DE3607709C2 - - Google Patents
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- B62D5/06—Power-assisted or power-driven steering fluid, i.e. using a pressurised fluid for most or all the force required for steering a vehicle
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Description
Die Erfindung betrifft ein Drehschieberlenkventil für eine
hydraulische Lenkeinrichtung, insbesondere für
Kraftfahrzeuge, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Hydraulische Lenkungen, bei denen keine mechanische
Verbindung vom Lenkhandrad zu den gelenkten Rädern besteht, sind
in Form von hydrostatischen Lenkanlagen bekannt. Die Verwendung
einer hydrostatischen Lenkanlage ist nur in langsam laufenden
Fahrzeugen, wie Schleppern, Mähdreschern, Gabelstaplern und
dergleichen, erlaubt, deren Geschwindigkeit nicht mehr als
50 km/h betragen darf.
Solche Lenkanlagen, die zum Beispiel aus der DE-PS 26 33 011
bekannt sind, bestehen aus einem als Axialschieber ausgeführten
und durch einen Drehstab zentrierten Steuerglied und einer
Handpumpe sowie einer vom Fahrzeugmotor angetriebenen
Hochdruckpumpe und mindestens einem Stellmotor. Der Förderstrom
der Hochdruckpumpe wird entsprechend der am Lenkhandrad
eingeleiteten Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit über das
Stellglied und die Handpumpe dem Stellmotor zugeteilt. Die
Herstellung des Steuergliedes mit einer Vielzahl von Steuernuten
und -bohrungen sowie die Keilverzahnung ist dabei aufwendig.
Ebenso erfordert die als Rotorpumpe ausgeführte Handpumpe mit
Steuerscheibe und Antriebsgelenkwelle einen erheblichen
Fertigungsaufwand. Außerdem arbeiten diese Lenkanlagen mit einem
relativ hohen Energieverlust, da die Hochdruckpumpe zumeist im
Überschuß liefert und das gesamte Drucköl auch in Neutralstellung
über das Steuerglied zum Tank zurückgeführt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine im
Aufbau einfache und daher preiswert herstellbare hydraulische
Lenkanlage zu schaffen, die bei geringem Energiebedarf hohe
Lenkkräfte übertragen kann und keine mechanische Verbindung
zwischen dem Lenkhandrad und den gelenkten Fahrzeugrädern
erfordert. Die Lenkanlage soll des weiteren so gestaltet sein,
daß sie den heutigen Bedürfnissen hinsichtlich einer besseren
Ausnutzung der Hochdruckpumpe durch Verknüpfung mit einer
Arbeitshydraulik gerecht wird.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in Anspruch 1 angegeben.
Nach einem Hauptmerkmal der Erfindung ist das als
Drehschieberventil ausgeführte Steuerglied unmittelbar in einem
Gehäuse geführt und über eine Rückstelleinrichtung zentriert. Der
Drehschieber des Drehschieberventils enthält radiale
Steuerbohrungen und Aussparungen, die zur Druckölsteuerung mit
radialen Steuerbohrungen im Gehäuse zusammenwirken. Auf diese
Weise entsteht ein mit geringstem Aufwand herstellbares
Drehschieberventil für die Anregelung und Verteilung des
Öldruckes auf einen Stellzylinder.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Anhand der
Zeichnung sind Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen vereinfachten Längsschnitt durch das Dreh
schieberventil,
Fig. 2 den Teilschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 den Teilschnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 1
mit zugehörigem Ölschema,
Fig. 5 die Lenkanlage nach Fig. 4 mit einem zusätzlichen
Sperrventil,
Fig. 6 ein Teilschema einer Ausführungsform mit einem
Stromteilventil,
Fig. 7 ein Teilschema einer Ausführungsform mit einer
Verstellpumpe.
