DE3615225C2 - - Google Patents
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- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
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- C03B23/02—Re-forming glass sheets
- C03B23/023—Re-forming glass sheets by bending
- C03B23/03—Re-forming glass sheets by bending by press-bending between shaping moulds
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von
gebogenen Verbundglasscheiben mit zwei oder mehr
Einzelglasscheiben, die durch Klebeschichten aus Kunststoff
miteinander verbunden sind. Sie betrifft insbesondere ein
Verfahren zum Biegen der für gebogene Verbundglasscheiben
bestimmten Silikatglasscheiben, bei dem die Glasscheiben in
einem Durchlaufofen einzeln auf Biegetemperatur erwärmt
und mit Hilfe einer vollflächigen Biegeform einzeln
gebogen werden.
Das bekannteste Verfahren zum Biegen der für
Verbundglasscheiben, beispielsweise Windschutzscheiben für
Kraftfahrzeuge, bestimmten Glasscheiben besteht darin, daß
die zusammengehörenden Glasscheiben, das heißt, bei
üblichem Verbundglas die beiden Einzelglasscheiben,
zusammengelegt und gemeinsam auf einer Umfangsbiegeform
liegend durch einen Erwärmungsofen hindurchgefahren
werden, wo sie bei Erreichen der Biegetemperatur unter der
Wirkung ihres Eigengewichts sich an die Umfangsbiegeform
anlegen. Nachteilig bei diesem Verfahren ist es, daß
einereits die Herstellung komplizierter Scheibenformen auf
diese Weise nicht möglich ist, und daß andererseits alle
so gebogenen Glasscheiben auch eine mehr oder weniger
starke Querbiegung aufweisen, das heißt, in beiden
Flächenrichtungen gewölbt sind.
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es auch bereits
bekannt, die für die Herstellung von Verbundglasscheiben
bestimmten Glasscheiben mit Hilfe einer Biegepresse in die
gewünschte Form zu biegen. Bei einem dieser bekannten
Preßbiegeverfahren werden die beiden Glasscheiben
gemeinsam zwischen die beiden Biegeformen der Biegepresse
verbracht und gemeinsam gebogen (DE-AS 11 92 373). Nach
einem anderen bekannten Preßbiegeverfahren werden die
Glasscheiben an Zangen hängend einzeln zwischen die
Biegeformen einer Biegepresse verbracht und einzeln gebogen
und abgekühlt (DE-OS 19 29 115).
Auch diese bekannten Preßbiegeverfahren für
Mehrfachglasscheiben sind mit erheblichen Nachteilen
verbunden. Beim gemeinsamen Biegen mit Hilfe von zwei
mechanischen Preßwerkzeugen, von denen in der Regel das
konvexe Biegewerkzeug aus einer vollflächigen Biegeform,
und das konkave Biegewerkzeug aus einer Rahmenbiegeform
besteht, werden die beiden Glasscheiben auf ihren mit den
Biegeformen in Kontakt kommenden Oberflächen
unterschiedlich abgekühlt, wodurch die beiden
Einzelglasscheiben sich unterschiedlich deformieren, so
daß die aufeinanderliegenden Glasscheiben sich entlang
ihrem Rand voneinander abheben. Diese nicht kongruente
Verformung der beiden Glasscheiben läßt sich
anschließend nicht vollständig rückgängig machen. Bei
dem anderen bekannten Verfahren, nämlich dem Preßbiegen
der einzelnen Glasscheiben in hängender Lage, läßt sich
ebenfalls eine völlig kongruente Form der beiden
Einzelglasscheiben nicht erreichen, weil schon die
geringsten Unterschiede in den Abkühlungsbedingungen nach
dem Preßvorgang ebenfalls zu Deformationen führen, die
die Glasscheiben für die Weiterverarbeitung zu Verbundglas
unbrauchbar machen.
