DE3615639A1 - Abs - geregelte bremsanlage, insbesondere fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Abs - geregelte bremsanlage, insbesondere fuer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine ABS-geregelte Bremsanlage,
insbesondere für Kraftfahrzeuge mit einem Bremsdruckgeber,
mit einer Hilfsdruckquelle und mit Radsensoren und elektronischen
Schaltkreisen zur Ermittlung des Raddrehverhaltens
und zur Erzeugung von elektrischen Bremsdruck-
Steuersignalen, mit denen in die Druckmittelleitungen
eingefügte Druckmitteleinlaß- und Druckmittelauslaßventile
steuerbar sind, sowie mit einem Antriebsstrang
zwischen Motor und angetriebenen Rädern.
Bei einer bekannten, kombinierten Vortriebs- und
Anti-Blockier-Regeleinrichtung (DE-OS 20 49 262) ist das
Anti-Blockiersystem als Vier-Kanal-System ausgebildet,
wobei zur Überwachung des Bewegungszustandes der angetriebenen
und der nicht angetriebenen Fahrzeugräder je ein
Drehzahlfühler vorgesehen ist, die jeweils ein der
Rad-Umfangsgeschwindigkeit proportionales Spannungsausgangssignal
liefern. Für die einzelnen Radbremsen ist je
ein Einlaßventil vorgesehen, über das der durch Betätigung
des Hauptbremszylinders erzeugte Bremsdruck in den jeweiligen
Radbremszylinder einkoppelbar ist, sowie ein Auslaßventil,
über das Bremsflüssigkeit aus dem Radbremszylinder
in den Vorratsbehälter der Bremsanlage abgelassen werden
kann. Die Ein- und Auslaßventile sind als 2/2-Magnetventile
ausgebildet, wobei die Grundstellung eines Einlaßventils
dessen Offen-Stellung ist, in der der zugeordnete
Ausgangsdruckraum des Hauptbremszylinders mit dem jeweiligen
Radbremszylinder kommunizierend verbunden ist, und die
Grundstellung des Auslaßventiles die Sperrstellung ist, in
der der Radbremszylinder gegen den Vorratsbehälter abgesperrt
ist. Die im Rahmen des Anti-Blockiersystems vorgesehenen
Ein- und Auslaßventile sind durch Steuer-Ausgangssignale
einer die Raddrehzahlfühler-Ausgangssignale verarbeitenden
elektronischen Steuereinheit des Anti-Blockiersystems
in der der Anti-Blockierregelung gerechten Kombination
und Folge in ihre Sperr- bzw. Durchflußstellung
steuerbar, wobei, wenn in einer der Radbremsen eine Bremsdruckabsenkung
erforderlich wird, das Einlaßventil in
seine Sperrstellung und das Auslaßventil in seine Durchflußstellung
gesteuert wird.
Diese bekannte Bremsschlupf-Regeleinrichtung hat jedoch
den Nachteil, daß das Motor-Schleppmoment, d. h. das beim
Herunterregeln der Drehzahl des Fahrzeugmotors immer noch
auf die angetriebenen Räder einwirkende Drehmoment des
Fahrzeugmotors einer wirklich schnellen Steuerung des
Kraftflusses im Wege steht.
Es hat sich gezeigt, daß ein Fahrzeug bereits in einen
instabilen Fahrzustand gelangen kann, wenn es antriebslos
auf einen Straßenabschnitt mit besonders niedrigen Reibwert
rollt, da das Schleppmoment des Motors die angetriebenen
Räder soweit abbremst, daß die Räder in den Schlupfbereich
geraten. Herkömmliche Antiblockierregeleinrichtungen
regeln die Bremsen insbesondere bei Glatteis
soweit herunter, daß kaum noch Bremswirkung von der Bremse
ausgeht. Herkömmliche Antiblockierregeleinrichtungen
können aber nicht die schädliche Wirkung des Motorschleppmoments
unterdrücken.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Nachteile
bekannter Blockierschutzeinrichtungen zu überwinden
und ein einfaches, sicheres und für die in der Praxis
auftretenden Situationen geeignetes System zu entwickeln,
das eine Reduzierung oder eine völlige Eliminierung der
Wirkung des Motorschleppmoments auf die angetriebenen
Räder ermöglicht, wobei dieser Vorgang möglichst rasch und
in Motor-schonender Weise erfolgen soll.
