DE3615809C2 - Verfahren zum Befestigen von Metalldrähten an metallischen Anschlußträgern - Google Patents
Verfahren zum Befestigen von Metalldrähten an metallischen AnschlußträgernInfo
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- Connections Effected By Soldering, Adhesion, Or Permanent Deformation (AREA)
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Befestigen von
Metalldrähten an metallischen Anschlußträgern nach dem
Gattungsbegriff des Anspruchs 1.
Ein solches Verfahren ist durch die
DE 34 04 008 bekannt. Dort wird das Drahtende einmal durch eine
im Anschlußträger vorgesehene Aussparung geführt und der Träger
anschließend einer Verformung zum Festklemmen des Drahtendes in der
Aussparung unterzogen, wobei die Verformung in erwärmtem Zustand bei
einer Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur des
Trägerwerkstoffes erfolgt. Dadurch wird auf einfache Weise eine
mechanisch feste und elektrisch gut leitende Verbindung zwischen
Draht und Anschlußträger hergestellt, ohne daß der Draht einer
Strukturveränderung ausgesetzt ist oder eine wesentliche
Veränderung, insbesondere Verengung seiner Querschnittsfläche durch
Kerbung erfährt.
Aus der GB-PS 883 203 ist ein Verfahren zum Befestigen von
Metalldrähten an einem metallischen Anschlußträger bekannt, bei dem
der Anschlußträger eine Aussparung aufweist, die mittels eines
Schlitzes nach außen hin geöffnet ist, so daß beiderseits des
Schlitzes der Anschlußträger federnde Finger aufweist. Der
Durchmesser der Aussparung ist dabei so gewählt, daß der Metalldraht
festgeklemmt wird und vorher beim Einführen des Drahtes die beiden
Finger federnd gespreizt werden. Eine bleibende Verformung des
Anschlußträgers ist nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Befestigen von sehr dünnen Drähten an metallischen Anschlußelementen
anzugeben, bei dem bei der Verformung des Anschlußelements eine
Beschädigung des Drahtes durch eine Kerbwirkung vermieden wird.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Das
erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß die Bruchgefahr des
dünnen Drahtes beim Verformen des Anschlußelements beseitigt ist.
Die Qualität der Verbindung wird somit verbessert. Die beim
Befestigungsvorgang auftretenden Kräfte werden auf mehrere Drähte
verteilt, was bedeutet, daß der einzelne Draht einer geringeren
Verformung und Verdichtung unterworfen wird als ein einzelnes
Drahtende, das nur einmal durch die Aussparung des Anschlußelements
hindurchgeführt ist. Außerdem wird die leitende Querschnittsfläche
zwischen Draht und Anschlußträger im Bereich der Befestigungsstelle
vergrößert, wodurch sich ein kleiner Übergangswiderstand ergibt.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 einen Anschlußträger mit eingelegtem
Metalldraht sowie ein Werkzeug zum Warmverformen des Anschlußträgers
in vergrößerter Darstellung, Fig. 2 einen stark vergrößerten Aus
schnitt des Anschlußträgers nach seiner Verformung.
Der Anschlußträger 1 besteht aus einer flachen Metallzunge oder Me
tallfahne, die mit ihrem einen Ende an einem Halter 2, beispielswei
se einem Spulenträger, befestigt ist. An seinem freien Ende hat der
Träger 1 eine schlitzförmige Aussparung 3, in die das Ende 4 eines
Anschlußdrahtes 5 der Spulenwicklung eingelegt und durch Verengung
des Schlitzes 3 festgeklemmt werden kann. Der Schlitz 3 ist zum
freien Ende des Trägers 1 hin offen, um das Einlegen des Drahtendes
zu erleichtern. Die Kanten des Schlitzes verlaufen parallel zuein
ander in einem Abstand, der etwas größer ist als der Durchmesser des
Drahtes 5. Dieser ist zu einer Spirale 6 mit mehreren Windungen ge
formt, die auf den Anschlußträger 1 aufgewickelt sind. Der von der
Drahtspirale 6 umschlungene Teil des Trägers 1 hat eine geringere
Breite als derjenige Teil, in welchem der Schlitz 3 ausgebildet ist.
Der Übergang an der oberen Kante des Anschlußträgers 1 ist als rechtwinkelige
Schulter 7 ausgebildet, an der sich die letzte Windung der Spirale 6
abstutzt. Das Drahtende 4 erhält dadurch eine Vorspannung in
Richtung des Schlitzendes, die es in seiner Sollage fixiert.
