DE3838178C2 - - Google Patents
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- DE3838178C2 DE3838178C2 DE3838178A DE3838178A DE3838178C2 DE 3838178 C2 DE3838178 C2 DE 3838178C2 DE 3838178 A DE3838178 A DE 3838178A DE 3838178 A DE3838178 A DE 3838178A DE 3838178 C2 DE3838178 C2 DE 3838178C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von kur
zen Siliciumcarbidfasern gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Als gebräuchliche Verfahren zur Herstellung von Siliciumcarbid
whiskern sind die folgenden Verfahren bekannt:
Aus der JP-AS 1 20 599/1983 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Siliciumcarbidwhiskern bekannt, bei dem ein Ausgangsmate
rial "A", das aus einer Mischung aus feinem Pulver aus einer
Silicatverbindung und Kohlenstoff besteht, und ein Ausgangsma
terial "B", das aus feinem Pulver aus Kohlenstoff besteht, in
einem festgelegten Molverhältnis bereitgestellt und nebenein
ander angeordnet werden. In dem Ausgangsmaterial "A" sind die
Silicatverbindung und Kohlenstoff derart vermischt, daß das
Verhältnis von Siliciumdioxid (SiO2) zu Kohlenstoff (C) auf ei
nen festgelegten Wert eingestellt ist. Dann werden die Aus
gangsmaterialien "A" und "B" in einer nichtoxidierenden Atmo
sphäre bei Temperaturen von 1300 bis 1600°C erhitzt, um in dem
Ausgangsmaterial "B" Siliciumcarbidwhisker zu erzeugen.
Aus der JP-OS 1 72 297/1983 ist ein anderes Verfahren zur Her
stellung von Siliciumcarbidwhiskern bekannt, bei dem ein als
Siliciumquelle dienendes Ausgangsmaterial, das hauptsächlich
aus Siliciumdioxid (SiO2) besteht, und Furnaceruß in einer
nichtoxidierenden Atmosphäre bei Temperaturen von 1300°C bis
1800°C erhitzt werden, um Siliciumcarbidwhisker zu erzeugen.
Ferner ist aus der JP-OS 1 78 413/1986 ein Verfahren zur Herstel
lung von Siliciumcarbidpulver mit den folgenden Schritten be
kannt: Oxidieren eines Pulvers aus metallischem Silicium in ei
ner oxidierenden Gasatmosphäre zu Siliciummonoxid in Form von
ultrafeinen Teilchen oder Gas und Umwandeln des Siliciummon
oxids in einer reduzierenden Gasatmosphäre, die Kohlenstoff
enthält, in Carbid, wodurch Siliciumcarbidpulver hergestellt
wird.
Bei den vorstehend erwähnten gebräuchlichen Verfahren zur Her
stellung von Siliciumcarbidwhiskern treten die folgenden Pro
bleme auf:
- (a) Es wird eine große Menge elektrischer Energie benötigt, weil die Siliciumcarbidwhisker-Bildungsreaktion eine endotherme Reaktion ist.
- (b) Die Produktivität der gebräuchlichen Verfahren zur Herstel lung von Siliciumcarbidwhiskern ist niedrig, weil die Silicium carbidwhisker chargenweise erzeugt werden. Die gebräuchlichen Verfahren führen folglich zu erhöhten Fertigungskosten.
- (c) Bei den gebräuchlichen Verfahren ist eine lange Reaktions dauer erforderlich.
- (d) Die Formbarkeit von faserverstärkten Metallen ist nicht gut, wenn zur Verstärkung der Metalle Siliciumcarbidwhisker verwendet werden, die durch die gebräuchlichen Verfahren her gestellt worden sind, weil die Siliciumcarbidwhisker einen ho hen Schlankheitsgrad (d. h. Verhältnis der Länge der Whisker zu ihrem Durchmesser) haben.