Es hat sich gezeigt, daß diese Aufgabe in fortschrittlicher
Weise mit einem System der eingangs genannten Art
gelöst werden kann, dessen Besonderheit in einer auf den
Antriebsstrang einwirkenden Stellvorrichtung zur teilweisen
oder vollständigen Trennung des Fahrzeugmotors von
den angetriebenen Fahrzeugrädern besteht.
Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Maßnahmen lassen
sich die Nachteile vorbekannter Systeme sowie die Nachteile
von Sperrdifferentialen überwinden. Das Ergebnis ist
ein System, das auch während der Phase des antriebslosen
Geradeauslaufs ein Schleudern des Fahrzeugs verhindert,
wenn dies auf einen Fahrbahnabschnitt mit extrem niedrigem
Reibwert gerät.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsart der Erfindung wird
die Hilfskraftquelle von dem den Bremsdruckgeber mit
Druckmittel versorgenden Motor-Pumpen-Aggregat gebildet.
Bei einer alternativen Ausführungsart wird die Hilfskraftquelle
von dem den Bremsdruckgeber mit Druckmittel versorgenden
Druckmittel-Speicher gebildet.
Im Falle, daß das Fahrzeug über eine Hilfskraftlenkung mit
eigener Druckmittelversorgung verfügt, kann die Hilfskraftquelle
auch von dem den Lenkungsverstärker mit Druckmittel
versorgenden Motor-Pumpen-Aggregat gebildet sein.
Ein besonders geringer Aufwand für das erfindungsgemäße
System ergibt sich, wenn ein am Fahrzeug vorhandener
Unterdruck-Bremskraftverstärker mit der Stellvorrichtung
zusammenwirkt und diese mit der nötigen Hilfskraft
versorgt.
Bei einem Fahrzeug mit rein mechanischem Getriebe ist die Stellvorrichtung
Teil der hydraulischen Betätigungsvorrichtung
der mechanisch arbeitenden Kupplung,
beispielsweise der Scheiben-Trockenkupplung.
Die Steuerung bei automatischen Getrieben erfolgt im
allgemeinen hydraulisch, wobei zwei Steuerdrücke sich
gegenseitig beeinflussen und die automatische Schaltung
einleiten. Im allgemeinen wird einer der beiden Steuerdrücke
von einer besonderen Pumpe erzeugt und ändert seine
Größe sprunghaft bei Erreichen einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit,
sobald ein Fliehkraftregler durch Öffnen
oder Schließen entsprechender Ventile einer Steuereinheit
den Ölstrom freigibt oder sperrt. Der zweite Steuerdruck
wird von einem Ölstrom aufgebaut, der von dem eigentlichen
Arbeitsölkreislauf abgezweigt wird. Die Größe des
Modulierdrucks wird dabei durch einen Modulierdruckgeber,
der vom Unterdruck im Ansaugrohr des Fahrzeugmotors
gesteuert wird, eingestellt.
Gemäß der Erfindung kann bei Fahrzeugen mit derartigen
automatischen Getrieben die Stellvorrichtung auch Teil der
hydraulischen Steuereinheit des Strömungs-Getriebes
und/oder des hydrodynamischen Drehmomentwandlers sein.
Sobald der elektronische Regler das Signal zum Trennen des
Fahrzeugmotors von den angetriebenen Rädern gibt, kann das
von der Hilfskraftquelle her strömende Druckmittel die
Ventile der Steuervorrichtung oder die im Getriebe vorgesehenen
Brems- und Kupplungszylinder unmittelbar oder aber
über besondere Nehmerzylinder ansteuern.
Ebenso können die vom elektronischen Regler des Systems
erzeugten Schaltimpulse bei einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung auch unmittelbar an das
elektrische Steuergerät eines Strömungsgetriebes geleitet
werden und so die Unterbrechung des Kraftflußes im
Antriebsstrang bewirken, wobei die Ölpumpe des automatischen
Getriebes die notwendige Hilfskraft liefert und
die Ventile des Steuergerätes des Getriebes als elektromagnetisch
betätigbare Ventile ausgebildet sind.