In der DE-OS 35 23 675 ist ein Verfahren zum Biegen eines
Glasscheibenpaares beschrieben, bei dem das
Glasscheibenpaar auf einer fahrbaren Ringform aufliegend in
einem Tunnelofen auf Biegetemperatur erwärmt und in der
sich an den Tunnelofen anschließenden Biegekammer durch
einen senkrecht nach oben strömenden Gasstrom von der
Ringform abgehoben und gegen eine vollflächige Biegeform
angepreßt wird. Durch Verringerung des Gasstroms wird das
Glasscheibenpaar wieder auf die Ringform aufgelegt und in
einer sich anschließenden Kühlkammer abgekühlt. Bei
diesem bekannten Verfahren sind einerseits für den
Transport der Glasscheibenpaare durch den Erwärmungsofen
auf Wagen verfahrbare Ringformen erforderlich. Andererseits
hat das paarweise Biegen grundsätzlich den Nachteil, daß
die beiden Glasscheiben auf ihren einander berührenden
Oberflächen nicht mit einem aus einer Einbrennfarbe
bestehenden Druckmuster versehen werden können, weil
einerseits die beim Einbrennen flüchtigen Bestandteile der
Einbrennfarbe nicht entweichen können und weil
andererseits beim Aufschmelzen der Einbrennfarbe die
Glasscheiben aneinanderkleben.
Ein Verfahren zum Biegen von Einzelglasscheiben für
Verbundglas bei horizontaler Ausrichtung der Glasscheiben
ist auch in der FR-PS 20 46 790 beschrieben. Bei diesem
Verfahren werden die Einzelglasscheiben in einem
Horizontal-Durchlaufofen einzeln auf Biegetemperatur
erwärmt, in der Biegekammer durch einen unter die
Transportebene abgesenkten Formring angehoben und gegen
eine vollflächige Biegeform angedrückt. Anschließend
werden die einzeln gebogenen Glasscheiben mit Hilfe des
Formrings in eine Kühlstation gefahren, in der sie bis zum
vollständigen Erstarren einzeln beschleunigt abgekühlt
werden. Mehr oder weniger starke Formabweichungen der
einzelnen Glasscheiben sind jedoch auch bei diesem
Verfahren unvermeidbar, so daß bei der Weiterverarbeitung
zu Verbundglas die bekannten aus diesen Formabweichungen
resultierenden Schwierigkeiten zu erwarten sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Preßbiegeverfahren für Glasscheiben zu schaffen, das in
der Lage ist, die jeweils zusammengehörenden Glasscheiben
mit hoher Genauigkeit zu biegen und völlig kongruente
Scheibenformen zu schaffen, so daß ihre Weiterverarbeitung
zu Verbundglasscheiben mit einem hohen Ausbringen möglich
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination
folgender Merkmale gelöst:
- a) die beiden Einzelglasscheiben werden einzeln aufeinanderfolgend in einem kontinuierlichen Rollendurchlaufofen in horizontaler Lage auf Biegetemperatur erwärmt;
- b) die erste Einzelglasscheibe wird nach Einlaufen in die Biegestation durch einen von unten gegen die Glasscheibe gerichteten heißen Gasstrom von der Transportbahn abgehoben und gegen eine oberhalb der Transportbahn angeordnete vollflächige Biegeform gepreßt;
- c) nach Durchführung des Biegevorgangs wird die erste Einzelglasscheibe unter Abstützung ihrer Form etwa bei Biegetemperatur in einer Wartestellung gehalten;
- d) die zweite Einzelglasscheibe wird nach Einlaufen in die Biegestation durch einen von unten gegen die Glasscheibe gerichteten heißen Gasstrom von der Transportbahn abgehoben und gegen die Biegeform gepreßt;
- e) nach dem Biegen der zweiten Einzelglasscheibe werden die beiden gebogenen Einzelglasscheiben zum Ausgleich eventuell vorhandener Biegeabweichungen durch Anschmiegen der oberen Einzelglasscheibe an die untere Einzelglasscheibe unter der Wirkung des Eigengewichts der oberen Glasscheibe aufeinander auf einen der Umfangsform entsprechenden Tragring bei Biegetemperatur abgelegt, und
- f) die aufeinander liegenden Einzelglasscheiben werden gemeinsam langsam abgekühlt.
