DE3629216C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Wickeln und Querschneiden einer Warenbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Wickeln und Querschneiden einer WarenbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wickeln und
Querschneiden einer fortlaufend transportierten, breit
geführten Warenbahn am auslaufseitigen Ende einer Wa
renbahn-Behandlungsmaschine, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1. Ferner befaßt sich die Erfindung mit ei
ner Wickelvorrichtung zur Durchführung dieses Verfah
rens, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 7.
Es ist allgemein bekannt, breit geführte Warenbahnen
nach einem Behandlungsvorgang oder nach ihrer Fertigbe
handlung in breitem Zustand auf Wickelkernen zu einem
Warenbahnwickel aufzuwickeln. Wenn der Wickel einen
vorgegebenen Durchmesser aufweist oder eine gewünschte
Warenmenge enthält, wird er durch ein Wenden der ihn
halternden Tragarme von der ihn abstützenden Andrück
walze weggeschwenkt, wobei gleichzeitig ein an den Ar
men der Tragarme angeordneter neuer Wickelkern im Be
reich der Andrückwalze bereitgestellt wird. Die Waren
bahn wird dann im Bereich zwischen dem fertigen Wickel
und dem bereitgestellten neuen Wickelkern quer durchge
schnitten, worauf der fertige Wickel abgelegt und der
neue Wickelkern auf der Andrückwalze angewickelt und
weitergewickelt wird.
Bei diesen allgemein bekannten Verfahren und Vorrich
tungen haben sich in der Praxis immer wieder Schwierig
keiten bei einem Wickelwechsel und dem damit verbun
denen Querschneiden gezeigt, wobei sich insbesondere
ungenaue und unsaubere Schnittstellen ergeben.
So ist aus der US-PS 41 71 780 ein Verfahren entspre
chend dem Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt. Hier
durch sollen Warenbahnen insbesondere im Anschluß an
eine Druckmaschine, ggf. aber auch an ähnliche Maschi
nen zum Farbauftrag oder dgl. aufgewickelt und querge
schnitten werden. Bei dieser bekannten Ausführung wird
die eigentliche Wickelvorrichtung auf Schienen horizon
tal so gegen die letzte Walze bzw. Abzugswalze der
Druckmaschine verfahren, daß der sich bildende Wickel
bzw. ein neuer Wickelkern horizontal gegen diese Ab
zugswalze gedrückt werden kann. Nachdem ein nahezu vol
ler Wickel von der Abzugswalze weggeschwenkt worden
ist, wird die ganze Wickelvorrichtung so weit gegen die
Druckmaschine horizontal verfahren, bis der neue Wic
kelkern an der Abzugswalze zur Anlage kommt. In dieser
Stellung schwenkt dann der jeweilige Halterungsarm zunächst zwei
Umlenkwalzen so weit herum, daß die noch immer auf den
nahezu vollen Wickel auflaufende Warenbahn den neuen
Wickelkern um etwas mehr als den halben Umfang um
schlingt. An diesen Halterungsarmen befindet sich au
ßerdem eine hebelartig schwenkbar gehalterte Schneid
einrichtung mit einem Schneidmesser, das sich in der
Schneidbereitschaftsstellung etwa in dem über die Um
lenkwalzen umgelenkten Abschnitt der Warenbahn befin
det. Das Schneidmesser wird dann gegen einen zwischen
dem neuen Kern und der ersten Umlenkwalze gebildeten
Abschnitt der Warenbahn geführt, um diese quer durch
zutrennen. Diese Art des Querschneidens mag für leicht
durchzutrennende Warenbahnen, wie z. B. Papier oder
dgl., ausreichend sein; bei einem Querschneiden von
schwieriger durchzutrennenden Warenbahnen, wie z. B.
Textilbahnen oder dgl., ergibt sich ein völlig unsaube
rer, z. B. fransiger Schnitt. An diesem Sachverhalt än
dert sich auch dadurch nichts, wenn das Wickeln und
Querschneiden mit einer - wie allgemein üblich -
gleichbleibenden straffen Grundspannung durchgeführt
wird.
Aus der DE-OS 34 20 767 ist ferner eine Bahnwickelma
schine bekannt, in der ein automatisches Wickelwechseln
und Querschneiden einer Warenbahn, insbesondere Textil
bahn, mit hoher Warenbahn-Geschwindigkeit durchgeführt
werden soll, wobei der neue Bahnanfang fehlerfrei an
einen leeren Wickelkern angelegt werden soll. Bei der
Durchführung eines Wickelwechsels und Querschneidens
wird die Warenbahn stets bei einer Geschwindigkeit ge
schnitten, mit der die Warenbahn auch während des ge
samten normalen Wickelvorganges läuft. Die mit Schnei
den ausgestattete Schneideinrichtung ist hierbei orts
fest angeordnet, wobei ein U-schienenartiges Zuführele
ment mit hoher Geschwindigkeit die zu schneidende Wa
renbahn gegen die Schneideinrichtung drückt. Die Praxis
hat aber gezeigt, daß gerade bei sehr hohen Geschwin
digkeiten und schwieriger zu schneidenden Warenbahnen
ein zuverlässig sauberer Schnitt im allgemeinen nicht
gewährleistet werden kann.
Aus der DE-OS 24 18 409 läßt sich ferner entnehmen, daß
die dort aufzuwickelnde und zu schneidende Warenbahn,
insbesondere dünne Polyester-Folien für Tonbänder, mit
sehr hoher Geschwindigkeit (bis 400 m/min) laufen kann.
