DE3629334A1 - Flachstrickmaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flachstrickmaschine mit Um
hängeeinrichtung und mit Einstreif- und/oder Maschennie
derhalteelementen.
Die bei Flachstrickmaschinen herkömmlicherweise unterhalb
der Nadelbetten angeordneten Gestrickabzugsvorrichtungen
haben sich verschiedentlich als nachteilig erwiesen. Bei
der Herstellung von Formstrickwaren ergeben sich im Ge
strick ungleiche Abzugsspannungen, wenn nicht alle Ge
strickbereiche gleichzeitig von den Abzugsorganen erfaßt
werden können. Nachteile ergeben sich auch bei Gestricken
mit Musterungen durch unterschiedliche Maschenbildung,
wenn beispielsweise Henkelanhäufungen auftreten, oder
auch bei Strickverfahren zum Bilden von Spickeln in der
Strickware. Um diese bekannten Nachteile zu vermeiden,
hat man versucht, die Wirkung herkömmlicher Abzugsvorrich
tungen ganz oder teilweise durch die Wirkung von mit dem
Schlitten der Flachstrickmaschine mitbewegten Einstrei
fern, die in den Kammspalt der Flachstrickmaschine eintau
chen, und durch die Wirkung von stationären widerhaken
artigen Maschenniederhaltern im Kammspalt zu ersetzen. Mit
diesen Einrichtungen sollen die alten Maschen im Kammspalt
der Maschine niedergehalten bleiben, wenn die Nadeln zur
Bildung neuer Maschen oder Fanghenkel oder zum Umhängevor
gang ausgetrieben werden. Diese Einrichtungen bringen eine
merkliche Verbesserung, weil sie direkt auf das in den
Nadeln hängende Gestrick einwirken und dadurch einen bes
seren Spannungsausgleich der nebeneinander auf den Nadeln
angehäuften Maschenformationen bewirken.
Unter Einstreif- und/oder Maschenniederhalteelementen sind
Elemente zu verstehen, wie sie beispielsweise aus den
Druckschriften GB-PS 844 186, 10 53 477, GB-OS 21 20 684,
DE-GM 80 19 179, DE-OS 30 13 145, 34 23 564 und 34 28 059
ersichtlich sind.
Selbst mit diesen Anordnungen läßt sich allerdings nicht
ganz vermeiden, insbesondere bei hoher Strickgeschwindig
keit, daß auf manchen Maschen ein weniger starker Zug
lastet als auf anderen Maschen und somit zwangsläufig eine
freiere Beweglichkeit dieser Maschen entsteht, was bei
schnellaufenden Maschinen dadurch zu Gestrickfehlern
führen kann, daß, insbesondere bei sehr langen Maschen,
Maschenköpfe etwa beim Umhängen nicht oder nur teilweise
gespleißt in den Haken der übernehmenden Nadel gelangen,
oder aber beim Rückzug der übergebenden oder strickenden
Nadel über die geöffnete Nadelzunge hinweg ebenfalls ganz
oder nur teilweise wieder in den Haken zurückgleiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei diesen mit
Einstreif- und/oder Maschenrückhalteelementen zum Maschen
niederhalten im Kammspaltbereich versehenen Flachstrick
maschinen sicherzustellen, daß trotz der vorhandenen
geringeren Maschenspannungen auch bei schnellaufender
Maschine eine sichere Verarbeitung des Fadens und Behand
lung der Maschen durch die Strickwerkzeuge gewährleistet
bleibt.
Die gestellte Aufgabe wird bei einer Flachstrickmaschine
der genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sie
mit Zungennadeln versehen ist, deren Zunge in an sich be
kannter Weise zwei stabile Stellungen in ihrem Schwenkbe
reich aufweist, von denen die eine vor der vollen Schließ
stellung und die andere vor der vollen Öffnungsstellung
der Zunge liegt und aus denen die Zunge jeweils gegen die
Rückstellkraft einer Feder in die volle Schließstellung
oder die volle Öffnungsstellung drückbar ist.