Das dritte Herstellungsverfahren, das vorstehend erwähnt wurde,
dient zur Herstellung von Siliciumcarbidpulver. Sein Haupt
merkmal besteht darin, daß das Siliciumcarbidpulver herge
stellt wird, indem die Bildung eines homogenen Kerns bei rela
tiv hohen Temperaturen durchgeführt wird. Es ist folglich un
möglich, durch dieses Herstellungsverfahren kurze Fasern her
zustellen.
Aus der DE-AS 11 87 591 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Silciumcarbidteilchen bekannt, bei dem aus Quarzsand und Koks
in einem Lichtbogenofen ein Gemisch von Siliciummonoxid und
Kohlenmonoxid erzeugt wird und als Gasstrahl mit einer Tempe
ratur von etwa 2000 bis 2500°C aus dem Ofen austritt. In den
Gasstrahl wird unter Luftausschluß Methan eingeblasen, und das
dabei in feinster Verteilung entstehende Siliciumcarbid wird
aus der Reaktionszone fortgeführt und nach Kühlung zusammen
mit nicht umgesetztem Siliciummonoxid und Ruß in Zentrifugal
abscheidern abgeschieden. Es werden drei Arten von Silicium
carbidteilchen (faserförmig und rundlich) mit sehr unterschied
lichen Abmessungen erhalten, was darauf zurückzuführen sein
dürfte, daß die Reduktion zu Siliciumcarbid teils in der Gas-
und teils in der Flüssigphase (wegen starker Abkühlung durch
die endotherme Reduktion) erfolgt.
Aus der DE-AS 27 37 521 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Siliciumcarbidpulver bekannt, bei dem eine Mischung aus Kohlen
stoffpulver und Pulver aus metallischem Silicium in einer oxi
dierenden Atmosphäre auf etwa 800 bis 1400°C erhitzt wird.
Aus der DE-OS 36 02 647 ist ein Verfahren zur Herstellung von
amorphem Siliciumcarbidpulver bekannt, bei dem Pulver aus metallischem
Silicium in einer oxidierenden Gasatmosphäre zu Silicium
monoxid in Form von ultrafeinen Teilchen oder Gas oxidiert
wird und mittels der dabei auftretenden Wärmeenergie und
anschließend das Siliciummonoxid in einer reduzierenden Gas
atmosphäre, die Kohlenwasserstoff enthält, in Carbid umgewandelt
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von kurzen Siliciumcarbidfasern gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 bereitzustellen, das eine kontinuierliche
Massenfertigung von kurzen Siliciumcarbidfasern in
einem kurzen Zeitraum ermöglicht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Umwandlung des
Siliciummonoxids in Carbid bei Temperaturen zwischen 1300 und
1800°C durchgeführt wird.
Die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläu
tert.
Fig. 1 ist ein Fließbild einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens angewandten Vorrichtung.
Fig. 2 ist eine Darstellung der Struktur einer durch das
erfindungsgemäße Verfahren hergestellten kurzen Siliciumcarbidfaser.
Fig. 3 ist eine Darstellung der Struktur einer kurzen Siliciumcarbidfaser
nach ihrer Behandlung mit Flußsäure.
Das Pulver aus metallischem Silicium hat vorzugsweise eine
Teilchengröße von 75 µm (200 mesh) oder weniger. Bei dem erfindungsge
mäßen Verfahren ist Pulver aus metallischem Silicium von hoher
Reinheit nicht erforderlich.
Zu geeigneten Beispielen für das oxidierende Gas gehören Luft,
Sauerstoffgas und Ozongas.
Die Reaktion von Pulver aus
metallischem Silicium mit einem oxidierenden Gas kann unter An
wendung verschiedener Verfahren durchgeführt werden. Bei einem
bevorzugten Verfahren wird der Oxidationsschritt (a) durchgeführt, indem aus dem Pulver aus metallischem Si
licium und einem oxidierenden Gas eine Staubwolke gebildet
wird und durch Zündung der Staubwolke eine explosionsar
tige Verbrennung des Pulvers aus metallischem Silicium bewirkt wird.