Die Erfindung macht sich die Tatsache zunutze, daß ein
Preßbiegeverfahren, bei dem die Glasscheibe nicht durch
eine starre Gegenform, sondern mit Hilfe eines
Heißluftstroms gegen eine Biegeform gepreßt wird, zu
identischen Biegebedingungen für die einzelnen
Glasscheiben führt und deshalb für die Herstellung von
gebogenen Glasscheibenpaaren für Verbundglasscheiben
besonders vorteilhaft ist. Besondere Bedeutung kommt dabei
auch der Maßnahme zu, daß nach dem Preßbiegen der
beiden Einzelglasscheiben die beiden Glasscheiben bei
Biegetemperatur unmittelbar aufeinandergelegt und
gemeinsam langsam gekühlt werden, wobei allenfalls noch
vorhandene geringfügige gegenseitige Formabweichungen
sich ausgleichen und völlig kongruente Glasscheiben
erzielt werden.
Nach dem Preßbiegevorgang für die erste Einzelglasscheibe
verbleibt diese unter Abstützung ihrer Form bei
Biegetemperatur in einer Wartestellung. Gemäß einer
ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
läßt sich das in der Weise verwirklichen, daß die erste
Einzelglasscheibe nach dem Biegevorgang auf einen Tragring
abgelegt, der Tragring mit der gebogenen Einzelglasscheibe
in eine Warteposition neben der Biegestation verbracht,
nach dem Biegen der nächsten Einzelglasscheibe der
Tragring mit der zuerst gebogenen Einzelglasscheibe wieder
in die Biegestation unter die Biegeform verbracht, und die
mit der Biegeform in Kontakt stehende zweite
Einzelglasscheibe auf die voraufgehend gebogene
Einzelglasscheibe abgelegt wird. Es versteht sich, daß man
hierbei nicht auf die Herstellung eines aus nur zwei
Einzelglasscheiben bestehenden Glasscheibenpaares
beschränkt ist. Man kann ebensogut eine dritte gebogene
Einzelglasscheibe auf zwei bereits aufeinanderliegenden
Glasscheiben ablegen, oder sogar mehr als drei
Einzelglasscheiben aufeinander ablegen und gemeinsam
kühlen. Das kann z. B. zweckmäßig sein, wenn
Verbundglasscheiben aus drei oder mehr Einzelglasscheiben
hergestellt werden sollen, oder wenn man zwei
Glasscheibenpaare für die Herstellung von zwei
Verbundglasscheiben auf einem gemeinsamen Tragring
abkühlen will.
Nach einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens läßt sich der Verfahrensschritt des Haltens
der zuerst gebogenen Einzelglasscheibe in einer
Wartestellung dadurch verwirklichen, daß die erste
Einzelglasscheibe nach dem Biegevorgang durch Saugwirkung
der Biegeform in Kontakt mit der Formfläche der Biegeform
gehalten wird, daß die Biegung der zweiten
Einzelglasscheibe durch Anpressen der zweiten
Einzelglasscheibe gegen die zuerst gebogene und mit der
Biegeform in Kontakt gehaltene Einzelglasscheibe erfolgt,
und daß die beiden gegeneinander gepreßten
Einzelglasscheiben gemeinsam auf den Tragring abgelegt
werden. Zweckmäßigerweise wird die zuerst gebogene
Einzelglasscheibe dadurch in Kontakt mit der Biegeform
gehalten, daß die Biegeform mit Ansaugöffnungen versehen
und mit einer Unterdruckpumpe verbunden ist, so daß die
Glasscheibe durch Saugwirkung in dieser Position verbleibt.
Gegebenenfalls läßt sich dasselbe auch durch gezielt auf
die Unterseite der Glasscheibe einwirkenden Gasüberdruck
erreichen, wobei die die Glasscheibe in dieser Position
haltenden heißen Gasströme so geführt werden müssen,
daß der Weg der in die Biegestation einlaufenden zweiten
Glasscheibe bis zum Erreichen ihrer Endposition unterhalb
der ersten Glasscheibe hierdurch nicht gestört wird.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind
Merkmale der Unteransprüche und ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele
für das erfindungsgemäße Verfahren anhand der
Zeichnungen.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des
Verfahrensablaufs einer ersten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des
Verfahrensablaufs einer zweiten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens, und
Fig. 3 eine für die Durchführung der
erfindungsgemäßen Verfahren geeignete
Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt die aufeinanderfolgenden Verfahrenssschritte
der ersten Ausführungsform des neuen Verfahrens in Form
jeweils eines vertikalen Schnitts durch die Biegestation.
