DE3602932A1 - Verfahren und vorrichtung zum zerkleinern von feststoffen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum zerkleinern von feststoffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Zerkleinern von Feststoffen in einer
Walzenschüsselmühle.
Aus Schubert "Aufbereitung fester mineralischer Rohstoffe"
Band 1, 1964, sind Mühlen bekannt, die entweder mit
feststehender Mahlbahn und umlaufenden Mahlwalzen
(Kollergang) oder mit stillstehenden Walzenachsen und
umlaufender Mahlbahn (Walzenschüsselmühle) ausgebildet
sind. Ferner sind aus der Verfahrenstechnik DUDA, zweite
Auflage 1977, Rollenmühlen bekannt, bei denen das
Arbeitsprinzip darauf beruht, daß auf einer horizontal
rotierenden Mahlschüssel zwei bis vier Mahlwalzen, deren
Achsen in Schwinghebeln befestigt sind, abrollen. Bei allen
diesen vorbekannten Mühlen werden entweder jeweils nur die
Mahlwalzen oder die Mahlschüsseln von einem
Antriebsaggregat über ein besonderes Getriebe angetrieben.
Hierbei ist jedoch von Nachteil, daß die gesamte
Mahlleistung von einem Antriebsmotor aufgebracht und über
das Getriebe auf die Mahlorgane übertragen werden muß.
Antriebsmotor und Getriebe müssen daher im konstruktiven
Aufbau besonders stark dimensioniert werden, was sich nicht
nur schwierig auf die Herstellung und Lagerhaltung
auswirkt, sondern was vor allem die Montage und Demontage
erschwert. Weiterhin ist bei diesen bekannten
Walzenschüsselmühlen von Nachteil, daß bei Reparaturen am
Antriebsmotor oder am Getriebe die Mühle außer Betrieb
gesetzt und dadurch der Mahlprozeß unterbrochen werden muß.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu
schaffen, durch das die oben angeführten Nachteile bei
Walzenschüsselmühlen vermieden werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Mahlschüssel und
wenigstens eine der Mahlwalzen angetrieben werden. Auf
diese Weise kann sehr vorteilhaft die gesamte Mahlleistung
der Walzenschüsselmühle auf mehrere Antriebsaggregate
verteilt werden, so daß diese in ihrem konstruktiven Aufbau
verhältnismäßig klein dimensioniert werden können. Sowohl
die Herstellung und Lagerhaltung sowie die Montage und
Demontage derartiger Antriebsaggregate werden erheblich
erleichtert und vereinfacht. Ein weiterer Vorteil, der
durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen erreicht wird,
besteht darin, daß bei Ausfall eines der Antriebsaggregate
die Walzenschüsselmühle nicht außer Betrieb gesetzt werden
muß und dadurch kein Produktionsausfall auftritt.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
werden die Mahlschüssel und die Mahlwalzen mit gleicher
Umfangsgeschwindigkeit angetrieben. Hierdurch werden die zu
zerkleinernden Feststoffe von der Mahlschüssel und den
Mahlwalzen völlig unabhängig von den Reibungsverhältnissen
gleichmäßig erfaßt, eingezogen und zerkleinert.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung
werden die Mahlschüssel und die Mahlwalzen mit
unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit angetrieben. Auf
diese Weise können die Feststoffe neben einer
Druckzerkleinerung auch einer vorwiegend reibenden
Zerkleinerung unterworfen werden, was sich auf die
Zerkleinerung der Feststoffe insgesamt günstig auswirkt.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung von in
Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch eine
Walzenschüsselmühle gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine Walzenschüsselmühle nach Fig. 1 mit schräg
zur Mahlbahn verlaufenden Rillen auf der
Mahlschüssel und der Mahlwalze,
Fig. 3 eine auf einer Hohlachse gelagerte Mahlwalze gemäß
der Erfindung,
Fig. 4 eine auf der Antriebswelle gelagerte Mahlwalze
gemäß der Erfindung.
Wie die Fig. 1 zeigt, weist die Walzenschüsselmühle gemäß
der Erfindung eine Mahlschüssel (10) und zwei einander
gegenüberliegend angeordnete Mahlwalzen (11) und (12) auf,
wobei die Mahlschüssel (10) und die Mahlwalzen (11) und
(12) mit eigenen Antriebsmotoren (13, 14 und 15) versehen
sind. Der Antriebsmotor (13) der Mahlschüssel (10) kann,
wie in Fig. 1 unten unter (13′) gestrichelt dargestellt
ist, auch sehr vorteilhaft direkt senkrecht unterhalb der
Mahlschüssel (10) und auch unmittelbar an ihr angreifend
angeordnet sein.
