DE3602647C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pul
ver aus Siliciumnitrid und/oder Siliciumcarbid (nachstehend als
Siliciumkeramik-Pulver bezeichnet) gemäß dem Oberbegriff von Pa
tentanspruch 1.
Siliciumkeramik wird wegen ihres niedrigen Wärmeausdehnungskoef
fizienten, ihrer großen Festigkeit bei hohen Temperaturen und
ihrer überlegenen Temperaturwechselbeständigkeit auf verschiede
nen Anwendungsgebieten eingesetzt. Wenn man Siliciumkeramik
mit erhöhter katalytische Aktivität herstellen oder in wirksa
mer Weise bei tiefen Temperaturen sintern will, sollte sie auf
einen Teilchendurchmesser von weniger als 100 nm pulverisiert
sein.
Bei einem bekannten Verfahren, das durch das folgende Reaktions
schema (1) beschrieben wird, wird Siliciumnitrid-Pulver durch
direkte Umsetzung von metallischem Silicium mit Stickstoff her
gestellt:
3 Si + 2 N₂ → Si₃N₄ (1)
Siliciumnitrid wird auch durch Umsetzung von Silicium
tetrachlorid mit Ammoniak hergestellt, wie es in dem folgenden
Reaktionsschema (2) dargestellt ist:
3 SiCl₄ + 4 NH₃ → Si₃N₄ + 12 HCl (2)
Weiterhin kann Siliciumcarbid-Pulver durch Umsetzung
von Siliciumdioxid mit Kohlenstoff hergestellt werden, wie es in
dem folgenden Reaktionsschema (3) gezeigt ist:
SiO₂ + 3 C → SiC + 2 CO (3)
Siliciumcarbid kann auch durch Umsetzung von Silicium
tetrachlorid mit Methan hergestellt werden, wie es in dem folgen
den Reaktionsschema (4) dargestellt ist:
SiCl₄ + CH₄ → SiC + 4 HCl (4)
Alle vorstehend beschriebenen Verfahren haben jedoch
Nachteile. Die Umsetzung des nach Reaktionsschema (1) erfordert metal
lisches Silicium hoher Reinheit in fein gepulverter Form und er
zeugt ein Siliciumnitrid-Pulver mit einer breiten Teil
chengrößenverteilung. Diese besondere Reaktion kann nur unter
großen Schwierigkeiten ein Produkt liefern, das feiner als
100 nm ist. Außerdem hat das Reaktionsschema (1) wegen der begrenzten
Verfügbarkeit von reinem metallischem Silicium in feingepulverter
Form unvermeidbar den Einbau von Verunreinigungen in das Silicium
nitrid-Pulver zur Folge. Das Reaktionsschema (3) erfordert
Temperaturen oberhalb 2000°C; dies bedeutet, daß große Mengen
an Wärmeenergie erforderlich sind. Das Verfahren liefert als Produkt
ein grobes Siliciumcarbid-Pulver, das anschließend pulve
risiert werden muß. Das entstehende Pulver hat eine breite Teil
chengrößenverteilung und sehr wenige Teilchen mit einem Durch
messer von weniger als 100 nm. Ferner führt die erforderliche
Pulverisierungsstufe dazu, daß Verunreinigung in das keramische
Produkt eingeführt wird und erhöhte Produktionskosten entstehen.
Schließlich benötigen die Verfahren nach Reaktionsschema (2) und (4)
Siliciumtetrachlorid als Ausgangsmaterial, und sie geben schäd
liches Chlorwasserstoff-Gas ab, das in geeigneter Weise beseitigt
werden muß. Alle diese Faktoren erhöhen den Preis der Silicium
keramik. Es besteht daher weiterhin ein Bedarf an einem Verfahren
zur einfachen und wirtschaftlichen Herstellung von feingepulverter
Siliciumkeramik.
Aus der DE-AS 11 87 591 ist ein Verfahren zur Herstellung von
ultrafeinem Siliciumcarbid bekannt, bei dem in einem Lichtbogen
ofen aus einer oxidischen Siliciumverbindung gasförmiges Sili
cimmonoxid erzeugt und mit Kohlenmonoxid vermischt wird. In
den aus dem Lichtbogenofen mit einer Temperatur von 2000°C bis
2500°C austretenden SiO/CO-Gasstrahl wird aliphatischer und/
oder aromatischer Kohlenwasserstoff (z. B. Methan oder Ethylen)
eingeblasen, wobei das SiO-Gas reduziert und (neben SiO-
Disproportionierungsprodukten) kubisches β-Sic gebildet wird, das sich
als faserförmige, rund oder plättchenförmige Teilchen mit un
terschiedlichen Abmessungen (100 bis 1500 nm) abscheidet. Die
ses bekannte Verfahren ist mit einem hohen Energieaufwand ver
bunden.
