DE3603952A1 - Gesponnener faden - Google Patents
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Description
Gesponnener Faden
Die Erfindung betrifft einen gesponnenen Faden, insbesondere
einen gesponnenen Faden mit zwei oder mehreren Farben.
Ein Stoff, der mit einem mehrere Farben aufweisenden Faden gewebt ist, ist zarter in Bezug auf die Variation der Farben
und besser im Aussehen als im Vergleich zu einem Stoff, der durch eine Kombination von Fäden gewebt ist, von denen
jeder eine einzige Farbe aufweist. Deshalb ist ein derartiger Stoff zur Herstel1ung von Bekleidung, Gardinen usw.
beliebt. Bei Betrachtung eines solchen Fadens ist ersichtlich, daß in einem Faden Fasern mit verschiedenen Farben im
wesentlichen gleichmäßig gemischt sind, während bei einem anderen Faden eine Vielzahl von Fäden mit unterschiedlichen
Farben verflochten ist.
Der oben erwähnte, erstgenannte Faden gibt nahezu eine gemischte
Farbe als Ganzes wieder, da die Farben der Fasern
dicht vermischt sind. Für den Fall, daß beispielsweise weiße
und schwarze Fasern zur Ausbildung eines einzigen Fadens verteilt und gemischt sind, ist der Faden mangelhaft im Hinblick
auf die Variation der Farbe, die nahezu grau ist. Der letztgenannte Faden ist bezüglich der Variation der Farbe monoton
und unzulänglich, da die Farben regelmäßig in kurzen Abständen in Längsrichtung des Fadens abwechselnd erscheinen.
Es ist somit Aufgabe der Erfindung, einen Faden vorzusehen, der reich an Farbvariationen ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruches 1 bzw. 6 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Der erfindungsgemäße Faden stellt einen eingefaßten, gesponnenen
Faden dar, der ungedrehte Kernfasern sowie gedrehte Fasern, die um die Kernfaser herumgewickelt sind, aufweist.
Die Kernfasern und die gedrehten Fasern haben Farben, die sich voneinander unterscheiden, wie z.B. weiß und schwarz,
und die Anzahl der gedrehten Fasern variiert willkürlich in Längsrichtung des Fadens.
Sind beim erfindungsgemäßen Faden die Kernfasern weiß und die
gedrehten bzw. gewundenen Fasern schwarz, so gibt der Abschnitt, der reich an gedrehten Fasern ist, eine schwarze Farbe
wieder und der Abschnitt, der arm an solchen Fasern ist, zeigt eine weiße Farbe, wodurch wechselseitige Farbänderungen
in Längsrichtung geboten werden. Da diese Abschnitte bezüglich der Länge willkürlich variieren, erhält der Faden eine
reiche Farbvariation.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 bis 4 Fäden gemäß der Erfindung,
Fig. 5a und 5b Ansichten zur Verdeutlichung, wie man den in
Fig. 1 gezeigten Faden erzeugt,
Fig. 6a, 6b und 6c Faserbündel führungen in perspektivischen
Ansi chten,
Fig. 7 eine dritte Faserbündelführung und ihre nähere Umgebung
in perspektivischer Ansicht,
Fig. 8 bis 10 Ansichten zur Verdeutlichung, wie man die Fäden
entsprechend den Fig. 2 bis 4 erzeugt, und
Fig. Π ein weiteres Beispiel eines Fadens, der nach einem der obigen Verfahren erzeugt wurde.
fi Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines gesponnenen Fadens.
Der Faden Y besteht aus ungedrehten Kernfasern FS von weißer Farbe und gedrehten Fasern von schwarzer Farbe, die
spiralförmig um den Außenumfang der Kernfasern FS herumgewickelt
sind. Die Kernfasern FS sind im wesentlichen ungedreht und etwa parallel in Längsrichtung des Fadens Y angeordnet.
Eine geringe, schwache Drehung kann in den Kernfasern verbleiben. Die gedrehten Fasern FRl sind etwa in der
gleichen Richtung in einem voneinander getrennten Abstand gewickelt. Außerdem sind die gedrehten Fasern FRl in nahezu
gleichen Intervallen t um die Kernfasern gewickelt, um die Kernfasern FS zu binden und einen Abschnitt YRl, bei dem eine
relativ große Anzahl an Fasern um die Kernfasern herumgewickelt ist, und einen Abschnitt YS mit einer relativ geringen
Zahl an herumgewickelten Fasern auszubilden, und zwar wechselweise in Längsrichtung des Fadens. Die Längen TRl und
TS der Abschnitte YRl und YS erscheinen willkürlich in Längsrichtung
des Fadens, so daß der Faden an dem Abschnitt YRl, der reich an gedrehten Fasern ist, die Farbe schwarz annimmt
und an dem Abschnitt YS, der arm an solchen Fasern ist, eine fast weiße Farbe annimmt.