Die Antriebswellen (16) und (17) der Mahlwalzen (11) und
(12) sind in Lagerböcken (18) und (19) gelagert, die
ihrerseits im Mühlengehäuse (20) in Lagerzapfen (21) und
(22) schwenkbeweglich gehalten sind. An jeden der
Lagerböcke (18) und (19) greift eine Kolbenstange (23)
einer hydraulischen Kolbenzylindereinheit (24) an. Mit
Hilfe dieser Kolbenzylindereinheit (24) kann ein
vorbestimmter Preßdruck der Mahlwalzen (11) und (12)
eingestellt und aufrechterhalten werden. Die Mahlschüssel
(10) und die Mahlwalzen (11) und (12) sind von einem nach
oben geführten, konisch-zylindrischen Gehäuse (25)
umgeben, in dem mit Abstand ein Sichter (26) eingebaut ist.
Oben am Gehäuse (25) ist im zentralen Bereich ein Rohr (27)
angeordnet, durch das die Sichtluft mit den zerkleinerten
Feststoffen aus der Mühle nach außen abgeführt wird.
Im Betrieb dieser in Fig. 1 dargestellten
Walzenschüsselmühle gemäß der Erfindung werden die
Mahlschüssel (10) und die Mahlwalzen (11) und (12) mit
Hilfe der ihnen zugeordneten Antriebsmotore (13), (14) und
(15) angetrieben. Als Antriebsmotore können sowohl
Elektromotore als auch Hydraulikmotore eingesetzt werden.
Da die Mahlschüssel (10) und die Mahlwalzen (11) und (12)
mit eigenen Antriebsmotoren (13), (14) und (15) versehen
sind, können die Mahlschüssel (10) und die Mahlwalzen (11)
und (12) sehr vorteilhaft unabhängig voneinander mit
gleicher oder ggfs. auch mit ungleicher
Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden. Auf diese Weise
ist es möglich, die Mahlorgane hinsichtlich der
Druckbeanspruchung und Abriebwirkung optimal auf die
jeweils zu zerkleinernden Feststoffe einzustellen. Der
Mahlprozeß kann somit in einfacher Weise optimiert und
genau gesteuert werden. Das Mahlgut wird der Mahlschüssel
(10) von oben aufgegeben, von wo es unter Einwirkung der
Zentrifugalkraft radial nach außen auf die Mahlbahn (28)
befördert wird und dort unter die Mahlwalzen (11) und (12)
gelangt. Das zerkleinerte Mahlgut wird über den Staurand
(29) der Mahlschüssel (10) nach außen getragen und von dort
von einem nach oben strömenden Luftstrom erfaßt und über
den Sichter (26) und Rohr (27) aus der Mühle ausgetragen.
Im Sichter (26) erfolgt eine Trennung des Grobkorns vom
Feinkorn, wobei das Feinkorn mit dem Luftstrom durch das
Rohr (27) nach oben ausgetragen wird, während das Grobkorn
wiederum zurück nach unten auf die Mahlschüssel (10) fällt
und darauf einer Nachzerkleinerung unterworfen wird.