Der Aufbau des Steuergliedes nach Fig. 1 zeigt einen
Flansch 1, ein Gehäuse 2 und einen Deckel 3, die fest miteinander
verschraubt sind. Innerhalb dieser Anordnung ist eine mit einem
nicht dargestellten Lenkhandrad verbundene Welle 4 gelagert. In
das Gehäuse 2 ist ein Drehschieber 5 eingepaßt. Mit der Welle 4
ist eine Kupplungsscheibe 6 und mit dem Drehschieber 5 eine Kupp
lungsscheibe 7 drehfest verbunden. Der Einbauraum der Kupplungs
scheibe 6, 7 ist mit einer hochviskosen Flüssigkeit gefüllt.
Zwischen den Kupplungsscheiben befindet sich ein Arbeitsspalt 9.
Die Kupplungsscheiben 6, 7 können daher beliebig zueinander ver
dreht werden. Der Drehschieber 5 ist in seiner Drehlage im Ge
häuse 2 federnd zentriert. Diese Zentrierung erfolgt über eine
Rückstelleinrichtung, die aus einem in den Drehschieber 5 einge
setzten, über Zentrierfedern 10, 11, 12, 13 im Gehäuse 2 abge
stützten Quersteg 8 besteht (Fig. 3).
Beim Drehen an der Welle 4 wird durch die Schubspannung der
zwischen den beiden Kupplungsscheiben befindlichen hochviskosen
Flüssigkeit ein Drehmoment von der Kupplungsscheibe 6 auf die
Scheibe 7 und damit auch auf den Drehschieber 5 übertragen. Die
Wirkungsweise dieser Einrichtung entspricht einer für sich be
kannten Viskosekupplung, wie sie z. B. auch in Achsdifferentia
len Verwendung findet. Die Richtung des Drehmoments ist von der
Drehrichtung der Welle 4 bzw. des Lenkhandrades abhängig. Die
Größe des Drehmoments nimmt durch die von der Relativgeschwin
digkeit zwischen den beiden Kupplungsscheiben 6, 7 abhängigen
Schubspannung in der hochviskosen Flüssigkeit mit steigender
Drehzahl der Welle 4 zu. Der Drehmomentverlauf der Viskosekupp
lung läßt sich durch die Viskosität der Flüssigkeit sowie durch
die Größe und Anzahl der Kupplungsscheiben beeinflussen.
Da sich das über die Viskosekupplung auf den Drehschieber 5
übertragene Drehmoment über die Zentrierfedern 10-13 im Ge
häuse 2 abstützt, bewegt sich der Drehschieber in Abhängigkeit
von der Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit der Welle 4 relativ
zum Gehäuse 4. Um die Flüssigkeitsreibung zwischen der Kupplungs
scheibe 6 und dem Flansch 1 bzw. der Kupplungsscheibe 7 und dem
Gehäuse 2 möglichst klein zu halten, sind Aussparungen 14 bzw. 15
vorgesehen. Der Einbauraum der Viskosekupplung steht über eine
Bohrung 16 mit dem Einbauraum der Rückstelleinrichtung 8, 10-13
in Verbindung. Der Drehschieber 5 ist somit druckausgeglichen.
Ein besonderes Axiallager kann damit eingespart werden.
Die Viskosekupplung hat den Vorteil, daß sie in Verbindung
mit dem neuartigen Drehschieberventil, je nach Lenkgeschwindig
keit, große Drehwege am Lenkhandrad in kleine Aussteuerbewegungen
des Drehschiebers umsetzen kann. Die Viskosekupplung hat außerdem
Dämpfungsfunktion, indem störende Druckstöße vom Lenkhandrad
ferngehalten werden.
Am Umfang des Drehschiebers 5 erfolgt die Druckölsteuerung.
Dichtungen 17 und 18 trennen das Drucköl von der Flüssigkeit der
Viskosekupplung. Kammern 20 und 21 vor den Dichtungen 17, 18 sind
zu einem in Fig. 1 nicht gezeichneten Öltank (Fig. 4) entlastet.