Als wesentliche Bestandteile weist die Biegestation einen
horizontalen Rollenförderer 1, eine in der Mitte der
Biegestation oberhalb des Rollenförderers 1 angeordnete
vollflächige Biegeform 2, quer zur Transportrichtung des
Rollenförderers 1 angeordnete Schienen 3, auf denen ein
einen der Form der gebogenen Glasscheibe entsprechenden
Tragring 4 tragender Wagen 5 verfahrbar ist, einen
unterhalb des Rollenförderers 1 angeordneten vertikalen
Strömungskanal 6, in dem ein heißer Gasstrom,
insbesondere ein Heißluftstrom, zwischen den
Transportwalzen des Rollenförderers 1 hindurch senkrecht
nach oben gerichtet wird, sowie eine die Biegestation nach
oben abschließende Haube 7 auf, durch die das heiße Gas
über die Rohrleitung 8 abgeführt und im Kreislauf wieder
dem Strömungskanal 6 zugeführt wird. Die Temperatur, der
Volumenstrom und der Druck des heißen Gasstroms sind in
den erforderlichen Grenzen regelbar. Insbesondere ist der
Druck und der Volumenstrom auf geeignete Weise,
beispielsweise mit Hilfe einer Drosselklappe, von einem
niedrigen Wert auf einen hohen Wert, und umgekehrt,
umstellbar. Bei einer Dicke der zu biegenden Glasscheibe 10
von 2,5 mm kann der hohe Wert des Drucks beispielsweise
etwa 4 mbar betragen. Das reicht aus, um die
Glasscheibe von dem Rollenförderer 1 abzuheben und gegen
die Biegeform 2 zu pressen, wo die Glasscheibe sich unter
der Wirkung des Gasdrucks an die Biegeform 2 anlegt und
deren Form annimmt. Der niedrige Wert des Gasdrucks kann
beispielsweise etwa 0,8 mbar betragen. Er wird aufrecht
erhalten, wenn die Glasscheibe 10 auf dem Rollenförderer 1
in die Biegestation einläuft, wenn die Glasscheibe 10 von
der Biegeform auf den Tragring 4 abgelegt wird, und wenn
die gebogene Glasscheibe 10 auf dem Tragring 4 liegt.
Die Mittel zur Erzeugung eines heißen Luftstroms, wie er
für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erforderlich ist, sind als solche in der DE-OS 35 23 675 im
einzelnen beschrieben.
Die Glasscheibe 10 wird in einem nicht dargestellten, mit
horizontalen Förderrollen oder einem anderen Trag- und
Transportsystem für die horizontal ausgerichteten
Glasscheiben versehenen Erwärmungsofen auf Biegetemperatur
erwärmt und wird mit Hilfe der angetriebenen Förderrollen
1 in Richtung des Pfeiles F in die Biegestation
transportiert (Position A). Während dieses
Transportvorgangs erzeugt der Heißluftstrom einen Druck
von etwa 0,8 mbar, der von unten gegen die Glasscheibe 10
wirkt und einen Teil des Eigengewichts kompensiert. Dadurch
werden Deformationen der Glasscheibe verhindert, die durch
ein Durchhängen der Glasscheibenbereiche zwischen den
Förderrollen auf Grund des Eigengewichts der Glasscheibe
entstehen können. Andererseits reicht der Teil des
Eigengewichts der Glasscheibe, der von den Förderrollen 1
getragen wird, aus, um die Glasscheiben durch Haftreibung
sicher zu transportieren. Die Biegeform 2, die an einer
geeigneten Haltevorrichtung 11 befestigt ist, ist in eine
untere Stellung, das heißt bis auf einen
verhältnismäßig geringen Abstand von der Glasscheibe
10, abgesenkt. Die Glasscheibe 10 wird innerhalb der
Biegekammer in einer Stellung positioniert, in der sie
genau unterhalb der Biegeform 2 liegt.
