DE36201C - Herstellung von Schachteln aus Pappe - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE S4: Papiererzeuönisse.

Zusatz zum Patent No. 36196 vom 20. December 1885.

Patentirt im Deutschen Reiche vom ig. Januar 1886 ab. Längste Dauer: 19. December 1900.

Wenn man nach Fig. 1 und 2 die Zahnreihe b b . . . der einen Kante gegen die Zahnreihe b_x bj . . . der anderen Kante versetzt und dabei die Zähne so grofs bezw. die Klammern so schmal macht, dafs die. Scheitel der einspringenden Winkel der Zähne in die Mittellinie des Blechstreifens fallen, eventuell dieselbe noch überschreiten, so läfst sich die Klammer leicht nach allen Richtungen biegen, und wird dadurch geeignet, die Kanten von Kästchen mit geschweiften Seitenflächen zu verbinden.

Werden die Klammern mit rechteckigen Aussparungen c versehen, deren in der Längsrichtung des Blechstreifens gemessene Breite gleich derjenigen des zwischen zwei Aussparungen verbleibenden Steges ist, so lassen sich mit solchen Blechklammern lösbare Kantenverbindungen bei Kasten aus Pappe, Leder u. dergl. herstellen.

Zu diesem Zwecke werden die Klammern nach Fig. 4 um ihre Mittelachse so gebogen, dafs die Spitzen ihrer Zähne sich bis zu dem Abstande einander nähern, welcher vorhanden sein mufs, um die Kastenwand einschieben zu können.

Es wird dann auf jede der beiden zu verbindenden Kanten eine so hergerichtete Klammer aufgeprefst, und zwar in solcher Lage, dafs an der nämlichen Stelle, wo bei der einen Kante eine Aussparung, bei der anderen eine durch die vorhin beschriebene Operation erzeugte Oese vorhanden ist. Werden alsdann die beiden zu verbindenden Wände in die winkelrechte Lage zu einander gebracht, so fügen sich die beiden Klammern wie die Theile eines Scharniers in einander (s. Fig. 5). Man hat alsdann nur nöthig, einen Stift in die in einer Flucht liegenden Scharnierösen einzufügen, um eine hinreichend feste Kantenverbindung zu erhalten. Diese läfst sich durch Herausziehen des Stiftes ohne Mühe lösen; man kann alsdann die Kastenflächen wieder in die Ebene des Kastenbodens niederbiegen, so dafs je ein Kastenobertheil bezw. je ein Kastenuntertheil nur eine Platte bildet. Eine gröfsere Anzahl solcher über einander gelegten Platten läfst sich sicher und wenig Raum erfordernd verpacken, worauf das Fertigstellen der Kasten aus den Platten am Gebrauchsorte in der vorhin angegebenen Weise leicht erfolgen kann. Man kann die Blechklammer zur Erlangung einer scharnierartig lösbaren Kantenverbindung auch dadurch vorrichten, dafs man die Klammer durch Stangen so in zwei Theile zerlegt, dafs jeder Theil an der einen Seite mit Lappen d versehen ist, welche an den Enden dreieckig zugespitzt sind (s. Fig. 8). Man prefst alsdann die Klammern, nachdem ihre Lappen gemäfs Fig. 9 gebogen sind, auf die zu vereinigenden Kanten auf, welche nunmehr in gleicher Weise wie vorhin scharnierartig zusammengefügt werden können.

Man kann die beschriebene Blechklammer auch zur Kanteneinfassung verwenden, wie durch Fig. ι ο und 11 veranschaulicht ist, desgleichen auch zur Herstellung von Rändern an denselben. In letzterem Falle erhält die Klammer nur an der einen Kante Zähne und wird gemäfs Fig. 13 gebogen.

Claims (4)

1. Patent-Ansprüche:

   An der unter No. 36196 patentirten Kantenverbindung mittelst Blechklammern folgende Abänderungen:

   i. Die Versetzung der Kantenzähne b der Blechklammern und die Erstreckung der Zahnwurzeln bis zur Mitte der Klammer oder darüber hinaus, um den Blechklammern die für die Verbindung geschweifter Kanten erforderliche Biegsamkeit zu geben, Fig. ι und 2.
2. 2. Die Herstellung lösbarer Kantenverbindungen mittelst Blechklammern mit Aussparungen c, welche auf jeder der zu verbindenden Kanten befestigt werden, so dafs die Klammern der aufgebogenen Seitenwände scharnierartig in einander greifen, Fig. 3 bis 7.
3. 3. Zu dem gleichen Zwecke wie vorher die Verwendung von Blechklammern, welche auf einer Seite mit zugespitzten Lappen d versehen sind, Fig. 8 und 9.
4. 4. Die Anwendung der beschriebenen Blechklammem zur Einfassung von Kanten bezw. zur Herstellung von Rändern an Deckeln, Fig. 10 bis 13.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.