Fig. 2 zeigt einanderes Beispiel eines gesponnenen Fadens. Dieser Faden Y besteht aus ungedrehten Kernfasern von weißer
Farbe, ersten gedrehten Fasern FRl von schwarzer Farbe, die spiralförmig um die Kernfasern FS gewickelt sind, wie dies
anhand der voll ausgezogenen Linien dargestellt ist, und zweiten gedrehten Fasern FR2 von roter Farbe, die durch gestrichelte
Linien dargestellt sind. Auf dem Faden erscheint willkürlich ein Abschnitt YRl mit einer großen Anzahl an ersten
gedrehten Fasern, ein Abschnitt YR2 mit einer großen Anzahl an zweiten gedrehten Fasern und ein Abschnitt YS, bei
dem die Anzahl an gedrehten Fasern FRl und FR2 reduziert ist. Die Längen TS, TRl und TR2 dieser Abschnitte sind willkürlich.
Demzufolge wird der Faden zu einem mehrfarbigen Faden mit den Farben weiß, schwarz und rot, wobei eine Mischung
davon in Längsrichtung des Fadens willkürlich vorgesehen ist.
Fig. 3 verdeutlicht schematisch ein weiteres Beispiel des gesponnenen
Fadens. Dieser Faden Y besteht aus weißen Kernfasern, ersten gedrehten Fasern von schwarzer Farbe, zweiten
gedrehten Fasern von roter Farbe, dritten gedrehten Fasern von blauer Farbe und vierten gedrehten Fasern von gelber Farbe.
Auf dem Faden Y erscheinen willkürlich ein Abschnitt YRl mit einer großen Anzahl an ersten gedrehten Fasern, ein Abschnitt
YR2 mit einer großen Anzahl an zweiten gedrehten Fasern, ein Abschnitt YR3 mit einer großen Anzahl an dritten
gedrehten Fasern, ein Abschnitt YR4 mit einer großen Anzahl an vierten gedrehten Fasern, ein Abschnitt YS mit einer reduzierten
Anzahl an gedrehten Fasern und ein Abschnitt YC, bei dem verschiedene gedrehte Fasern vermischt sind.
Fig. 4 zeigt einen gesponnenen Faden, der mehr Arten (sechs Arten) von gedrehten Fasern als der in Fig. 3 gezeigte einsch!i
eßt.
Der Faden kann einen Aufbau aufweisen, bei dem die Fasern FS, FRl und FR2 unterschiedliche Färbeeigenschaften aufweisen und
nach der Herstellung des Fadens in verschiedenen Farben gefärbt werden. Außerdem kann die Anzahl der gedrehten Fasern
FRl und FR2 so gesteigert werden, daß die Fasern im wesentlichen in einem solchen Ausmaß um den Außenumfang der Kernfasern
herumgewickelt werden, daß die Kernfasern nicht leicht sichtbar sind. In diesem Fall sind nur die Farben der gedrehten
Fasern sichtbar, so daß nur die gedrehten Fasern zum Zeitpunkt der Herstellung des Fadens mit den gewünschten Farben gefärbt
werden. Ferner können die Kernfasern und die gedrehten Fasern des gesponnenen Fadens aus unterschiedlichen Materialien bestehen.
Zum Beispiel können die Kernfasern aus Baumwolle bestehen, die im Hinblick auf das Wasseraufnahmevermögen überlegen
ist, während die gedrehten bzw. gewundenen Fasern aus synthetischen Fasern bestehen können, die ein schlechtes
Wasseraufnahmevermögen haben, wodurch der Faden sich für Sport·
bekleidung und Unterwäsche eignet.
Die folgende Beschreibung befaßt sich mit der Herstellung des gesponnenen Fadens.