Weitere Einzelheiten des Drehschieberventils 2, 5 sind nach
folgend in Verbindung mit Fig. 4 näher beschrieben. Der Dreh
schieber 5 weist zwei sich kreuzende Steuerbohrungen 23 und 24
und zwei Aussparungen 25 und 26 auf. Die Steuerbohrungen 23, 24
und Aussparungen 25, 26 arbeiten mit radialen Steuerbohrungen 27,
28, 30, 31, 32 im Gehäuse 2 zusammen. Die vorgenannten Steuer
bohrungen im Drehschieber 5 und Gehäuse 2 sind so angeordnet, daß
der Drehschieber 5 in radialer Richtung bis auf Steuerdrücke
druckausgeglichen ist. Zum Druckausgleich ist, wie durch eine
gestrichelte Linie 34 angedeutet, eine Sackbohrung 28 A mit der
Steuerbohrung 28 verbunden. Desgleichen ist durch eine gestri
chelte Linie 33 angedeutet, daß eine Sackbohrung 31 A mit der
Steuerbohrung 31 verbunden ist. Eine weitere gestrichelte
Linie 35 weist auf eine Ausgleichsbohrung hin, über welche die
Aussparung 26 an die Aussparung 25 angeschlossen ist. Der Druck
ausgleich des Drehschieberventils 2, 5 ist somit auf einfache
Weise herstellbar.
Die Steuerbohrung 27 ist über eine Druckleitung 36 an eine
Hochdruckpumpe 37 angeschlossen, die das Drucköl aus dem Öl
tank 22 fördert. Die Steuerbohrung 32 steht hingegen über eine
Steuerleitung 38 mit einer später erläuterten Ventileinrich
tung 40 in Verbindung. Die Pumpe 37 wird von einem Fahrzeugmotor
mit veränderlicher Drehzahl angetrieben.
In der gezeichneten Neutralstellung des Drehschiebers 5 sind
die Steuerbohrungen 23 und 32 zum Zwecke des Druckausgleiches
über Nuten 41 und 42 und weitere in Fig. 1 dargestellte Zwischen
nuten 43 bzw. 44 an die mit dem Öltank 22 verbundene Kammer 21
angeschlossen. Die Nuten 41, 43 bzw. 42, 44 sind, wie aus Fig. 2
ersichtlich, sehr schmal, so daß die Verbindung zwischen den
Steuerbohrungen 27 bzw. 32 und dem Öltank 22 bereits bei kleinen
Verstellwegen des Drehschiebers 5 gegenüber dem Gehäuse 2 unter
brochen ist. Die Steuerbohrungen 28 und 31 sind an Druckräume 45
bzw. 46 eines mit den Fahrzeugrädern gekoppelten Stellmotors 47
angeschlossen. Die Steuerbohrung 30 steht über eine Rücklauflei
tung 48 mit dem Behälter 22 in Verbindung. Die Steuerbohrung 30
ist in jeder Betriebsstellung des Drehschiebers 5 an die Ausspa
rung 26 angeschlossen. In Fig. 1 ist gezeigt, daß die axiale Er
streckung der Aussparungen 25 und 26 bis in die ringförmigen
Kammern 20 und 21 hineinreicht. Dadurch sind die Kammern 20, 21
und die Aussparungen 25, 26 ständig mit dem Öltank 22 verbunden.
Die Ventileinrichtung 40 ist zwischen die Druckleitung 36
und eine Tankleitung 51 eingebaut. Die Ventileinrichtung 40 ent
hält einen durch eine Feder 52 belasteten Kolben 53. Der Kol
ben 53 steuert eine mit der Tankleitung 51 verbundene Ringnut 54
und unterliegt auf seiner einen Stirnseite dem Förderdruck der
Pumpe 37 und auf der Federseite dem Druck in der Steuerleitung 38.
Die Ventileinrichtung 40 sorgt dafür, daß nur die der Lenklast
entsprechende Ölmenge am Drehschieberventil 5 bereitgestellt
wird.