Unmittelbar nach ihrer Positionierung unterhalb der
Biegeform 2 wird der Druck des Heißluftstroms auf etwa 4 mbar
erhöht. Dadurch wird die Glasscheibe 10 von den
Förderrollen abgehoben und mit gleichmäßigem sanftem
Druck gegen die Biegeform 2 gepreßt. Dieser
Verfahrensschritt ist in der Position B dargestellt.
Nunmehr wird die Biegeform 2 mitsamt der Glasscheibe 10
soweit angehoben (Position C), daß auf den Schienen 3 ein
Transportwagen 5 mit dem Tragring 4 in die Biegestation
unter die Glasscheibe gefahren werden kann (Position D).
Der Transportwagen 5, dessen Räder 12 auf den Schienen 3
laufen, wird in der Biegestation so positioniert, daß sich
der Tragring 4 genau unterhalb der Glasscheibe befindet.
Als nächstes wird die Glasscheibe 10, die bis zu diesem
Zeitpunkt noch durch den hohen Gasdruck von etwa 4 mbar
in Kontakt mit der Biegeform 2 gehalten wird, auf dem
Tragring 4 abgelegt (Position E). Um die Glasscheibe 10 auf
dem Tragring 4 abzulegen, wird der Druck des
Heißgasstroms auf etwa 0,8 mbar verringert, wodurch die
Glasscheibe 10 nicht schlagartig auf den Tragring 4
herabfällt, sondern sich langsam an den Tragring 4 anlegt.
Gegebenenfalls kann dabei die Biegeform 2 mehr oder weniger
abgesenkt werden. Sobald die Glasscheibe 10 auf dem
Tragring 4 liegt, wird der Transportwagen 5 aus der
Biegestation heraus in eine Wartestellung mittelbar neben
der Biegestation gefahren. In dieser hier nicht
dargestellten Warteposition kann die Glasscheibe ebenfalls
durch einen aufsteigenden Heißluftstrom unterstützt
werden, um ein weiteres Durchbiegen der Glasscheibe unter
der Wirkung ihres Eigengewichts zu vermeiden. Die
Temperatur in dieser Warteposition soll auf einen Wert kurz
unterhalb der Biegetemperatur gehalten werden.
Wenn sich der Wagen 5 mit der Glasscheibe 10 in der
Warteposition befindet (Position F), bleibt der Gasdruck in
der Biegekammer auf seinem niedrigen Wert, und die zweite
Glasscheibe 10′ läuft nun in die Biegestation ein.
Während die Glasscheibe in die Biegestation einläuft,
wird die Biegeform 2 wieder in eine untere Stellung kurz
oberhalb der Glasscheibe 10′ verbracht.
In der Position G hat die Glasscheibe 10′ ihre genaue
Endstellung erreicht, und in diesem Augenblick wird der
Gasdruck auf seinen hohen Wert von etwa 4 mbar erhöht.
Als Folge dieser Druckerhöhung wird die Glasscheibe 10′
von den Förderwalzen abgehoben und gegen die vollflächige
Biegeform 2 gedrückt (Position H).
Die Biegeform 2 ist auf ihrer Unterseite mit Saugöffnungen
versehen, die mit einer Unterdruckpumpe in Verbindung
stehen. Der Gasdruck im Strömungskanal 6 wird wieder auf
einen niedrigen Wert von etwa 0,8 mbar abgesenkt, und die
Glasscheibe 10′ wird nunmehr durch Saugwirkung an der
Biegeform 2 festgehalten (Position J).
Währenddessen wird der Transportwagen 5 mit der auf dem
Tragring 4 liegenden zuerst gebogenen Glasscheibe 10 aus
seiner Wartestellung wieder in die Biegestation
eingefahren. In dem in Position K dargestellten Augenblick
hat die Glasscheibe 10 ihre Endstellung genau unterhalb
der Glasscheibe 10′ erreicht.
Nun wird die Biegeform 2 mit der Glasscheibe 10′ abgesenkt.