In den Fig. 5a und 5b ist ein Streckwerk 1 dargestellt, das
zwei Hinter- bzw. Einzugswalzen 2, zwei Mittelwalzen 4, von
denen jede ein Riemchen 3 aufweist, und zwei Auszugs- bzw. Vorderwalzen 5 aufweist. Vor den Vorderwalzen 5 ist ein erste
Düse Nl und eine zweite Düse N2 angeordnet, und zwar in der genannten Reihenfolge. Die Düsen Nl und N2 sind mit Fadenkanälen
6 und 7 und Luftdüsen 8 und 9 zum Einblasen von Druckluft in das Innere der Fadenkanäle 6 und 7 versehen. Die Luftdüsen
8 und 9 lassen sich entgegengesetzt drehende Luftströme
auf den in den Fadenkanälen 6 und 7 befindlichen Faden
einwirken. Die Drehkraft des Luftstroms in der zweiten Düse N2 ist stärker als die in der ersten Düse Nl. Diese Luftströme
dienen auch zum Ansaugen des Fadens. Demzufolge verleiht die zweite Düse N2 dem in dem Fadenkanal 7 befindlichen Faden eine
Falsch- bzw. Vordrehung, während die erste Düse Nl den in dem
Fadenkanal 6 befindlichen Faden aufbläht (Ballonbildung), und
zwar in einer der obigen Falschdrehung entgegengesetzten Richtung.
Die Berührungspunkte der Walzen 2, 4, 5 und die Fadenkanäle 6 und 7 fluchten. Weiterhin ist hinter den Einzugsbzw. Hinterwalzen 2 eine Faserbündelführung 11, zwischen den
Hinterwalzen 2 und den Mittelwalzen 4 eine Faserbündel führung 12 und zwischen den Mittelwalzen 4 und den Vorderwalzen 5
eine Faserbündelführung 13 angeordnet. Die Bezugszeichen 14
und 15 kennzeichnen Riemchenführungen zur Erzeugung eines Kontaktdruckes
zwischen den Riemchen 3.
Die Faserbündelführungen 11, 12 und 13 haben einen Aufbau,
wie dies in den Fig. 6a, 6b und 6c dargestellt ist. Die erste Faserbündelführung 11 weist einen Block 16 sowie sechs aufrecht
in den Block 16 eingesetzte Stifte 17a, 17b und 17c auf.
Der Block 16 ist über eine Platte 18 an einem Maschinenrahmen
(nicht dargestellt) befestigt. Die auf der Innenseite gelegenen Stifte 17a haben voneinander einen Abstand mit der
Breite Wl5 die ausreicht, daß ein Faserband von einem Streckwerk
sich hindurchbewegen kann. Die anderen Stifte 17b und 17c weisen voneinander einen Abstand mit der Breite W2 auf,
der ausreicht, daß ein Vorgarn (Flyergarn) von einer Vorspinnmaschine
sich hindurchbewegen kann. Die zweite Faserbündelführung 12 weist eine erste Nut 19a auf, die zentral in
einer oberen Fläche des Blocks 16 ausgeführt ist. Die erste Nut 19a hat eine Breite W3S die geringfügig kleiner als die
Breite Wl ist. Ferner sind zu beiden Seiten der Nut 19a zweite Nuten 19b mit einer Breite W4 ausgebildet, die geringfügig
kleiner als die Breite W2 ist. Die zweite Faserbündelführung 12 ist über eine Platte 21 am Maschinenrahmen befestigt.
Die dritte Faserbündelführung 13 weist eine Nut 23a, v
die zentral in einer oberen Fläche des Blocks 22 ausgebildet ist, sowie Nuten 23b auf, die zu beiden Seiten der Nut 23a £
ausgebildet sind. Die Nuten 23a und 23b haben an ihren vorderen Abschnitten, d.h. an den Abschnitten, die den Vorderwalzen
5 benachbart sind, die Breiten W7 bzw. W8 und an ihren hinteren Abschnitten die Breiten W5 und W6, wobei die Breiten
W7 und W8 kleiner als die Breiten W5 und W6 sind. Die Nuten 23a und 23b sind voneinander durch Trennwände 24 abgetrennt,
die in Form eines drei eckf örtnigen Prismas ausgebildet sind, das einen Scheitel an dem oben erwähnten hinteren
Abschnitt aufweist. Die rückseitigen Breiten W5 und W6 sind geringfügig kleiner oder entsprechen den Breiten W3 bzw. W4
der zweiten Faserbündelführung 12. Eine Abstützstruktur für
die dritte Faserbündelführung 13 ist in Fig. 7 gezeigt, wobei eine ]] -förmige Abstützplatte 25 an beiden Seiten der Führung
13 befestigt ist. An beiden Enden der Platte 25 sind gebogene Enden 26 ausgebildet. Die gebogenen Enden 26 sind
in Befestigungslöcher 27 eingepaßt, die in der unterseitigen
Riemchenführung 15 ausgebildet sind, wodurch, wie aus Fig.
ersichtlich, die dritte Faserbündelführung 13 in entfernbarer
Weise festgelegt wird.
