DE3624098C2 - Formatgarnitur für eine Strangmaschine der tabakverarbeitenden Industrie - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Formatgarnitur für eine Strangmaschine der tabakverarbeitenden Industrie zum Herstellen eines fortlaufenden, umhüllten Stranges mit einem Formatunterteil und mindestens einem Formatoberteil, wobei das Formatunterteil mit einer Führungsfläche für ein einen Umhüllungsstreifen und den Strang aufnehmendes durchlaufendes Format­ band versehen ist, die derart verläuft, daß sich die gegenüberliegenden Kanten des Umhül­ lungsstreifens stromab stetig einander annähern.

Unter einem umhüllten Strang wird hier ein endloser Filterstrang oder ein aus Tabak gebil­ deter Tabakstrang verstanden, der mit einem Umhüllungsstreifen aus Papier, Folie oder dgl. versehen ist.

Formatgarnituren der eingangs genannten Art sind mit Führungsflächen versehen, die schwierig und unter großem Zeitaufwand herstellbar sind.

Bisher hat man versucht, solche Führungsflächen derart auszubilden, daß man von for­ mateingangsseitig weit offenen V-förmigen Seitenführungsflächen für das Formatband und den Umhüllungsstreifen ausgegangen ist, die in eine zunehmend engere V-Form überge­ hen, bis sie am Ende des Formateinlaufteiles U-förmig verlaufen. Dabei münden diese Seitenführungsflächen - im Querschnitt gesehen - an jeder Stelle in Längsrichtung des Formates tangential in eine Strangführungsfläche ein, die vom Anfang bis zum Ende des Formats einen im wesentlichen dem Radius des fertigen Stranges entsprechenden Radius aufweist. Das bedeutet, daß die Tangenten der Seitenführungsflächen wendelförmig auf dem bezüglich seines Radius durchgehend gleichbleibenden zylindrischen Umfang der Strangführungsfläche abgewickelt sind.

In der US 2 868 210 und dem DE-GM 19 78 172 sind Formatausbildungen entspre­ chend der Gattung der Erfindung beschrieben. Die DE-PS 4 56 551 zeigt eine Formataus­ bildung mit einer Führungsfläche für ein Formatband, die eine Teilmantelfläche eines Ko­ nus darstellt. Somit sind die Abstände äquivalenter Punkte auf den beiden Konturlinien, bezogen auf einen Anfangs- oder Endpunkt, unterschiedlich, so daß eine kegelförmige Führungsfläche gebildet wird. Das Formatband liegt nur in dem Einlauf- und Auslaufbereich an der Führungsfläche an, in der Mitte aber nicht, was ein erheblicher Nachteil ist, weil der Bandverschleiß hoch ist und die Gefahr der Faltenbildung in dem durch das Band verform­ ten Zigarettenpapier besteht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Formatgarnitur weiter zu verbessern, insbe­ sondere hinsichtlich der Ausbildung ihrer Führungsfläche.

Gemäß der Erfindung wird das dadurch erreicht, daß die Führungsfläche gebildet ist durch eine unendliche Anzahl von Geraden, die auf einer formateingangsseitigen Konturlinie lie­ gende Punkte mit ausgangsseitig auf einer der gewünschten Strangform wenigstens teil­ weise angepaßten Konturlinie liegenden Punkten verbinden, wobei die Abstände äquivalen­ ter Punkte auf den Konturlinien an einem Ausgangs- oder einem Endpunkt gleich sind.

Eine derartig ausgebildete Führungsfläche bewirkt eine verbesserte Führung des Format­ bandes und dadurch Verminderung von dessen Verschleiß, da sie der Form des Format­ bandes sehr nahekommt, die sich natürlicherweise einstellt, wenn man ein flaches Band an einem Ende zu einem U formt. Dies trifft auch für das Umhüllungsmaterial (Zigaretten- oder Filterpapier) zu, so daß dieses ohne Gefahr der Faltenbildung geführt wird.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die eingangsseitige Konturlinie vorteilhaft im wesentlichen gerade, während die ausgangsseitige Konturlinie vorteilhaft U-förmig ist.

Eine weitere Ausbildung der Erfindung kann darin bestehen, daß die den seitlichen Teilen der Führungsfläche des Formatunterteiles gegenüberliegenden Seitenflächen der Formato­ berteile durch dieselben geometrischen Bedingungen erzeugt sind wie die Führungsfläche des Formatunterteiles, so daß zwischen diesen gleichmäßige Spalte für das Formatband und den Umhüllungsstreifen gebildet werden. Hierdurch werden definierte Spalte geschaf­ fen, durch die das Formatband unter das Umhüllungsmaterial, diese Spalte nahezu abdich­ tend, geführt sind, so daß auch die Verschmutzungsgefahr durch mit dem Tabak transpor­ tierten Staub reduziert wird.

Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungs­ beispieles näher erläutert werden.

In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine Zigarettenstrangmaschine vom Typ PROTOS der Anmelderin,

Fig. 2a u. 2b die Konstruktion der Führungsfläche durch die sie bildenden Geraden,

Fig. 3 das Formatunterteil mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Führungsfläche in der Draufsicht,

Fig. 4 die Seitenansicht nach Fig. 3,

Fig. 5 die Ansicht aus Richtung W nach Fig. 3,

Fig. 6 die Ansicht nach Fig. 5 mit einem Formatober­ teil.

Von einer Schleuse 1 wird ein Vorverteiler 2 portionsweise mit Tabak beschickt. Eine Entnahmewalze 3 des Vorverteilers 2 ergänzt gesteuert einen Vorratsbehälter 4 mit Tabak, aus dem ein Steilförderer 5 Tabak entnimmt und einen Stauschacht 6 gesteuert beschickt. Aus dem Stauschacht 6 entnimmt eine Stiftwalze 7 einen gleichförmigen Tabak­ strom, der von einer Ausschlagwalze 8 aus den Stiften der Stiftwalze 7 herausgeschlagen und auf ein umlaufendes Streutuch 9 geschleudert wird. Ein auf dem Streutuch 9 gebildetes Tabakvlies wird in eine Sichteinrichtung 11 geschleudert, die im wesentlichen aus einem Luftvorhang besteht, den größere bzw. schwerere Tabakteile passieren, während alle anderen Tabakteilchen von der Luft in einen von einer Stiftwalze 12 und einer Wand 13 gebildeten Trichter 14 gelenkt werden. Von der Stiftwalze 12 wird der Tabak in einen Tabakkanal 16 gegen einen Strangförde­ rer 17 geschleudert, an dem der Tabak mittels in eine Unterdruckkammer 18 gesaugter Luft gehalten und ein Tabak­ strang aufgeschauert wird. Ein Egalisator 19 entfernt überschüssigen Tabak von dem Tabakstrang, der dann auf einen im Gleichlauf geführten Zigarettenpapierstreifen 21 gelegt wird. Der Zigarettenpapierstreifen 21 wird von einer Bobine 22 abgezogen, durch ein Druckwerk 23 geführt und auf ein angetriebenes Formatband 24 gelegt. Das Formatband 24 transportiert den Tabakstrang und den Zigarettenpapierstreifen 21 durch ein Format 26, in dem der Zigarettenpapierstreifen 21 um den Tabakstrang gefal­ tet wird, so daß noch eine Kante absteht, die von einem nicht dargestellten Leimapparat in bekannter Weise beleimt wird. Darauf wird die Klebnaht geschlossen und von einer Tandemnahtplätte 27 getrocknet. Ein so gebildeter Zigaret­ tenstrang 28 durchläuft ein Strangdichtemeßgerät 29, das den Egalisator 19 steuerte und wird von einem Messer­ apparat 31 in doppeltlange Zigaretten 32 geschnitten.

Die doppeltlangen Zigaretten 32 werden von einer gesteuerte Arme 33 aufweisenden Übergabevorrichtung 34 einer Übernahmetrommel 36 einer Filteransetzmaschine 37 übergeben, auf deren Schneidtrommel 38 sie mit einem Kreismesser in Einzelzigaretten geteilt werden. Förderbänder 39, 41 fördern überschüssigen Tabak in einen unter dem Vor­ ratsbehälter 4 angeordneten Behälter 42, aus dem der rückgeführte Tabak von dem Steilförderer 5 wieder ent­ nommen wird.

Das Format 26 weist ein Formatunterteil 26a und ein For­ matoberteil, einen sogenannten Einlauffinger 26b (Fig. 3 bis 6), auf, wobei das Formatunterteil 26a mit einer Führungsfläche 26c für das Formatband 24 und den Zigaret­ tenpapierstreifen 21 (Fig. 1) versehen ist.

In Fig. 2a ist ersichtlich, wie diese Führungsfläche 26c gebildet wird.

Die Führungsfläche 26c erstreckt sich über die Achsen X, Y, Z von der Einlaufseite, gebildet durch eine in X-Richtung verlaufende gerade Konturlinie 43, zur Ausgangs­ seite, gebildet durch eine U-förmige Konturlinie 44 mit in Y-Richtung verlaufenden Schenkeln, wobei die beiden Konturlinien 43, 44 in Z-Richtung voneinander beabstandet sind.