Diese Verbrennung erzeugt eine große Wärmemenge, die eine hohe
Temperatur liefert und eine umfassende Oxidation des Pulvers
aus metallischem Silicium fördert, wodurch Siliciummonoxid in
Form von ultrafeinen Teilchen oder Gas gebildet wird. Die Wär
meenergie, die bei der Oxidationsreaktion erzeugt wird,
wird ausgenutzt, um Wärme für den ausschließenden Schritt (6)
der Umwandlung des Siliciummonoxids in Carbid zu liefern.
Zur Zündung der Staubwolke kann ein Brenner, ein Plasmastrahl,
eine Bogenentladung oder ein Laserstrahl angewandt werden. Die
Dichte der Staubwolke kann entsprechend der Teilchengröße des
verwendeten Pulvers aus metallischem Silicium und der angewand
ten Zündeinrichtung eingestellt werden. Pulver aus metalli
schem Silicium kann dem Reaktionsbehälter ferner diskontinuier
lich in kurzen Zeitabständen oder kontinuierlich zugeführt wer
den. Außerdem wird die Reaktionsflamme vorzugsweise kontinuier
lich gebildet, damit ein guter Wärmewirkungsgrad erzielt wird.
Bei dem Schritt (b) der Umwandlung des Siliciummonoxids in Carbid
wird das Siliciummonoxid, das aus dem Oxidationsschritt (a) erhal
ten worden ist, reduziert und in kurze Siliciumcarbidfasern um
gewandelt. Die Umwandlung des Siliciummonoxids
in Carbid wird bei Temperaturen
zwischen 1300 und 1800°C durchgeführt, d. h., bei
Temperaturen, die niedriger sind als die
Temperaturen, bei denen Siliciumcarbidpulver erzeugt wird, und
in einem Temperaturbereich liegen, in dem die Bildung eines he
terogenen Kerns aus Siliciumcarbid bewirkt wird.
Bei Temperaturen von weniger als 1300°C ist es schwierig, die Reduktion
zu bewirken, und wenn die Temperatur 1800°C überschreitet,
tritt die Bildung eines homogenen Kerns ein, so daß Pulver er
zeugt wird. Die Obergrenze des Temperaturbereichs wird folg
lich auf 1800°C festgelegt, damit die Bildung eines heteroge
nen Kerns aus Siliciumcarbid bewirkt wird. Die Temperaturen
können entsprechend den verwendeten reduzierenden Gasen, der
Zufuhr der reduzierenden Gase und den Bedingungen des Oxida
tionsschrittes festgelegt werden.
Bei dem reduzierenden Gas, das für den Schritt der Umwandlung
des Siliciummonoxids in Carbid verwendet wird, handelt es sich
um Kohlenwasserstoffgase, die eine ausrei
chende Menge von Wasserstoffatomen für die Reduktion des Sili
ciummonoxids und eine ausreichende Menge von Kohlenstoffatomen
für die Umwandlung des Siliciummonoxids in Siliciumcarbid ent
halten. Als Beispiele für die Kohlenwasserstoffgase können Ace
tylen-, Methan-, Ethan- und Propangas erwähnt werden. Die Reduktion
wird durch in den Kohlenwasserstoffgasen
enthaltene Wasserstoff- und Kohlenstoffatome verursacht,
und dann wird durch Kohlenstoff die Umwandlung in Silicium
carbid verursacht. Das Kohlenwasserstoff enthaltende
reduzierende Gas wird vorzugsweise vorerhitzt, bevor das Siliciummonoxid
in Carbid umgewandelt wird.