Die Mahlbahn (28) der Mahlschüssel (10) kann, wie Fig. 2
zeigt, gegebenenfalls auch sehr vorteilhaft an der
Oberfläche mit schräg zur Mahlbahn (28) verlaufenden Rillen
(30) versehen werden. Durch diese schräg zur Mahlbahn (28)
verlaufenden Rillen (30) wird eine Reibungserhöhung
zwischen dem Mahlgut und dem Mahlorgan bewirkt. Auf diese
Weise kann auf der Mahlbahn (28) eine gleichmäßige
Gutverteilung und damit eine wirksamere Zerkleinerung der
Feststoffe erreicht werden. Auch ermöglichen die Rillen
(30) den Aufbau eines über die Mahlbahn (28) gleichmäßig
verteilten Gutbettes, so daß die Walzenschüsselmühle durch
Einstellung eines entsprechend hohen Anpreßdruckes der
Mahlwalzen (11) und (12) mit Hilfe der
Kolbenzylindereinheit (24) auch eine Art
Gutbettzerkleinerung ermöglicht. Auch wirkt sich eine
Gutbettzerkleinerung auf der Mahlbahn (28) sehr vorteilhaft
verschleißmindernd auf die Mahlschüssel (10) und die
Walzenmäntel aus. Ferner kann es auch zweckmäßig sein, eine
der Mahlwalzen in Übereinstimmung mit der Mahlschüssel (10)
mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit anzutreiben, um dadurch
im wesentlichen eine Druckzerkleinerung des Mahlgutes zu
bewirken, während mit der anderen Mahlwalze, die mit
unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit gegenüber der
Mahlschüssel angetrieben wird, neben der Druckzerkleinerung
vorwiegend eine intensive Abriebwirkung hervorgerufen
werden kann. Darüber hinaus kann es gegebenenfalls auch
zweckmäßig sein, beide Mahlwalzen (11) und (12), oder auch
nur eine dieser Mahlwalzen an der Oberfläche mit schräg zur
Mahlbahn (28) verlaufenden Rillen (31) zu versehen. In Fig.
2 ist nur die Mahlwalze (12) mit schräg zur Mahlbahn (28)
verlaufenden Rillen (31) dargestellt. Auch durch diese
Rillen (31) an der Oberfläche der Mahlwalzen kann durch
Reibungserhöhung der Mahleffekt verbessert und die
Durchsatzleistung der Walzenschüsselmühle gemäß der
Erfindung erhöht werden.
Wie Fig. 3 zeigt, kann gegebenenfalls die Mahlwalze (32)
auf einer Hohlachse (33) gelagert sein, durch die die
Antriebswelle (34) der Mahlwalze (32) durchgeführt ist. Da
hierdurch die Tragfunktion von der Antriebsfunktion der
Mahlwalze (32) getrennt ist, wird sehr vorteilhaft ein
praktisch querkraftfreier Antrieb der Mahlwalze erzielt.
Die Standzeit der Lager (35) und (36) wird auf diese Weise
wesentlich erhöht, da sie im Betrieb der
Walzenschüsselmühle im wesentlichen nur die Mahlkräfte und
die Eigengewichte der Mahlwalzen aufzunehmen haben.
Schließlich kann, wie Fig. 4 zeigt, die Antriebswelle (37)
der Mahlwalze (38) auch unmittelbar in Lagern (39) und (40)
gelagert sein. Diese Art der Lagerung der Mahlwalze (38)
stellt eine konstruktive Vereinfachung hinsichtlich
Ausgestaltung und Anordnung dar.
Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf die in den
Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. So kann beispielsweise die Walzenschüsselmühle
gemäß der Erfindung auch mit drei, vier und mehr Mahlwalzen
mit ebendenselben Vorteilen ausgestattet werden. Wesentlich
hierbei ist jedoch, daß die Mahlschüssel und die Mahlwalzen
mit eigenen Antriebsmotoren versehen und unabhängig
voneinander angetrieben werden. Dies hat neben einer
besseren Mahlwirkung, günstigeren Herstellung, einfacheren
Lagerhaltung und leichterer Montage auch noch den Vorteil,
daß bei Ausfall eines Antriebsmotors die
Walzenschüsselmühle nicht außer Betrieb gesetzt werden muß.
Claims (5)
1. Verfahren zum Zerkleinern von Feststoffen in einer
Walzenschüsselmühle, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mahlschüssel (10) und wenigstens eine der Mahlwalzen (11,
12, 32, 38) unabhängig voneinander angetrieben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mahlschüssel (10) und die Mahlwalzen (11, 12, 32, 38)
mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mahlschüssel (10) und die Mahlwalzen (11, 12, 32, 38)
mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit angetrieben
werden.
4. Walzenschüsselmühle zur Durchführung des Verfahrens
nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine
Mahlschüssel (10) mit Mahlbahn (28) und wenigstens zwei
Mahlwalzen (11, 12, 32, 38), wobei die Mahlschüssel (10)
und die Mahlwalzen (11, 12, 32, 38) mit eigenen
Antriebsmotoren (13, 14, 15) versehen sind.
5. Walzenschüsselmühle nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mahlwalze (32) auf einer Hohlachse
(33) gelagert ist, durch die die Antriebswelle (34) der
Mahlwalze (32) hindurchgeführt ist.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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