Aus der DE-PS 31 09 587 ist ferner eine Vorrichtung zum
Trennen einer Warenbahn in einer Doppeltragwalzen-Wic
kelmaschine bekannt, bei der die Warenbahn an einer von
zwei Tragwalzen festgehalten und mittels einer Abreiß
klinge eines gegen diese Walze schwenkbaren Klingenträ
gers quer durchgetrennt werden kann. Diese Festhalte
einrichtung drückt gegen die eine Walze und enthält
mehrere verteilt angeordnete Bolzen mit an den Bolzen
enden angebrachten Filzstücken. Abgesehen davon, daß
auf diese Weise nur ein unzureichendes Festklemmen der
Warenbahn erreicht werden kann, läßt sich durch ein
solches punktweises Andrücken der Warenbahn ebenfalls
kein stets sauberer Schnitt erzielen, weil es zumindest
bei empfindlichen Warenbahnen zu einem unerwünschten
Verzerren kommt.
Aus der DE-OS 32 04 049 sind ferner ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Trennen einer Kunststoffolienbahn
bei einer Wickelmaschine bekannt. Hierbei wird die
transportierte Folienbahn mittels einer Kontaktwalze
gegen eine Wickelhülse gedrückt. Die sich über die
ganze Folienbahnbreite erstreckende Schneideinrichtung
enthält einen mit einer Klinge ausgestatteten Messer
träger und ein zwei mit Abstand voneinander angeordnete
Anschlagleisten aufweisendes Gegenelement, wobei wäh
rend des Querschneidvorganges das Gegenelement gegen
die laufende Folienbahn bewegt und mitsamt der Folien
bahn so gegen die Klinge bewegt wird, daß diese zwi
schen die beiden Anschlagleisten des Gegenelements
dringt und dadurch das Querschneiden ausführt.
Die EP-B-0 191 809 betrifft eine reine Aufwickelvor
richtung für eine irgendwie und irgendwoher zugeführte
Warenbahn. Diese bekannte Vorrichtung enthält eine Fer
tigwickelwalze und eine Anwickelwalze, die einen Ab
stand voneinander aufweisen, der von einem zugeführten
Warenbahnabschnitt, dem sog. Funktionsabschnitt, über
spannt wird, unter dem ein auf- und abbewegbarer Mes
serapparat angeordnet ist. Ein neu anzuwickelnder
Wickelkern wird der Anwickelwalze zugeführt und dort
mit Hilfe von mehreren in verschiedenen Bügeln
zusammengeordneten Führungs- bzw. Umschlingungswalzen
angewickelt, während der Warenbahnwickel sich auf der
Fertigwickelwalze abstützt. Während zwei Anlagerollen -
unter Zwischenlage der Warenbahn - auf dem Umfang des
neuen Wickelkerns aufliegen, fährt der Messerapparat
nach oben in seine Schneidstellung und zerschneidet
dabei den Funktionsabschnitt, d. h. den zwischen beiden
Wickelwalzen befindlichen Warenbahnabschnitt.
Auch die EP-B-0 100 462 betrifft eine reine Wickelvor
richtung für Warenbahnen ohne irgendeinen direkten Be
zug zu einer vorhergehenden Maschine oder Vorrichtung.
Bei dieser bekannten Wickelvorrichtung sind zwei Wick
ler vorgesehen, wobei im Zwischenbereich unterhalb die
ser beiden Wickler eine Trennvorrichtung auf- und ab
bewegbar angeordnet ist, um einen Warenbahnabschnitt
zwischen den beiden Wicklern durchschneiden zu können,
während die Warenbahn gespannt zwischen den Wickelhal
tern des in Wartestellung befindlichen Wicklers hin
durch an den in Wickelstellung befindlichen Wickler ge
führt wird. Gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 1 die
ser Druckschrift geht es hier insbesondere um die Aus
bildung eines Wickelhalters mit einem Spannkopf, in dem
ein oder mehrere Spannzangen aufspreizbar und schließ
bar gelagert sind.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausge
setzten Art (sowie eine zu dessen Durchführung ge
eignete Wickelvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des An
spruches 7) weiterzubilden, so daß mit relativ geringem
baulichem Aufwand ein verzugsfreies, sauberes und ge
zieltes Abschneiden von vorbestimmten Warenbahnlängen
sowie ein zuverlässiges Anwickeln eines neuen Wickel
kernes ermöglicht wird, und zwar soll dies auch dann
möglich sein, wenn die Transportgeschwindigkeit während
der Produktion und Behandlung der Warenbahn besonders
hoch ist (z. B. 80 m/min und höher).
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine sinnvolle
Kombination der im Oberbegriff des Anspruches 1 voraus
gesetzten Verfahrensschritte mit den Verfahrensmerkma
len nach dem Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren wird nach dem
Einleiten des Wickelwechsel- und Querschneidvorganges
die Warenbahn im Bereich zwischen dem in seine Bereit
stellungslage auf der Andrückwalze geschwenkten neuen
Wickelkern und dem fertigen Wickel zwischen zwei in
Bahnlaufrichtung vor der Schneideinrichtung angeordne
ten, gegen die beiden entgegengesetzten Warenbahnseiten
bewegten Elementen kurzzeitig festgeklemmt und dadurch
besonders straff gespannt, wobei das Querschneiden der
Warenbahn und der Wickelwechsel in einem Geschwindig
keitsbereich der Bahn von etwa 10 bis 60 m/min durchge
führt und die insbesondere dicht hinter dem gebildeten
Einlaufzwickel zwischen Andrückwalze und neuem Wickel
kern straff gespannte Warenbahn im Bereich der Fest
klemmstelle geschnitten wird.
Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit die
Warenbahn für das Querschneiden besonders straff ge
spannt, wobei der Wickelwechsel und das Querschneiden
in einem ganz genau definierten Geschwindigkeitsbe
reich, nämlich von etwa 10 bis 60 m/min durchgeführt
wird. Hierbei wird die Warenbahn insbesondere dicht
hinter dem gebildeten Einlaufzwickel zwischen Andrück
walze und neuem Wickelkern straff gespannt und im Be
reich der Festklemmstelle geschnitten. Durch diese Maß
nahmen kann ein gezieltes Abschneiden von vorbestimmten
Warenbahnlängen bei einem verzugsfreien Schnitt und bei
äußerst sauberen Schnittkanten durchgeführt werden.
Dieser definierte Geschwindigkeitsbereich begünstigt
außerdem auch den Wickelwechsel, und zwar insbesondere
das Anwickeln eines neuen Wickelkernes.
Bei den der Erfindung zugrundeliegenden Versuchen
hat es sich ferner als vorteilhaft erwiesen, wenn
das Querschneiden der Waren
bahn bei einer von zwei vorgegebenen, den Wickel
kerntypen und/oder Warenbahnarten angepaßten Grenz
geschwindigkeiten der Warenbahn durchgeführt wird.
Die bevorzugten Grenzgeschwindigkeiten betragen da
bei etwa 30 m/min und 60 m/min. Hierbei ist es
ferner vorteilhaft, für unterschiedliche Wickelkern
typen, insbesondere unterschiedliche Wickelkern
durchmesser, eine angepaßte Grenzgeschwindigkeit
beim Wickelwechsel vorzuwählen.
Durch die Möglichkeit, das Querschneiden der Waren
bahn bei einer von zwei vorgegebenen Grenzgeschwin
digkeiten durchzuführen, wird das gewünschte saubere
und verzugsfreie Schneiden auch bei relativ unter
schiedlichen Warenbahnarten äußerst zuverlässig ver
wirklicht. Als besonders vorteilhaft wirkt sich die
Wahl der jeweiligen Grenzgeschwindigkeit für unter
schiedliche Wickelkerntypen aus. So kann beispiels
weise für einen Wickelkern mit relativ geringem
Durchmesser die niedrigere Grenzgeschwindigkeit und
für einen Wickelkern mit relativ großem Durchmesser
die größere Grenzgeschwindigkeit vorgewählt werden,
wobei dieses Vorwählen zweckmäßig beim Einlegen des
neuen Wickelkernes in die Tragarme erfolgt. Hier
durch wird in äußerst vorteilhafter Weise die Ver
wendung unterschiedlicher Wickelkerne (in beliebi
gem Wechsel der Wickelkerne) ermöglicht. In der be
trieblichen Praxis ist es nämlich von großem Vorteil,
wenn Wickelkerne unterschiedlichen Durchmessers in
beliebiger Folge verwendet werden können. Der jewei
lige Wickelkerntyp (insbesondere Wickelkerndurch
messer) kann dabei durch einen Wahlschalter einge
stellt werden, womit dann eine bestimmte Wende- und
Wickelgeschwindigkeit dem jeweiligen Wickelkern zu
geordnet ist. Diese Zuordnung garantiert kürzeste
Wende- bzw. Wickelwechsel- und Anlege-/Anwickelzeiten.
Als geläufige unterschiedliche Wickelkerntypen sind
zu nennen:
Papphülsenkerne mit 50 und 70 mm Durchmesser, Kaulen mit 200 mm Durchmesser sowie Färbebäume mit 400 oder 500 mm Durchmesser.
Papphülsenkerne mit 50 und 70 mm Durchmesser, Kaulen mit 200 mm Durchmesser sowie Färbebäume mit 400 oder 500 mm Durchmesser.
Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren ist es ferner
von Bedeutung, daß die Warenbahn-Transportgeschwin
digkeit bei normalen Behandlungs- und Wickelgeschwin
digkeiten von oberhalb etwa 60 m/min beim Ein
leiten des Wickelwechsels auf eine der beiden vorge
gebenen Grenzgeschwindigkeiten reduziert werden kann.
Dies bedeutet, daß Warenbahnen, die mit einer Trans
portgeschwindigkeit von zwischen etwa 10 und 60 m/min
aus der Behandlungsmaschine ankommen, auch grund
sätzlich bei dieser Geschwindigkeit bzw. einer der
beiden vorgegebenen Grenzgeschwindigkeiten geschnit
ten werden können. Nun gibt es jedoch Warenbahnarten,
die eine maximale Schneidgeschwindigkeit von etwa
30 m/min bzw. etwa 60 m/min zulassen, obwohl die
Transportgeschwindigkeit während der Produktion bzw.
Behandlung deutlich über 60 m/min (z. B. 80 m/min,
100 m/min oder noch höher) liegt. In diesen Fällen
ist es dann von Vorteil, wenn die Warenbahnen in
ihrer Transportgeschwindigkeit vor dem Wickelwechsel-
und Schneidvorgang auf eine der vorgegebenen Grenz
geschwindigkeiten heruntergefahren werden kann.
Erfindungsgemäß kann ferner der Wickelwechsel- und
Querschneidvorgang von Hand oder in geeigneter Weise
(wie noch näher erläutert wird) automatisch einge
leitet werden.
Eine Wickelvorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens
ist erfindungsgemäß durch
die im Kennzeichen des Anspruches 7 angegebenen
Merkmale ausgeführt.
Die Erfindung sei im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine ganz schematisch gehaltene Sei
tenansicht des auslaufseitigen Endes
einer Warenbahn-Behandlungsmaschine
mit Wickel
vorrichtung;
Fig. 2 eine Stirnansicht der Wickelvorrichtung,
bei einer Blickrichtung etwa
entsprechend Pfeil II in Fig. 1;
Fig. 3 eine teilweise Stirnansicht des Messer
balkens mit Polygonmesserscheiben;
Fig. 4A bis 4G ähnliche schematische Seitenan
sichten wie Fig. 1 zur Erläuterung der
wesentlichen Verfahrensschritte beim
Wickelwechsel und Querschneiden.