Das Siliciummonoxid wird mit dem reduzierenden Gas, das Kohlen
wasserstoff enthält, in Berührung gebracht, wodurch es reduziert und
in Carbid umgewandelt wird. Der Oxidationsschritt und der
Schritt der Umwandlung des Siliciummonoxids in Carbid
werden nacheinander durchgeführt, um die Wärmeenergie
auszunutzen, die bei dem Oxidationsschritt auftritt. In
dem Fall, daß aus dem Pulver aus metallischem Silicium und dem
oxidierenden Gas die Staubwolke gebildet wird, wird eine kon
tinuierliche Flamme gebildet. Die kontinuierliche Flamme ent
hält eine große Menge von Siliciummonoxid, das aus dem Pulver
aus metallischem Silicium und dem oxidierenden Gas erhalten
wird. Folglich wird die kontinuierliche Flamme in der reduzie
renden Gasatmosphäre gebildet, und dadurch werden die Reaktio
nen der Reduktion und der Umwandlung in Carbid durch die Wär
meenergie der kontinuierlichen Flamme kontinuierlich entwic
kelt, und aus Siliciummonoxid in Form von ultrafeinen Teilchen
oder Gas werden kurze Siliciumcarbidfasern erzeugt.
Die kurzen Siliciumcarbidfasern können mit einer bekannten Sam
meleinrichtung wie z.B. einem Schlauch- bzw. Sackfilter gesam
melt werden. Die Gase, die durch die Sammeleinrichtung hin
durchgegangen sind, sollten vorzugsweise verbrannt oder in
ähnlicher Weise behandelt werden, bevor sie in die Atmosphäre
abgelassen werden, weil sie im allgemeinen nicht umgesetztes
oxidierendes Gas und reduzierendes Gas, das Kohlenwasserstoff ent
hält, enthalten.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren können anstelle von Siliciumcarbid
kurze Siliciumcarbidfasern hergestellt werden, weil die Umwandlung des
Siliciummonoxids in Siliciumcarbid bei relativ niedrigen Tem
peraturen durchgeführt wird, um die Bildung eines heterogenen
Kerns zu bewirken.
Die Hitze, die durch die mittels einer Zündeinrichtung wie z.B. eines
Brenners oder eines Plasmastrahls initiierte Reaktion des Pul
vers aus metallischem Silicium mit einem oxidierenden Gas er
zeugt wird, fördert die Reaktion des restlichen Pulvers aus metalli
schem Silicium. Dies führt zu einem Verfahren mit ei
nem sehr hohen Wärmewirkungsgrad und niedrigen Fertigungsko
sten. Durch die Reaktion des Pulvers aus metallischem Silicium
mit einem oxidierenden Gas wird kontinuierlich eine Reaktions
flamme gebildet, die Siliciummonoxid in Form von ultrafeinem
Pulver oder Gas enthält. Die Reaktionsflamme bildet bei der
Berührung mit einem reduzierenden Gas, das Kohlenwasserstoff enthält,
kontinuierlich und in einem außerordentlich kurzen Zeitraum ei
ne große Menge kurzer Siliciumcarbidfasern.
Ferner können durch das erfindungsgemäße Verfahren kurze Siliciumcarbidfa
sern hergestellt werden, die einen niedrigeren Schlankheits
grad haben als kurze Fasern, die durch das gebräuchliche Ver
fahren hergestellt werden. Die Formbarkeit von faserverstärk
tem Metall und faserverstärktem keramischem Werkstoff ist folg
lich ungewöhnlich gut, wenn zur Verstärkung des Metalls bzw.
des keramischen Werkstoffs kurze Siliciumcarbidfasern, die durch das erfin
dungsgemäße Verfahren hergestellt worden sind, verwendet wer
den.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher erläutert.