Wenn die Glasscheibe 10′ eine Position kurz oberhalb der
Glasscheibe 10 erreicht hat, wird der Unterdruck in der
Biegeform 2 und damit ihre Saugwirkung aufgehoben, und die
Glasscheibe 10′ legt sich infolgedessen auf die Glasscheibe
10 (Position L). Gegebenenfalls kann die Höhe, in der die
Glasscheibe 10′ von der Biegeform 2 gelöst wird, so
gewählt werden, daß die Glasscheibe 10′ mit einer mehr
oder weniger großen kinetischen Energie auf die
Glasscheibe 10 fällt, wodurch das vollkommene Anlegen
dieser oberen Glasscheibe 10′ an die untere Glasscheibe 10
begünstigt werden kann.
Der Transportwagen 5 mit dem Glasscheibenpaar 10, 10′ wird
nun auf den Schienen 3 in einen Kühlofen gefahren, in dem
das Glasscheibenpaar in bekannter Weise langsam abgekühlt
wird. Währenddessen läuft die nächste Glasscheibe 10 in
die Biegestation ein, und der nächste Biegezyklus beginnt
wieder mit der Position A.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel für
das neue Verfahren wird wiederum die gleiche Vorrichtung
wie bei dem anhand der Fig. 1 beschriebenen Verfahren
verwendet, wobei wiederum die Biegeform 2 eine Formfläche
aufweist, die mit Saugöffnungen versehen ist, und diese
Saugöffnungen mit einer Unterdruckpumpe verbunden sind.
Die Ausbildung der Biegeform 2 ist an sich bekannt, und aus
Vereinfachungsgründen sind die für die Erzeugung der
Saugwirkung erforderlichen Einrichtungen in den Zeichnungen
nicht dargestellt.
Der Verfahrenszyklus beginnt mit der Position A, in der die
Glasscheibe 15 auf den angetriebenen Transportwalzen 1 in
die Biegestation einläuft. Mit Hilfe geeigneter und an
sich bekannter Mittel wird die Glasscheibe 15 unterhalb der
Biegeform 2 positioniert. Während dieses Transport- und
Positionierungsvorgangs wird der Gasdruck in dem
Strömungskanal 6 auf einen Wert von etwa 0,8 mbar gehalten,
was zu einer Gewichtsentlastung führt und ein Durchbiegen
der Glasscheibe zwischen den Transportwalzen verhindert.
Sobald die Glasscheibe 15 in der Biegestation ihre
Endposition erreicht hat, wird im Strömungskanal 6 der
Druck des heißen Gases, das wiederum eine Temperatur von
etwa 650°C aufweist, auf etwa 4 mbar schlagartig
erhöht (Position B). Dadurch wird die Glasscheibe 15 von
den Transportwalzen 1 abgehoben und gegen die Biegeform 2
gepreßt, wo sie die durch die Biegeform vorgegebene Form
annimmt.
Die Biegeform 2 wird entweder kurz vorher oder in diesem
Augenblick an die Unterdruckpumpe angeschlossen, so daß
die Glasscheibe 15 durch die Saugwirkung an der Biegeform
2 festgehalten wird. Sodann wird der Gasdruck in den
Strömungskanal 6 wieder auf den niedrigen Wert von etwa
0,8 mbar gesenkt. Dieser Zustand entspricht der Position C
der Fig. 2.
Während die Glasscheibe 15 in dieser Wartestellung an der
Biegeform 2 verbleibt, läuft die zweite Glasscheibe 15′
des Glasscheibenpaares in die Biegestation ein (Position
D). Der Druck des heißen Gasstroms im Strömungskanal 6
wird währenddessen auf dem niedrigen Wert von etwa 0,8 mbar
gehalten, und die Glasscheibe 15′ wird in Endstellung
unterhalb der Biegeform genau positioniert.
Im nächsten Verfahrensschritt (Position E) wird der Druck
des heißen Gases schlagartig wieder auf etwa 4 mbar
erhöht. Unter der Wirkung dieses Druckes wird die
Glasscheibe 15′ von den Transportwalzen 1 abgehoben und
gegen die Unterseite der an der Biegeform 2 befindlichen
Glasscheibe 15 gepreßt und schmiegt sich auf seiner
gesamten Ausdehnung an diese Glasscheibe 15 an.