Aus der DE-AS 12 50 797 ist ein Verfahren zur Herstellung von
feinverteiltem Siliciumcarbid mit einer mittleren Teilchengröße
von 0,05 bis 0,4 µm bekannt, bei dem zunächst aus einem auf
1500°C erhitzten Gemisch aus Siliciumdioxid und Kohlenstoff
teilchen in einer endothermen Reaktion mit erheblichem Energie
aufwand gasförmiges Siliciummonoxid erzeugt wird. Das gasför
mige Siliciummonoxid wird dann mit Kohlenstoffteilchen einer
bestimmten Teilchengröße umgesetzt, indem es zusammen mit Inert
gas bei 1500°C durch eine Schicht aus den Kohlenstoffteilchen
hindurchgeleitet wird.
Aus der DE-AS 12 58 850 ist ein Verfahren zur Herstellung von
reinem Siliciumcarbid aus der Gasphase bekannt, bei dem gasför
miges Silicium und/oder sauerstoff- und wasserstofffreie gas
förmige Siliciumverbindungen (z. B. SiCl₄) mit einer gasförmigen
Kohlenstoffverbindung zusammengeführt und bei 1400 bis 2350°C
umgesetzt werden, wobei sich aus der Gasphase reines Silicium
carbid abscheidet. Auch dieses bekannte Verfahren ist mit einem
hohen Energieaufwand verbunden.
Aus der US-PS 44 60 697 ist ein Verfahren zur Herstellung von
nichtoxidischen Pulvern wie pulverförmigen Carbiden, Nitriden
und Boriden mit einer Teilchengröße von 1,0 bis herab zu 0,1 µm
bekannt, bei dem z. B. Wolframtrioxid bei 1480°C geschmolzen
und mit einer Geschwindigkeit von 10⁴°C/s abgekühlt wird, wo
bei dünnschichtiges WO₃ erhalten wird, das in einer reduzieren
den Gasatmosphäre aus H₂/CH₄ bei 1000°C zu Wolframcarbid redu
ziert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und ko
stengünstiges Verfahren zur Herstellung von ultrafeinem Sili
ciumkeramik-Pulver mit gleichmäßiger Teilchengröße bereitzustel
len.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im kennzeichnen
den Teil von Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beige
fügte Zeichnung näher erläutert.
Die Figur ist ein Fließbild der Umsetzung der nachstehenden Bei
spiele 1 und 2.
Das als Ausgangsmaterial dienende
metallische Siliciumpulver sollte vorzugsweise einen Teilchen
durchmesser haben, der weniger als 0,074 mm (200 mesh) beträgt. Metallisches
Siliciumpulver mit diesem Teilchendurchmesser
liefert ein Siliciumkeramik-Pulver,
das den gewünschten Teilchengrößenbereich von 10 nm bis 100 nm hat.
Das erfindungsgemäße Verfahren der Erfindung erfordert kein metallisches Silicium
pulver hoher Reinheit.
Geeignete Beispiele für das oxidierende Gas sind u. a.
Sauerstoff und Ozon, die metallisches Siliciumpulver zu Silicium
monoxid oxidieren.
Die explosive Verbrennung des Siliciumpulvers erzeugt
eine große Wärmemenge, die zu einer hohen Temperatur führt und
die ausgedehnte Oxdiation des metallischen Siliciumpulvers för
dert, wodurch Siliciummonoxid als ultrafeines Pulver oder Gas
gebildet wird. Darüber hinaus kann die bei der Oxidationsreaktion
erzeugte Wärmeenergie dazu dienen, die Wärme für die folgende
Reduktionsstufe zu liefern.
Zur Zündung der Staubwolke kann ein Brenner, ein
Plasmastrahl, eine Bogenentladung oder ein Laser-Strahl dienen.
Die Dichte der Staubwolke kann nach der Teilchengröße des ver
wendeten metallischen Siliciumpulvers und der angewandten Zünd
methode eingestellt werden. Ferner kann dem Reaktionsbehälter
metallisches Siliciumpulver diskontinuierlich in kurzen Zeitabstabständen
oder kontinuierlich zugeführt werden. Außerdem sollte für einen
guten Wärmewirkungsgrad die Reaktionsflamme kontinuierlich gebil
det sein.
Das in der Reduktions
stufe eingesetzte reduzierende Gas ist ein Gas, das ein reduzie
rendes Element und wenigstens Stickstoff oder Kohlenstoff enthält.