In der in Fig. 4 gezeichneten Neutralstellung des Drehschiebers 5,
also bei nicht betätigtem Lenkhandrad, hat die Steuerbohrung 27
keine Verbindung mit weiteren Steuerbohrungen. Wegen des kleinen
Durchlaufquerschnittes kann nur ein relativ kleiner Ölstrom über
die Nut 41, die Zwischennut 43 und die Kammer 21 (Fig. 1) zum
Öltank 22 abströmen. Dieser Ölstrom dient zum Temperieren des
Drehschieberventils, um ein Klemmen infolge Wärmedehnung zu ver
meiden. Sofern bei nicht betätigtem Lenkventil keine großen Tem
peraturänderungen im Ölkreislauf, z. B. durch weitere Verbrau
cher, auftreten, kann die Nut 43 (Fig. 1) entfallen. In diesem
Falle besteht keine Verbindung zwischen der Steuerbohrung 27 und
der an den Öltank 22 angeschlossenen Kammer 21. Der zum Öltank 22
fließende Ölstrom wird dann in Neutralstellung des Drehschieber
ventils null.
Die Steuerbohrung 32 ist gleichfalls über die Nut 42, die
Zwischennut 44 und die Kammer 21 mit dem Öltank 22 verbunden und
daher entlastet. Dies bedeutet, daß die Steuerleitung 38 drucklos
ist. Der Kolben 53 der Ventileinrichtung 40 wird daher von einem
in der Druckleitung 36 herrschenden Druck beaufschlagt, der den
Kolben gegen die Kraft der Feder 52 verschiebt. Es ist somit eine
Verbindung von der Druckleitung 36 zur Ringnut 54 hergestellt.
Der Förderstrom der Pumpe 37 kann also bei nicht betätigtem Lenk
handrad nahezu drucklos zum Öltank 22 zurückströmen.
Die zum Stellmotor 47 führenden Steuerbohrungen 28 und 31
sind in der Neutralstellung durch den Schieber 5 blockiert.
Dies bedeutet eine hydraulische Verriegelung des Stellmotors 47.
Beim Verdrehen des Drehschiebers 5 relativ zum Gehäuse 2 im
Uhrzeigersinn entsteht eine Verbindung zwischen der Steuerboh
rung 23 und der Steuerbohrung 27. Gleichzeitig erfolgt eine Ver
bindung zwischen der Steuerbohrung 24 und der Steuerbohrung 28
und eine weitere Verbindung der Aussparung 26 mit der Steuerboh
rung 31. Die Verbindung der Steuerbohrung 32 über die Nut 42 und
die Zwischennut 44, sowie die Verbindung der Steuerbohrung 27 über
die Nut 41 und Zwischennut 43 zum Öltank 22 wird dagegen unter
brochen.
Sobald die Steuerbohrungen 27 und 32 im Gehäuse 2 über die
Steuerbohrung 23 im Drehschieber 5 verbunden sind, ist ein Druck
ausgleich zwischen der Druckleitung 36 und der Steuerleitung 38
hergestellt. Der Kolben 53 der Ventileinrichtung 40 verschiebt
sich durch die Kraft der Feder 52 in Schließrichtung. Die
Schließbewegung des Kolbens 23 kommt erst dann zum Stillstand,
wenn an der Verbindungsstelle zwischen den Steuerbohrungen 27
und 23 der Ölstrom so groß ist, daß das erzeugte Druckgefälle
der Kraft der Feder 52, dividiert durch die Querschnittsfläche
des Kolbens 53 entspricht. Das Druckgefälle an der Verbindungs
stelle zwischen den Steuerbohrungen 27 und 23 wird hierbei über
die Steuerbohrungen 23 und 32 sowie die Steuerleitung 38 abge
fühlt. Da bei kleiner Federkonstante der Feder 52 der Quotient
aus Kraft der Feder 52 dividiert durch den Querschnitt des
Kolbens 53 nahezu unabhängig von der Stellung des Kolbens ist,
ist die Größe des Ölstromes über die Verbindungsstelle der
Steuerbohrungen 27 und 23 im wesentlichen vom Querschnitt dieser
Verbindungsstelle abhängig. Der Querschnitt dieser Verbindungs
stelle nimmt mit dem Verdrehweg zwischen dem Drehschieber 5 und
dem Gehäuse 2 zu, d. h., der Druckölstrom von der Steuerboh
rung 27 zur Steuerbohrung 23 steigt mit der Auslenkung des Dreh
schiebers 5 an.