Vorzugsweise ist die Stellvorrichtung entsprechend einem
im Anti-Blockiersystem installierten Algorithmus betätigbar.
Das vom Regler erzeugte Signal zur Abkopplung des
Fahrzeugmotors von den angetriebenen Fahrzeugrädern öffnet
dazu einen Druckmittelweg zum Strömungsgetriebe, wobei der
in das Getriebe eintretende Druckmittelstrom die
Brems- und/oder Kupplungselemente des Strömungsgetriebes
unmittelbar betätigt.
Die Erfindung läßt die verschiedensten Ausführungsmöglichkeiten
zu; einige davon sind in der anhängenden Zeichnung
schematisch näher dargestellt; und zwar zeigen:
Fig. 1 das Schaltbild einer Anti-Blockier-Bremsanlage
mit einer mit dieser kombinierten
hydraulischen Vorrichtung zur Betätigung
der Scheiben-Reibungskupplung;
Fig. 2 das Schaltbild eines Systems für ein
Fahrzeug mit automatischem Getriebe;
Fig. 3 das Schaltbild eines Systems für ein
Fahrzeug, bei dem zum Zwecke der Regelung
das elektrische Steuergerät eines
Strömungsgetriebes vom Regler der
Anti-Blockier-Bremsanlage unmittelbar
ansteuerbar ist.
Das erfindungsgemäße System zur Regelung des Kraftflusses
zwischen Fahrzeugmotor und Fahrzeugrädern nach Fig. 1
besteht im wesentlichen aus einem pedalbetätigten,
langgestreckten, hydraulischen Bremsdruckgeber, der in
seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnet ist, aus einer
Hilfskraftquelle 2, einem Vorrats- und Druckausgleichsbehälter
3 und aus elektromagnetisch betätigbaren
2/2-Wegeventilen 4-7, über die die Radbremsen 31 bis 34,
der Vorder- und Hinterräder in hydraulisch getrennten
Bremskreisen 15, 16, 17, 18 an den Bremsdruckgeber 1
angeschlossen sind.
Die Wegeventile 4-7 sind normalerweise, d. h. solange sie
nicht erregt sind, auf Durchlaß geschaltet (stromlos =
offen). Ferner ist eine von den Vorder- und von den
Hinterrädern 31, 32 bzw. 33, 34 zum Ausgleichsbehälter 3
führende Rücklaufleitung 12 vorhanden, die jedoch mit
Hilfe von vier weiteren 2/2-Wegeventilen 8 bis 11
(stromlos = geschlossen) von den Radbremsen abgetrennt
ist, solange die Ventile 8-11 nicht erregt sind.
Der Bremsdruckgeber 1 setzt sich wiederum aus einem
hydraulischen Bremskraftverstärker 13 und aus einer
Hauptzylinderanordnung 14 mit Kolben-Positionierungseinrichtung
zusammen.
An den Bremskraftverstärker 13 sind die Bremsen der
Hinterräder 33, 34 angeschlossen, während die beiden
Arbeitsräume 19 und 20 der Hauptzylinderanordnung 14, die
hier als Tandem-Hauptzylinder ausgebildet ist, über
separate Bremskreise 17 und 18 jeweils mit der Radbremse
eines Vorderrades verbunden sind. Die beiden Hauptzylinderkreise
17, 18 einer derartigen Anordnung werden als
statische Druckmittelkreise, die Hinterachskreise 15, 16
als dynamische Druckmittelkreise bezeichnet, weil in
diesen Kreisen 15, 16 der Druck von der Stellung eines
über ein Gestänge 27 pedalbetätigten Regelventiles 21
bestimmt wird, welches je nach Verschiebung eines Ventilkolbens
22 mehr oder weniger Druck aus der Hilfskraftquelle
2 in den Verstärkerraum 23 und von dort in die
Bremskreise 15, 16 einströmen läßt.