Der Druck des heißen Gasstroms wird im nächsten
Verfahrensschritt, der in Position F dargestellt ist, auf
dem hohen Wert gehalten, so daß die Glasscheibe 15′ mit
der Glasscheibe 15 in Kontakt bleibt, und die Biegeform 2
wird mitsamt den beiden Glasscheiben 15 und 15′ in eine
obere Stellung bewegt. Nunmehr wird auf den Schienen 3 ein
Transportwagen 5 mit einem der Scheibenform entsprechenden
Tragring 4 in die Biegestation eingefahren und dort so
positioniert, daß der Tragring genau unterhalb des Randes
der Glasscheiben 15, 15′ liegt (Position G). Während
dieses Verfahrensschrittes wird der hohe Druck des heißen
Gasstroms aufrechterhalten.
Sobald der Tragring 4 seine endgültige Position erreicht
hat, wird die Biegeform 2 mit dem Glasscheibenpaar 15, 15′
bis kurz oberhalb des Tragrings 4 abgesenkt. Sodann wird
der Unterdruck in der Biegeform 2 aufgehoben und der
Gasdruck im Strömungskanal 6 auf den niedrigen Wert
gesenkt (Position H). Durch die Verringerung des Gasdrucks
wird das Glasscheibenpaar 15, 15′ sanft auf den Tragring 4
abgelegt. Der Transportwagen 5 fährt anschließend,
nachdem gegebenenfalls die Biegeform 2 wieder angehoben
wurde, mit dem Glasscheibenpaar 15, 15′ aus der
Biegestation in den sich anschließenden Kühlofen.
Damit ist der Biegezyklus beendet. Die Biegeform 2 wird
wieder in ihre untere Stellung verbracht, und die
Biegestation ist jetzt zur Aufnahme der nächsten
Glasscheibe 15 bereit, so daß sich nunmehr die Position A
des nächsten Biegezyklus anschließt.
Die gesamte Anlage, wie sie für die Durchführung der
erfindungsgemäßen Verfahren erforderlich ist, ist in Fig.
3 dargestellt. Der wesentliche Teil der Anlage ist die
Biegestation mit der heb- und senkbar angeordneten
Biegeform 2, die mit Hilfe einer hier als Druckzylinder 9
schematisch dargestellten Einrichtung in der Höhe
verschiebbar angeordnet ist. Die Transportwalzen 1 bilden
das Fördersystem, auf dem die Glasscheiben durch einen
nicht dargestellten kanalartigen Ofen hindurchgefahren, in
diesem auf Biegetemperatur erwärmt und daran anschließend
in die Biegestation transportiert werden.
Quer zu der Transporteinrichtung des von den
Transportwalzen 1 gebildeten Fördersystems sind innerhalb
der Biegestation Schienen 3 angeordnet, die auf einer Seite
in einen Kühlofen 18 führen, in dem die gebogenen
Glasscheiben langsam abgekühlt werden. Auf diesen Schienen
3 werden die leeren Transportwagen 5 von der einen Seite
her in Richtung des Pfeiles G in die Biegestation
eingefahren. Nach Durchlaufen des Kühlofens 18 werden die
Transportwagen 5 der Biegestation im Kreislauf wieder
zugeführt.
Die Biegeform 2 ist in bekannter Weise als Saugform
ausgebildet und derart an eine Unterdruckpumpe
anschließbar, daß sie die Glasscheibe an der Formfläche
haftend festhalten kann. Die hierfür erforderlichen Mittel
sind der Einfachheit halber nicht dargestellt.
Unterhalb der Biegeform ist der senkrecht ausgerichtete
Strömungskanal 6 angeordnet, durch den der Heißluftstrom
von unten gegen die Glasscheiben gerichtet wird. Der
Heißluftstrom wird oberhalb der Biegeform von der Haube 7
aufgefangen und durch die Rohrleitung 8 im Kreislauf
geführt. Zur Erzeugung des erforderlichen Volumenstroms
und des erforderlichen Drucks dient ein Querstromgebläse
20. Dem im Querschnitt rechteckigen Ansaugkanal 21 des
Querstromgebläses ist ein elektrisches Heizregister 22
vorgeschaltet, mit dem der im Kreislauf geführte Luftstrom
auf die für den Prozeß benötigte Temperatur von 550 bis
600°C erwärmt wird.