Das über die Steuerbohrung 27 zuströmende Drucköl gelangt
über die Steuerbohrungen 23, 24 und 28 in den Druckraum 45 des
Stellmotors 47 und verschiebt dessen Kolben nach rechts. Das aus
dem Druckraum 46 ausgeschobene Öl strömt über die Steuerboh
rung 31, die Aussparung 26, die Steuerbohrung 30 und über die
Rücklaufleitung 48 zum Öltank 22 ab.
Wird der Drehschieber 5 gegen den Uhrzeigersinn aus der
Neutrallage verdreht, dann entsteht das Druckgefälle zum Steuern
der Ventileinrichtung 40 zwischen den Steuerbohrungen 27 und 24.
Von der Steuerbohrung 24 strömt das Öl über die Steuerbohrun
gen 23 und 31 in den Druckraum 46. Der Kolben des Stellmotors 47
bewegt sich also nach links. Das aus dem Druckraum 45 ausge
schobene Öl strömt über die Steuerbohrung 28, die Aussparung 26,
die Steuerbohrung 30 und über die Rücklaufleitung 48 zum Öl
tank 22 ab.
Die Einarbeitung der Steuerbohrungen 28 und 31 des Stell
motors 47 in das Gehäuse 2 erfolgt, wie in Fig. 4 gezeichnet, in
vorteilhafter Weise symmetrisch zur Steuerbohrung 30. Bei glei
cher Funktion könnten diese Stellmotor-Steuerbohrungen auch
symmetrisch zur Steuerbohrung 27 vorgesehen sein. Die darge
stellte Ausführung hat jedoch den Vorteil, daß das vom Stell
motor 47 zurückfließende Öl in beiden Drehrichtungen über die
gleiche Aussparung 26 fließt. Zwischen den Aussparungen 25
und 26 genügt daher, wie gestrichelt (35) angedeutet, eine kleine
Augleichsbohrung, über die nur Leckströme fließen.
Es ist zweckmäßig, zur Begrenzung des Druckes in der Druck
leitung 36 die Steuerleitung 38 mit einer Blende 56 zu versehen
und zwischen die Blende und die Rücklaufleitung 48 ein Druckbe
grenzungsventil 57 einzusetzen. Steigt in der Steuerleitung 38
der Druck auf den Öffnungsdruck des Druckbegrenzungsventils an,
dann öffnet der Kolben 53 der Ventileinrichtung 40 die Ring
nut 54 infolge des Druckgefälles hinter der Blende 56. Das Druck
begrenzungsventil 57 wirkt daher als Vorsteuerventil für die
Ventileinrichtung 40.