Der bei Betätigung eines Bremspedales 24 im Verstärkerraum
23 aufgebaute bzw. durch das Regelventil 21 eingesteuerte
Druck wirkt gleichzeitig über den Verstärkerkolben 46 und
die Betätigungsstange 43 auf die Kolben 25, 26 der Hauptzylinderanordnung
14 und führt, wie ohne weiteres verständlich
ist, zum Aufbau von Bremsdruck in den Arbeitsräumen
19 und 20 der beiden statischen Bremskreise 17, 18
die zu den Vorderrädern 31, 32 führen. In zwei Vorkammern
28, 29 der Hauptzylinderanordnung 14 herrscht zunächst
noch Atmosphärendruck, weil diese Kammern über ein sogenanntes
Hauptventil 30 und eine Versorgungsleitung 36 in
der Ruhestellung, in der das Ventil nicht erregt ist, mit
dem Druckausgleichsbehälter 3 in Verbindung stehen.
An jedem Rad 31, 32, 33, 34 des mit der erfindungsgemäßen
Anlage ausgerüsteten Fahrzeugs befindet sich ein Sensor
57, 58, 59, 60, der z. B. als induktiver Meßwertaufnehmer
ausgebildet ist und der Informationen über das Raddrehverhalten
in einen elektronischen Regler 56 einspeist.
Dieser Regler 56 enthält u. a. eine elektronische Verknüpfungslogik
in Form von festverdrahteten oder programmierbaren
Schaltkreisen, wie Microprozessoren, und
erzeugt nach Auswertung der Sensorsignale Steuerbefehle,
die über nicht gezeigte Signalleitungen zu den entsprechenden
Magnetventilen weitergeleitet werden.
Beim Einsetzen der Bremsschlupfregelung wird das Hauptventil
30 umgeschaltet. Dadurch wird ein von dem Verstärkerraum
23 in die Vorkammer 28, 29 führender Druckmittelweg
35, 36, 96 freigegeben, so daß Druckmittel in
die Vorkammern 28, 29 einströmt. Durch Anschlußkanäle 37,
38 wird dieser Druck zu Ringkammern 39, 40 innerhalb der
Hauptzylinderanordnung 14 weitergeleitet. Aus diesen
Kammern 39, 40 wird Druck über am Umfang der Kolben 25, 26
angeordnete Manschettendichtungen 41, 42, die die Funktion
von Rückschlagventilen ausüben, dynamisch in die Arbeitskammern
19, 20 eingespeist, die mit den Radbremsen der
Vorderräder 57, 58 in Verbindung stehen.
Der dynamisch eingesteuerte Druck führt gleichzeitig zum
Zurückstellen der Positionierungshülse einer nicht näher
dargestellten Positionierungseinrichtung, wodurch in
bekannter Weise die Kolben 25, 26 in der Hauptzylinderanordnung
14 eine definierte Lage einnehmen.
Durch die dynamische Einsteuerung von Druckmittel in die
statischen Bremskreise 17, 18 der Vorderräder 31, 32 wird
auch bei häufigem Druckabbau durch Abfluß von Druckmittel
über die umgeschalteten Wegeventile 8 und 9 ein
"Leerregeln" der Arbeitsräume 19 und 20 ausgeschlossen.
Bei einem Defekt im Hilfsenergieversorgungssystem 2, das
hier aus einem Motor-Pumpenaggregat 83 mit dem zugehörigen
Rückschlagventil 84 und aus einem Druckmittelspeicher
85 besteht, spricht eine Druckwarnschaltung (nicht näher
dargestellt) an, meldet diesen Zustand dem elektrischen
Regler der Bremsanlage und führt, je nach Höhe des Restdruckes,
zur Teilstillegung oder Abschaltung der Bremsschlupfregelung.
