DE3621145C2 - Aus Profilblechen gebildeter scherfester Schaftstab - Google Patents
Aus Profilblechen gebildeter scherfester SchaftstabInfo
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Description
Die Erfindung betrifft leichte, verstärkte, scherfeste
Schaftstäbe für einen Webschaft
einer Webmaschine.
Der Webschaft weist einen oberen Schaftstab und einen unteren
Schaftstab auf, die durch ein Paar von Seitenstreben in
einem Abstand voneinander gehalten sind. Die einzelnen Litzen
sind auf den Litzentragschienen verschiebbar gehalten.
Die Litzen weisen Augen auf, durch welche
die Kettfäden eingezogen werden. Der Webschaft hebt und
senkt die Kettfäden, um ein Webfach
zu erzeugen, durch welches der Schußfaden während des Webens
eingeführt wird. Beim Heben der Kettfäden während der
Fachbildung unterliegt der Webschaft Kräften in einer
senkrechten Richtung, während die Bewegung der Kettfäden
eine Biegebeanspruchung auf die Schaftstäbe und auch Scherkräfte
zwischen der Litzentragschiene und dem Schaftstab erzeugt.
Mit steigender Geschwindigkeit, mit der die Webmaschinen
angetrieben werden, steigt die Trägheitsbelastung der Webschäfte
während der Fachbildung stark an. Da die Trägheitskräfte von der
Masse des Webschaftes abhängen, besteht ein starkes Bedürfnis
nach leichten Rahmenkonstruktionen für den Webschaft, ohne daß
die mechanische Festigkeit der Konstruktion beeinträchtigt wird.
Während der Fachbildung bewegt sich der Webschaft im Takt der Webmaschine
rasch auf und ab, wobei die Hubfolge mit steigender
Arbeitsgeschwindigkeit der Webmaschine ansteigt. Daher ist die
Bereitstellung von leichten Komponenten für den Webschaft ein
Problem, das erhebliche Beachtung erfordert.
Mindestens zwei Webschäfte bewegen sich in entgegengesetzten
Richtungen, um das Fach zu bilden. Die Dicke des Webschafts
beeinflußt den Abstand zwischen den zwei Litzen. Der
Abstand zwischen den zwei Litzen wiederum bestimmt die Strecke,
um welche der Webschaft sich senkrecht bewegen muß, um ein Fach
mit einer gewünschten Höhe zu bilden. Die Vorrichtung, welche
den Schußfaden durch das Fach führt, erfordert, daß das Fach
eine bestimmte Höhe und Größe für den Durchlaß hat. Mit steigendem
Abstand muß auch der Hub der Webschäfte
größer werden. Wenn daher die
Gesamtdicke der Webschäfte verringert werden kann, können die
Rahmen enger zusammenstehen, und es ist ein geringerer
Schafthub erforderlich. Damit geht eine Verringerung der
Trägheitskräfte einher.
Aus der AT 180 536 sind aus einfachen Stahlblechprofilen
gebildete Schaftstäbe bekannt, wobei die einzelnen Blechprofile
miteinander verschweißt sind und ihre Formgebung die Steifheit
der Schaftstäbe bewirkt. Über die Verbindung der Litzen mit den
Schaftstäben ist nichts ausgesagt.
Aus der DE-AS 25 16 160 ist ein aus einem einstückigen
Hohlkörper, nämlich einem extrudierten Leichtmetallprofil mit
Längsrippen gebildeter Schaftstab mit einer Litzentragschiene
aus T-Profil bekannt, wobei der Schaftstab an ihm verschiebbar
und lösbar befestigbare Führungsstücke aufweist, deren
Ausbildung Gegenstand dieser Auslegeschrift ist.
Die US 4 484 604 der Anmelderin beschreibt einen zusammengesetzten
zweiseitigen Schaftstab von geringem Gewicht, der daher
zur Verwendung in einem Webschaft zweckmäßig ist, um die Trägheitsbelastungen
zu verringern. Es zeigt sich jedoch das Problem,
daß am Punkt der Anbringung der Litzentragschiene am
Schaftstab erhebliche Scherkräfte infolge der von den Litzen auf
die Litzentragschienen ausgeübten Kräfte auftreten. Das ist ein
kritischer Bereich des Webschaftes, da die Litzen, welche die
Kettfäden tragen, an der Litzentragschiene angebracht sind.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen
Schaftstab eines Webschaftes einer Webmaschine zu
schaffen, der von geringem Gewicht und verringerter Dicke ist,
um die Trägheitskräfte zu verringern.
Die Erfindung bezweckt ferner einen Schaftstab für einen
Webschaft mit einer integrierten Litzentragschiene, auf welche
im Bereich der Anbringung verringerte Scherkräfte einwirken.
Weiterhin bezweckt die Erfindung einen Schaftstab für einen
Webschaft, der eine in spezieller Weise ausgebildete Fassung
über die Länge des Schaftstabes zum Anbringen der Litzentragschiene
in der Weise aufweist, daß Scherkräfte auf ein Mindestmaß
herabgesetzt werden.