In den Fig. 5a und 5b weist das Bezugszeichen S auf ein
ungedrehtes weißes Faserband hin, das von einem Streckwerk vorgesehen wird. Das Faserband S ist dabei auf einer zentralen
Achse der Düse Nl, nämlich auf einer geraden Linie angeordnet, die die Fadenkanäle 6 und 7 und die Berührungspunkte
der Walzenpaare 2, 4 und 5 verbindet. Die Faserbündel führungen 11, 12 und 13 sind so angeordnet, daß das Faserband S
in der obigen Stellung gehalten wird. Das Faserband S wird zwischen die Stifte 17a der ersten Faserbündel führung 11, in
die Nut 19a der zweiten Faserbündel führung 12 und weiterhin in die Nut 23a der dritten Faserbündelführung 13 eingesetzt.
Das Bezugszeichen Rl kennzeichnet ein Vorgarn, das von einer Vorspinnmaschine vorgesehen wird. Dieses Vorgarn hat eine
schwache Drehung und ist schwarz gefärbt. Dieses Vorgarn Rl wird zwischen die Stifte 17b und 17c, in die Nut 19b der
zweiten Faserbündel führung 12 und weiterhin in die Nut 23b der dritten Faserbündelführung 13 eingesetzt. In dem Streckwerk
1 ist das Vorgarn etwa parallel zum Faserband S angeordnet. Das Vorgarn durchläuft einen Berührungspunkt NP der
Vorderwalzen 5, wird dann gebogen, zur ersten Düse Nl geführt und durchläuft dann die Fadenkanäle 6 und 7 zusammen
mit dem Faserband S. Das Faserband S, das die Vorderwalzen 5 passiert hat, wird von der zweiten Düse N2 falsch gedreht.
Diese Falschdrehung breitet sich bis zu einer Stelle nahe der Vorderwalzen 5 aus, wobei ein dreieckförmiger Abschnitt D
des Faserbandes S verbleibt. Die erste Düse Nl wirkt in Form einer Ballonbildung auf das Faserband S ein, und zwar in einer
Richtung, die entgegengesetzt zu der obigen Drehung ist, wie dies durch eine zweipunktierte Strichlinie B dargestellt ist.
Zu diesem Zeitpunkt wird auch das Vorgarn Rl zusammen mit dem Faserband S einer Ballonbildung unterzogen. Das Vorgarn Rl
ist an einer Stelle angeordnet, die um eine vorbestimmte Wegstrecke von der zentralen Achse der ersten Düse Nl abgesetzt
ist, so daß das Vorgarn der oben erwähnten Falschdrehung
nicht in so großem Maße ausgesetzt ist und sich zumeist in einem ungedrehten Zustand befindet. Da es sich außerdem unter
der starken Spannung infolge der oben erwähnten Ballonbildung befindet, werden die Elementarfasern des Vorgarn Rl
getrennt und in gleiche Richtung wie der Ballon um das Faserband S herumgewickelt. Die Faserwicklung wird so bewirkt,
daß an einem Vereinigungspunkt UP zwischen Vorgarn Rl und
Faserband S einige Enden der getrennten Fasern in das Faserband S gedreht (gezwirnt) werden, während die übrigen Teile
um das Faserband S herumgewickelt werden. Die so vereinigten
Faserbündel S und Rl werden nach Verlassen der zweiten Düse N2 einem Aufdrehvorgang unterworfen, wodurch das Faserbündel S
in seinen ursprünglichen ungedrehten Zustand zurückkehrt und gleichzeitig das Vorgarn Rl in seiner Wi ekel richtung gedreht
und um das Faserbündel S fester gewickelt wird, um einen einzigen gesponnenen Faden Y zu liefern.