Defekte im dynamischen Druckmittelweg innerhalb des
Bremsdruckgebers 1, z. B. ein Defekt im Verstärkerraum 23
oder in der Leitung 36, oder ein undichtes Hauptventil 30
werden dagegen durch die Wegmessung oder Lageermittlung
der Positionierungseinrichtung festgestellt. Verhindert
nämlich ein Leck oder ein Defekt im Druckmittelweg
35, 36, 96 die Einströmung von dynamischem Druck in die
Ringkammern 39, 40, führt dies bei der Bremsschlupfregelung
zu einer Verringerung des Volumens in den
Arbeitsräumen 19, 20 und zu einer erheblichen Verschiebung
der Positionierungseinrichtung, wodurch dann schließlich,
wenn das restliche Druckmittelvolumen in den Vorderradkreisen
zu gering wird, ein nicht näher dargestellter
Schalter betätigt wird, der den Signalweg von der
Spannungsquelle über einen Kontakt und ein Fehlersignal in
den Eingang des elektronischen Regler 56 einspeist,
wodurch die Anlage teilstillgelegt oder vollständig
abgeschaltet wird.
Außerdem ist die Druckmittelleitung 51 über eine Zweigleitung
53 und ein 2/2-Wegeventil 54 mit der zu einem
Kupplungsnehmerzylinder 61 führenden Kupplungs-Druckleitung
62 verbunden, die ihrerseits über die Zweigleitung 63
an den Kupplungsbetätigungszylinder 64 angeschlossen ist,
wobei in die Zweigleitung 63 außerdem ein entsperrbares
Rückschlagventil 65 eingeschaltet ist. Der Kupplungsnehmerzylinder
61, über den der Kupplungsbetätigungshebel
66 der Kupplung 67 verschwenkbar ist, steht außerdem über
die Kupplungs-Druckleitung 62 mit einem 2/2-Wegeventil 68
in Verbindung, über das ein im Kupplungsnehmerzylinder 61
herrschender Druck abgebaut werden kann.
Genau wie während eines Bremsvorgangs wird auch beim
antriebslosen Kolben das Drehverhalten der einzelnen
Fahrzeugräder 31 bis 34 von den induktiven Meßwertaufnehmern
oder Sensoren 57, 58, 59, 60 ermittelt und über
das angedeutete Signalleitungsbündel 87 den Eingängen E 1
bis E 4 des elektronischen Reglers 56 zugeleitet. An die
Ausgänge A 1 . . A 11 des Reglers 56 sind über (nicht
näher dargestellte) Signalleitungen die Bremsdruckmodulatoren
4 bis 11 angeschlossen, die in den hydraulischen
Kreisen des Bremsdruckgebers 1 eingefügt sind und die in
Abhängigkeit von den Reglersignalen beim Entstehen einer
Blockiergefahr zur Regelung des Radschlupfes den Bremsdruck
konstant halten, reduzieren und gegebenenfalls
wieder erhöhen.
Die Ventile 49, 50, 54, 68 zur Steuerung des Ein- und
Ausrückens der Kupplung 67 sind an dem Teil des Reglers 56
angeschlossen, der durch den gestrichelt abgetrennten Teil
88 symbolisch dargestellt ist. Dieser Regler 88 steuert
das Ein- und Ausrücken der Kupplung 67 in Abhängigkeit von
mehreren fahrdynamischen Meßwerten und Stellgrößen. Die
Informationen über das Raddrehverhalten, die an den
Eingängen E 1 bis E 4 des Reglers 56 anliegen, werden
auch zur Steuerung der Kupplung 67 ausgewertet. Ein Befehl
zum Ausrücken der Kupplung 67 wird über den Ausgang A 15
und über die elektrische Signalleitung 91 in Form eines
elektrischen Umschaltbefehls an das elektromagnetisch
betätigbare 2/2-Wegeventil 54 ausgegeben, das an die
Druckleitung 53, angeschlossen ist. Gleichzeitig wird
durch ein Signal am Ausgang A 16 der Schaltungsanordnung
88 und über eine Signalleitung 92 ein zweites 2/2-Wegeventil
68 umgeschaltet und dadurch die Verbindung der
Kupplungsdruckleitung 62 zum Druckausgleichsbehälter 3
unterbrochen.