Anhand der Fig. 1 und 2 sei zunächst der zur Erläu
terung der vorliegenden Erfindung wesentliche Auf
bau einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten
Wickelvorrichtung erläutert. Bei dieser
Wickelvorrichtung sei angenommen, daß sie
einer Spannmaschine zum Trocknen und/oder Fixieren
von fortlaufend transportierten, breit geführten
Warenbahnen (textile Warenbahnen, Kunststoffbahnen,
Papierbahnen und dergleichen) unmittelbar
nachgeordnet ist.
Von dieser Spannmaschine ist in Fig. 1 lediglich ihr
auslaufseitige Ende 1 veranschaulicht. Hierbei sind
noch die Warenbahn-Abgabeenden einer beispielsweise
als an sich bekannte Spannketten ausgebildeten Trans
porteinrichtung 2 für die Warenbahn 3 angedeutet,
die in Bahnlaufrichtung 4 fortlaufend transpor
tiert wird.
An diesem Ende 1 der Spannmaschine ist die Wickel
vorrichtung (zum kombinierten Wickeln und Schneiden) vorgesehen (angebaut
oder integriert). Diese Wickelvorrich
tung enthält eine Andrückwalze 5 die gleichzeitig
als Abzugswalze der Warenbahn 3 aus der Spannmaschine
und als Abstützwalze für einen sich bildenden Wickel
dient. Diese Andrückwalze 5 wird in an sich bekannter
und daher nicht näher veranschaulichter Weise (bei
spielsweise gleichzeitig mit der Transporteinrichtung
2) drehbeweglich angetrieben.
In Bahnlaufrichtung 4 hinter der Andrückwalze 5 ist in einem
hinteren Rahmenteil oder gesonderten Rahmen 6 (ver
gleiche auch Fig. 2) ein Schwenkgestell 7 mit seinem
unteren Ende 7a in Richtung eines Doppelpfeiles 8 um
eine horizontale Schwenkachse 9 schwenkbeweglich ge
lagert, wobei diesem Schwenkgestell 7 ein vorzugs
weise druckmittelbetriebener Schwenkantrieb 10 zuge
ordnet ist.
Das Schwenkgestell 7 trägt an seinem oberen Ende
über eine Drehachse 11 zwei paarweise zusammengeord
nete, im Wendebetrieb arbeitende Tragarme 12, die
sich auf beiden Seiten des Spann-Maschinenendes 1 bei spie
gelbildlicher Anordnung, ansonsten jedoch gleicher
Ausführung gegenüberliegen. Die beiden einander ent
gegengesetzten Enden 12a bzw. 12b der zweiarmig aus
gebildeten Tragarme weisen Halterungen 13 zur dreh
baren Aufnahme und Lagerung je eines Wickelkernes 14
auf, auf dem - bei entsprechender Anordnung der An
drückwalze 5 - die von der Spannmaschine kommende
Warenbahn 3 zu einem Wickel aufgewickelt wird. Die
Halterungen 13 können dabei so ausgebildet sein, daß
sie für unterschiedliche Wickelkerntypen (wie weiter
oben näher erläutert) geeignet sind. Im oder am
Schwenkgestell 7 sind ferner an sich bekannte Hyper
belantriebe, wie bei 15 angedeutet, derart vorge
sehen, daß sie gesondert und wahlweise die Hal
terungen 13 und somit die zwischen ihnen gehalterten
Wickelkerne 14 mit einstellbaren Drehgeschwindig
keiten antreiben können.
Eine hier nicht näher veranschaulichte Steuerein
richtung für die Spannmaschine und insbesondere für
diese Wickelvorrichtung ist mit den
Hyperbelantrieben 15 zum Antreiben der Wickelkerne 14
steuerungsmäßig verbunden, wobei in der Spannmaschine
ferner Tachometereinrichtungen für die Überwachung
der Warenbahntransportgeschwindigkeit vorgesehen
sind. Durch die Steuereinrichtung kann die normale
Behandlungs- und Wickelgeschwindigkeit der Warenbahn
3 eingestellt und gesteuert werden, und ferner dient
diese Steuereinrichtung zum Einleiten und zur Durchführung des noch zu
erläuternden Wickelwechsel- und Querschneidvorganges.
Die Drehgeschwindigkeit der
Wickelkerne 14 kann über die zugeordneten Hyperbel
antriebe 15, die Steuereinrichtung sowie über die
Tachometereinrichtung automatisch derart an die
Warenbahn-Transportgeschwindigkeit der Spann
maschine angepaßt werden, daß die Warenbahn-Zug
spannung stets konstant gehalten wird.
Für den weiter oben angedeuteten Wendebetrieb sind
die Tragarme 12 im Bereich ihrer Drehachse 11 in Rich
tung eines Pfeiles 16 drehbar am
oberen Ende 7b des Schwenkgestelles 7 gelagert.
Im Bereich unterhalb sowie - in Bahnlauf
richtung (Pfeil 4) betrachtet - hinter der Andrück
walze (5) ist eine Schneideinrichtung 17 angeordnet,
die einen Messerbalken 18 mit einem Mehrfach-Schneidelement
19 und einer in Bahnlaufrichtung vor diesem Schneidelement 19 ange
ordneten Klemmleiste 20 enthält. Der Messerbalken 18
wird von mehreren, vorzugsweise etwa vier über die
Maschinenbreite verteilten Zylinder-Kolben-Einheiten
21 derart getragen, daß er in gesteuerter Weise ge
gen die untere Seite der Warenbahn 3 bewegt und von
dort wieder zurückbewegt werden kann, entsprechend
Doppelpfeil 22.