Der Schlitz 3 hat an seinem dem Halter 2 zugekehrten Ende eine
kreisförmige Erweiterung 3a zur Aufnahme des Drahtendes 4. Das das
Drahtende bildende Drahtstück ist, wie aus Fig. 1 ersichtlich,
mehrfach durch die Erweiterung 3a hindurchgeführt.
Ausgehend von der letzten, an der Schulter 7 anliegenden Windung der
Spirale 6 wird das Drahtende 4 zweimal so durch den Schlitz 3 in
dessen Erweiterung 3a eingezogen, daß sich eine erste geschlossene
Windung 4a und eine zweite, offene Windung 4b mit dem aus Fig. 1
ersichtlichen Verlauf bilden. Die beiden Windungen umschlingen den
Anschlußträger im Bereich seiner Schulter 7 und der Erweiterung 3a
und liegen spiralförmig übereinander. Das freie Ende der zweiten
Windung 4b ist im Bereich der Erweiterung 3a, bedingt durch deren
Form und Größe gegenüber der Windung 4a etwas in Richtung des offe
nen Endes des Schlitzes 3 versetzt. Dadurch legen sich die Windungen
beim Befestigungsvorgang in Verlaufsrichtung des Schlitzes hinter
einander, wie dies nachstehend anhand der Fig. 2 erläutert wird.
Um eine elektrisch leitende, unlösbare Verbindung zwischen Anschluß
träger 1 und Draht 5 herzustellen, werden die Windungen 4a und 4b
des Drahtendes 4 im Bereich der Erweiterung 3a im Anschlußträger 1 festge
klemmt. Dies geschieht dadurch, daß auf die Schlitzbacken 8, 9 des
Trägers 1 eine Kraft einwirkt, die so bemessen und gerichtet ist,
daß eine Verengung des Schlitzes 3, 3a stattfindet, wobei die
Schlitzkanten einander angenähert bzw. in Berührung miteinander ge
bracht werden. Wesentlich ist dabei, daß diese Verformung des Anschlußträgers
1 nicht kalt, sondern in erwärmtem Zustand erfolgt, bei Tempe
raturen, die unterhalb der Schmelztemperatur des Trägerwerkstoffes
liegen. Die Weichverformung des Anschlußträgers 1 geschieht vorzugs
weise durch Widerstandserwärmung mittels einer festen Elektrode 10
und einer beweglichen Elektrode 11. Die untere, fest angeordnete
Elektrode 10 hat eine plane Stirnfläche 12, auf welcher der Schlitz
backen 9 des Anschlußträgers 1 aufgelegt wird. Die obere Elektrode
11 ist in Richtung des Doppelpfeils 13 beweglich. Ihre Stirnfläche
4 kann mit einer vorwählbaren Kraft auf den Schlitzbacken 8 des An
schlußträgers 1 einwirken.
Sobald die Elektrode 11 mit ihrer Stirnfläche 14 auf dem Backen 8
aufliegt erfolgt die Stromfreigabe in die Elektroden 10, 11, wobei
Stromstärke und Zeit 50 gewählt sind, daß das Metall des Anschluß
trägers 1, insbesondere im Bereich der Schlitzbacken 8, 9 eine Er
weichung durch Widerstandserhitzung erfährt. Überschreitet der Er
weichungsgrad des Materials einen bestimmten Punkt so geben die
Schlitzbacken 8, 9 dem Druck der Elektroden 10, 11 nach und legen
sich unter Schließung des Schlitzes 3 aneinander an (Fig. 2). Dabei
werden die Drähte der Windungen 4a und 4b eingeklemmt und außerdem
der Draht der Windung 4b gegenüber dem Draht der Windung 4a in Rich
tung auf das offene Ende des Schlitzes 3 hin verschoben, so daß die
Drähte nunmehr in Verlaufsrichtung des Schlitzes hintereinander lie
gen. Infolge der Erweiterung 3a erfolgt die Klemmung der Drähte
nicht sofort, sondern setzt erst dann ein, wenn die Kanten beider
Hälften der Schlitzerweiterung 3a die Drähte berühren. Zu diesem
Zeitpunkt hat sich die Breite des Schlitzes 3 um etwa die Hälfte
verringert.
Fig. 2 zeigt den stark vergrößerten Anschlußträger 1 und die darin
eingebetteten Drähte der Windungen 4a und 4b nach vollzogener Warm
verformung. Die ursprünglich kreisförmige Erweiterung 3a hat die
Form einer langgestreckten Ellipse angenommen. Die beiden hinterein
ander liegenden Drähte weisen im Bereich der Klemmstelle eiförmige
Querschnitte auf, wobei der Radius der einander berührenden Flächen
etwa dem ursprünglichen Radius des Drahtes entspricht. Die Drähte
füllen den durch die Erweiterung 3a gebildete Ellipse nicht voll
ständig aus. Sie behalten ihre ursprüngliche Querschnittsgröße weit
gehend bei, weil sie ihrer Verdichtung und Verformung beim Befesti
gungsvorgang einen größeren Widerstand entgegensetzen als dies ein
einzelner Draht vermag. Die Kanten des Schlitzes 3 liegen einander
im Abstand von wenigen Mikrometern gegenüber, d. h. der Schlitz 3 ist
praktisch geschlossen.