Solange sich das Ventil 68 in der dargestellten Offenstellung
befindet und daher die Verbindung von dem
Kupplungsbetätigungszylinder 64 zum Ausgleichsbehälter 3
offen ist, wird von dem Nehmerzylinder 61 kein Einfluß auf
die Stellung des Kupplungshebels 66 ausgeübt. Ein Auskuppeln
durch eine Pedalkraft auf das Kupplungspedal 93
ist bei dieser Schaltstellung des Ventils 68 nicht
möglich, da der Kupplungsbetätigungszylinder 64 mit dem
Druckausgleichsbehälter 3 in Verbindung steht.
Wird nun als Ergebnis der logischen Verknüpfung aller dem
elektronischen Regler 56 und insbesondere der Schaltungsanordnung
88 innerhalb des Reglers zugeführten Informationen
bzw. Signale erkannt, daß in dieser Situation ein
Ausrücken der Kupplung 67 von Vorteil wäre, hat dies
sofort oder nach einer Verzögerungszeit - je nach
Situation und nach Ausführung der Regelung - Ausgangssignale
auf den Leitungen 91, 92 zur Folge, die zur
Umschaltung der Wegeventile 54, 68 führen. Dadurch wird in
den Arbeitsraum des Betätigungszylinders 61 hydraulischer
Druck eingesteuert, durch den der Kolben verschoben wird,
der wiederum den Kupplungsbetätigungshebel 66 verschwenkt
und dadurch das Ausrücken der Kupplung 67 herbeiführt, so
daß schließlich der Antriebsmotor 79 des Kraftfahrzeuges
von dem Antriebsstrang 80, 81, 82 abgekoppelt ist.
Das in der Fig. 1 dargestellte System für die Raddrehmomentregelung
der angetriebenen Räder 33, 34 benutzt
sowohl die Hilfskraftquelle 2 als auch die Drehzahlfühler
(59, 60) und einen Teil des elektronischen Reglers (56)
einer Anti-Blockier-Bremsanlage. Es ist jedoch klar, daß
anstelle einer Hilfskraftquelle 2 mit einem Motor-Pumpenaggregat
83, einem Speicher 85 und einem Rückschlagventil
84, beispielsweise auch der Speicher oder die Pumpe, einer
Hilfskraftlenkung an die Druckleitungen 51, 53 angeschlossen
werden kann, um die auf den Antriebsstrang
95, 81, 82, 94 einwirkende Stellvorrichtung
54, 68, 62, 61, 66 mit Hilfsenergie zu versorgen.
Das in Fig. 2 dargestellte System für die Raddrehmomentregelung
unterscheidet sich von demjenigen nach Fig. 1
hauptsächlich dadurch, daß anstelle einer Trockenkupplung
mit nachgeordnetem mechanischen Schaltgetriebe ein
Strömungsgetriebe 97 mit Steuergerät 101 und vorgeschaltetem
Wandler 98 vorgesehen ist. Über die Druckleitungen 51,
102 wird Druckmittel von der Hilfskraftquelle 2 in das
Steuergerät 101 eingespeist, wenn im Falles eines
Rad-Schlupfs vom Regler 56 über die Signalleitung 103 das
2/2-Wegeventil 99 auf Durchgang geschaltet wird. Mit Hilfe
des dann am Steuergerät 101 anstehenden Drucks können das
Strömungsgetriebe 97 und/oder die Strömungskupplung 98
derart geschaltet werden, daß der Kraftfluß vom Fahrzeugmotor
79 zur Abtriebswelle 80 unterbrochen wird und sich
die Fahrzeugräder 33, 36 frei drehen können. Das in das
Steuergerät 101 eingespeiste Druckmittel kann anschließend
über das 2/2-Wegeventil 100, das über die Signalleitung
104 in seine Offen-Position geschaltet wird, über den
drucklosen Rücklauf 12 in den Behälter 3 abströmen. Das
Strömungsgetriebe 97, 98 kann dazu so ausgebildet sein,
daß das eingespeiste Druckmittel entweder die im Getriebe
vorhandenen Kupplungen und Bremsvorrichtungen unmittelbar
betätigt, oder aber über Stellzylinder auf im Getriebe 97
vorhandene Ventile einwirkt.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 erfolgt keine
Einspeisung von Druckmittel aus der Hilfskraftquelle 2 in
das Steuergerät 107 des Strömungsgetriebes 109, 110,
sondern das vom Regler 56 erzeugte elektrische Signal wird
über die Signalleitungen 105, 106 direkt an das Steuergerät
107, 108 gegeben, das so ausgebildet ist, daß die im
Steuergerät 107, 108 vorhandenen Ventile unmittelbar
elektrisch angesteuert werden, wobei die im Strömungsgetriebe
vorhandene Druckmittelpumpe die nötige Hilfskraft
zur Betätigung der notwendigen Brems- und Kupplungsvorgänge
bewirkt.