In der beschriebenen Lenkanlage kann folgende Funktionsbe
einträchtigung auftreten:
Wirkt bei betätigtem Lenkhandrad (z. B. Drehschieber 5 im Uhr
zeigersinn verdreht) gleichzeitig eine von den Fahrzeugrädern
kommende äußere Kraft in der Bewegungsrichtung auf den Stell
motorkolben nach rechts, so kann dabei der Kolben schneller weg
gezogen werden als es der Drehgeschwindigkeit am Lenkhandrad
entspricht. Die Verstellgeschwindigkeit des Kolbens ist in diesem
Falle nicht von der Größe der aus den Steuerbohrungen 27, 23 und
24 gebildeten Drosselstelle abhängig. Während nämlich durch die
äußere Kraft das Öl aus dem Druckraum 46 über die Steuerboh
rung 31, die Aussparung 26 und die Steuerbohrung 30 schneller
zum Öltank 22 ausgeschoben wird, entsteht im Druckraum 45 Kavi
tation. Diese Erscheinung kann nach Fig. 5 wie folgt vermieden
werden: Die das vom Stellmotor 47 ausgeschobene Drucköl führende
Steuerbohrung 30 steht mit einem Rücklaufkanal 58 in Verbindung.
In diesen Rücklaufkanal 58 ist ein Sperrventil 60 mit einem durch
eine Feder 61 belasteten Kolben 62 eingesetzt. Die der Feder 61
abgewandte Stirnseite des Kolbens 62 wird durch den Druck in der
Steuerleitung 38 beaufschlagt, während die federseitige Stirn
fläche mit dem Öltank 22 verbunden ist. Über eine Ringnut 63
und eine Querbohrung 64 kann eine Verbindung von der Steuerboh
rung 30 zum Rücklaufkanal 58 hergestellt werden.
Durch das beschriebene Voreilen des Stellmotor
kolbens durch äußere Radkräfte und der damit zusammenhängenden
Kavitation, z. B. im Druckraum 45, entsteht im Bereich der
Steuerbohrungen 28, 24 und 23 ein starker Druckabfall. Dieser
wirkt sich über die Steuerbohrung 32 auch in der Steuerleitung 38
aus. Der Kolben 62 wird daher durch die Kraft der Feder 61 in die
gezeichnete Sperrstellung verschoben, in der kein Drucköl zum Öl
tank 22 abfließen kann. Diese Sperrstellung nimmt der Kolben 62
immer dann ein, wenn der Kolben des Stellmotors 47 eine schnel
lere Bewegung ausführt, als es dem über die Steuerbohrung 27 zu
strömenden Drucköl entspricht. Der Druck in der Steuerleitung 38
wird dann gleich oder kleiner als der Druck in der Rücklauflei
tung 33, so daß die Feder 61 den Kolben 62 nach rechts verschie
ben kann.
Der Kolben 62 ist hingegen immer dann gegen die Kraft der
Feder 61 nach links verschoben, wenn der Druck in der Steuerlei
tung 38 und damit auch der Druck in den jeweils aktiven Steuer
bohrungen und auf der Zulaufseite des Stellmotors größer ist als
der Quotient aus der Kraft der Feder 61 dividiert durch den Quer
schnitt des Kolbens 62. In diesem Falle kann das Drucköl von der
Steuerbohrung 30 über die Ringnut 63 und die Querbohrungen 64 zur
Rücklaufleitung 48 abströmen.
Das Sperrventil 60 vermeidet also ein Voreilen des Stell
motors 47 gegenüber der Drehbewegung am Lenkhandrad und ist in
beiden Lenkrichtungen gleich wirkend.
Soll die Pumpe 37 außer der beschriebenen Lenkanlage noch
einen weiteren Verbraucher (z. B. eine Hubhydraulik) versorgen,
so ist, wie in Fig. 6 aufgezeigt, die Ventileinrichtung 40 durch
ein Stromteilventil 65 zu ersetzen. Der von der Lenkanlage nicht
benötigte Ölstrom wird dann nicht zum Öltank 22, sondern über
eine Leitung 66 dem Zweitverbraucher zugeteilt.
Wie weiter der Fig. 7 zu entnehmen ist, kann die Steuerlei
tung 38 auch an das Verstellglied einer Verstellpumpe 37 A ange
schlossen sein. Die Verstellpumpe 37 A liefert dabei immer nur
den jeweils von der Lenkanlage angeforderten Ölstrom.
