DE3627580A1 - Verfahren zum steuern eines krans - Google Patents
Verfahren zum steuern eines kransInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kransteuersystem, insbesondere
ein Kransteuersystem, das zum Verschiffen von Erzeugnissen
in Häfen und dergleichen geeignet ist und aufgehängte
Frachtstücke zu vorbestimmten Stellen mit geringer
Pendelbewegung transportieren kann.
Qualifizierte Techniken sind erforderlich, um einen
Kran, wie zum Beispiel einen Containerkran, in Betriebsanlagen,
die in Häfen oder dergleichen vorgesehen sind,
so steuern zu können, daß die am Seil schwebenden Frachtstücke
an den Zielpositionen exakt heruntergelassen werden
können, und zwar unter Minimierung der Pendelbewegungen
der schwebend gehaltenen Frachtstücke. An erfahrenen
Kranbedienungspersonen und Ingenieuren besteht jedoch
im Vergleich zum Umfang der Materialbehandlung und
des Materialtransports bei Schiffsfrachten ein Mangel,
so daß eine automatische Steuerung der Kräne immer mehr
an Bedeutung gewinnt.
Bis jetzt sind als automatische Kransteuersysteme, bei
denen der Kranbetrieb bei unterdrückter Pendelbewegung
der schwebend gehaltenen Frachtstücke erfolgt, folgende
Systeme bekannt.
Beim ersten System wird der Pendelwinkel des Seils, mit
dem ein Frachtstück schwebend gehalten wird, erfaßt und
das Seil in einer Rückkopplungsart so gesteuert, daß
die Pendelbewegung des Frachtstücks verringert wird. Da
es jedoch Schwierigkeiten bereitet, die Pendelwinkel zu
erfassen, läßt sich dieses System in der Praxis nur
schwer einsetzten.
Aus der JP-A 58-95 094 oder der JP-A 58-95 093 ist ein
zweites System bekannt, bei dem die Pendelbewegung des
von der Laufkatze schwebend gehaltenen Frachtstücks
durch Ändern der Geschwindigkeit der Laufkatze entsprechend
einem vorher berechneten Ziel- bzw. Sollgeschwindigkeitsmuster
verringert wird. Bei desem System muß
eine ausreichende Zugkraft der Laufkatze vorgesehen
werden, um den Unterschied zwischen der Laufkatzen-Istgeschwindigkeit
und einer Sollgeschwindigkeit, der durch
das Pendeln des Frachtstücks oder durch Störungen infolge
des Winds und dergleichen hervorgerufen wird, korrigieren
zu können. Ferner darf die Laufkatze nicht innerhalb
der kürzestmöglichen Zeit durch volle Ausschöpfung
der Leistungsfähigkeit des Antriebsmotors zu einer gewünschten
Position laufen, wodurch in nachteiliger Weise
die Zykluszeit verlängert wird.
Aus der JP-A 55-1 30 480 ist ferner ein drittes System bekannt,
bei dem die Beschleunigung und die Verzögerung
der Laufkatze lediglich durch das Anlaufmoment beim Starten
der Laufkatze und durch das Bremsmoment beim Anhalten
der Laufkatze gesteuert werden, wodurch verhindert
wird, daß das schwebend gehaltene Frachtstück pendelt,
falls die Laufkatze in den stationären Geschwindigkeitsbetrieb
eintritt oder an einer Zielposition anhält. In
diesem Fall wird das Anlaufmoment nach dem Starten der
Laufkatze in der folgenden Art und Weise erzeugt. Es
wird eine Beschleunigungsperiode vorgesehen, die der
durch die Seillänge bestimmten natürlichen Schwingungsdauer
eines Pendels entspricht. Somit wird eine Beschleunigung
erzielt, bei der die Geschwindigkeit der Laufkatze
eine Sollgeschwindigkeit (stationäre Betriebsgeschwindigkeit)
erreicht, falls die Laufkatze während
dieser Beschleunigungsperiode auf ein vorbestimmtes Maß
beschleunigt wurde. Das Anlaufmoment wird so erzeugt,
daß diese Beschleunigung erreicht wird. Wird die Laufkatze
angehalten, so wird eine Verzögerung zum Anhalten
der Laufkatze aus der Seillänge und der stationären Betriebsgeschwindigkeit
berechnet und das dieser Verzögerung
entsprechende Bremsmoment ermittelt. Kurz gesagt,
dieses dritte System wird unter den Bedingungen realisiert,
daß beim Starten oder Bremsen der Laufkatze diese
sich mit einer konstanten Beschleunigung oder Verzögerung
bewegen kann, ohne dabei von dem schwebend gehaltenen
Frachtstück beeinflußt zu werden, falls dieses
schwingt und wendet. Wird die Laufkatze des Krans jedoch
gestartet, wenn das schwebend gehaltene Frachtstück
sich in Ruhelage befindet, so bewirkt die Trägheit des
in der Schwebe gehaltenen Frachtstücks eine Hemmung der
Beschleunigung der Laufkatze bis der Pendelwinkel des
Seils den maximalen Wert erreicht. Bewegt sich anschließend
das Frachtstück infolge der Pendelbewegung vorwärts,
so fördert das Frachtstück die Beschleunigung
der Laufkatze. Entsprechend dem dritten System muß zur
Vermeidung des Pendelns bzw. Schwingens des Frachtstücks
die Laufkatze mit einer berechneten, festen Beeschleunigung
(oder Verzögerung) beschleunigt( oder verzögert)
werden, und zwar ungeachtet der oben erwähnten Funktionen
des frei schwebend aufgehängten Frachtstücks. Eine
derartige Geschwindigkeitssteuerung der Laufkatze läßt
sich in der Praxis bei einem Kran nur schwer realisieren.