Das reduzierende Element kann eine einzelne Substanz oder eine
Kombination von Substanzen sein.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird Silicium
nitrid durch ein Verfahren hergestellt, bei dem Kohlenmonoxid,
Wasserstoff oder Kohlenwasserstoff-Gas als reduzierendes Gas ein
gesetzt wird. Stickstoff enthaltende Gase sind u. a. Ammoniak und
Amine. Gemische dieser Gase können ebenfalls als reduzierendes
Gas dienen. Ein reduzierendes Gas kann auch aus einem Kohlen
wasserstoff bestehen, der Stickstoff in seinem Molekül
enthält. In diesem Fall sorgt ein einzelnes Gas gleichzeitig für
die Reduktion und die Nitridierung des oxidierten Siliciums. Wenn
ein solcher Kohlenwasserstoff in Kombination mit
überschüssigem Kohlenstoff, d. h. einer über die zur Reduktion be
nötigte äquivalente Menge hinausgehenden Kohlenstoffmenge einge
setzt wird, liefert das Verfahren ein Gemisch aus Siliciumnitrid
und Siliciumcarbid. Die Zusammensetzung eines solchen Gemisches
kann wunschgemäß in Abhängigkeit von dem in dem reduzierenden
Gas angewandten Verhältnis von Stickstoff zu Kohlenstoff gesteuert
werden.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird
Siliciumcarbid durch ein Verfahren hergestellt, bei dem das
reduzierende Gas eine durch Dispergieren von Kohlenstoff
teilchen in Wasserstoff-Gas gebildete Staubwolke ist. Diese
Staubwolke bewirkt gleichzeitig die Reduktion des Siliciummonoxids
und die Carbidbildung. Es ist auch möglich, ein Kohlenwasserstoff-
Gas, wie Methan oder Ethan, zu verwenden, das genügend Wasserstoff
zur Reduktion des Siliciummonoxids und genügend Kohlenstoff zur
Durchführung der Carbidbildung enthält. Wenn ein Kohlenwasserstoff-
Gas eingesetzt wird, erfolgt zuerst die Reduktion durch die Einwir
kung von Wasserstoff und Kohlenstoff, worauf die Carbidbildung
folgt.
Das reduzierende Gas wird vorzugsweise
vorgewärmt, um zu verhindern, daß das Reaktionssystem durch das Gas
abgekühlt wird.
Bei Berührung mit dem reduzierenden Gas bei einer
hohen Temperatur wird das Siliciummonoxid reduziert, und dann
wird das erhaltene Silicium wenigstens einer Nitridbildung (Nitridierung) oder Carbid
bildung unterzogen. Die Oxidationsstufe und
die Reduktionsstufe werden nacheinander durchgeführt, so daß die Wärme
aus der Oxidationsstufe wirksam ausgenutzt wird. Wenn die Oxida
tion durch Verwendung einer Staubwolke aus metallischem Silicium
pulver und einem oxidierenden Gas durchgeführt wird, bildet sich
eine kontinuierliche Reaktionsflamme, die eine große Menge
Siliciummonoxid enthält. Wenn geeignete Vorkehrungen zur Bildung
einer ständigen Reaktionsflamme in der reduzierenden Atmosphäre
getroffen werden, ist es möglich, die Reduktion und wenigstens
die Nitridbildung (Nitridierung) oder Carbidbildung unter Ausnutzung der Wärme
energie der Reaktionsflamme kontinuierlich durchzuführen. In
diesem Fall geht das Siliciummonoxid in Form des ultrafeinen
Pulvers oder in Gasform in ein ultrafeines Silicium
keramik-Pulver über. Das so erhaltene Siliciumkeramik-Pulver kann durch einen
geeigneten Sammler, z. B. ein Sackfilter, gesammelt werden. Das
Abgas aus dem Sammler sollte vor der Abgabe in geeigneter Weise
behandelt werden, weil es nicht umgesetztes oxidierendes Gas und
Stickstoff oder Kohlenstoff enthaltendes, reduzierendes Gs ent
hält.
Die Wärme, die
durch die Umsetzung des metallischen Siliciumpulvers mit
einem oxidierenden Gas, die durch Zündung mit z. B. einem
Brenner oder einem Plasmastrahl eingeleitet wird, erzeugt wird, fördert die
Umsetzung des restlichen metallischen Siliciumpulvers.