Das Mehrfach-Schneidelement 19 ist vorzugsweise durch eine
Gruppe von quer zur Warenbahn 3 auf dem Messerbal
ken 18 angeordneten Polygon-Messerscheiben 19a ge
bildet, die in ihrer gruppenweisen Zusammenordnung
auf dem Messerbalken 18 in der Teilansicht gemäß Fig.
3 näher veranschaulicht sind. Diese Polygon-Messer
scheiben 19a werden während des Querschneidvorganges
drehbeweglich angetrieben, beispielsweise über einen
gemeinsamen Riemen- oder Kettenantrieb, wie er in
Fig. 3 bei 23 angedeutet ist.
Im Bereich oberhalb der Andrückwalze 5 ist eine Ge
genhalteeinrichtung 24 vorgesehen, die auf beiden
Längsseiten der Maschine je einen einarmigen Schwenk
bügel 25 enthält. Die einen Enden dieser Schwenkbügel
25 sind im Bereich oberhalb der Andrückwalze 5 um
eine horizontale Schwenkachse 26 drehbeweglich gela
gert, während die freien Enden 25a dieser Schwenkbü
gel 25 ein Warenbahn-Leitelement in Form eines
Warenbahnleitbleches 27 sowie in Bahnlaufrichtung gesehen wenigstens eine mit Ab
stand dahinter angeordnete Warenbahn-Stützwalze 28
tragen. Diese Gegenhalteeinrichtung 24 kann um die
Schwenkachse 26 in Richtung eines Doppelpfeiles 29
aus ihrer in Fig. 1 gestrichelt angedeuteten oberen
Ruhelage in ihre in ausgezogenen Linien dargestellte
untere Betriebslage geschwenkt werden. Für den noch
näher zu erläuternden Wickelwechsel- und Querschneid
vorgang wird die Schneideinrichtung 17 in ihre obere
Betriebsbereitschaftsstellung gefahren, während gleich
zeitig die Gegenhalteeinrichtung 24 in ihre untere Be
triebsstellung geschwenkt wird, und zwar derart, daß
beim Querschneidvorgang die Klemmleiste 20 der Schneidein
richtung 17 und das Warenbahnleitblech 27 der Gegenhalte
einrichtung 24 sich auf entgegengesetzten Seiten der
Warenbahn 3 gegenüberliegen und diese Warenbahn 3 un
mittelbar in Bahnlaufrichtung gesehen vor dem Schneidelement 19 kurzzeitig zwi
schen sich festklemmen.
Darüber hinaus ist von der Gegenhalteeinrichtung 24
zumindest die Warenbahn-Stützwalze 28 an den freien
Schwenkbügelenden 25a mit Hilfe von druckmittelbetrie
benen Zylindern 30 derart gehaltert, daß sie während
des Querschneidvorganges zusätzlich gegen die zu schnei
dende Warenbahn 3 ausfahrbar ist (vergleiche Doppel
pfeil 30a), um gegen diese Warenbahn 3 zu drücken
und sie straff zu spannen.
Besonders vorteilhaft ist es ferner, wenn das Warenbahn
leitblech 27 - wie in Fig. 1 angedeutet - in Form
einer gegen die Oberseite der Andrückwalze 5 (insbe
sondere in dem Bereich des Einlaufzwickels zwischen
dieser Andrückwalze 5 und einem darauf angeordneten,
neu anzuwickelnden Wickelkern 14) gerichteten Luft
blasdüse ausgebildet ist. Hierdurch wird nach dem
Querschneiden der Warenbahn das maschinenseitige
Warenbahnende zuverlässig in den Einlaufzwickel zwi
schen Andrückwalze 5 und dem darüber bereitgestellten
neuen Wickelkern 14 eingeführt, um ein rasches An
wickeln dieses neuen Wickelkernes sicherzustellen.
Zur Durchführung dieses Verfahrens, insbesondere
des Wickelns und Querschneidens der Warenbahn 3 am
auslaufseitigen Ende der Spannmaschine sei zunächst
auf die einleitenden diesbezüglichen Erläuterungen
verwiesen. Das Herstellen eines Warenbahnwickels,
der Wickelwechsel und das Querschneiden lassen sich
darüber hinaus auch der Reihe nach aus den weiter
stark schematisierten Darstellungen in den Fig. 4A
bis 4G entnehmen, wobei die dort gezeigten Maschi
nen- und Vorrichtungsteile - soweit sie zur Erläu
terung notwendig sind - mit denselben Bezugszeichen
versehen sind wie in Fig. 1.
Der grundsätzliche Verfahrensablauf beginnt mit dem
in Fig. 4A dargestellten Anwickeln eines neuen
Wickelkernes 14 auf der Andrückwalze 5, wobei die
Schneideinrichtung 17 und die Gegenhalteeinrichtung
24 sich in ihren zurückgezogenen bzw. zurückge
schwenkten Ruhestellungen befinden.
In Fig. 4B hat der Wickel 31 nahezu seine volle
Größe erreicht, wobei er sich jedoch immer noch auf
der Andrückwalze 5 abstützt und wobei das Schwenk
gestell 7 durch den im Durchmesser größer gewordenen
Wickel 31 um ein entsprechendes Maß nach rechts
(von der Andrückwalze 5 weg) geschwenkt ist. In
zwischen ist in die gerade hinten befindlichen Enden
12b der Tragarme 12 ein neuer Wickelkern 14 eingelegt
worden.