Der so erzeugte gesponnene Faden hat die in Fig. 1 gezeigte Struktur. Die Kernfasern FS werden von dem Faserband S gebildet,
das eine relativ große Anzahl an Fasern aufweist, und die gedrehten Fasern FRl werden von dem Vorgarn Rl gebildet,
das eine relativ geringe Anzahl an Fasern aufweist. Demzufolge sind die Kernfasern FS nicht vollständig von den
gedrehten Fasern FRl abgedeckt, sondern es liegen viele Abschnitte der Außenschicht frei. Somit sind beim Erscheinungsbild
dieses gesponnenen Fadens Y die weißen Kernfasern FS und die schwarzen gedrehten Fasern FRl gleichzeitig sichtbar
und der Faden nimmt insgesamt die Farbe grau an. Da jedoch der vorstehend erwähnte Ballon, der von der ersten Düse Nl
erzeugt wird, sich im Laufe der Zeit empfindlich änert, ändert sich die Anzahl der gedrehten Fasern FRl in Längsrichtung des
Fadens Y willkürlich, und zwar unter wechselweiser Ausbildung
des Abschnittes VRl mit einer relativ großen Anzahl an gedrehten Fasern FRl und des Abschnitts YS mit einer relativ geringen
Anzahl an gedrehten Fasern. Dies resultiert in einem zwei-
farbigen System aus schwarz und weiß, die abwechselnd erscheinen. Die Anzahl der Fasern pro Einheitslänge des Vorgarns
Rl ist im Vergleich zum Faserband S hinreichend kleiner, so daß, selbst wenn sich die Anzahl der gedrehten Fasern
FRl in Längsrichtung des Fadens ändert, eine geringe
Änderung der Fadendicke vorliegt. Der Faden Y zeigt ferner Vorteile darin, daß die Farbe des Vorgangs Rl wirkungsvoll
auf dem Faden Y erscheint, da der größere Teil des Vorgarns Rl von den gedrehten bzw. gewickelten Fasern FRl gebildet wird.
Bei der Herstellung des Fadens Y werden das Vorgarn Rl und das Faserband S vorzugsweise in getrenntem Zustand bewegt und
zwar ohne Vermischung im Streckwerk 1. Zu diesem Zweck werden die Faserbündelführungen 11, 12 und 13 benötigt. Insbesondere
ist die zweite Faserbündelführung 12 zum Trennen der Faserbündel
Rl und S wirkungsvoll. Ohne die Führung 12 würden sich
die Faserbündel Rl und S während der Streckung überlappen, wodurch
die Erzeugung des gewünschten Fadens Y unmöglich wäre.
Fig. 8 verdeutlicht, wie man den in Fig. 2 gezeigten Faden
herstellen kann. Bei diesem Verfahren sind das Streckwerk 1, die Düsen Nl, N2 sowie die Faserbündel führungen 11, 12 und
13 an den gleichen Stellen wie in den Fig. 5a und 5b angeordnet
und ein weißes Faserband S und ein erstes Vorgarn Rl von schwarzer Farbe können sich in der gleichen Art und Weise
wie in den Fig. 5a und 5b bewegen. Zusätzlich ist ein zweites Vorgarn R2 von roter Farbe über die Faserbündel führungen
11, 12 und 13 an Stellen, die dem ersten Vorgarn Rl gegenüberliegen, eingesetzt. Nach Verlassen der Vorderwalzen 5 wird
das zweite Vorgarn R2 der Wirkung der ersten Düse unterworfen, wodurch es zusammen mit dem ersten Vorgarn Rl um das
Faserband S herumgewickelt wird.
In Fig. 9 wird gezeigt, wie man den gesponnenen Faden entsprechend
Fig. 3 herstellen kann, bei dem zusätzlich zum weißen Faserband S,dem ersten schwarzen Vorgarn Rl und dem
zweiten roten Vorgarn R2 ein drittes Vorgarn R3 von blauer
Farbe, das durch eine doppe!punktierte Strichlinie dargestellt
ist, und ein viertes Vorgarn R4 von gelber Farbe verwendet wird, das durch eine strichpunktierte Linie dargestellt
ist. Das erste und das dritte Vorgarn Rl und R3 können über die Faserbündel führungen 11 bis 13 in die gleiche
Position eingesetzt werden; ebenso können das zweite und das vierte Vorgarn R2 und R4 ebenso über die Faserbündelführungen
11 bis 13 in die gleichen Positionen eingesetzt werden. Alternativ können Führungen zum getrennten Führen des dritten
und vierten Vorgarns R3 und R4 oberhalb der Faserbündelführungen 11 bis 13 vorgesehen werden.
In Fig. 10 wird gezeigt, wie man den in Fig. 4 gezeigten Faden
herstellen kann, bei dem zusätzlich zu den in Fig. 9 gezeigten ersten, zweiten, dritten und vierten Vorgarn Rl bis
R4 ein fünftes Vorgarn R5 von grüner Farbe und ein sechstes Vorgarn R6 von goldener Farbe verwendet werden, wodurch zumindest
sieben Arten von Farbabschnitten YRl bis YR6, YS und
YC gewöhnlich auf dem Faden Y erscheinen.
