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Kunststoffmatrize zum Prägen von Druckformen
Zum Prägen von Druckformen, insbesondere aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk oder aus Kunststoffen, verwendet man vielfach
Kunstharzmatrizen, in den meisten Fällen solche aus härtbaren Kunststoffen, die ihrerseits nach einem Originalklischee, z. B. nach einer Ätzung oder einem Schriftsatz hergestellt werden. Zur
Prägung der Druckform wird die Matrize in der bisher üblichen Art in einen geeigneten
Metallrahmen gelegt, worauf das Rohmaterial, z. B. natürlicher oder synthetischer Kautschuk, sei es in Platten-oder Pulverform, auf die Matrize aufgelegt wird. Die Prägung wird sodann, je nach der Beschaffenheit des verwendeten Roh- materials, bei höherer Temperatur bzw., wenn es sich um kalt verformbaren Stoff handelt, bei Normaltemperatur vorgenommen.
Um das
Rohmaterial der Klischees an einem seitlichen
Ablaufen zu hindern, umgrenzt man die Matrizen allseitig mit einem eisernen Rahmen. Dies bedarf jedoch zeitberaubender Vorbereitung- arbeiten, weil die Rahmen erst gesondert vor- gewärmt werden müssen, wodurch wesentliche
Zeitverluste entstehen.
Die Erfindung weist nun gegenüber der bekannten Prägeeinrichtung den Fortschritt auf, dass durch Ausbildung eines wulstartigen Rahmens nahe dem Matrizenrande auf die Verwendung eines gesonderten metallischen Rahmens verzichtet werden kann, weil der mitgeprägte Wulst- rahmen alle Funktionen des metallischen Rahmens, wie die Begrenzung des Prägehubes und die
Austriebsbegrenzung für die plastische Klischee- masse, übernimmt.
Wesentlich ist, dass der Wulst- rahmen nicht mit den Rändern der Matrize abschliesst, sondern etwas nach innen gerückt ist, so dass der freie Rand der Matrize eine genügende Auflage und Stütze für den Wulst- rahmen bildet und dieser dem Druck der Prägepresse gewachsen ist.
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gegenüber dem Matrizenrand bzw. durch dessen
Aufbördelung gleichfalls giessformartig gestaltet sind, docn hat dieser aufgebördelte Rand weder den Zweck der Begrenzung des Prägehubes noch der Austriebsbegrenzung und kann auch diese Aufgaben nicht erfüllen, weil er nicht genügend versteift ist und sich daher beim Aufsetzen der Druckplatte zurückbiegen, somit auch keine einwandfreie Abschliessung des Prägeraumes gewährleisten würde. Daher sind solche Matrizen auch nur in Verbindung mit einem Metallrahmen zum Prägen geeignet.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäss ausgebildet 2n Matrize dargestellt. Fig. 1 zeigt im Schnitt die Schichtenanordnung der Matrize vor dem Verpressen und Fig. 2 die fertige Matrize nach dem Verpressen. Fig. 3 veranschaulicht den Schnitt einer Matrize mit nachträglich aufgepresstem Wulstrahmcn und Fig. 4 zeigt das Schaubild einer Matrize, die mit Austriebskanälen für den Überschuss des zu verpressenden Materials versehen ist.
Nach Fig. 1 wird der abzuprägende Schriftsatz 1 mit den zur Ausbildung des Wulstrahmens erforderlichen Stegen 2 in dem Metallrahmen 3 verspannt. Auf den Schriftsatz wird die Material- schicht 4 gelegt und durch Eindrücken über den Stegen 2 der Rand durch Rillenbildung markiert, wo sich der Wulstrahmen bilden soll.
Auf diese vormarkierte in sich geschlossene
Rille wird nun die als Schnur vorbereitete
Einlage 5 gelegt und hierauf die weiteren Einzel- blätter 6, 7 und 8 des Matrizenmaterials aufgelegt.
Wird die Presse durch die Pressplatten 9 und 10 geschlossen, bildet sich, wie aus Fig. 2 ersichtlich, gleichzeitig mit der Prägung der Matrize der in sich geschlossene Wulsf ahmen 77.
Der geschilderte Vorgang ist bei Kunststoff- matrizen, die nicht aus einzelnen Schichten, sondern aus einer einzigen Platte oder Masse oder aus pulverförmigem Material verprägt werden. naturgemäss nicht anwendbar. In diesen
Fällen muss der Wulstrahmen auf der fertig geprägten Matrize durch einen nachträglichen
Arbeitsgang hergestellt werden. Zu diesem Zweck wird ein aus bandartigen Faserstoffschichten geformter, aber noch nicht gehärteter Strang dem Matrizenrand entsprechend gebogen, so dass er einen in sich geschlossenen Rahmen bildet,
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der auf die fertige Matrize aufgelegt, in eine Presse gebracht und in wenigen Minuten durchgehärtet und gleichzeitig unlösbar mit der Matrize verbunden wird. In Fig. 3 ist eine Matrize mit dem nach diesem Vorgang hergestellten Wulstrahmen 12 dargestellt.
Die Prägung von Druckformen mit den erfindungsgemäss erzeugten Matrizen vollzieht sich überaus einfach. In den vom Wulstrahmen 11 bzw. 12 begrenzten Innenraum wird das Klischeematerial, sei es in Platten-, Pulver-oder sonstiger Form, eingelegt und sodann dem Prägedruck und gegebenenfalls der erforderlichen Erwärmung ausgesetzt, wobei der Wulstrahmen 11 bzw. 12 die Funktion des sonst verwendeten Metallrahmens übernimmt. Die Höhe des Wulstrahmens ergibt dabei die Stärke des fertigen Klischees.
Für das Prägen von Druckformen aus Werkstoffen, bei denen sich überschüssiges Material ergeben kann, z. B. bei Gummiklischees, werden M@crizen verwendet, in deren fertig geprägten Wulstrahmen Austriebskanäle 13 eingearbeitet sind, wie sie beispielsweise in Fig. 4 veranschaulicht werden.