DE3615424A1 - Laufbild-filmaufnahmekamera - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Laufbild-Filmaufnahmekamera gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1, wie sie im Stande der Technik hinreichend bekannt ist, wofür die unter der Veröffentlichung 01 62 311 veröffentlichte europäische Patentanmeldung nur als Beispiel dienen mag.

Eine derartige Kamera gestattet die gleichzeitige Aufnahme derselben Szene auf dem Film und mittels der Video-Aufnahmekamera mit identischen Bildinhalten, wobei das gleiche Bild auf rein optischem Weg zusätzlich so im Sucher sichtbar gemacht wird, wie es auch vom Film und der Video-Aufnahmekamera übernommen wird. Bei extrem geringer Szenenhelligkeit kann es dabei vorkommen, daß die Video-Aufnahmekamera außerhalb ihres Arbeitsbereiches gerät. Eine Anpassung an unterschiedliche Szenenhelligkeiten kann zwar durch die Irisblende des Aufnahme­ objektivs erfolgen, schon um auch dem Film die richtige Belichtung zukommen zu lassen. Es gibt jedoch Fälle, in denen die vom Film gestellten Anforderungen anders liegen als die für die Video-Aufnahmekamera. Ein solcher Fall ist z. B. dann gegeben, wenn eine extrem hohe Filmempfindlichkeit eine weiter geöffnete Blende des Aufnahmeobjektivs nicht zuläßt.

Aus der japanischen Patentanmeldungs-Veröffentlichung 52-68 314 oder der DE-OS 32 05 469 sind zwar Video-Aufnahmekameras für sich bekannt, bei denen ein in seiner Intensität wählbarer Anteil des gesamten einfallenden Lichts aus dem Hauptstrahlengang zu einem Sucher abgezweigt wird. Der Hauptstrahlengang ist dort der Videoaufnahme-Strahlengang, weil ein Filmaufnahme-Strahlengang gänzlich fehlt. Bei solchen bekannten Anordnungen liegt jedoch die bei Filmaufnahme- Kameras gegebene und oben geschilderte Problematik nicht vor, daß die für die Filmaufnahme gewünschten Aufnahmebedingungen der für die Video-Aufnahmekamera widersprechen.

Die Erfindung hat sich demgegenüber die Aufgabe gestellt, bei einer Laufbild- Filmaufnahmekamera der eingangs erwähnten Art eine von den Filmaufnahme- Bedingungen in dem Maße unabhängige Betriebsweise der Video-Aufnahmekamera zu erreichen, wie es technich für diese erforderlich ist, und dem Kameramann die Wahl der Filmaufnahme-Bedingungen unabhängig hiervon freizuhalten.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe in erster Linie durch die in Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, insbesondere auch im Hinblick auf eine zweckmäßige Unterbringung der teil­ durchlässigen reflektierenden Elemente in der Laufbild-Filmaufnahmekamera, sowie eine weitere Funktionsübernahme durch die teildurchlässigen reflektierenden Elemente, sind Gegenstand von Unteransprüchen.

Ein Ausführungbeispiel der Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt

Fig. 1 schematisch die Strahlengangführung und -verzweigungen der Kamera,

Fig. 2 einen Schnitt durch den Teil der Kamera mit den Strahlenteilern.

In Fig. 1 ist der Strahlengang einer Laufbild-Filmaufnahmekamera schematisch dargestellt. Von einem Aufnahmeobjektiv 10 wird über einen Filmaufnahme-Strah­ lengang 12 ein Bild der aufzunehmenden Szene auf einem Film 14 entworfen. Die Drehung einer um eine Achse 16 drehbaren Umlauf-Spiegelblende 18 ist in bekann­ ter Weise mit dem nicht dargestellten Transportmechanismus für den Film 14 so abgestimmt, daß die Spiegelblende 18 in den Zeitabschnitten in den Filmauf­ nahme-Strahlengang 12 eintritt, in denen der Film 14 jeweils um ein Bild weiter­ bewegt wird. Dadurch wird aus dem Filmaufnahme-Strahlengang 12 zeitweise ein Sucherstrahlengang 20 abgezweigt. In ihm wird zunächst auf der dem einfallenden Licht zugewandten Fläche einer Mattscheibe oder Faserplatte 22 ein reelles Bild entworfen. Der Sucherstrahlengang 20 führt in dem angenommenen Beispiel weiter über ein den Strahlengang nach vorne umlenkendes Pentaprisma 24, ein erstes Sucherobjektiv 26, ein Winkelprisma 28, ein zweites Sucherobjektiv 30, einen Umlenkspiegel 32 und ein Okular 34. Der gezeigte Sucher mit den erwähnten Ele­ menten ist nur als Beispiel zu verstehen und könnte in jeder anderen bekannten Art aufgebaut sein. Durch ihn wird das in der Ebene der Mattscheibe bzw. Faser­ platte 22 entworfene Bild als Laufbild vor dem Okular 34 entworfen und mittels des Okulars 34 betrachtbar.

