennuten 3 die Locher 9 in ihrer Lage festgehalten, während die Kurvennuten
6 die Stempel io weiterbewegen, wobei die letzteren sich teleskopartig über die
Locher 9 schieben und die Ösen durch die Löcher in. den Stoff und gegen die Nuten
der Preßflächen i i pressen. Darauf betätigen die Kurvennuten 3 und 6 in umgekehrter
Richtung die Locher 9 und Stempel io zur Freigabe der Ösen. Der Stoff wird auf einer
Seite der Ösen fest durch die Klemmbacken ergriffen, während er auf der anderen
Seite zur g:eichen Zeit durch die Vorschu"3tacken 13, 1.6 und 17 erfaßt w:rd, wodurch
das Anhaften einer Öse an einem Locher und ein Herausziehen der Öse wirksam verhindert
wird. Sobald die Ösen freigegeben sind, schwingt der Nocken 25 den Hebel 24 um seinen
Drehzapfen 35, drückt dabei den Stift 23 gegen die Backen 17 und schwingt die ganze
Vorschub--#orrichtung um die Schwingwelle 1¢ gegen den Widerstand der Feder 2o,
wodurch der Stoff vorgeschoben wird. Am Ende der V orschubbewegung betätigt der
Nocken 46 die Fieigabevorrichtung 26 gegen :die Spannung ei-er Feder .48 und bewegt
die Zinken 28 auf den schrägen Flächen 29 der Backen 16 und 17, wojurch diese auseinandergespreizt
und vom Stoff entfernt werden. Hierauf bewirkt der V orschubnocken 25, daß die Feder
25 die gesamte Vorschubvorrichtung in ihre normale Lage zurückführt, in der die
offenen Greifenden der Vorschubbacken auf einer Seite dicht an den Stempelflächen
i t sich befinden, und darauf wird die Maschine selbsttätig angehalten. Nach Wiederingangsetzen
der Maschine wiederholt sich die beschriebene Arbeitsfolge.