In der Stellung gemäß Fig. 4C hat der Wickel 31 seine
volle Größe erreicht bzw. ist die vorgewählte Waren
bahn-Länge bzw. -Partie aufgewickelt bzw. nahezu auf
gewickelt, so daß das Schwenkgestell 7 soweit nach
rechts (von der Andrückwalze 5 weg) verschwenkt wird, daß
- wie in Fig. 4D dargestellt - das Wenden des Trag
armpaares erfolgen kann, wodurch das Tragarmpaar simultan
um die horizontale Drehachse 11 um etwa 180° derart
geschwenkt wird, daß sich nun der fertige Wickel 31
hinten und der neue Wickelkern 14 vorne (der Andrück
walze 5 zugewandt) befinden. Nach diesem Wenden wird
das Schwenkgestell 7 wieder so weit gegen die An
drückwalze 5 geschwenkt, daß der neue Wickelkern 14
in seine Bereitstellungslage auf der Andrückwalze 5
kommt und dabei von der noch zum fertigen Wickel 31
laufenden Warenbahn 3 teilweise umschlungen wird.
Dieses teilweise neue Anlegen der Warenbahn zeigt Fig. 4E.
Sofort nach dem Anlegen des neuen Wickelkernes 14
auf der Andrückwalze 5 wird die Gegenhalteeinrichtung
24 in Richtung des Pfeiles 28 in ihre Betriebsstellung
nach unten geschwenkt, und zwar derart, daß das Wa
renbahnleitblech 27 und die Warenbahn-Stützwalze 28 mit
der Warenbahn 3 in Kontakt gebracht werden und die
Warenbahn 3 dadurch den bereitgestellten neuen Wic
kelkern 14, nahezu vollkommen umschlingt, wobei je
doch zu dieser Zeit die Warenbahn 3 noch weiterhin
auf den fertigen Wickel 31 aufgewickelt wird (ver
gleiche Fig. 4F). Inzwischen ist auch die Schneid
einrichtung 17 in ihre obere Bereitschaftsstellung
unmittelbar vor der Berührung mit der Warenbahn 3
bewegt worden. Da die Warenbahn 3 nun im Bereich
zwischen dem neuen Wickelkern 14 und dem fertigen
Wickel 31, und zwar insbesondere - in
Bahnlaufrichtung betrachtet - dicht hinter dem ge
bildeten Einlaufzwickel zwischen Andrückwalze 5 und
neuem Wickelkern 14 durch das Ausfahren der
Warenbahn-Stützwalze 28 der Gegenhaltevorrichtung 24
straff gespannt ist, kann nun das Querschneiden der
Warenbahn 3, also das Durchtrennen im Bereich zwischen
neuem Wickelkern 14 und fertigem Wickel 31 erfolgen
(vergleiche Fig. 4G). Bei diesem Querschneiden wird zuerst
der Messerbalken 18 noch weiter nach oben bewegt
(Pfeil 22), so daß zunächst die Warenbahn links neben
dem Schneidelement 19 (vergleiche auch Fig. 1) zwi
schen der Klemmleiste 20 und dem Warenbahnleitblech 27
kurzzeitig festgeklemmt und dabei von den rotierenden
Polygonal-Messerscheiben 19a verzugsfrei und äußerst
sauber durchgeschnitten wird. Da die Warenbahn 3
bei diesem Querschneidvorgang besonders straff ge
spannt war, schnellt das maschinenseitige Ende der
Warenbahn 3 gegen den Einlaufzwickel zwischen Andrück
walze 5 und neuem Wickelkern 14 zurück, wobei dies
noch durch das Aufblasen von Luft durch das gleich
zeitig als Luftaufblasdüse ausgebildete Warenbahnleit
blech 27 unterstützt wird. Die Schneideinrichtung 17
und die Gegenhalteeinrichtung 24 können dann in ihre
Ausgangsstellungen zurückbewegt werden, so daß sich
der gleiche Zustand wie in Fig. 4A ergibt und der
neue Wickel gebildet werden kann.
Die vorhergehenden Erläuterungen des allgemeinen
Verfahrensablaufes anhand der Fig. 4A bis 4G sind
nun selbstverständlich mit den in der Beschreibungs
einleitung erläuterten Verfahrensmerkmalen verbunden,
d. h. insbesondere werden der Wickelwechsel und das
Querschneiden bei einer Geschwindigkeit zwischen
etwa 10 und 60 m/min, vorzugsweise bei einer von
zwei vorgegebenen, den Wickelkerntypen und/oder Wa
renbahnarten angepaßten Grenzgeschwindigkeiten von
etwa 30 m/min oder 60 m/min durchgeführt. Selbstver
ständlich könnte generell auch bei einer beliebigen
Geschwindigkeit zwischen 10 und 60 m/min geschnitten
werden; bei zwei vorgegebenen und vorwählbaren
Grenzgeschwindigkeiten lassen sich die einzelnen
Verfahrensabläufe jedoch besonders günstig und ein
fach steuern. Wenn die Warenbahn-Transportgeschwin
digkeit während des normalen Wickelns - in Anpassung
an die Warenbahn-Behandlungsgeschwindigkeit - über
der maximal möglichen Geschwindigkeit für den Wickel
wechsel und das Querschneiden liegt, dann muß die
Geschwindigkeit der Warenbahn vorübergehend, d. h.
für den Wickelwechsel- und Querschneidvorgang, auf
die vorgegebene Grenzgeschwindigkeit zurückgefahren
werden. Wichtig ist daher, daß der Wickelwechsel-
und Querschneidvorgang rechtzeitig eingeleitet wer
den. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß für einen
kompletten Wickelwechsel- und Querschneidvorgang
ein bestimmter Zeitabschnitt erforderlich ist, so
daß entsprechend der vorgewählten Geschwindigkeit
während dieses Vorganges auch ein entsprechend langer
Warenbahnabschnitt noch dem abzutrennenden fertigen
Wickel zugeführt werden muß.
