DE3601865A1 - Befestigungselement fuer die osteosynthese - Google Patents
Befestigungselement fuer die osteosyntheseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Befestigungselement für die Osteosynthese ins
besondere für die Fixation von Knochenfragmenten über eine Abstützplatte,
bestehend aus einer Dübelhülse und einer in die Dübelhülse eingreifenden
Schraube.
Je nach Art der Knochenfraktur werden zur Fixierung der Knochenfragmente
Zugschrauben unmittelbar oder in Verbindung mit Abstützplatten verwendet.
In Abhängigkeit vom Einsatzort werden Kortikalis- oder Spongiosaschrauben
verwendet, die sich in ihrer Gewindeform unterscheiden. Die Spongiosa
schrauben weisen ein sehr ausgeprägtes tiefes Gewinde auf, um in dem sehr
weichen Knochengewebe einen ausreichenden Halt zu erzielen. Nachteilig bei
diesen Schrauben ist allerdings, daß sie nach der Heilung der Fraktur nur
sehr schwer insbesondere aus der Kortikalis ausschraubbar sind. Als wei
terer Nachteil bei der direkten Knochenverschraubung kommt hinzu, daß die
Verbindung der Schraube mit dem Knochen unelastisch ist. Kurzzeitige Über
lastungen des Knochens führen zu Schädigungen der Verbindung, die zu einer
Lockerung, ggf. sogar zu einem Ausbruch der Schrauben führen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Befestigungselement für die
Osteosythese zu schaffen, das hohe Haltewerte ermöglicht, Überlastungen
elastisch auffangen kann und leicht demontierbar ist.
Erfindungsgemäß wird dies durch die Kombination der Merkmale des Anspru
ches 1 erreicht.
Für das Setzen des Befestigungselementes wird in den Knochen eine etwa
dem Kernduchmesser der Dübelhülse entsprechende Bohrung eingebracht.
Mit einem Gewindeschneider wird in den Knochen ein Gewinde geschnitten,
das in der Steigung und dem Gewindeprofil etwa dem Gewinde der Dübel
hülse entspricht. Danach wird die Dübelhülse mit einem in den Innen
sechskant der Dübelhülse eingreifenden Sechskantschlüssel soweit ein
gedreht, bis die Dübelhülse sich im Gewinde festsetzt. Zur Befestigung der
Abstützplatte oder zur direkten Fixierung eines Knochenfragmentes wird die
Schraube in die Dübelhülse eingedreht. Beim Eindrehen schneiden sich die
Gewindespitzen der Schraube bereits im hinteren Teilstück der Innenbohrung
leicht in die Innenwandung der aus einem gewebeverträglichen Kunststoff be
stehenden Dübelhülse ein, ohne jedoch eine Aufweitung zu bewirken. Die Auf
spreizung erfolgt erst im vorderen, engeren Teilstück der geschlitzten Dü
belhülse. Durch die Schraube werden die Gewindegänge in die Spongiosa ein
gedrückt, so daß die Festsetzung der Dübelhülse zum einen durch das Gewin
de und zum anderen durch die Aufspreizung erreicht wird. Über den Schrau
benkopf werden die Knochenfragmente bzw. die Abstützplatte verspannt.
Zur Demontage des Befestigungselementes wird die Schraube aus der Dübel
hülse ausgedreht. Danach kann wiederum mit dem in den Innensechskant der
Dübelhülse eingesteckten Sechskantschlüssel die Dübelhülse aus dem Knochen
ausgedreht werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist auf die gewindefreie
Außenfläche der Dübelhülse ein Metallmantel aufgebracht. Die beispiels
weise aus einem ultrahochmolikularen Polyäthylen bestehende Dübelhülse
ist im Röntgenbild nicht erfaßbar. Um den Sitz der Dübelhülse besser
kontrollieren zu können bzw. um die Dübelhülse aufzufinden, dient der
aus einem Edelstahl bestehende Metallmantel, der entweder in Form ei
ner Hülse oder durch Aufdampfen auf den nichtaufweitenden Teil der Dü
belhülse aufgebracht ist.