Auf einem gemeinsamen Träger 36 sind drei Teilerspiegel 38, 40, 42 befestigt. Der Träger 36 ist um eine Achse 66 drehbar und durch eine Verriegelung 44 wahl­ weise in einer von drei Positionen verriegelbar, in denen jeweils einer der Teilerspiegel 38, 40 oder 42 im Sucherstrahlengang 20 so zu liegen kommt, daß er einen Teil des von der Faserplatte 22 kommenden Lichts zu einem Videostrah­ lengang 46 abzweigt. In diesem wird durch ein Objektiv 48 ein reelles Bild auf der Bildauffangfläche einer Aufnahmeröhre 50 abgebildet. Objektiv 48 und Auf­ nahmeröhre 50 bilden im angenommenen Beispiel eine einfache Video-Aufnahme­ kamera, deren Aufbau im übrigen beliebig und nicht Gegenstand der Erfindung ist.

Statt der Teilerspiegel 38, 40 und 42 könnten auch Teilerwürfel Verwendung finden, bei denen jeweils auf einer Hypotenusenfläche eines Halbwürfels die Spiegelfläche aufgebracht ist. Wesentlich ist nur, daß es sich um mehrere teil­ durchlässige reflektierende Elemente handelt, die unterschiedliche Trans­ missions-/Reflexions-Quotienten aufweisen. Dadurch läßt sich je nach den Aufnahmebedingungen und den Erfordernissen der Video-Aufnahmekamera 48, 50 ausreichend Licht für den Videostrahlengang 46 zur Verfügung stellen, ohne daß deshalb in die Aufnahmebedingungen im Filmaufnahme-Strahlengang 12, etwa durch eine unpassende Blendeneinstellung am Aufnahmeobjektiv 10, eingegriffen werden müßte. Ein praktisch für alle Aufnahmebedingungen ausreichender Satz von Teilerspiegeln 38, 40, 42 hat Transmissions-/Reflexions-Quotienten von 10% / 90% bzw. 50% / 50% bzw. 90% / 10%. Davon abweichende Teilerverhältnisse sind ebenso verwendbar.

Die Erfindung ist mit ganz besonderem Vorteil dazu geeignet, zusätzlich eine Bildfeldmarkierung in den Sucherstrahlengang einzuspiegeln. Hierzu dient der nämliche Teilerspiegel 38 oder 40 oder 42, der auch den Videostrahlengang 46 aus dem Sucherstrahlengang 20 abzweigt. Zu diesem Zweck ist eine Flüssigkristall- Anzeigeplatte 52 so angeordnet, daß sie sich, durch den Teilerspiegel 38 ge­ sehen, mit der Faserplatte 22 deckt. Die Flüssigkristall-Anzeigeplatte 52 kann in bekannter Weise durch Anlegen einer Spannung in ausgewählten Flächenbereichen lichtdurchlässig bzw. -undurchlässig gemacht werden, wodurch sich z. B. wahlweise eines oder mehrere Bildformate und gegebenenfalls Zusatzinformationen darstellen lassen. Durch Beleuchtung mittels einer Lichtquelle 54 werden diese Bildformate und/oderZusatzformationen im Sucher sichtbar. Die Lichtquelle 54 kann z. B. eine durch Verändern der Versorgungsspannung in ihrer Helligkeit steuerbare Elektrolumineszenzfolie sein. Damit läßt sich unter allen Aufnahmebedingungen mit einem der wählbaren Teilerverhältnisse, wen dieses nur von 0 und 100% ver­ schieden ist, eine Bildfeldmarkierung im Sucher oder auch im Videobild deutlich sichtbar machen.