Durch die Verwendung solcher von Handstrickapparaten her
bekannter Zungennadeln bei modernen Flachstrickmaschinen
der eingangs genannten Art, wobei die Nadelzunge vorteil
hafterweise mit ihrem gelenknahen Zungenende an einer
stabförmigen, in den Zungenführungsschlitz des Nadelschaf
tes eingesetzten und sich mit ihren Enden an den Enden des
Zungenführungsschlitzes abstützenden Feder anliegt und das
Zungenende zwei die beiden stabilen Stellungen bestimmende
Abflachungen aufweist, ist auch bei schnellaufenden
Maschinen und auch bei der Einstellung großer Maschen
längen ein sicheres Zusammenspiel zwischen Maschenköpfen
und Henkelköpfen und den Zungennadeln auch beim Fehlen der
durch eine Abzugsvorrichtung auf gebildete Maschen ausge
übten Spannung gewährleistet.
Beim Einsatz dieser bekannten Nadeln zur Lösung der ge
stellten Aufgabe war das Vorurteil zu überwinden, daß
diese speziellen Zungennadeln bei den hohen Austriebs- und
Abzugsgeschwindigkeiten die Funktion der Einnahme von zwei
stabilen Schwenkstellungen der Zunge nicht mehr erfüllen
könne, und daß die durch die Zungenbewegung erfolgende
Beanspruchung einer auf die Zunge einwirkenden Feder zu
groß sei, um von einer abmessungsbedingt relativ schwachen
Feder ausgehalten zu werden. Entgegen diesen Vorurteilen
hat sich gezeigt, daß die Zungennadeln mit ausreichend
starken Federn besetzt werden können, die sowohl die Ein
haltung der erwähnten beiden stabilen Stellungen bei von
Faden unbeaufschlagter Nadelzunge als auch eine ausrei
chend lange Standzeit der Nadeln sicherstellen.
Bei den von einem Handstrickapparat her bekannten Feder
zungennadeln war keine Umhängemöglichkeit vorhanden. Die
Verwendung der Nadeln in Teiloffenstellung ihrer Zunge zum
sicheren Einführen einer zu übertragenden Masche in den
Haken der übernehmenden Nadel beim Umhängevorgang wurde
nirgends beschrieben und wurde auch nicht angewandt.
Besonders vorteilhaft hat sich der Einsatz der speziellen
Zungennadeln in Verbindung mit zwischen den Zungennadeln
angeordneten beweglichen Platinen gezeigt, wobei die Pla
tinen der beiden Nadelbetten einander gegenüberstehen und
in einer vorderen Stellung unter Bildung von den Kammspalt
überspannenden Brücken mit Vorsprüngen so gegeneinander
liegen, daß keine alte Masche entlang der Schäfte der aus
treibenden Nadeln aus dem Kammspalt hochwandern kann. Hier
bilden die Platinen die Maschenniederhalteelemente, wobei
die Strickmaschine zusätzlich mit einem Einstreifer ver
sehen sein kann.
Nachfolgend werden ein Ausführungsbeispiel einer verwende
ten Zungennadel und ein Ausführungsbeispiel einer zwei
bettigen, abzugsvorrichtungsfreien, mit den Zungennadeln
und mit verstellbaren Platinen versehenen Flachstrick
maschine anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläu
tert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des Kopfbereiches
einer verwendeten Zungennadel, teil
weise im zentralen Längsschnitt;
Fig. 2 einen Teilquerschnitt durch die beiden
Nadelbetten einer V-Bett-Flachstrick
maschine, die mit Zungennadeln und
Platinen bestückt ist, im Bereich des
Kammspaltes der Flachstrickmaschine;
Fig. 3-9 der Fig. 2 entsprechende Darstellungen
bei unterschiedlichen Relativstellungen
von Nadeln und Platinen im Verlauf der
Herstellung eines doppelflächigen Ge
strickes oder beim Umhängevorgang.
Die in Fig. 1 dargestellte Zungennadel 21 weist in ihrem
Zungenschlitz 10 ein eingelegtes Federstäbchen 11 auf, das
sich über den Nadeldurchbruch 12 erstreckt und mit seinen
Enden am Nadelschaft 13 abgestützt ist. Die Zunge 14 der
Zungennadel 21 liegt mit ihrem der Zungenachse 15 nahen
Ende gegen das Federstäbchen 11 an und ist an diesem Ende
mit zwei Abflachungen 16 und 17 versehen. Diese Abflachun
gen ergeben für die Zunge 14 innerhalb ihres Schwenkberei
ches zwei stabile Stellungen, aus denen sie nur unter Aus
biegung des Federstäbchens 11 bewegt werden kann. In
Fig. 1 ist die Zunge 14 in einer dieser stabilen Stellun
gen, in welcher die Abflachung 16 am Federstäbchen 11 an
liegt, mit einer ausgezogenen Linie dargestellt. In dieser
stabilen Stellung verbleibt ein Spalt 18 zwischen dem Zun
genlöffel 19 und dem Nadelkopf 20. Die volle Schließstel
lung der Zunge 14, in welcher der Zungenlöffel 19 an der
Spitze des Nadelkopfes 20 anliegt und die in Fig. 1 mit
einer dünnen strichpunktierten Linie angezeigt ist, läßt
sich gegen die Rückstellkraft des Federstäbchens 11 durch
Druck auf den Zungenlöffel 19 erzielen, wie er beispiels
weise durch eine Masche beim Abschlagen ausgeübt wird.