- Auflistung der Einzelteile
1 Bremsdruckgeber
2 Hilfskraftquelle
3 Vorrats- und Druckausgleichsbehälter
4 bis 11 2/2-Wegeventil, Brems-Druckmodulationsventile
12 Rücklaufleitung
13 hydraulischer Bremskraftverstärker
14 Hauptzylinder, Hauptzylinderanordnung
15 bis 18 Bremskreis
19, 20 Arbeitsraum
21 Regelventil
22 Ventilkolben
23 Verstärkerraum
24 Bremspedal
25, 26 Hauptzylinderkolben
27 Gestänge
28, 29 Vorkammer
30 Hauptventil
31 bis 34 Radbremse
35, 36 Druckmittelweg
37, 38 Anschlußkanal, Nachlaufbohrung
39, 40 Ringkammer
41, 42 Manschettendichtung
43 Betätigungsstange
46 Verstärkerkolben
47, 48 Bremsleitung
51, 52 Druckleitung
53 Zweigleitung
54 2/2-Wegeventil
56 elektronischer Regler
57 bis 60 Sensor
61 Kupplungsnehmerzylinder
62 Kupplungs-Druckleitung
63 Zweigleitung
64 Kupplungsbetätigungszylinder
65 entsperrbares Rückschlagventil
66 Kupplungsbetätigungshebel
67 Kupplung
68 2/2-Wegeventil
74 Drosselklappe
75 Gaspedal
76 Gaspedalgestänge
79 Antriebsmotor
80 Abtriebswelle
81 Differential
82 Antriebs-Halbwelle
83 Motor-Pumpenaggregat
84 Rückschlagventil
85 Druckmittelspeicher
87 Signalleitungs-Bündel
88 Regler-Teil
91, 92 Signalleitung
93 Kupplungspedal
94 Antriebs-Halbwelle
95 Schaltgetriebe
96 Versorgungsleitung
97 automatisches Getriebe, Strömungsgetriebe
98 Drehmomentwandler, Strömungskupplung
99, 100 2/2-Wegeventil
101 Steuergerät
102 Druckleitung
103, 104 Signalleitung
105, 106 Signalleitung
107 Steuergerät des Strömungsgetriebes
108 Steuergerät der Strömungskupplung
109 automatisches Getriebe
110 Drehmomentwandler
Claims (12)
1. ABS-geregelte Bremsanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge
mit einem Bremsdruckgeber (1), mit einer
Hilfsdruckquelle (2) und mit Radsensoren (57 bis 60)
und elektronischen Schaltkreisen zur Ermittlung des
Raddrehverhaltens und zur Erzeugung von elektrischen
Bremsdruck-Steuersignalen, mit denen in die Druckmittelleitungen
(15 bis 18) eingefügte Druckmitteleinlaß-
und Druckmittelauslaßventile (4 bis 11)
steuerbar sind, sowie mit einem Antriebsstrang (67,
95, 80, 81, 82, 94 bzw. 97, 98 bzw. 109, 110)
zwischen Motor (79) und angetriebenen Rädern (33,
34), dadurch gekennzeichnet, daß
eine auf den Antriebsstrang (67, 95, 80, 81, 82, 94
bzw. 97, 98 bzw. 109, 110) einwirkende Stellvorrichtung
(61, 66 bzw. 101 bzw. 107) vorgesehen ist, die
von der Hilfskraftquelle (2) betätigbar ist und den
Fahrzeugmotor (79) ganz oder teilweise von den angetriebenen
Rädern (33, 34) trennt.