Die Vorrichtung, die in diesem Beispiel angewandt wird, ist
in Fig. 1 gezeigt. Sie ist hauptsächlich aus einem Reaktions
ofen (10) und einem Brenner (20) aufgebaut. Der Reaktionsofen
(10) ist von einer Innenwand (15) aus feuerfesten Steinen um
geben und mit einem Auslaß (30), der durch eine Wand hindurch
geht, ausgestattet. Der Brenner (20) ist an der Ofenwand, die
dem Auslaß gegenüberliegt, angebracht. Damit der Brenner (20)
in dem Reaktionsofen (10) eine Flamme erzeugt, ist er mit ei
ner Zuführungseinrichtung (21) für die Zuführung von Pulver
aus metallischem Silicium, einem Sauerstoffzuführungsrohr (22)
und einem Flüssiggaszuführungsrohr (23) ausgestattet (Flüssig
gas ist der Brennstoff für die Zündflamme). Die obere Wand des
Reaktionsofens (10) ist mit einem Einlaß (12) für die Zufüh
rung von Propangas versehen. Das Propangas wird durch einen
Vorerhitzer (11) hindurch zugeführt.
Außerhalb des Auslasses (30) sind hintereinander eine Pulver
sammeleinrichtung (31) und ein Papierfilter (32) zum Sammeln
von kurzen Siliciumcarbidfasern, die durch die Pulversammelein
richtung (31) hindurchgegangen sind, angeordnet. Das Abgas aus
dem Papierfilter (32) wird mittels eines Gebläses (33) durch
eine Einrichtung zur Verbrennungsbehandlung (34) hindurch abge
lassen.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung wurde folgendermaßen
zur Herstellung von kurzen Siliciumcarbidfasern angewandt:
Zu erst wurden ein Ventil (24) des Sauerstoffzuführungsrohrs (22) und ein Ventil (25) des Flüssiggaszuführungsrohrs (23) geöff net, und der Brenner (20) wurde gezündet, um den Reaktionsofen (10) vollständig zu trocknen und aus dem Reaktionsofen (10) Sauerstoff zu entfernen. Pulver aus metallischem Silicium wurde durch die Pulverzuführungseinrichtung (21) mit einer Ge schwindigkeit von etwa 2 kg/h kontinuierlich zugeführt. Das Pulver aus metallischem Silicium war ein Pulver, das durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 75 µm bis 45 µm (200 bis 350 mesh) hin durchgegangen war. Gleichzeitig wurde in den Reaktionsofen (10) durch das Sauerstoffzuführungsrohr (22) Sauerstoff mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 2 Norm-m3/h (äquivalent der Menge des zugeführten Pulvers aus metallischem Silicium) eingeleitet. Das Sauerstoffgas stand unter einem Druck von 196 kPa. Gleich zeitig wurde auch in den Reaktionsofen (10) durch das Flüssig gaszuführungsrohr (23) Propan unter einem Druck von 5000 mm H2O mit einer Geschwindigkeit von 0,4 Norm-m3/h eingeleitet, um den Silicium/Sauerstoffgas-Strom zu zünden. Unmittelbar nach der Zündung des Silicium/Sauerstoffgas-Stromes wurde ein Ventil (13) des Propangaszuführungsrohrs (12) geöffnet, um Pro pangas, das durch den Vorerhitzer (11) bei etwa 400°C erhitzt worden war und unter einem Druck von 5000 mm H2O stand, mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 3 Norm-m3/h in eine gezündete Flamme einzuleiten und die gezündete Flamme heftig zu bewegen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Zufuhr des Propangases gesteu ert, um Temperaturen aufrechtzuerhalten, bei denen Silicium monoxid-(SiO-)Gas und Siliciumdioxid-(SiO2-)Gas nicht die Bil dung eines homogenen Kerns bewirken. Diese Temperaturen konn ten wegen der reduzierenden Atmosphäre und wegen der Änderung der Temperatur in der gezündeten Flamme nicht eindeutig fest gelegt werden. Aufgrund von thermodynamischen Berechnungen, die darauf basieren, daß die Temperaturen in der unmittelbaren Nähe der Wände des Reaktionsofens (10) 1000 bis 1200°C betru gen, wird jedoch angenommen, daß die Temperaturen in dem Be reich von 1300 bis 1800°C liegen. Wenn die Temperaturen zu niedrig sind, laufen die Reaktionen der Reduktion und der Um wandlung in Carbid nicht ab, weil ein Mischzustand von Sili ciumdioxid (SiO2) und Kohlenstoff (C) eintritt.