In der anderen stabilen Stellung der Nadelzunge 14, in
welcher die Abflachung 17 am Federstäbchen 11 anliegt,
bildet die Zunge 14 einen relativ breiten Spalt 18′ mit
dem Nadelschaft 13. Diese zweite stabile Stellung ist in
Fig. 1 mit einer dicken strichpunktierten Linie darge
stellt. Die volle Offenstellung der Zungennadel 21, in
welcher die Zunge 14 gegen das Ende des Zungenschlitzes 10
anliegt, ist mit einer dünnen strichpunktierten Linie an
gedeutet. In diese volle Endstellung läßt sich die Zunge
14 durch eine über die Zunge auf den Nadelschaft gleitende
Masche gegen die Rückstellkraft des Federstäbchens 11
drücken.
Die Fig. 2 bis 7 zeigen einen schematischen Querschnitt
durch den Kammspaltbereich 30 einer V-Bett-Flachstrick
maschine mit einem vorderen Nadelbett 22 und einem hinte
ren Nadelbett 23, die mit Nadeln 21 und 21.1 der in Fig. 1
dargestellten Art und mit Platinen 33 und 33.1 besetzt
sind. Die Platinen 33 oder 33.1 des vorderen Nadelbettes
22 oder des hinteren Nadelbettes 23 sind jeweils auf einer
gemeinsamen Schwenkachse 24 oder 25 zusammen mit Maschen
bildnervorsprüngen 26 und 27 aufgereiht. Jede Platine
weist außerdem einen in Fig. 3 bezeichneten kreisbogen
förmigen Schlitz 28 oder 28.1 auf, durch welchen jeweils
ein die Maschenabschlagkante des betreffenden Nadelbettes
22 oder 23 bildender Draht 29 oder 29.1 geführt ist. Der
bogenförmige Schlitz 28, 28.1 begrenzt die Schwenkbewegung
der Platinen 33, 33.1 um die Schwenkachsen 24 oder 25.
Jede Platine ist mit einem Vorsprung 31 oder 31.1 ver
sehen, und die Vorsprünge zweier einander gegenüberliegen
der Platinen 33 und 33.1 können gemäß Fig. 3 gegeneinander
zur Anlage gebracht werden, so daß sie eine den Kammspalt
30 überspannende Brücke bilden.
Fig. 2 zeigt eine Relativstellung der Nadeln 21, 21.1, in
welcher in den Köpfen der Nadeln 21 und 21.1 jeweils eine
alte Masche hängt, die über einen Verbindungsfadenbogen 49
miteinander verbunden sind. Die Zungen 14 und 14.1 der
Nadeln 21 und 21.1 befinden sich in ihrer stabilen Teil
offenstellung, in welcher gemäß Fig. 1 die Abflachung 17
der Zunge 14 am Federstäbchen 11 anliegt.
Fig. 3 zeigt die Stellung der Strickwerkzeuge vor dem Be
ginn des Nadelaustriebs. Die Platinen 33 und 33.1 beider
Nadelbetten 22 und 23 sind in ihre vordere Stellung ver
schwenkt, in welcher ihre Vorsprünge 31 und 31.1 gegenein
anderliegen, so daß beim anschließenden Austreiben der
Nadeln 21 oder 21.1 in die aus Fig. 4 ersichtliche Stel
lung die von der jeweiligen Nadel gehaltene alte Masche
nicht aus dem Kammspalt 30 hochrutschen kann. Beim Aus
treiben der Nadeln 21, 21.1 in die aus Fig. 4 ersichtliche
Stellung sind die alten Maschen 48 und 48.1 über die Zun
gen 14, 14.1 hinweg auf den Nadelschaft gerutscht, worauf
die Zungen 14 und 14.1 in ihre stabile Teiloffenstellung
zurückgefedert sind.