Wenn das beschriebene Verfahren bzw. die zu dessen
Durchführung geeignete Behandlungsmaschine mit einer
Handsteuerung versehen ist, dann werden der Wickel
vorgang sowie der Wickelwechsel- und Querschneidvor
gang zwar weitgehend automatisch ablaufen, das Ein
leiten des Wickelwechsel- und Querschneidvorganges
wird dann jedoch durch Betätigen eines entsprechen
den Schalters vorgenommen.
Das Aufwickeln von Warenbahnen sowie das erläuterte
Wickelwechseln und Querschneiden können jedoch
ebenfalls automa
tisch gesteuert werden. Dieses automatische Steuern
kann beispielsweise mit Hilfe eines an sich bekann
ten Partievorwahlzählers gesteuert werden, indem
also beispielsweise die gewünschten Warenlängen vor
eingestellt und dann automatisch aufgewickelt und
abgeschnitten werden können. Hierbei werden das
normale Aufwickeln der Warenbahn sowie der Wickel
wechsel und das Querschneiden durch das Vorwählen
der gewünschten Partie bzw. Warenbahnlänge vorein
gestellt, wobei der Wickelwechsel- und Querschneid
vorgang durch einen Vorkontakt (der beispielsweise)
bei einer bestimmten, fest einstellbaren Meterzahl
vor Null anspricht) eingeleitet werden, wobei dann
auch die Produktionsgeschwindigkeit
(gleich Transportgeschwindigkeit) der Maschine zu
rückgeregelt wird, falls sie über 60 m/min liegt.
Eine weitere Möglichkeit der vollautomatischen
Steuerung kann mit Hilfe einer sogenannten "Naht
meldung" erfolgen. Der Verfahrensablauf ist dabei
weitgehend gleichartig wie bei der Verwendung eines
Vorwahlzählers, wobei jedoch der Wickelwechsel-
und Querschneidvorgang durch einen Vorkontakt eingeleitet
wird, wenn dieser das Passieren einer Naht in der
Warenbahn meldet, so daß die Warenbahn dann exakt
an der Naht mit einer ebenso hohen Schnittqualität
geschnitten werden kann.
Der
Steuerung insbesondere der Wickelvor
richtung kann darüberhinaus ein erstes
Zugspannungs-Potentiometer zur Überwachung und
Steuerung der Warenbahn-Zugspannung dieser Vorrich
tung zugeordnet sein, bzw. es kann ein zweites Potentio
meter in der Weise vorgesehen ist, daß das erste
Potentiometer zur Erhöhung des Wickel-Drehmoments
während des Querschneidvorganges durch dieses zweite
Potentiometer kurzzeitig überlagert wird. Hierdurch
wird die Warenbahn-Spannung während des Querschneidvor
ganges in besonders günstiger Weise erhöht, so daß
vor allem im Zusammenwirken mit den rotierenden Po
lygon-Messerscheiben 19a der Schneideinrichtung 17 sowie
der Klemmleiste 20 und der Gegenhalteeinrichtung 24
ein besonders sauberes und weitgehend fransenfreies
Querschneiden ermöglicht wird. Diese Gegenhalteeinrich
tung 24 kann im übrigen auch so ausgestaltet werden, daß
sie zwei parallel nebeneinander liegende Warenbahn-
Stützwalzen 28 aufweist und daß für den Schneidvor
gang nicht nur die Stützwalze bzw. Stützwalzen 28,
sondern auch das Warenbahnleitblech 27 mit Hilfe von
Druckmittelzylindern bzw. die Gegenhalteeinrichtung
24 insgesamt zusätzlich gegen die Warenbahn 3 aus
fahrbar ist.
Bei dieser erfindungsgemäßen Ausführung ist die
mehrfach geschilderte automatische Geschwindigkeits
anpassung während des Querschneid- und Anwickelvorganges
von besonderer Bedeutung im Hinblick auf eine ver
zugsarme und schonende Behandlung der Warenbahn. Dies
sowie eine exakte Dosierung der Wickelhärte über den
gesamten Wickelbereich wird unterstützt durch die Ein
stellung der Zugsspannung (nahezu gleichbleibend über
den gesamten Wickeldurchmesser), durch Einstellung
des Gegendruckes über die Andrückwalze 5 sowie durch
die automatische Anpassung der Warenbahngeschwindig
keit an den Querschneid- und Anwickelvorgang. Ferner
ist bei dieser Art des automatischen Anwickelns der
nach dem Querschneiden ankommenden Warenbahn an den
neuen Wickelkern keinerlei Verwendung von Hilfsstof
fen (wie z. B. Klebemittel oder dergleichen) erfor
derlich.