Die beschriebene hydrostatische Lenkanlage wird auch als
Fremdkraft-Lenkanlage bezeichnet, da die für die Lenkarbeit not
wendige Kraft ausschließlich von einer Energieversorgung (Pumpe)
aufgebracht wird. Die Muskelkraft des Fahrers dient lediglich
zum Verstellen des Drehschieberventils. Aus diesem Grunde ist das
Fahrzeug bei einer Störung der Lenkanlage nicht mehr manövrier
fähig. Die Einsatzgebiete einer derartigen Lenkanlage liegen des
halb vorwiegend bei langsam fahrenden Arbeitsmaschinen mit einer
Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h.
Claims (7)
1. Hydraulische Lenkeinrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
mit einem durch ein Lenkhandrad betätigbaren, federzentrierten
Steuerglied, welches an eine Hochdruckpumpe angeschlossen ist und einen mit
den Rädern verbundenen Stellmotor in Abhängigkeit von der Dreh
richtung und der Drehgeschwindigkeit ansteuert, gekenn
zeichnet durch folgende Merkmale:
- - in den vollen Querschnitt des als Drehschieber (5) ausge führten Steuergliedes sind zwei sich kreuzende, durchgehende Steuerbohrungen eingearbeitet;
- - ein den Drehschieber (5) aufnehmendes Gehäuse (2) enthält mehrere radiale Steuerbohrungen (27, 28, 31, 32), die zusam men mit den sich kreuzenden Steuerbohrungen (23, 24) im Dreh schieber (5), Meßblende und Verteiler für den Ölzustrom zum Stellmotor (47) sind;
- - eine weitere zu einem Behälter (22) führende Steuerboh rung (30) im Gehäuse (2) ist über Aussparungen (25, 26) des Drehschiebers (5) an die an den Stellmotor angeschlossenen Steuerbohrungen (28, 31) anschließbar und
- - als Rückstelleinrichtung ist in den Drehschieber (5) ein Quersteg (8) eingesetzt, der sich über Federn (10 bis 13) im Gehäuse abstützt und
- - zwischen dem Lenkhandrad und dem Drehschieberventil (5, 2) ist als Übertragungselement eine "Mitnahme-Schlupfeinrichtung" vorgesehen.
2. Hydraulische Lenkeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekenzeichnet, daß die zum Stellmotor (47) füh
renden Steuerbohrungen (28, 31) in Neutralstellung des Dreh
schiebers (5) blockiert sind.
3. Hydraulische Lenkeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die zum Stellmotor (47) füh
renden Steuerbohrungen (28, 31) im Gehäuse (2) symmetrisch zu der
an die Rücklaufleitung (48) angeschlossenen Steuerbohrung (30)
angeordnet sind.
4. Hydraulische Lenkeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die "Mitnahme-Schlupfeinrichtung"
eine Viskosekupplung (6, 7, 9) ist.
5. Hydraulische Lenkeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennung der hochviskosen
Flüssigkeit der Viskosekupplung vom Drucköl der Lenkanlage durch
Dichtungen (17, 18) auf gleich großen Durchmessern des Dreh
schiebers (5) erfolgt.
6. Hydraulische Lenkeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in einen mit dem jeweils ent
lasteten Druckraum (45 bzw. 46) des Stellmotors (47) verbindbaren
Rücklaufkanal (58) ein Sperrventil (60) mit einem durch eine
Feder (61) belasteten Kolben (64) eingesetzt ist, wobei die der
Feder (61) abgewandte Stirnseite des Kolbens mit dem Druck in einer Steuerlei
tung (38) beaufschlagt ist, so daß der Rücklaufkanal (58) in Abhän
gigkeit vom Zulaufdruck im Stellzylinder (41) drosselbar ist
(Fig. 5).
7. Hydraulische Lenkeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in Neutralstellung zum Tempe
rieren des Drehschieberventils (2, 5) ein kleiner Ölstrom über
eine Nut (41) des Drehschiebers (5) zum Öltank abfließen kann.
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