Dies führt zu einem Verfahren mit einem sehr hohen Wärmewirkungs
grad und zu niedrigen Produktionskosten. Die Umsetzung des metal
lischen Siliciumpulvers mit einem oxidierenden Gas liefert
ständig eine Reaktionsflamme, die Siliciummonoxid in Form eines
ultrafeinen Pulvers oder in Gasform enthält. Bei Berührung mit
einem wenigstens Stickstoff oder Kohlenstoff enthaltenden, redu
zierenden Gas bildet die Reaktionsflamme ständig eine große Menge
ultrafeines Siliciumkeramik-Pulver. Demgemäß liefert das erfindungsgemäße Verfah
ren in sehr wirksamer Weise ein gleich
mäßiges Siliciumkeramik-Pulver.
Die Erfindung
wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert.
Die in diesem Beispiel angewandte Vorrichtung ist in der
Figur gezeigt. Sie besteht hauptsächlich aus einem Reaktionsschema 10
und einem Brenner 20. Der Reaktionsofen ist von einer Innenwan
dung 15 aus feuerfesten Ziegeln umgeben und mit einem durch eine
Wandung hindurchführenden Ausgang 30 versehen. Der Brenner 20 ist
dem Ausgang gegenüber an der Brennerwandung angebracht. Damit
der Brenner in dem Reaktionsofen eine Flamme erzeugt, ist er mit
einer Beschickungsvorrichtung 21 für metallisches Siliciumpulver,
einer Sauerstoff-Zufuhrleitung 22 und einer LPG-Zufuhrleitung 23
versehen [LPG (verflüssigtes Petroleumgas) ist der Brennstoff für
die Zündflamme]. Die obere Wandung des Reaktionsofens 10 ist mit
einem Eingang 12 für ein Mischgas aus Methan und Ammoniak versehen.
Das Mischgas wird durch den Vorwärmer 11 zugeführt.
Hinter dem Ausgang 30 sind hintereinander ein Pulver
sammler 31 und ein Sackfilter 32 zum Auffangen der durch den Pul
versammler hindurchgegangen, feinen Pulverteilchen angeordnet.
Das Abgas aus dem Sackfilter wird mittels eines Gebläses 33
durch eine Verbrennungsbehandlungsanlage 34 abgegeben.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung wurde wie folgt zur
Herstellung von Siliciumnitrid-Pulver eingesetzt:
Zuerst wurden das Ventil 24 der Sauerstoff-Zufuhr
leitung 22 und das Ventil 25 der LPG-Zufuhrleitung 23 geöffnet,
und der Brenner 20 wurde gezündet, um den Reaktionsofen 10 voll
ständig zu trocknen und Sauerstoff aus dem Reaktionsofen 10 zu
entfernen. Durch die Pulver-Beschickungseinrichtung 21 wurde metal
lisches Siliciumpulver kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit
von 10 bis 30 kg/h zugeführt. Gleichzeitig wurde durch die
Sauerstoff-Zufuhrleitung 22 Sauerstoff mit einer Geschwindigkeit
von 4 bis 12 Nm³/h (äquivalent der zugeführten Menge des
metallischen Siliciumpulvers) in den Ofen eingeführt. Dann wurde
das Ventil 13 der Zufuhrleitung 12 für das reduzierende Nitridierungs
gas geöffnet, um ein gasförmiges Gemisch aus Methan und Ammoniak
einzuführen, das durch einen Vorwärmer 11 auf etwa 1000°C erhitzt
worden war. Die Strömungsgeschwindigkeit des gasförmigen Gemisches
wurde so eingestellt, daß Methan-Gas mit einer Geschwindigkeit von
8 bis 24 Nm³/h und Ammoniak-Gas mit einer Geschwindigkeit von
11 bis 32 Nm³/h zugeführt wurden.
Als diese Ausgangsmaterialien dem Reaktionsofen konti
nuierlich zugeführt wurden, trat an der Öffnung des Brenners 20
als Ergebnis der Oxidation des metallischen Siliciumpulvers eine
kontinuierliche Ausbildung einer Reaktionsflamme 26 ein. Der
Kohlenstoff und Wasserstoff in dem Methan und der Wasserstoff in
dem Ammoniak reduzierten nach Erhitzen durch die Reaktionsflamme
das erhaltene Siliciummonoxid, und der Stickstoff in dem Ammoniak führte
im Ergebnis zu einer Nitridierung unter Bildung von Siliciumnitrid-
Pulver. Das Siliciumnitrid-Pulver wurde durch den Sammler 31 und
den Sackfilter 32 mit einer Ausbeute von 16 bis 40 kg/h ge
sammelt. Das durch den Sackfilter 32 hindurchtretende Abgas wurde
durch ein Gebläse 33 in die Verbrennungsbehandlungsanlage 34 einge
führt und schließlich an die Atmosphäre abgegeben.