Falls bei den in den Fig. 5 und 8 bis 10 gezeigten Herstellungsverfahren
die Vorgarne Rl bis R6 alle schwarz sind und die Anzahl der Fasern pro Längeneinheit der Vorgarne relativ
groß ist, so hat der sich dadurch ergebende Faden Y die in Fig. 11 gezeigte Struktur, wobei der Außenumfang der Kernfasern
FS dick mit gedrehten Fasern von schwarzer Farbe beschichtet ist.
Demzufolge ist das Aussehen dieses Fadens Y nahezu schwarz und somit kann der Faden auf eine gewünschte Farbe festgelegt
werden, indem man die Farbe der Vorgarne Rl bis R6 ändert, ohne dabei das Faserband S selbst färben zu müssen.
Der erfindungsgemäß gesponnene Faden zeigt eine reiche Farbvariation
und ruft einen chromatischen Effekt hervor, die bei üblichen Fäden nicht gegeben sind. Dieser Faden eignet
sich für Bekleidungsstücke und dekorative Inneneinrichtungsstoffe.
-/IS-
Leerseite -
Claims (9)
1. Gesponnener Faden, gekennzeichnet durch im wesentlichen ungedrehte Kernfasern (FS) und spiralförmig
um die Kernfasern (FS) herumgewickelte, gedrehte Fasern
(FR), wobei sich die Kernfasern und die gedrehten Fasern voneinander unterscheiden und die Anzahl der gedrehten
Fasern sich willkürlich in Längsrichtung des Fadens (Y) ändert.
2. Gesponnener Faden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kernfasern (FS) aus einem ersten Faserbündel ausgebildet werden, das eine relativ große Anzahl an Fasern
aufweist,und daß die gedrehten Fasern (FR) aus einem zweiten Faserbündel ausgebildet werden, das eine relativ geringe
Anzahl an Fasern aufweist, so daß die Kernfasern (FS) nicht vollständig von den gedrehten Fasern (FR) abgedeckt
si nd.
3. Gesponnener Faden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kernfasern (FS) und die gedrehten Fasern (FR) verschiedene Farben aufweisen.
4. Gesponnener Faden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernfasern (FS) und die gedrehten Fasern (FR) aus
unterschiedlichen Materialien bestehen.
_ ο
5. Gesponnener Faden nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kernfasern (FS) und die gedrehten Fasern (FR) unterschiedliche
Färbeigenschaften aufweisen und durch Färbung
nach Herstellung des gesponnenen Fadens verschiedene
Farben erhalten.
6. Verfahren zur Herstellung eines gesponnenen Fadens, bei dem man ein durch ein Streckwerk gestrecktes Faserbündel
über Fadenkanäle einer ersten und einer zweiten Düse bewegt, die Luftdüsen zum Einblasen von Druckluft aufweisen,
wobei die Luftdüsen der zweiten Düse so eingestellt werden, daß sie einen im Vergleich zum Luftstrom der ersten
Düse sich entgegengesetzt drehenden Luftstrom erzeugen,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erstes ungedrehtes Faserbündel, das auf einer zentralen
Achse des Streckwerks angeordnet ist, und ein zweites Faserbündel,.das getrennt von dem ersten Faserbündel
in das Streckwerk eingesetzt ist, zusammen in die erste Düse eingeführt werden, so daß ein gesponnener Faden hergestellt
wird,der im wesentlichen ungedrehte Kernfasern, die von dem ersten Faserbündel stammen, und gedrehte Fasern
aufweist, die von dem zweiten Faserbündel stammen und um die Kernfasern spiralförmig herumgewickelt sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die zentrale Achse des Streckwerks und die Achsen der Fadenkanäle der ersten und zweiten Düse fluchten.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
Faserbündelführungen für das erste und zweite Faserbündel
auf einer Faserbandzufuhrseite der Hinterwalzen, zwischen
den Hinterwalzen und den Mittelwalzen bzw. zwischen den Mittelwalzen und den Vorderwalzen vorgesehen sind, wobei
das erste Faserbündel und das zweite Faserbündel etwa parallel angeordnet sind und getrennt voneinander gestreckt
werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Breiten der Führungsnuten der Faserbündelführungen von der Hinterwalzenseite zur Vorderwalzenseite allmählich
kleiner werden.
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