Es ist somit Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum
Steuern eines Krans vorzuschlagen, mit dessen Hilfe frei
schwebend aufgehängte Frachtstücke in einem geringeren
Maße einem Pendeln ausgesetzt sind und das auf einfache
Weise realisiert werden kann. Außerdem soll das aufgehängte
Frachtstück schnell zu einer Zielposition herabgelassen
werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich anhand der kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche 2 bis 7.
Gemäß der Erfindung werden zur Beseitigung des Pendelns
des herabhängenden Frachtstücks die Beschleunigungs-
und Verzögerungsperioden der Laufkatze auf der Grundlage
der Masse der zum Transport des Frachtstücks dienenden Laufkatze
und der Länge des das Frachtstück schwebend haltenden
Seils bestimmt. Beim Starten der Laufkatze wirkt
während der Beschleunigungsperiode eine vorbestimmte
Zugkraft auf die Laufkatze ein, wodurch die Geschwindigkeit
der Laufkatze den Sollwert erreicht. Wird die Laufkatze
angehalten, so wird während der Verzögerungsperiode
eine vorbestimmte Bremskraft auf die Laufkatze ausgeübt,
wodurch diese angehalten wird.
Bestimmt man die Beschleunigungs- und Verzögerungsperioden
der Laufkatze unter Berücksichtigung der Masse (Gewicht)
des schwebend gehaltenen Frachtstücks sowie der
Masse (Gewicht) der Laufkatze, wie oben beschrieben, so
kann, selbst wenn die Geschwindigkeit der Laufkatze infolge
des Einflusses des Hin- und Herschwingens des
schwebenden Frachtstücks während der Beschleunigungs-
und Verzögerungsperioden sich ändert, die Geschwindigkeit
des schwebenden Frachtstücks die Betriebs-Sollgeschwindigkeit
erreichen oder auf Null gesetzt werden,
ohne daß irgendein Pendeln des Frachtstücks hervorgerufen
wird, nachdem jene Perioden abgelaufen sind. Dies
wird durch die folgenden Formeln bzw. Gleichungen bewiesen.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, werden bei einem Kran, an
dem ein Frachtstück mit einer Masse m (kg) an dem Kranseil
mit einer Länge ℓ(m) aufgehängt ist und bei dem
dieses Frachtstück mit Hilfe einer Laufkatze mit der Masse
m (kg) transportiert wird, die Funktion A für die kinetische
Energie und die Funktion U für die potentielle
Energie durch die folgenden Gleichungen (1) und (2) bestimmt.
wobei gilt:
X: Laufkatzenposition (m)
: Laufkatzengeschwindigkeit (m/s)
: Laufkatzenbeschleunigung (m/s2)
l: Seilgeschwindigkeit (m/s)
l: Seilbeschleunigung (m/s2)
R: Pendelwinkel (rad)
⊏ ≴≎≯≉≄≰≉⊈≮≸↖≴≎≁≴≰≯≉≴∉ ≩∻≁⇆⊈∁ ⇆℩ ‴ ℩⌀‴⊲≺⊲ ⊲≯⊲ ⇆ ℩⌀‴⊏ ≴≎≯≉≄⊰≉⊈≮≸≄≉∪≎≴≰∪≎≰ ≩∻≁⇆⊈ ‴ ⇆ ‴∁ ⇆℩ ‴ ≡ ∲‴≰ ⇆≡ ∲‴⊏ ≮≸↖≉≩≯≩∻≢∉⊰≉⊈≮≸≄≉∪≎≴≰∪≎≰ ↕ ≇⇆⊈ ‴ ⇆ ‴∁ ∲ ‴―≉≸∉ ≇∻≎ ≁∻⊂≱≎ ∻∪⊈↕ ≁∻⊇ ≁≴≉ ⊈∉∻≎≁∻≩≁≴⊈≴≉≩∉≉≎ ≱≱≩≁≴≎∻∉≉≎ ∻∪≢ ≡ ∲‴≵ ⇆≡ ∲‴ ⊹ ≡ ∲‴↙ ⇆≡ ∲‴↕ ℓ, R)′ festgesetzt werden (wobei "′" ein Transpositionssymbol darstellt), so ergeben sich für die Zugkraft F x der Laufkatze, die Hubkraft F ℓ des Seils und den Pendelwinkel R des Seils infolge der Lagrange-schen Bewegungsgleichung die folgenden Ausdrücke:
X: Laufkatzenposition (m)
: Laufkatzengeschwindigkeit (m/s)
: Laufkatzenbeschleunigung (m/s2)
l: Seilgeschwindigkeit (m/s)
l: Seilbeschleunigung (m/s2)
R: Pendelwinkel (rad)
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Aus den Gleichungen (3) werden die folgenden Ausdrücke
abgeleitet:
und aus Gleichung (6) ergibt sich:
2 &/UDF
Claims (7)
1. Verfahren zum Steuern eines Krans, bei dem ein an
einem Seil aufgehängtes Frachtstück mit Hilfe einer