Die Warmverformung wurde unter Verwendung von Wolfram-Flachform-
Elektroden mit einer Elektrodenkraft von 120 N und einer ersten
Stromzeit von 6 Perioden sowie einer zweiten Stromzeit von 8 Perio
den einer Wechselstromfrequenz von 50 Hz durchgeführt. Zwischen den
beiden Stromzeiten lag eine Strompause von 5 Perioden. Die Strom
stärke Ieff über die erste Stromzeit betrug 0,74 KA, diejenige
über die zweite Stromzeit 1,40 KA. Die Elektroden lagen dabei in ei
ner Länge von 2,4 mm auf den Schlitzbacken 8, 9 auf. Die Quetschhöhe
beträgt 1,2 mm bei einer Schlitzbreite von 0,5 mm, einer Schlitzlän
ge von 1,5 mm und einem Lochdurchmesser der Erweiterung 3a von
0,60 mm. Der 4,5 mm lange Anschlußträger besteht aus 0,8 mm dicken
Bandmessing CuCn37. Als Anschlußdraht 5 wurde ein Cu-Lackdraht mit
einem Durchmesser von 0,18 mm verwendet. Die Zugfestigkeit der Ver
bindung liegt bei 10 Versuchen im Durchschnitt bei 6,4 N. Die durch
schnittliche Zugfestigkeit bei einem Lochdurchmesser von 0,70 mm und
sonst gleichen Parametern beträgt annähernd 5,5 N.
Abweichend von dem gezeigten Ausführungsbeispiel könnte das Draht
ende 4 im Bereich der Erweiterung 3a auch so gewickelt sein, daß die
Windungen über einen der Schlitzbacken 8 oder 9 laufen. Außerdem
wäre es denkbar, daß das Drahtende mäanderförmig gebogen und der Mä
ander von der Seite her in den Schlitz 3 bzw. die Erweiterung 3a
eingeschoben wird. Wesentlich ist, daß das Drahtende stets mehrfach
durch den Schlitz geführt wird, um starke Quetschungen und Formver
änderungen des Anschlußdrahtes, welche die Qualität der Verbindung,
insbesondere bei Verwendung sehr dünner Drähte beeinträchtigen, zu
verhindern.
Anstelle von widerstandserhitzten Elektroden könnten zur Warmverfor
mung des Anschlußträgers 1 auch Stempel verwendet werden, die eine
eingebaute Heizung haben oder von außen beheizt werden. Die Wider
standserhitzung hat jedoch den Vorteil, daß die dem Anschlußträger 1
zugeführte Wärmemenge sehr genau dosierbar ist.
Claims (1)
- Verfahren zum Befestigen/Kontaktieren von Metalldrähten, insbesondere sehr dünnen Drähten, an metallischen Anschlußelementen, bei welchem das eine Drahtende über eine am Anschlußelement befindliche Schulter und durch eine im Anschlußelement vorgesehene schlitzförmige Aussparung (Schlitz) gewickelt wird und dieser Teil des Anschlußelements anschließend einer Warmverformung zum Festklemmen des Drahtes unterzogen wird, wobei die Verformung des hinteren Teiles des Anschlußelements bei einer Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur des Anschlußelement-Werkstoffs erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das Drahtende mehrfach durch den Schlitz (3) eingezogen und in dessen kreisförmigen Erweiterung (3a) fixiert wird, wobei die Wickellagen des Drahtes in Richtung des freien Endes des Schlitzes seitlich versetzt angeordnet werden, so daß sie nach der Verformung des Anschlußelements in Verlaufsrichtung des Schlitzes hintereinander zu liegen kommen.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
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DE3615809A1 DE3615809A1 (de) | 1987-11-12 |
DE3615809C2 true DE3615809C2 (de) | 1996-12-05 |
Family
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Family Applications (1)
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Families Citing this family (2)
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DE3404008A1 (de) * | 1984-02-06 | 1985-08-08 | Robert Bosch Gmbh, 7000 Stuttgart | Verfahren zum befestigen von metalldraehten an metallischen anschlusstraegern |
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1986
- 1986-05-10 DE DE19863615809 patent/DE3615809C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3615809A1 (de) | 1987-11-12 |
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