DE3624003A1

DE3624003A1 - Begruenbares fassadenelement

Info

Publication number: DE3624003A1
Application number: DE3624003A
Authority: DE
Inventors: Horst Guenter Dipl Biol Mielke
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-07-16
Filing date: 1986-07-16
Publication date: 1988-01-21

Description

Die Erfindung betrifft ein begrünbares Fassadenelement der im Oberbegriff der Patentansprüche angegebenen Gattung.

Es ist eine begrünbare Wandplatte bekannt (DE-OS 29 21 259), die mehrere geschlossene Einzelbehälter aufweist, in denen das Boden substrat mit Pflanzen angeordnet ist. Die Behälter oder Taschen sind über die Wandplatte verteilt und in der Höhe gegeneinander versetzt.

Da die einzelnen Taschen oder Behälter jeweils nur eine begrenzte Bodenmenge aufnehmen können, eignen sie sich nur zum Einpflanzen von verhältnismäßig anspruchslosen Pflanzen, wie z. B. Pflanzen von Mauern und Trockenrasen. Eine Bewässerung der einzelnen Behälter ist zudem schwierig. Des weiteren ist die wasseraufnehmende Oberfläche verhältnismäßig klein, so daß die Pflanzen auch über Niederschlags wasser nur wenig Feuchtigkeit bekommen.

Es sind auch Pflanzenaufnahmen bekannt (DE-OS 32 22 715), die aus mehreren übereinander gestapelten Behältern bestehen, die seitliche Öffnungen zum Austritt der oberirdischen Pflanzenteile aufweisen und die an ihrem Boden offen sind, so daß das in den Behältern enthaltene Bodensubstrat eine von unten nach oben durchgehende Erdsäule bildet. Diese Pflanzenaufnahmen können zwar alle von oben her bewässert werden, das Bodensubstrat wird jedoch infolge seines Eigengewichts im unteren Teil stark kompremiert. Dies hat ungünstige Wuchsbedingungen und eine ungünstige Druckverteilung in den unteren Bauelementen zur Folge. Pflanzenaufnahmen dieser Art sind daher für eine großflächige Begrünung nicht geeignet.

Weiter bekannt sind sogenannte Torf- oder Mooswände. Das Bodensub strat aus Torf oder Moos wird bei diesen durch ein Drahtgittergeflecht zusammengehalten. Die Pflanzen wachsen durch dieses Gitter hindurch. Die Nachteile der Tor- und Mooswände sind ähnlich denen des vorge nannten Kastenelements. Es kommt zu Verdichtungen im unteren Bereich. Zudem fällt das Torfgemisch im Laufe der Zeit in sich zusammen, so daß Wurzel- und Pflanzenteile abreißen oder freigelegt werden.

In einer aus plattenförmigen Einzelelementen bestehenden Pflanzentrog wand (P 25 06 199) wird ein Begrünungselement mit Bodensubstrat- und Wasserspeicherbehältern dargestellt. Die überlappende Anordnung dieser Vorrichtungen ermöglichen u. a. günstigere Druckverhältnisse im Boden. Teilweise schwierig gestaltet sich jedoch hierbei der Herstellungsprozeß, insbesondere bei den Teilen, die hinterformig angeordnet sind.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fassadenelement der eingangs näher erläuterten Art zu schaffen, das eine großflächige Teilbegrünung einer Fassade mit einfachen Mitteln ermöglicht, ein geringes Eigen gewicht besitzt, günstige Möglichkeiten zur automatischen Bewässerung bietet und kostengünstig herzustellen ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Konstruktionsmerkmale des Patentanspruches 1 und der Unteransprüche gelöst.

Die versetzte Anordnung der Wasserspeichergefäße ermöglicht eine Durchwurzelung der gesamten begrünten Fläche, verhindert aber gleichzeitig, daß eine durchgehende Erdsäule ungünstige Druckverhält nisse schafft. Der abgeschrägte Verlauf der Gefäße von hinten unten nach vorne oben läßt die Behälter im Bodensubstrat von außen nicht sichtbar werden. Durch die gleichmäßige Verteilung der Gefäße ist es möglich, die Gefäße als Halter für eventuell vorgesehene Frontplatten zu verwenden.

Der abgeschrägte Verlauf der Wasserspeicher und die Tatsache, daß sie die gesamte Tiefe des Elements einnehmen, begünstigt einen einfachen Formungsprozeß.

Vorteilhaft ist es, wenn der obere Teil der Frontfläche der Behälter zu einer nur halb in den Bodensubstratraum ragenden, abgeschrägten, durchgehenden Leiste ausgeformt ist. Das Bodensubstrat kann durch diese Leisten auch ohne vorgehängtes Frontgitter einen Halt bekommen. Die Befestigung an der Fassade ist in jeder herkömmlichen Weise möglich. Dabei werden jedoch die über einander liegenden Elemente mit ihrem oberen bzw. unteren Rand in Art der Dachplatten überlappend angeordnet.

Seitlich können die Elemente einen vorstehenden Rand haben. Die in einer horizontalen Ebene liegenden Fassadenelemente haben dann keinen zueinander offenen Bodensubstratraum.

Hergestellt können die Fassadenelemente sowohl aus Kunststoff wie aus Keramik.

Zwei Ausführungsbeispiele sind in den nachfolgend beschriebenen Zeichnungen dargestellt. Es zeigt

Abb. 1 ein begrünbares Fassadenelement in räumlicher Darstel lung. Die Wasserspeicher (1) haben eine Frontfläche (2), die abge schrägt von hinten unten nach vorne oben verlaufen. Der seitliche Rand (3) des Fassadenelements ragt nach vorn. Er nimmt die gesamte Tiefe (t) des Bodensubstratraums (4) des Elements ein.

Nicht eingezeichnet ist das Frontgitter, welches auf das Fassaden element gesetzt wird, um das Bodensubstrat zu halten.

Abb. 2 ein ähnliches Fassadenelement wie in Abb. 1. Der obere Teil der Frontfläche (2) ist jedoch zu einer schräggestellten Leiste (5) ausgeformt. Des weiteren sind auch schräggestellte Leisten ohne Behälter eingezeichnet.

Claims

1. Begrünbares Fassadenelement mit vorgehängtem Gitter oder Netz, dadurch gekennzeichnet, daß es Gefäße zur Wasserspeicherung besitzt, die

1. vertikal so zueinander versetzt angeordnet sind, daß keine durchgehende Bodensubstratsäule entsteht,
2. horizontal auf Lücke zueinander angeordnet sind,
3. die gesamte Tiefe (t) des Elements einnehmen und
4. eine von unten hinten nach oben vorn geneigte Frontfläche (2) haben.

2. Begrünbares Fassadenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil der Frontfläche (2) der Wasserspeichergefäße zu einer Leiste (5) ausgezogen sein kann.

3. Begrünbares Fassadenelement nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das vorgehängte Gitter fest integrierter Bestandteil des Elements ist.