2. ABS-geregelte Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Stellvorrichtung
(61, 66 bzw. 101) mit Energie versorgende
Hilfskraftquelle (2) vom Motor-Pumpen-Aggregat (83)
des Bremsdruckgebers (1) gebildet ist.
3. ABS-geregelte Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Stellvorrichtung
mit Energie versorgende Hilfskraftquelle (2)
vom Druckmittel-Speicher (85) des Bremsdruckgebers
gebildet ist.
4. ABS-geregelte Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Stellvorrichtung
mit Energie versorgende Hilfskraftquelle vom
Motor-Pumpen-Aggregat oder dem Speicher einer
Servo-Lenkung gebildet ist.
5. ABS-geregelte Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtung
mit einem Unterdruck-Bremskraft-Verstärker
in Wirkverbindung steht und über diesen mit Hilfskraft
versorgt wird.
6. ABS-geregelte Bremsanlage nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellvorrichtung (61, 66)
Teil der hydraulischen Betätigungsvorrichtung (63,
64, 65) einer mechanisch arbeitenden Kupplung, beispielsweise
einer Einscheiben-Trockenkupplung (67)
ist.
7. ABS-geregelte Bremsanlage nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellvorrichtung (99, 100)
Teil der hydraulischen Steuereinheit (101) eines
Strömungs-Getriebes (97) und/oder eines hydrodynamischen
Drehmomentwandlers (98) ist.
8. ABS-geregelte Bremsanlage nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellvorrichtung entsprechend
einem im Anti-Blockier-Regler installierten
Algorithmus betätigbar ist.
9. ABS-geregelte Bremsanlage nach einem oder mehreren
gekennzeichnet durch eine auf den
Antriebsstrang (67, 95, 80, 81, 82, 94) einwirkende,
von der Hilfskraftquelle (2) versorgte Stellvorrichtung
(61, 66) zur teilweisen oder vollständigen
Unterbrechung des Kraftflusses zwischen Fahrzeugmotor
(79) und Fahrzeugrädern (33, 34), wobei die Stellvorrichtung
Teil des Steuergerätes eines Strömungsgetriebes
(97, 98) ist.
10. ABS-geregelte Bremsanlage nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das vom Regler (56, 88) erzeugte
Signal zur Abkopplung des Fahrzeugmotors (79) von
den angetriebenen Fahrzeugrädern (33, 34) durch Ansteuern
eines Ventils (99) einen Druckmittelweg (51,
102) zum Strömungsgetriebe (97, 98) öffnet, wobei der
in das Getriebe (97, 98) eintretende Druckmittelstrom
auf die Brems- und/oder Kupplungselemente des Strömungsgetriebes
(97) unmittelbar einwirkt.
11. ABS-geregelte Bremsanlage nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das vom Regler (56, 58) erzeugte
Signal zur Abkopplung des Fahrzeugmotors (79) von
den angetriebenen Fahrzeugrädern (33, 34) durch Ansteuern
eines Ventils (99) einen Druckmittelweg (51,
102) zur Steuereinheit (101) eines Strömungsgetriebes
(97, 98) öffnet, wobei die in das Getriebe (97, 98)
eintretenden Druckmittelimpulse die Ventile der
Steuereinheit (101) des Getriebes (97, 98) betätigen.
12. ABS-geregelte Bremsanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge
mit einem Antriebsstrang (67, 95, 80, 81,
82, 94) zwischen Fahrzeugmotor (79) und angetriebenen
Rädern (33, 34) und mit an den Fahrzeugrädern (31,
32, 33, 34) vorgesehenen Drehzahlfühlern (57, 58, 59,
60) zur Erfassung des Bewegungszustandes der angetriebenen
und der nicht angetriebenen Räder, sowie
mit einem Regelgerät (56, 88) zur Verarbeitung der
Ausgangssignale der Drehzahlfühler (57, 58, 59, 60),
mit denen Ventile (4 bis 11) in der für die Bremsschlupfregelung
erforderlichen Folge und Kombination
ansteuerbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß vom Regler (56, 88) erzeugte elektrische
Ausgangssignale auf die im Steuergerät (107) des
automatischen Getriebes (109 bis 110) vorgesehenen
elektrischen Steuerelemente unmittelbar einwirken.
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