Weiterhin bezweckt die Erfindung einen Schaftstab für einen
Webschaft, welcher aus dünnwandigem, profilgewalztem Stahlblech
gefertigt ist, so daß der Schaftstab eine geringere
Gesamtdicke aufweist, und dadurch die Webschäfte enger beieinander
angeordnet werden können, wodurch während der Fachbildung
eine geringere senkrechte Bewegung erforderlich ist.
Außerdem bezweckt die Erfindung einen Schaftstab für einen
Webschaft, der aus zwei dünnen profilgewalzten Stahlblechen
gefertigt werden kann, so daß zusätzliche und der Anbringung
dienende Blöcke sowie andere verstärkende Elemente in einer vereinfachten
Konstruktion mit dem Schaftstab hergestellt werden
können.
Diese Aufgaben werden durch die im Anspruch 1 beschriebene
Erfindung gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird mit weiteren Einzelheiten erläutert
durch die folgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, die
sich auf die beigefügte Zeichnung bezieht. Hierin zeigen:
Fig. 1 einen Aufriß eines Webschafts für eine Webmaschine mit
einem erfindungsgemäß ausgebildeten Schaftstab;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 der Fig. 1 und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht, teilweise weggebrochen,
eines erfindungsgemäß aufgebauten und hergestellten
Schaftstabes mit erhöhter Scherfestigkeit im Bereich der
Verbindung von Litzentragschiene und Schaftstab.
Da die konstruktiven
Elemente und die Betriebsweise einer Webmaschine bekannt
sind, wird vom einzelnen Webschaft nur so viel gezeigt und
erläutert, wie zum Verständnis der Erfindung erforderlich ist.
Die Zeichnungen zeigen einen Webschaft, der im ganzen mit
10 bezeichnet ist und Seitenstreben 12 und 14 aufweist. Ein Paar
von Schaftstäben A erstreckt sich zwischen den Seitenstreben 12
und 14, und zwar ein oberer Schaftstab 16 und ein unterer
Schaftstab 18. Die Schaftstäbe 16 und 18 tragen je eine mit
ihnen integrale Litzentragschiene 20, 22. Eine Mehrzahl von
Litzen 24 sind im Webschaft zwischen den Litzentragschienen 20
und 22 gehalten. Die Litzen weisen hakenförmige Endösen 26 und
28 auf. Ein (nicht gezeigter) Kettfaden ist durch ein Litzenauge
30 geführt und wird durch dieses während der Fachbildung gehoben
und gesenkt.
Fig. 2 ist ein Querschnitt eines unteren Schaftstabes 18.
Der obere Schaftstab 16 ist identisch mit dem unteren, jedoch im
Webschaft umgekehrt angeordnet.
Der Schaftstab 18, ist also, wie gezeigt, ein schlanker
Hohlkörper, der eine dünnwandige profilgewalzte Rückwandplatte B
und Vorderwandplatte C aufweist. An der oberen Kante 36 der
Rückwandplatte B ist eine einzige Abwinkelung 38 ausgebildet,
die eine freie Kante 40 aufweist. Diese Abwinkelung 38 ist durch
Profilwalzen gebildet. Die dünnwandige durch Profilwalzen geformte
Vorderwandplatte C aus Stahlblech verläuft parallel zur
Rückwandplatte B und erstreckt sich im ganzen über die gesamte
Länge des Webschaftes. Die Vorderwandplatte C weist einen durch
eine untere Abwinkelung 42 gebildeten unteren Rand in Form einer
ersten waagrechten Wand 42 auf. Die waagrechte Wand 42 endet
an einer ersten senkrechten Seitenwand 44, die sich bis zu einer
zweiten waagerechten Wand 46 erstreckt, welche durch die zweite
Abwinkelung 46 gebildet wird. Diese waagerechte Wand endet an
einer zweiten senkrechten Seitenwand 48, die unmittelbar gegen
die senkrechte Seitenwand 32 der Rückwandplatte anliegt, um
einen dünnen Abschnitt 50 zu bilden. Die Vorderwandplatte
C endet an einer oberen Kante 52, von der eine erste
(obere) Abwinkelung 54 vorspringt, die in einer freien Kante 56
endet.
Wie Fig. 2 zeigt, schließen die Rückwandplatte B und die
Vorderwandplatte C neben der untersten Kante 34 des Schaftstabes
einen kastenförmigen Innenraum 58 ein. Dieser wird begrenzt
durch die senkrechte Seite 32 der Rückwandplatte B und den
ersten waagerechten Wandabschnitt 42, die senkrechte Seitenwand
44 und den zweiten waagerechten Wandabschnitt 46 der Vorderwandplatte
C. Ein fest verbundenes (integriertes) Versteifungselement
60 ist im Hohlraum an der untersten Kante des Schaftstabes
zur Erhöhung der Biegefestigkeit und Verstärkung angeordnet.
