DE3600114A1 - Verfahren zur strukturierung von oberflaechen duroplastischer formteile - Google Patents
Verfahren zur strukturierung von oberflaechen duroplastischer formteileInfo
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- B29C43/02—Compression moulding, i.e. applying external pressure to flow the moulding material; Apparatus therefor of articles of definite length, i.e. discrete articles
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- B29K2995/00—Properties of moulding materials, reinforcements, fillers, preformed parts or moulds
- B29K2995/0018—Properties of moulding materials, reinforcements, fillers, preformed parts or moulds having particular optical properties, e.g. fluorescent or phosphorescent
- B29K2995/0024—Matt surface
Landscapes
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Casting Or Compression Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Strukturierung von Oberflächen duroplastischer
Formteile nach der eigentlichen Formgebung.
Bei der Herstellung von Preßteilen aus duroplastischen
Formen wäre es sinnvoll, die Strukturierung der
Oberfläche der Formteile verändern zu können, ohne daß
die Formen selbst gewechselt werden müssen. So sollen
beispielsweise neben Formteilen mit glänzender
Oberfläche auch solche mit mattem Aussehen gefertigt
werden. Weiterhin ist es wünschenswert, bei
Kleinserien, die auf Kundenwunsch mit Schriftzügen,
Bildreliefs usw. versehen werden sollen, die
vorhandenen Formen weiter benutzen zu können.
Bei der Herstellung von Gießformen z.B. für den
Glockenguß ist bekannt, das Modell mit zusätzlichen
Schrift- oder Bildreliefs beispielsweise aus Wachs zu
versehen, um die Oberfläche des Gußstückes individuell
nach den jeweiligen Kundenwünschen zu gestalten.
Bei der Herstellung thermoplastischer Formteile ist
die Strukturierung der Oberfläche auch nach der
eigentlichen Formgebung relativ einfach. Wird
beispielsweise bei einer Folie eine besondere
Oberflächenstruktur wie etwa eine Holzmaserung
gewünscht, so wird die Folie neuerlich erwärmt und
durch einen Prägekalander geführt. Durch das Erwärmen
läßt sich das thermoplastische Formteil soweit
plastifizieren, daß seine gesamte Oberfläche oder
Teile davon beliebig strukturiert werden können.
Bei Duroplasten ist eine Plastifizierung nach der
Aushärtung nicht mehr möglich. Daher werden die
Oberflächen duroplastischer Formteile nach der
Formgebung durch Lackierung etwa mit
Narbeneffektlacken oder Aufkaschieren von Folien und
anderen Beschichtungsstoffen strukturiert. Auch eine
mechanische Bearbeitung ist möglich. Hierdurch wird
zwar eine individuelle Gestaltung der Oberfläche
erreicht, die Verfahren sind jedoch sehr aufwendig.
Außerdem sind die so veränderten Oberflächen oft nicht
dauerhaft.
Es bestand daher die Aufgabe, ein einfaches Verfahren
zur dauerhaften Strukturierung von Oberflächen
duroplastischer Formteile zu entwickeln.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das noch heiße
Formteil nach der Formgebung durch Heißverpressen in
einer Formhälfte verbleibt, in die andere Formhälfte
die gewünschte Schablone aus druckfestem und
wärmebeständigem Material eingelegt und die Presse
erneut geschlossen wird, und anschließend das Formteil
in üblicher Weise entformt und nachgearbeitet wird.
Die Schablonen können aus Metall, Papier, Pappe und
ähnlichen Materialien hergestellt sein. Für eine matte
Oberflächenstruktur wird insbesondere eine Schablone
aus Sandpapier verwendet.
Oberraschenderweise hat sich gezeigt, daß Formteile,
die im normalen Zyklus mit üblichen, von der
Wandstärke abhängigen Härtezeiten gepreßt worden sind,
unmittelbar nach der Formgebung im heißen Zustand noch
eine ausreichende Restplastizität besitzen, um die
Oberflächen zu strukturieren. Hierzu ist ein
zusätzlicher Prägezyklus mit eingelegter Schablone von
etwa 20 bis 60 s bei Drücken zwischen 200 und 350 bar
im Temperaturbereich von 135 bis 180°C je nach
verwendetem Duroplastmaterial erforderlich. Wegen der
hohen Zähigkeit werden die Schablonen nicht wie bei
thermoplastischen Formteilen scharfkantig, sondern
etwas unschärfer mit Obergangsradien abgebildet. Dies
ist jedoch nicht als Nachteil anzusehen, sondern im
Gegenteil erwünscht, weil dadurch die Reinigung der
Formteile wie beispielsweise solche für den
Sanitärbereich erleichtert wird.
Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Beispiele
näher erläutert:
Eine pulverförmige duroplastische Harnstoff-Formmasse
wird in dem Formunterteil einer auf 140°C beheizten
Formpresse verteilt, um einen WC-Sitz herzustellen.
Die Presse wird geschlossen und der WC-Sitz über eine
Zeit von 200 s bei einem Druck von 350 bar gepreßt.
Danach wird die Form geöffnet, wobei der WC-Sitz mit
seiner Unterseite im Oberteil der Form gehalten wird.
Das Formunterteil wird mit Preßluft ausgeblasen und
eine konturgerechte Schablone aus Sandpapier (Körnung
150) in das saubere Formteil eingelegt. Dieser Vorgang
dauert etwa 10 s. Danach wird die Form erneut
geschlossen und die Oberflächenstruktur unter einem
Druck von 350 bar in die Oberfläche der oberen Seite
des WC-Sitzes über eine Zeit von 30 s eingepreßt.
Danach wird die Form abermals geöffnet und der fertige
WC-Sitz entnommen. Die obere Fläche des Sitzes hat
eine matte Struktur, die der auf dem Markt
befindlichen Sanitärkeramik entspricht. Anschließend
wird der WC-Sitz noch in üblicher Weise entgratet.
Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird ein WC-Sitzdeckel
aus einer duroplastischen Formmasse hergestellt. Nach
dem Öffnen der Formpresse wird in das Formenunterteil
das aus 0,8 mm starkem Kupferblech ausgestanzte
Firmenemblem des Kunden eingelegt und die Form erneut
geschlossen. Bei einem Druck von 200 bar wird das
Emblem über 60 s in die Oberfläche des Deckels
eingeprägt. Die Form wird erneut geöffnet, der Deckel
entnommen und in üblicher Weise nachgearbeitet.
Claims (4)
1. Verfahren zur Strukturierung von Oberflächen
duroplastischer Formteile, dadurch
gekennzeichnet, daß das noch heiße Formteil nach
der Formgebung durch Heißverpressen in einer
Formhälfte verbleibt, in die andere Formhälfte
die gewünschte Schablone aus druckfestem und
wärmebeständigem Material eingelegt und die
Presse erneut geschlossen wird, und anschließend
das Formteil in üblicher Weise entformt und
nachgearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung einer matten Oberfläche eine
Schablone aus Sandpapier verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schablone aus einem gestanzten
Kupferblech besteht.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Prägen der Oberfläche bei
Drücken zwischen 200 und 350 bar in einem
Temperaturbereich von 135 bis 180°C in einer
Zeit von 20 bis 60 s stattfindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863600114 DE3600114A1 (de) | 1986-01-04 | 1986-01-04 | Verfahren zur strukturierung von oberflaechen duroplastischer formteile |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863600114 DE3600114A1 (de) | 1986-01-04 | 1986-01-04 | Verfahren zur strukturierung von oberflaechen duroplastischer formteile |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3600114A1 true DE3600114A1 (de) | 1987-07-09 |
DE3600114C2 DE3600114C2 (de) | 1989-04-20 |
Family
ID=6291415
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863600114 Granted DE3600114A1 (de) | 1986-01-04 | 1986-01-04 | Verfahren zur strukturierung von oberflaechen duroplastischer formteile |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3600114A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3041794A1 (de) * | 1980-11-06 | 1982-05-13 | Dynamit Nobel Ag, 5210 Troisdorf | Verfahren zum herstellen von dessinierten formkoerpern aus einer haertbaren masse auf basis duroplastischer kunststoffe |
-
1986
- 1986-01-04 DE DE19863600114 patent/DE3600114A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3041794A1 (de) * | 1980-11-06 | 1982-05-13 | Dynamit Nobel Ag, 5210 Troisdorf | Verfahren zum herstellen von dessinierten formkoerpern aus einer haertbaren masse auf basis duroplastischer kunststoffe |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3600114C2 (de) | 1989-04-20 |
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Legal Events
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