Beim anschließenden Abziehen der Nadeln 21 oder 21.1 wer
den vor Erreichen der in Fig. 5 dargestellten Fadenein
legestellung die Platinen 33 und 33.1 unter Öffnung des
Kammspaltes 30 zurückgeschwenkt. Auch lockere alte Maschen
48 können über die vom Nadelschaft abstehenden Zungen 14
und 14.1 der Nadeln 21 und 21.1 nicht hinwegspringen, son
dern gelangen in den aus Fig. 1 ersichtlichen Spalt 18′,
so daß beim weiteren Abziehen der Nadeln in die aus den
Fig. 6 und 7 ersichtliche Maschenbildungsstellung die Zun
gen 14 und 14.1 mit Sicherheit geschlossen werden. Fig. 6
zeigt die Abzugsstellung, in welcher die alten Maschen 48
und 48.1 über den geschlossenen Nadelkopf gleiten und da
bei die Nadelzungen in ihre volle Schließstellung drücken.
Die Zungen federn aber nach der Freigabe durch die alten
Maschen 48 und 48.1 wieder in die stabile Teilschließstel
lung zurück, in welcher gemäß Fig. 1 die Abflachung 16 der
Zunge 14 am Federstäbchen 11 anliegt und die aus Fig. 7
ersichtlich ist, welche die Nadeln in der tiefsten Abzugs
stellung zeigt, in welcher sich neue Maschen 51 und 52 ge
bildet haben, die in den teilweise offenen Nadelköpfen
hängen.
Fig. 8 zeigt eine Umhängestellung der Strickwerkzeuge, bei
welcher die Nadel 21.1 die Position der übergebenden Nadel
und die Nadel 21 die Position der übernehmenden Nadel ein
nimmt. Die in der Nadelkehle der übergebenden Nadel 21.1
bzw. auf dem Nadelhaken der übernehmenden Nadel 21 lie
gende Masche 55, welche durch die Nadelfeder 56 gespreizt
ist, begibt sich durch das Auftreiben der Nadel 21 in
Richtung des Pfeiles II mit Sicherheit unter die sich in
angehobener Position befindliche Nadelzunge 14.
Fig. 9 zeigt das Abwerfen der Masche 55 im Umhängevorgang.
Die im Nadelhaken der Nadel 21 und gleichzeitig auf dem
Nadelschaft der Nadel 21.1 liegende Masche 55 bewirkt
durch die Bewegung der Nadel 21.1 in Pfeilrichtung III ein
Unterlaufen der Nadelzunge 14.1 und ein dadurch garantier
tes Schließen derselben, um nachfolgend über den Nadel
haken abzugleiten.
Claims (3)
1. Flachstrickmaschine mit Umhängeeinrichtung und mit Ein
streif- und/oder Maschenniederhalteelementen, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mit Zungennadeln (21) versehen
ist, deren Zunge (14) in an sich bekannter Weise zwei
stabile Stellungen in ihrem Schwenkbereich aufweist,
von denen die eine vor der vollen Schließstellung und
die andere vor der vollen Öffnungsstellung der Zunge
(14) liegt und aus denen die Zunge (14) jeweils gegen
die Rückstellkraft einer Feder (11) in die volle
Schließstellung oder die volle Öffnungsstellung drück
bar ist.
2. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zunge (14) der Zungennadeln (21) in
bekannter Weise mit ihren gelenknahen Zungenende an
einer stabförmigen, in den Zungenführungsschlitz (10)
eingesetzten und sich mit ihren Enden an den Enden des
Zungenführungsschlitzes abstützenden Feder (11) anliegt
und daß das Zungenende zwei die beiden stabilen Stel
lungen bestimmende Abflachungen (16, 17) aufweist.
3. Zweibettige Flachstrickmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die stabile Zungenstellun
gen aufweisenden Zungennadeln (21) mit zwischen ihnen
angeordneten Platinen (33, 33.1) zusammenwirken, wobei
die Platinen (33, 33.1) der beiden Nadelbetten (22, 23)
einander gegenüberstehen und in einer vorderen Stellung
unter Bildung von den Kammspalt (30) überspannenden
Brücken mit als Maschenniederhalteelemente wirkenden
Vorsprüngen (31, 31.1) gegeneinanderliegen.
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