Laufkatze seitlich bewegt wird,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- man bestimmt eine Beschleunigungszeit (T 1) der Laufkatze auf der Grundlage der Masse der Laufkatze, der Masse des aufgehängten Frachtstücks einschließlich einer Aufhängevorrichtung und einer Länge des Seils nach dem Starten der Laufkatze,
- man bestimmt eine Beschleunigungskraft (F 1) der Laufkatze, die erforderlich ist, daß die Geschwindigkeiten der Laufkatze und des aufgehängten Frachtstücks während der Beschleunigungszeit Sollgeschwindigkeiten erreichen,
- man übt die Beschleunigungskraft (F 1) während der Beschleunigungszeit (T 1) auf die Laufkatze aus und
- man läßt nach Ablauf der Beschleunigungszeit die Laufkatze gleichförmig mit der Sollgeschwindigkeit (V T ) laufen.
- man bestimmt eine Beschleunigungszeit (T 1) der Laufkatze auf der Grundlage der Masse der Laufkatze, der Masse des aufgehängten Frachtstücks einschließlich einer Aufhängevorrichtung und einer Länge des Seils nach dem Starten der Laufkatze,
- man bestimmt eine Beschleunigungskraft (F 1) der Laufkatze, die erforderlich ist, daß die Geschwindigkeiten der Laufkatze und des aufgehängten Frachtstücks während der Beschleunigungszeit Sollgeschwindigkeiten erreichen,
- man übt die Beschleunigungskraft (F 1) während der Beschleunigungszeit (T 1) auf die Laufkatze aus und
- man läßt nach Ablauf der Beschleunigungszeit die Laufkatze gleichförmig mit der Sollgeschwindigkeit (V T ) laufen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Seil aufgewickelt wird,
während die Seillänge gemessen wird, daß, wenn die
Seillänge einen ersten Sollwert erreicht, die Laufkatze
gestartet wird, und daß nach der Inbetriebsetzung
der Laufkatze das Seil kontinuierlich aufgewickelt
wird, bis die Seillänge einen zweiten Sollwert
erreicht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschleunigungszeit (T 1)
der Laufkatze auf der Grundlage der folgenden Gleichung
berechnet wird:
wobei M die Masse der Laufkatze, m die Masse des
aufgehängten Frachtstücks, g die Schwerkraft und
ℓ(t) die Seillänge ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Verzögerungszeit (T 2)
der Laufkatze auf der Grundlage der Masse der Laufkatze,
der Masse des aufgehängten Frachtstücks und
der momentanen Seillänge der Laufkatze bestimmt,
daß man eine Verzögerungskraft (F 2) der Laufkatze
bestimmt, die erforderlich ist, um die Laufkatze und
das aufgehängte Frachtstück aus den Sollgeschwindigkeiten
während der Verzögerungszeit (T 2) anhalten zu
können, und
daß man Verzögerungskraft (F 2) während der Verzögerungszeit
(T 2) auf die Laufkatze ausübt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Halteposition der
Laufkatze auf der Grundlage der Fahrstrecke der
Laufkatze für den Fall, daß die Verzögerungskraft
(F 2) während der Verzögerungszeit (T 2) auf die Laufkatze
ausgeübt wurde, und auf der Grundlage der momentanen
Position der Laufkatze voraussagt, und daß,
wenn die vorausgesagte Halteposition der Laufkatze
eine vorbestimmte Soll- bzw. Zielposition erreicht,
die Laufkatze durch die Verzögerungskraft verzögert
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß, nachdem die Laufkatze eine
vorbestimmte Position durchlaufen hat, das Seil parallel
zum Bewegungsvorgang der Laufkatze herabgelassen
wird, bis die Seillänge einen dritten Sollwert
erreicht.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschleunigungszeit (T 2)
der Laufkatze auf der Grundlage der folgenden Gleichung
berechnet wird:
wobei M die Masse der Laufkatze, m die Masse des
aufgehängten Frachtstücks, g die Schwerkraft und
ℓ(t) die Seillänge darstellt.
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