Claims (13)
1. Verfahren zum Wickeln und Querschneiden einer
fortlaufend transportierten, breit geführten Waren
bahn (3) am auslaufseitigen Ende einer Warenbahn-
Behandlungsmaschine, mit den Verfahrensschritten:
- a) Aufwickeln der Warenbahn (3) auf einen neuen Wickelkern (14), wobei der sich bildende Waren bahnwickel am Umfang einer als Stützwalze die nenden Andrückwalze (5) der Behandlungsmaschine abgestützt wird,
- b) Wickelwechsel durch Wegschwenken eines nahezu vollen Wickels (31) von der Andrückwalze (5) und Bereitstellen eines neuen Wickelkernes (14) im Bereich der Andrückwalze,
- c) Querschneiden der gespannt geführten Warenbahn (3) im Bereich zwischen dem fertigen Wickel (31) und dem an der Andrückwalze abgestützten neuen Wickelkern (14),
- d) Einführen des maschinenseitigen Warenbahnendes
in den Zwickel zwischen Andrückwalze (5) und
neuem Wickelkern (14), Anwickeln des Warenbahn
endes an den neuen Wickelkern sowie Ablegen des
fertigen Wickels (31),
gekennzeichnet durch die Kombination mit folgenden Verfahrensmerkmalen: - e) nach dem Einleiten des Wickelwechsel- und Quer schneidvorganges wird die Warenbahn (3) im Be reich zwischen dem in seine Bereitstellungslage auf der Andrückwalze (5) geschwenkten neuen Wic kelkern (14) und dem fertigen Wickel (31) zwi schen zwei in Bahnlaufrichtung vor der Schneid einrichtung angeordneten, gegen die beiden ent gegengesetzten Warenbahnseiten bewegten Elemen ten (20, 27) kurzzeitig festgeklemmt und dadurch besonders straff gespannt, wobei
- - das Querschneiden der Warenbahn (3) und der Wickelwechsel in einem Geschwindigkeitsbe reich der Bahn von etwa 10 bis 60 m/min durchgeführt und
- - die insbesondere dicht hinter dem gebildeten Einlaufzwickel zwischen Andrückwalze (5) und neuem Wickelkern (14) straff gespannte Waren bahn (3) im Bereich der Festklemmstelle ge schnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Querschneiden der Warenbahn bei einer von
zwei vorgegebenen, den Wickelkerntypen und/oder Wa
renbahnarten angepaßten Grenzgeschwindigkeiten der
Warenbahn durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Grenzgeschwindigkeiten etwa 30 m/min
und 60 m/min betragen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Warenbahn-Transportgeschwindigkeit
bei normalen Behandlungs- und Wickelgeschwindigkei
ten von oberhalb etwa 60 m/min beim Einleiten des
Wickelwechsels auf eine der beiden vorgegebenen
Grenzgeschwindigkeiten reduziert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wickelwechsel- und Querschneidvorgang von
Hand eingeleitet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wickelwechsel- und Querschneidvorgang durch
Vorwählen einer vorbestimmten Warenbahnlänge oder
über eine Naht-Vormeldung an einer Nahtstelle auto
matisch eingeleitet wird.
7. Wickelvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, enthal
tend eine am Auslaufende der vorgeschalteten Behand
lungsmaschine angeordnete kombinierte Wickel- und
Schneidvorrichtung mit einer den sich bildenden Wa
renbahnwickel abstützenden Andrückwalze, zwei paar
weise angeordneten, im Wendebetrieb arbeitenden
Tragarmen zur drehbaren Halterung eines zu bewic
kelnden und eines bereitzustellenden Wickelkernes
sowie mit einer Schneideinrichtung, die während des
Schneidvorganges im Bereich zwischen den beiden Wic
kelkernen gegen die eine Seite der Warenbahn beweg
bar ist, wobei eine mit der Schneideinrichtung zu
sammenwirkende Gegenhalteeinrichtung gegen die ge
genüberliegende Warenbahnseite bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenhalteeinrichtung (24) ein mit der Wa
renbahn (3) in Kontakt bringbares Warenbahn-Leitele
ment (27) und in Bahnlaufrichtung wenigstens eine
mit Abstand dahinter angeordnete Warenbahn-
Stützwalze (28) aufweist und daß die Schneideinrich
tung (17) mit einem Mehrfach-Schneidelement (19) so
wie einer in Bahnlaufrichtung vor diesem Schneidele
ment angeordneten, dem Warenbahn-Leitelement (27)
der Gegenhalteeinrichtung gegenüberliegenden Klemm
leiste (20) ausgestattet ist, wobei Schneideinrich
tung (17) und Gegenhalteeinrichtung (24) beim Ein
leiten des Schneidvorganges in ihre Bereitschafts
stellung auf gegenüberliegenden Seiten der Warenbahn
(3) bewegbar sind.
8. Wickelvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schneideinrichtung (17) als Mehr
fach-Schneidelement (19) eine Gruppe von quer zur Wa
renbahn (3) auf einem Messerbalken (18) angeordne
ten, drehbeweglich angetriebenen Polygon-Messer
scheiben (19a) aufweist.
9. Wickelvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der die Polygon-Messerscheiben (19a)
und die davor angeordnete Klemmleiste (20) tragende
Messerbalken (18) im Bereich unterhalb sowie - in
Bahnlaufrichtung (4) betrachtet - hinter der An
drückwalze (5) angeordnet und durch einen Druckmit
telantrieb (21) gegen die Warenbahn (3) auf- und ab
bewegbar ist.
10. Wickelvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gegenhalteeinrichtung (24) zwei im
Bereich oberhalb der Andrückwalze (5) drehbeweglich
gehalterte, einarmige Schwenkbügel (25) aufweist, an
deren freiem Ende (25a) das Warenbahn-Leitelement
(27) in Form eines Warenleitbleches (27) sowie die
Warenbahn-Abstützwalze (28) angeordnet sind.
11. Wickelvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Warenleitblech (27) als eine gegen
die Oberseite der Andrückwalze (5) gerichtete Luft
blasdüse ausgebildet ist.
12. Wickelvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß von der Gegenhalteeinrichtung (24) zu
mindest die Warenbahn-Stützwalze (28) mit Hilfe ei
nes Druckmittelantriebes (30) zusätzlich gegen die
zu schneidende Warenbahn (3) ausfahrbar und andrück
bar ist.
13. Wickelvorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet
durch eine Steuereinrichtung zum Einstellen der nor
malen Wickelgeschwindigkeit der Warenbahn 83) für
das Einleiten und die Durchführung des Wickelwech
sel- und Schneidvorganges.
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