Zu erst wurden ein Ventil (24) des Sauerstoffzuführungsrohrs (22) und ein Ventil (25) des Flüssiggaszuführungsrohrs (23) geöff net, und der Brenner (20) wurde gezündet, um den Reaktionsofen (10) vollständig zu trocknen und aus dem Reaktionsofen (10) Sauerstoff zu entfernen. Pulver aus metallischem Silicium wurde durch die Pulverzuführungseinrichtung (21) mit einer Ge schwindigkeit von etwa 2 kg/h kontinuierlich zugeführt. Das Pulver aus metallischem Silicium war ein Pulver, das durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 75 µm bis 45 µm (200 bis 350 mesh) hin durchgegangen war. Gleichzeitig wurde in den Reaktionsofen (10) durch das Sauerstoffzuführungsrohr (22) Sauerstoff mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 2 Norm-m3/h (äquivalent der Menge des zugeführten Pulvers aus metallischem Silicium) eingeleitet. Das Sauerstoffgas stand unter einem Druck von 196 kPa. Gleich zeitig wurde auch in den Reaktionsofen (10) durch das Flüssig gaszuführungsrohr (23) Propan unter einem Druck von 5000 mm H2O mit einer Geschwindigkeit von 0,4 Norm-m3/h eingeleitet, um den Silicium/Sauerstoffgas-Strom zu zünden. Unmittelbar nach der Zündung des Silicium/Sauerstoffgas-Stromes wurde ein Ventil (13) des Propangaszuführungsrohrs (12) geöffnet, um Pro pangas, das durch den Vorerhitzer (11) bei etwa 400°C erhitzt worden war und unter einem Druck von 5000 mm H2O stand, mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 3 Norm-m3/h in eine gezündete Flamme einzuleiten und die gezündete Flamme heftig zu bewegen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Zufuhr des Propangases gesteu ert, um Temperaturen aufrechtzuerhalten, bei denen Silicium monoxid-(SiO-)Gas und Siliciumdioxid-(SiO2-)Gas nicht die Bil dung eines homogenen Kerns bewirken. Diese Temperaturen konn ten wegen der reduzierenden Atmosphäre und wegen der Änderung der Temperatur in der gezündeten Flamme nicht eindeutig fest gelegt werden. Aufgrund von thermodynamischen Berechnungen, die darauf basieren, daß die Temperaturen in der unmittelbaren Nähe der Wände des Reaktionsofens (10) 1000 bis 1200°C betru gen, wird jedoch angenommen, daß die Temperaturen in dem Be reich von 1300 bis 1800°C liegen. Wenn die Temperaturen zu niedrig sind, laufen die Reaktionen der Reduktion und der Um wandlung in Carbid nicht ab, weil ein Mischzustand von Sili ciumdioxid (SiO2) und Kohlenstoff (C) eintritt.
Weil diese Ausgangsmaterialien dem Reaktionsofen (10) kontinu
ierlich zugeführt wurden, wurde an der Öffnung des Brenners
(20) als Ergebnis der Oxidation des Pulvers aus metallischem
Silicium kontinuierlich eine Reaktionsflamme (26) gebildet.
Beim Erhitzen durch die Reaktionsflamme (26) wurde das Silici
ummonoxid (SiO) in Form von ultrafeinem Pulver oder Gas durch
das Propangas reduziert und in kurze Siliciumcarbidfasern umge
wandelt. Die kurzen Siliciumcarbidfasern wurden durch das Pa
pierfilter (32) in einer Ausbeute von 3,2 kg/h gesammelt, nach
dem sie zusammen mit Kohlen
monoxid- und Wasserstoffgas, durch die Pulversammeleinrich
tung (31) hindurchgegangen waren. Das Abgas, das durch das Pa
pierfilter (32) hindurchgegangen war, wurde durch das Gebläse
(33) in die Einrichtung zur Verbrennungsbehandlung (34) einge
leitet und schließlich in die Atmosphäre abgelassen.