Wie gezeigt, ist die integrierte Versteifung vorzugsweise
ein durch Ziehstrangpressen (Pultrusion) gefertigtes
Kohlenstoffaserelement. Es sei auch erwähnt, daß der erste
waagerechte Seitenwandabschnitt 42 der Vorderwandplatte C
weggelassen werden kann, so daß der Pultrusions-Körper 60 die
unterste Kante des Schaftstabes bildet.
Wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt, bilden die erste
Abwinkelung 38 und die zweite Abwinkelung 54 einen länglichen
scherfesten Halteschlitz 62 für die Litzentragschiene 20, die
sich im allgemeinen über die gesamte Länge des Webschaftes
erstreckt. Der Schlitz bietet eine Fassung, in der die Litzentragschiene
am Schaftstab mit verringerten Scherkräften gehalten
werden kann. Die Litzentragschiene 20 hat, wie gezeigt, ein
T-Profil mit einem Steg 63 und einem quer verlaufenden, die
Litzen tragenden Flansch 64, um den herum die hakenförmigen
Endösen 26 der Litzen greifen. Der Steg 63 sitzt im Schlitz 62
und ist darin in beliebiger Weise, beispielsweise
durch Kleben, befestigt. Die Litzentragschiene 20 ist vorzugsweise
ein Pultrusions-Körper aus Kohlenstoffaser, und in diesem
Fall kann ein Epoxy-Klebstoff verwendet werden.
Eine Litzentragschiene mit Schutzschiene ist im US-Patent
4 492 256 und der entsprechenden DE 33 23 224 A1 der Anmelderin
gezeigt und eine solche kann mit Vorteil im
Rahmen der Erfindung verwendet werden. Ein leichtes Verstärkungsmaterial,
wie eine Wabenstruktur 66 aus Polyamid (Nylon),
kann im Innenraum 58 verwendet werden, um die Steifheit zu
vergrößern und den Schaftstab gegen Biege- und Verdrehungskräfte
zu verstärken. Die Vorderwand- und Rückwandplatten können an
ihren Berührungsflächen in beliebiger Weise miteinander
verbunden werden. Die Pultrusions-Körper können mit dem
profilgewalzten Stahl durch Klebstoff,
wie ein Epoxy-Klebstoff, verbunden werden.
Einer der Vorteile der Erfindung ist, daß die gesamte Dicke
des Schaftstabes durch die dünnwandige Konstruktion aus profilgewalztem
Blech, das eine Dicke in der Größenordnung von 0,25 mm
haben kann, verringert wird. Die in der angegebenen US
4 484 604 beschriebene Konstruktion und bekannte extrudierte
Konstruktionen sind durch ihr Herstellungsverfahren beschränkt
auf eine insgesamt viel dickere Bauweise. Die Erfindung liefert
den Vorteil einer insgesamt verringerten Dicke ohne Verringerung
der strukturellen Festigkeit. Es wurde gefunden, daß eine
Gewichtsverringerung von 40% mit einem erfindungsgemäß aufgebauten
Schaftstab gegenüber den bekannten extrudierten und
zusammengesetzten Konstruktionen erreicht werden kann. Die bei
den bekannten Schaftstäben an der Verbindung von Litzentragschiene
und Schaftstab auftretenden Scherkräfte werden durch die
Anbringung der Litzentragschiene in einem Halteschlitz gemäß der
Erfindung überwunden.
Claims (3)
1. Schaftstab für einen Webschaft, der als Hohlkörper mit
Versteifungsmaterial ausgebildet ist und eine Litzentragschiene
mit T-Profil aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schaftstab aus je einer profilgewalzten Vorderwandplatte (C) und
Rückwandplatte (B) besteht und die Vorderwandplatte (C) eine
einzige (=obere) Abwinkelung (54), eine zu dieser beabstandete
zweite Abwinkelung (46) und gegebenenfalls eine dritte (=untere)
Abwinkelung und die Rückwandplatte (B) eine einzige (=obere)
Abwinkelung (38) aufweist und die Litzentragschiene (20) mit
ihrem Steg (63) in dem durch die erste Abwinkelung (54) der
Vorderwandplatte (C) und die einzige Abwinkelung der
Rückwandplatte (B) gebildeten Halteschlitz (62) befestigt ist.
2. Schaftstab für einen Webschaft gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine integrierte stabförmige Versteifung
(60) zwischen der Vorderwandplatte (C) und der Rückwandplatte
(B) im kastenförmigen Innenraum (58) längs den unteren Kanten
der Vorder- und Rückwandplatten (C, B) angeordnet ist und diese
als integrierte Trägerstruktur verbindet.
3. Schaftstab für einen Webschaft nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Vorderwandplatte (C)
und der Rückwandplatte (B) eine leichte Verstärkungsstruktur
(66), bevorzugt eine Wabenstruktur, angeordnet ist, die den
zwischen der Vorderwandplatte (C) und der Rückwandplatte (B)
gebildeten Hohlraum (58) ausfüllt.
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