Elektronenmikroskop- und Röntgenstrahlbeugungsanalysen
zeigten, daß das entstandene Pulver Siliciumnitrid-Pulver war, das
eine amorphe Struktur mit einem Teilchendurchmesser von 10 nm bis
100 nm hatte.
Unter Anwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung
wurde Siliciumcarbid-Pulver durch alleinige Zufuhr von Methan-
Gas zu dem Reduktionsteil des Ofens nach der folgenden Arbeits
weise hergestellt:
Zuerst wurde das Ventil 24 der Sauerstoff-Zufuhrlei
tung 22 und das Ventil 25 der LPG-Zufuhrleitung 23 geöffnet, und
der Brenner 20 wurde gezündet, um den Reaktionsofen 10 vollständig
zu trocken und den Sauerstoff aus dem Reaktionsofen 10 zu entfernen.
Das metalische Siliciumpulver wurde durch die Pulver-Beschickungs
einrichtung 21 mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 30 kg/h
kontinuierlich in den Ofen eingeführt. Gleichzeitig wurde durch
die Sauerstoff-Zufuhrleitung 22 Sauerstoff mit einer Geschwindig
keit von 4 bis 12 Nm³/h, die der in den Ofen eingeführten
Menge des metallischen Siliciumpulvers äquivalent ist, in den
Ofen eingeführt. Dann wurde das Ventil 13 der Methangas-Zufuhr
leitung 12 geöffnet, um Methan in den Ofen einzuführen, das
durch den Vorwärmer 11 auf etwa 1000°C erhitzt worden war. Die
Strömungsgeschwindigkeit des Methans betrug 16 bis 24 Nm³/h.
Als diese Ausgangsmaterialien dem Reaktionsofen kon
tinuierlich zugeführt wurden, trat als Ergebnis der Oxidation
des metallischen Siliciumpulvers an der Öffnung des Brenners 20
eine kontinuierliche Ausbildung einer Reaktionsflamme 26 ein.
Nach der Erhitzung durch die Reaktionsflamme wirkte das Methan-
Gas als Reduktionsmittel sowie als Carbidbildungsmittel zur
Bildung von Siliciumcarbid-Pulver. Das Siliciumcarbid-Pulver
wurde durch den Sammler 31 und den Sackfilter 32 in einer Ausbeute
von 14 bis 40 kg/h gesammelt. Das Abgas, das durch den Sackfilter 32
hindurchgegangen war, wurde durch ein Gebläse 33 in die Verbrennungs
behandlungsanlage 34 eingeführt und schließlich an die Atmosphäre
abgegeben.
Elektronenmikroskop- und Röntgenstrahlbeugungsanalysen
zeigten, daß das entstandene Pulver Siliciumcarbid-Pulver war,
das im kubischen System des β-Typs mit einem Teilchendurchmesser
von 10 nm bis 100 nm vorlag.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Siliciumkeramik-Pulver, bei
dem (a) metallisches Siliciumpulver in einer oxidierenden Gasat
mosphäre zu ultrafeinteiligem oder gasförmigem Siliciummonoxid
oxidiert wird und (b) das Siliciummonoxid in einer wenigstens
Stickstoff oder Kohlenstoff enthaltenden, reduzierenden Gasatmo
sphäre reduziert wird und dadurch Siliciumnitrid, Siliciumcar
bid oder deren Gemische bildet, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Oxidationsstufe durchführt, indem man eine Staubwolke aus
metallischem Siliciumpulver und einem oxidierenden Gas bildet
und dann die Staubwolke zur Herbeiführung einer explosiven Ver
brennung des Siliciumpulvers zündet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Reduktionsstufe mit dem kontinuierlichen Fortschreiten der
Oxidation kontinuierlich durchführt und die Wärme aus der Oxi
dationsstufe die Energie für die Reduktion liefert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das reduzierende Gas ein Gemisch aus einem Kohlenwasser
stoff-Gas und Ammoniak ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das reduzierende Gas ein Kohlenwasserstoff-Gas ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Zündung mit einem Brenner oder einem Plasmastrahl vornimmt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
metallische Siliciumpulver einen Teilchendurchmesser von weni
ger als 0,074 mm (200 mesh) hat.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das Stickstoff enthaltende reduzierende Gas
vor der Reduktion des Siliciummonoxids vorwärmt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Siliciumkeramik-Pulver eine Teilchengrö
ße von 10 nm bis 10 nm hat.
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