Die Oberflächenform der Führungsfläche 26c wird gebildet durch unendlich viele Geraden 46, die jeweils einen Punkt Pa auf der einen Konturlinie 43 mit einem äquivalenten Punkt Pb auf der anderen Konturlinie 44 verbinden. Das bedeutet, daß sich eine Gerade 46 mit ihren beiden durch diese verbundenen Punkten Pa, Pb entlang der Konturlinien (Bahnen) 43, 44 bewegt, die Erzeugenden der Führungsfläche 26c also eine Gerade ist.

In Fig. 2a wurde der Verlauf der Führungsfläche 26c nur durch einige dargestellte Geraden 46, die die Punkte Pa1 . . . Pa5 mit den äquivalenten Punkten Pb1 . . . Pb5 verbinden, angedeutet.

In Abweichung von Fig. 2a, wonach der Scheitelpunkt Pb3 der U-förmigen Konturlinie 44 auf dem Niveau der geraden Konturlinie 43 liegt, kann der Scheitelpunkt Pb3 der U-förmigen Konturlinie 44 auch unterhalb der geraden Konturlinie 43 liegen, wie das in Fig. 2b ange­ deutet ist. Möglich wäre auch, den Scheitelpunkt Pb3 der U-förmigen Konturlinie 44 oberhalb der geraden Kontur­ linie 43 zu legen, was in der Zeichnung jedoch nicht gezeigt ist.

Die Fig. 3 bis 5 zeigen das Formatunterteil 26a in drei Ansichten, wobei hier der Verlauf der die Führungs­ fläche 26c bildenden Geraden 46 nochmals direkt am Format­ unterteil 26a angedeutet ist.

Die über die Abmessungen des fertigen Formatunterteiles 26a hinausgehenden Abschnitte 47, 48 stellen lediglich Konstruktions- und Fertigungshilfsmaße dar.

In Fig. 6 ist in einer gleichen Ansicht wie die Fig. 5 das Formatunterteil 26a mit dem in dieses hineinragen­ den Einlauffinger 26b gezeigt. Die der Führungsfläche 26c des Formatunterteiles 26a gegenüberliegenden Seiten­ flächen 49a, 49b des Einlauffingers 26b sind in ihrer Längserstreckung (senkrecht zur Zeichnungsebene der Fig. 6) nach den gleichen geometrischen Bedingungen gebildet wie die Führungsfläche 26c. Somit ergibt sich zu beiden Seiten ein abdichtender, das in Fig. 6 nicht gezeigte Formatband mit dem Zigarettenpapier führender, über seine ganze Länge gleichmäßiger Spalt 50a, 50b.

Das Formatoberteil ist meistens mehrteilig ausgebildet, so daß es außer dem Einlauffinger 26b in dessen längsaxialer Verlängerung weitere Führungsteile, z. B. sogenannte Messer- oder Fingerleisten, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind, enthält.

Auch die mit den seitlichen Teilen der Führungsfläche 26c des Formatunterteiles 26a korrespondierenden Seiten­ flächen dieser Teile des Formatoberteiles sind in der gleichen Weise ausgebildet wie die Seitenflächen 49a, 49b des Einlauffingers 26b.

Claims (4)

1. Formatgarnitur für eine Strangmaschine der tabakverarbei­ tenden Industrie zum Herstellen eines fortlaufenden, umhüll­ ten Stranges mit einem Formatunterteil und mindestens einem Formatoberteil, wobei das Formatunterteil mit einer Führungs­ fläche für ein einen Umhüllungsstreifen und den Strang aufnehmendes durchlaufendes Formatband versehen ist, die derart verläuft, daß sich die gegenüberliegenden Kanten des Umhüllungsstreifens stromab stetig einander annähern, da­ durch gekennzeichnet, daß die Führungsfläche (26c) gebildet ist durch eine unendliche Anzahl von Geraden (46) , die auf einer formateingangsseitigen Konturlinie (43) liegende Punkte (Pa1 . . . Pa5) mit ausgangsseitig auf einer der ge­ wünschten Strangform wenigstens teilweise angepaßten Kontur­ linie (44) liegenden Punkten (Pb1 . . . Pb5) verbinden, wobei die Abstände äquivalenter Punkte auf den Konturlinien von einem Ausgangs- (Pa1, Pb1) oder einem Endpunkt (Pa5, Pb5) gleich sind.

2. Formatgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eingangsseitige Konturlinie (43) im wesentlichen gerade ist.

3. Formatgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgangsseitige Konturlinie (44) U-förmig ist.

4. Formatgarnitur nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den seitlichen Teilen der Führungsfläche (26c) des Formatunterteiles (26a) gegen­ überliegenden Seitenflächen (49a, 49b) der Formatoberteile (26b) durch dieselben geometrischen Bedingungen erzeugt sind wie die Führungsfläche (26c) des Formatunterteiles (26a), so daß zwischen diesen gleichmäßige Spalte (50a, 50b) für das Formatband (24) und den Umhüllungsstreifen (21) bildbar sind.