DE3606678C2 - Kabine für die elektrostatische Pulverlackierung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kabine zum elektrostatischen Pulverlackieren von Werkstücken.

Bekanntermaßen wird die Beschichtung von metallischen Oberflächen mit organischen Pulvern zum Zwecke der Lackierung zumeist mittels Druckluftzerstäubern aller Arten vorgenommen. Aus der FR 13 12 683 ist eine Kabine zum Sprühbeschichten bekannt, bei der Sprühpistolen an einer Stangenführung, die sich vom Boden bis zur Decke erstreckt, vertikal bewegbar sind. Ver­ unreinigungen der gesamten Bewegungsanlage sind hier nicht zu vermeiden.

Am sparsamsten ist der lineare, scheibenförmige, elektrostatische Zerstäuber, da es genügt, bei in der Mitte der Kabine angebrachtem Zerstäuber, das zu beschichtende Material einmal über einen konzentrisch zur Achse der Scheibe liegenden Kreis (beziehungsweise eine Ellipse) laufen zu lassen, wobei sich das gesamte oder beinahe das gesamte von der Scheibe zerstäubte Pulver auf dem Material ablagert (z. B. MM-Industriejournal 78 (1972), 82, Seiten 1916-18).

Soll das Aktionsfeld der Scheibe erhöht werden, wird diese abwechselnd in vertikaler Richtung bewegt; dabei wird eine Nutzfläche abgedeckt, deren Fläche gleich dem Produkt aus dem von dem Material durchlaufenen Kreisumfang und dem Weg der Scheibe in senkrechter Richtung ist.

Um zu erreichen, daß das Pulver gut auf dem Material haftet, baut der Zerstäuber um sich herum mittels geeigneter, von einem Hochspannungsgenerator gespeister Elektroden ein elektrostatisches Feld auf; dadurch werden die Partikel elektrostatisch aufgeladen und lagern sich auf dem Material an.

Ein Zerstäuber dieses Typs wurde beispielsweise in der italienischen Patentanmeldung Nr. 21212 A/82 oder in der DE 32 34 802 A1 beschrieben und dargestellt.

Die abwechselnde Bewegung der Zerstäuber in vertikaler Richtung kann am leichtesten erreicht werden, wenn diese auf einer zur Vermeidung von Beeinträchtigung (Verschmutzung) während des Lackiervorgangs außerhalb der Kabine angebrachten Antriebsvorrichtung befestigt sind.

Allerdings erfordert der Einsatz solcher Arme das Anbringen senkrechter Schlitze in die Seiten der Kabine, durch die die Arme zusammen mit den Druckluft- und Pulverzuleitungen treten müssen, um den Zerstäuber in der Mitte der Kabine zu führen.

Häufig ist der Zerstäuber am Ende eines vertikalen Rohrs mit den Druckluft- und Pulverzu­ leitungen, das mit dem Zerstäuber mitläuft, angebracht. Selbstverständlich muß bei diesem Antriebssystem über der Kabine ein dem Weg des den Zerstäuber führenden Rohres ent­ sprechender freier Raum vorhanden sein.

Eine solche Ausführung benötigt zwar viel Raum und ist relativ komplex und kostspielig, sie ist jedoch von der Funktion her für Kabinen, in denen lediglich Teile mit vernachlässigbarer Höhe lackiert werden sollen, geeignet; gänzlich ungeeignet ist diese Ausführung jedoch, wenn be­ absichtigt ist, mit demselben System auch längere Teile wie z. B. Metallträger, wie sie für Trag­ konstruktionen im Hochbau verwendet werden, zu lackieren. Diese Träger sind zuweilen 7 Meter lang und länger. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, wie komplex eine Vorrichtung sein muß und welche Ausmaße sie haben wird, wenn sie in der Lage sein soll, im Innern einer Lackierkabine einen Pulverzerstäuber, der abwechselnd in vertikaler Richtung bewegt werden kann, über größere Höhen zu führen.

Aufgabe der Erfindung ist es, den oben genannten Nachteilen zu begegnen, indem eine Kabine entwickelt wird, in der die Pulverzerstäuber in vertikaler Richtung verschiebbar, auch über größere Strecken, mittels eines einfachen und äußerst kostengünstigen Systems, das nur ge­ ringen Raum außerhalb der Lackierkabine benötigt, geführt werden.

Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Eine weitere sinnvolle Ausgestaltung der Erfindung gibt Anspruch 2 an.

Anhand der nun folgenden Beschreibung, die sich auf die schematischen Darstellungen einer entsprechend der Erfindung gebauten Lackierkabine bezieht, sollen die strukturellen und funktionellen Eigenschaften der Erfindung und ihre Vorteile verdeutlicht werden.

Die Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 ist eine Frontansicht der Kabine;

Fig. 2 ist ein Grundriß und

Fig. 3 ist eine vergrößerte Teilansicht des Pulverzerstäubers.

In den Fig. 1 und 2 ist mit der Bezugsziffer 10 eine Lackierkabine mit zwei Druckluftzer­ stäubern 11 für Pulver bezeichnet, die beispielsweise Zerstäuber von der Art sein können, wie sie in oben genannter Patentanmeldung Nr. 21212 A/82, beschrieben sind.

Die Zerstäuber können wechselweise in senkrechter Richtung bewegt werden, um eine komplette Lackierung der Teile 12, welche im Innern der Kabine 10 mittels eines geläufigen Hängefördertransportsystems 13 entlang der in Fig. 2 eingezeichneten, strichpunktierten Linie geführt werden, vorzunehmen.

Bei vorliegender Erfindung wird oben genannte alternierende senkrechte Bewegung des Zer­ stäubers 11 mittels einer elektrisch isolierten Stange 14, die durch den Körper des Zerstäubers läuft, geführt. Die Führungsstange 14 erstreckt sich vom Boden bis zum Dach der Kabine und erlaubt ein einfaches Anhängen des Zerstäubers 11 an eine Hebe- und Senkvorrichtung, wie in diesem Fall eine mit 15 schematisch dargestellte Winde, deren Leistung relativ bescheiden ist, da durch die Vorrichtung lediglich das Gewicht des Zerstäubers getragen werden muß.

Eine solche Winde ist oben auf der Kabine angebracht, das heißt, sie benötigt nur geringen zusätzlichen Raum und wird auch von dem Lackiervorgang selbst nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Vorzugsweise wird ein runder Zerstäuber 11, wie er in der italienischen Patentanmeldung Nr. 21212 A/82 beschrieben wird, verwendet, durch den die Führungsstange 14, wie in der Teilansicht der Fig. 3 dargestellt, axial durch eine Manschette in einer Durchgangsbohrung geführt werden kann.

Claims (2)

1. Kabine zum elektrostatischen Lackieren von Werkstücken mit einer Vorrichtung zum ver­ tikalen Auf- und Abbewegen eines Pulverzerstäubers (11), die eine der Führung des Pulverzer­ stäubers (11) dienende Stange (14) aufweist, die sich zwischen dem Boden und dem Dach der Kabine erstreckt, sowie eine Hebe- und Senkvorrichtung (15) des Pulverzerstäubers (11), die außerhalb der Sprühkabine (10) auf dem Dach dieser angeordnet ist, wobei der Pulverzer­ stäuber (11) rund ist und eine axile Durchgangsbohrung für die Führungsstange (14) aufweist.

2. Kabine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebe- und Senkvorrichtung (15) des Pulverzerstäubers (11) eine Winde ist.