Schließlich können in weiterer Ergänzung der Erfindung die Gewindespit
zen sowie die Gewindetäler des Dübelhülsengewindes gerundet sein. Die
Abrundung des Gewindeprofils schont das Knochengewebe beim Eindrehen
der Dübelhülse.
Ein ähnlicher Effekt ergibt sich auch durch die weitere Ausgestaltung,
daß nämlich die Dübelhülse in ein mit einem Gewindeschneider vorgeschnit
tenes Gewinde eindrehbar ist, wobei der Gewindeschneider einen schneiden
den und daran anschließend einen gewindeformenden Abschnitt aufweist.
Besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn in weiterer Ergänzung der
Erfindung der schneidende Abschnitt des Gewindeschneiders ca. 10% unter
dem Profilmaß des Gewindes der Dübelhülse liegt und der gewindeformende
Abschnitt etwa dem Profilmaß entspricht.
Der vorauslaufende schneidene Abschnitt des Gewindeschneiders schneidet
das Gewinde leicht vor, das durch den nachlaufenden gewindeformenden Ab
schnitt bis auf das gewünschte Maß aufgeweitet wird. Durch diese Art der
Gewindeerstellung wird das Gewindeprofil im Knochen im Bereich der Wan
dung verfestigt und zusätzlich geglättet, so daß das Eindrehmoment der
Dübelhülse erheblich geringer ist als bei einem vollständig vorgeschnit
tenen Gewinde. Ferner wird die Zerstörung des Knochengewebes auf ein Mini
mum beschränkt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 das erfindungsgemäße Befestigungselement im Schnitt
Fig. 2 den Gewindeschneider
Fig. 3 das im Knochen verankerte Befestigungselement
Das Befestigungselement besteht aus einer Edelstahlschraube 1 und einer
Dübelhülse 2, die aus einem gewebeverträglichen Kunststoff, beispiels
weise einem ultrahochmolekularen Polyäthylen hergestellt ist. Das hin
tere Teilstück 3 a der Innenbohrung 3 weist einen Durchmesser auf, der
etwas geringer ist als der Gewindeaußendurchmesser der Schraube 1. Da
mit schneiden sich die Gewindespitzen beim Eindrehen der Schraube 1 ge
ringfügig in die Innenwandung der Dübelhülse 2 ein, ohne jedoch eine Auf
weitung in diesem Bereich zu bewirken. Ferner ist dieses Teilstück 3 a der
Innenbohrung 3 mit einem Innensechskant 4 versehen, der zum Ansetzen eines
Sechskantschlüssels dient. Nach diesem Teilstück 3 a verjüngt sich die In
nenbohrung 3 auf einen Durchmesser, der kleiner ist als der Kerndurchmes
ser der Schraube 1. Die Außenfläche der Dübelhülse 2 ist von ihrem vor
deren Ende ausgehend bis ca. zwei Drittel ihrer Länge mit einem Ge
winde 5 versehen, dessen Gewindespitzen und Gewindetäler gerundet sind.
Ebenfalls vom vorderen Ende ausgehend weist die Dübelhülse 2 einen etwa
über die Hälfte ihrer Länge sich erstreckenden Längsschlitz 6 auf, so
daß dieser Bereich beim Eindrehen der Befestigungsschraube 1 aufweitbar
ist. Auf die gewindefreie Außenfläche der Dübelhülse 2 ist ein aus Edel
stahl bestehender Metallmantel 7 aufgebracht, der eine Erfassung der Dü
belhülse im Röntgenbild ermöglicht. Der Metallmantel 7 wird entweder durch
eine aufgeschobene Metallhülse oder durch eine aufgedampfte Metallschicht
erreicht.