Die erhaltenen kurzen Siliciumcarbidfasern wurden durch Beob
achtung mit einem Durchstrahlungs-Elektronenmikroskop und Rönt
genbeugungsanalyse als Fasern, die dem kubischen System des
beta-Typs angehören, identifiziert. Fig. 2 ist eine durch
Nachzeichnen bzw. Durchpausen eines mit einem Durchstrahlungs-
Elektronenmikroskop bei 100 000facher Vergrößerung erzeugten
Bildes einer kurzen Siliciumcarbidfaser erhaltene Darstellung
der kurzen Siliciumcarbidfaser. In der Figur ist der schwar
ze Bereich in der Mitte der Faser Siliciumcarbid, und die Über
zugsschicht, die den Kern aus Siliciumcarbid umgibt, besteht
aus Siliciumdioxid. Die kurzen Fasern hatten einen Durchmesser
von etwa 0,05 µm und eine Länge von 2 bis 3 µm, d.h., sie hat
ten einen relativ niedrigen Schlankheitsgrad, der 40 bis 60 be
trug. Fig. 3 ist eine durch Nachzeichnen bzw. Durchpausen ei
nes mit einem Durchstrahlungs-Elektronenmikroskop erzeugten
Bildes einer kurzen Siliciumcarbidfaser nach ihrer Behandlung
mit Flußsäure erhaltene Darstellung der kurzen Siliciumcarbid
faser. Die Figur zeigt, daß sich die aus Siliciumdioxid beste
hende Überzugsschicht gelöst hatte und nur das beta-Silicium
carbid zurückgeblieben war und daß kurze beta-Siliciumcarbid
fasern von hoher Reinheit erzeugt worden waren. Die kugelför
migen Bereiche an den Enden wurden als Silicium (Si) identifi
ziert, so daß angenommen wird, daß die kurzen Siliciumcarbid
fasern durch Kristallwachstum in Übereinstimmung mit dem Dampf-
Flüssigkeits-Feststoff-Mechanismus erzeugt werden.
Durch das vorstehend beschriebene Verfahren
wurden kurze Siliciumcarbidfasern kontinuierlich und
in einem kurzen Zeitraum, d.h., mit einer Reaktionsdauer von 1
min oder weniger, hergestellt,
d. h., dieses Verfahren eignet sich außerordentlich gut
zur Massenfertigung kurzer Siliciumcarbidfasern.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von kurzen Siliciumcarbidfasern,
bei dem
- (a) Pulver aus metallischem Silicium in einer oxidierenden Gas atmosphäre zu Siliciummonoxid in Form von ultrafeinen Teilchen oder Gas oxidiert wird und mittels der dabei auftretenden Wärmeenergie und anschließend
- (b) das Siliciummonoxid in einer reduzierenden Gasatmosphäre, die Kohlenstoff enthält, in Carbid umgewandelt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umwandlung des Siliciummonoxids
in Carbid bei Temperaturen zwischen 1300 und 1800°C durchge
führt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kohlenwasserstoffgas mindestens ein aus Acetylen-, Methan-,
Ethan- und Propangas ausgewähltes Gas ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Oxidationsschritt durchgeführt wird, indem aus dem Pulver aus
metallischem Silicium und einem oxidierenden Gas eine Staubwolke
gebildet wird und durch Zündung eine explosionsartige Ver
brennung des Pulvers aus metallischem Silicium bewirkt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Pulver aus metallischem Silicium eine Teilchengröße von 75 µm
(200 mesh) oder weniger hat.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
reduzierende Gas vorerhitzt wird, bevor das Siliciummonoxid in
Carbid umgewandelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ferner
aus den erhaltenen kurzen Fasern Siliciumdioxid durch Auf
lösen entfernt wird.
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