In Fig. 2 ist eine mögliche Ausführung des Trägers mit den Teilerspiegeln in einer Kamera dargestellt. In einem Kameragehäuse 56 ist eine Welle 58 drehbar gelagert, an deren unteren Ende sich ein Zahnrad 60 befindet. Dieses greift in ein Ritzel 62 ein, das mit dem gemeinsamen Träger 36 der Teilerspiegel 38, 40 und 42 fest verbunden ist. Mittels eines von außerhalb des Kameragehäuses 56 betätigbaren Drehgriffs 64 läßt sich so der Träger 36 in Drehung versetzen, wenn die Verriegelung 44 durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten, ebenfalls von außerhalb des Kameragehäuses betätigbaren Griff außer Eingriff mit dem Träger 36 gebracht ist. Durch Drehung des Trägers 36 kann man den ge­ wünschten Teilerspiegel in die wirksame Lage bringen, in der er gemäß Fig. 1 im Sucherstrahlengang 20 liegt. Es ergibt sich eine räumlich besonders günstige, platzsparende Anordnung, da die Drehachse 66 des Teilerspiegel-Revolvers 36-42 parallel zu dem von der Umlauf-Spiegelblende 18 ausgehenden Abschnitt des Sucherstrahlenganges 20 liegt.

Claims (7)

1. Laufbild-Filmaufnahmekamera mit einem Filmaufnahme-Strahlengang, einem den Filmaufnahme-Strahlengang periodisch unterbrechenden Spiegel zur zeitweisen Abzweigung eines Sucherstrahlengangs aus dem Filmaufnahme-Strahlengang, sowie einem aus dem Sucherstrahlengang durch ein teildurchlässiges reflektierendes Element abgezweigten Videostrahlengang zu einer Video-Aufnahmekamera, da­ durch gekennzeichnet, daß in Lichteinfallsrichtung hinter der Abzweigung des Sucherstrahlengangs (20) aus dem Filmaufnahme-Strahlengang (12) eine Mehrzahl teildurchlässiger reflektierender Elemente (38, 40, 42) mit unterschiedlichen Transmissions-/Reflexions-Quotienten auf einem beweglichen Träger (36) angeordnet sind, mittels dessen wahlweise eines der Elemente (38, 40, 42) in den aus dem Filmaufnahme-Strahlengang (12) abgezweigten Sucherstrahlen­ gang (20) bewegbar ist.

2. Laufbild-Filmaufnahmekamera nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß durch dasselbe teildurchlässige reflektierende Element (38 bzw. 40 bzw. 42), durch das der Videostrahlengang (46) aus dem Sucherstrah­ lengang (20) abgezweigt ist, gleichzeitig eine von einer kamerainternen Licht­ quelle (54) beleuchtete oder selbstleuchtende Bildfeldmarkierung (52) mit dem gleichen Reflexionsgrad in den Sucherstrahlengang (20) eingespiegelt ist, mit dem der Videostrahlengang (46) ausgespiegelt ist.

3. Laufbild-Filmaufnahmekamera nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die teildurchlässigen reflektierenden Elemente (38, 40, 42) auf einem nach Art eines Revolvers dreh- und verriegelbaren Träger (36) angeordnet sind.

4. Laufbild-Filmaufnahmekamera nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Revolverdrehachse (66) im wesentlichen parallel zur optischen Achse des Abschnitts des Sucherstrahlengangs (20) liegt, der zwischen der Abzweigung des Sucherstrahlengangs (20) aus dem Filmaufnahme-Strahlengang (12) und der Abzweigung des Videostrahlengangs (46) aus dem Sucherstrahlengang (20) liegt.

5. Laufbild-Filmaufnahmekamera nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß drei teildurchlässige reflektierende Elemente (38, 40, 42) mit etwa den Transmissions-/Reflexions-Quotienten 10% / 90%, 50% / 50% und 90% / 10% auf dem Träger (36) angeordnet sind.

6. Laufbild-Filmaufnahmekamera nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die teildurchlässigen reflektierenden Elemen­ te (38, 40, 42) Teilerspiegel mit auf jeweils einer Plan- oder Keilglasplatte auf­ gebrachter Spiegelschicht sind.

7. Laufbild-Filmaufnahmekamera nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die teildurchlässigen reflektierenden Elemen­ te Teilerwürfel mit auf jeweils einer Hypotenusenfläche eines Halbwürfels aufgebrachter Spiegelfläche sind.