Zum Setzen des Befestigungselementes wird zunächst ein etwa dem Kerndurch
messer der Dübelhülse 2 entsprechendes Bohrloch gebohrt. Danach wird mit
dem in Fig. 2 dargestellten Gewindeschneider 9 im Knochengewebe 10 ein Ge
winde 11 erstellt, das dem Gewinde 5 der Dübelhülse 2 entspricht. Um die
Zerstörung des Knochengewebes so gering wie möglich zu halten, weist der
Gewindeschneider 9 einen schneidenden 12 und daran anschließend einen ge
windeformenden Abschnitt 13 auf. Das Profilmaß des letzten Gewindeganges
des schneidenden Abschnittes 12 liegt 10% unter dem Profilmaß des Gewin
des 5 der Dübelhülse 2, während der gewindeformdende Abschnitt 13 etwa die
sem Profilmaß entspricht. Dadurch wird eine Verdichtung und Glättung der
Wandung beim Schneiden des Gewindes erreicht.
In diese Gewindebohrung 8 wird gemäß der Darstellung nach Fig. 3 die Dü
belhülse 2 unter Verwendung eines Sechskantschlüssels eingedreht. Nach dem
Aufsetzen der Abstützplatte 14 wird die Schraube 1 durch die Bohrung der
Abstützplatte 14 hindurch in die Innenbohrung 3 der Dübelhülse 2 einge
dreht. Im Bereich der sich verengenden Innenbohrung und Längsschlitzung
6 erfolgt eine Aufweitung der Dübelhülse 2, die zu der Verankerung in
der Spongiosa führt. Mit dem Kopf 15 der Schraube 1 wird die Abstütz
platte 14 gegen den Knochen verspannt.
Nach Heilung der Fraktur werden die Abstützplatte 14 und die Befestigungs
elemente wieder entfernt. Zu diesem Zweck werden die Schrauben 1 wieder
herausgedreht, so daß die Abstützplatte 14 abgenommen werden kann. Danach
wird wiederum mit einem Sechskantschlüssel die Dübelhülse 2 aus der Ge
windebohrung im Knochen ausgedreht.
Claims (5)
1. Befestigungselement für die Osteosynthese insbesondere für die Fixa
tion von Knochenfragmenten über eine Abstützplatte, bestehend aus ein
ner Dübelhülse und einer in die Dübelhülse eingreifenden Schraube,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
- - Daß die Dübelhülse aus einem zähelastischen, gewebeverträglichen Kunstsoff besteht,
- - daß die Außenfläche der Dübelhülse von ihrem vorderen Ende ausge hend bis über ca. zwei Drittel ihrer Länge mit einem Gewinde ver sehen ist,
- - daß die Dübelhülse einen ebenfalls vom vorderen Ende ausgehenden, über einen Teil ihrer Länge sich erstreckenden Längsschlitz auf weist,
- - daß das hintere Teil der Innenbohrung der Dübelhülse im Durchmesser geringfügig kleiner als der Gewindeaußendurchmesser der Schraube, und der Durchmesser des vorderen Teilstückes der Innenbohrung kleiner als der Kerndurchmesser der Schraube ist,
- - und daß das hintere Ende der Dübelhülse mit einem Innensechskant versehen ist.
2. Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf
die gewindefreie Außenfläche der Dübelhülse ein Metallmantel aufge
bracht ist.
3. Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gewindespitzen sowie die Gewindetäler des Dübelhülsengewindes gerundet
sind.
4. Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dübelhülse in ein mit einem Gewindeschneider vorgeschnittenes Gewinde
eindrehbar ist, wobei der Gewindeschneider einen schneidenden und da
ran anschließend einen gewindeformenden Abschnitt aufweist.
5. Befestigungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
schneidende Abschnitt des Gewindeschneiders ca. 10% unter dem Pro
filmaß des Gewindes des Dübelhülse liegt und der gewindeformende Ab
schnitt etwa dem Profilmaß entspricht.
Priority Applications (1)
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