Oberhalb des Laufrades 23 des Querstromgebläses sind in
dem Strömungskanal 6 verstellbare Drosselklappen 25
angeordnet. Mit Hilfe dieser Drosselklappen wird der
Volumenstrom und damit der wirksame Druck des
Heißluftstroms von einem einstellbaren niedrigen Wert auf
einen einstellbaren hohen Wert verstellt. Die Umschaltung
von dem niedrigen Druck auf den hohen Druck und umgekehrt
erfolgt mit Hilfe des Hebels 26, der von einer geeigneten
Steuerung betätigt wird. Oberhalb der Drosselklappen 25
sind senkrecht ausgerichtete Gleichrichterbleche 28
angeordnet, die für eine Vergleichmäßigung des
Luftstroms sorgen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Biegen von zwei für die Herstellung einer
gebogenen Verbundsicherheitsglasscheibe bestimmten
Glasscheiben, gekennzeichnet durch die Kombination
folgender Merkmale:
- a) die beiden Einzelglasscheiben werden einzeln aufeinanderfolgend in einem kontinuierlichen Rollendurchlaufofen in horizontaler Lage auf Biegetemperatur erwärmt;
- b) die erste Einzelglasscheibe wird nach Einlaufen in die Biegestation durch einen von unten gegen die Glasscheibe gerichteten heißen Gasstrom von der Transportbahn abgehoben und gegen eine oberhalb der Transportbahn angeordnete vollflächige Biegeform gepreßt;
- c) nach Durchführung des Biegevorgangs wird die erste Einzelglasscheibe unter Abstützung ihrer Form etwa bei Biegetemperatur in einer Wartestellung gehalten;
- d) die zweite Einzelglasscheibe wird nach Einlaufen in die Biegestation durch einen von unten gegen die Glasscheibe gerichteten heißen Gasstrom von der Transportbahn abgehoben und gegen die Biegeform gepreßt;
- e) nach dem Biegen der zweiten Einzelglasscheibe werden die beiden gebogenen Einzelglasscheiben zum Ausgleich eventuell vorhandener Biegeabweichungen durch Anschmiegen der oberen Einzelglasscheibe an die untere Einzelglasscheibe unter der Wirkung des Eigengewichts der oberen Glasscheibe aufeinander auf einen der Umfangsform entsprechenden Tragring bei Biegetemperatur abgelegt, und
- f) die aufeinander liegenden Einzelglasscheiben werden gemeinsam langsam abgekühlt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Einzelglasscheibe nach dem Biegevorgang auf
einen Tragring abgelegt, der Tragring mit der gebogenen
Einzelglasscheibe in eine Warteposition neben der
Biegestation verbracht, nach dem Biegen der nächsten
Einzelglasscheibe der Tragring mit der zuerst gebogenen
Einzelglasscheibe wieder in die Biegestation unter die
Biegeform verbracht, und die mit der Biegeform in
Kontakt stehende zweite Einzelglasscheibe auf die
voraufgehend gebogene Einzelglasscheibe abgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Einzelglasscheibe nach dem Biegevorgang durch
Saugwirkung der Biegeform in Kontakt mit der Formfläche
der Biegeform gehalten wird, daß die Biegung der
zweiten Einzelglasscheibe durch Anpressen der zweiten
Einzelglasscheibe gegen die zuerst gebogene und mit der
Biegeform in Kontakt gehaltenen Einzelglasscheibe
erfolgt, und daß die beiden gegeneinander gepreßten
Glasscheiben gemeinsam auf den Tragring abgelegt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Ablegen der Glasscheiben
auf den Tragring der Volumenstrom und der Druck des
heißen Gasstroms auf einen Wert gehalten werden, bei
dem ein Teil des Eigengewichts der Glasscheiben von dem
Gasdruck getragen wird.
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