DE3539698A1 - Verfahren zur informationsuebertragung ueber funk - Google Patents
Verfahren zur informationsuebertragung ueber funkInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Informa
tionsübertragung für ortsfeste und bewegliche Teilnehmer
stationen im Großraum eines Funknetzes, das aus mehreren
Funkkonzentratoren in einer gegenseitigen räumlichen An
ordnung nach Art eines Zellularsystems mit sich über
lappenden Funkbereichen besteht, und das einen Frequenzver
teilungsplan für die Funkkonzentratoren aufweist, der
Gleichkanalstörungen im jeweiligen Funkbereich einschließ
lich einer erweiterten Randzone weitgehend ausschließt.
Ein solches Verfahren ist beispielsweise durch die
DE 26 59 569 C 2 bekannt.
Ferner sind Zellularfunksysteme (Mobilfunksysteme) ver
schiedener Ausführungsform bekannt, die z.B. in folgenden
Literaturstellen beschrieben sind: Bell System Techn. Jour
nal 58 (1979), Heft 1; Pernice, F.: Das Funkfernsprechnetz C
der Deutschen Bundespost, Frequenz 36 (1982) 4,5, S. 90-99;
Grauel, C. et al: MATS-E-Ein Mobiles Automatisches Tele
fonsystem hoher Teilnehmerkapazität, TEKADE Techn. Mit
teilungen 1983, S. 50-56; Böhm, Schaller, Kp.: Digitales
Mobilfunksystem für jedermann, Funkschau (1985) 1, S.47-50.
Um eine möglichst kleine Clusterzahl zu erzielen, sind
Gleichkanal- und Nachbarkanalstörungen zu minimieren. Da
zu ist es u.a. notwendig, daß das Teilnehmergerät und das
Funknetz automatisch für die Zuordnung des Teilnehmers zur
jeweils empfangstechnisch günstigsten ortsfesten Funkstelle
sorgen. Falls veränderte Empfangsbedingungen dies erfordern,
wird die Neuzuordnung zu einer anderen Funkstelle auch
während des Telefonats vorgenommen, indem - für den Teil
nehmer kaum hörbar - die Verbindung von der alten Funkstelle
zur neuen umgelegt wird. Dabei ist besonderes Augenmerk
darauf zu richten, daß bei einer Mobilstation, die die
Zellengrenze überschreitet, eine gegebenenfalls bestehende
Verbindung zum richtigen Zeitpunkt weitergereicht wird. Zu
diesem Zweck wird beispielsweise bei einem der bekannten
Systeme eine Entfernungsbestimmung per Laufzeitmessung an
gewendet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren an
zugeben, durch das bei gleicher Kanalzahl eine höhere Teil
nehmerdichte oder eine gleiche Teilnehmerdichte mit geringe
rem technischen Aufwand als bei bekannten Verfahren möglich
ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in der Weise gelöst,
daß die Funkbereiche als Kleinstzonen ausgebildet sind, von
denen eine Kernzone und diese mehrfach ringförmig um
schließende Zellen (Clusterzahl 19, 37 oder 61) einen Be
reich ohne Kanalwiederholung bilden, und daß für die Weiter
reichfunktion zur Weiterleitung eines beweglichen Teil
nehmers von einem Funkbereich zu einem benachbarten Funk
bereich ein eigener, netzeinheitlicher Signalisierkanal
vorgesehen ist, der in jedem Funkkonzentrator einen eigenen
Empfänger oder Sender-Empfänger hat.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Er
findungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen angegeben.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der Figur ist ein Ausschnitt der Netzstruktur eines
Funknetzes dargestellt, bei dem die stärker umrandeten
Teile jeweils einen Bereich ohne Kanalwiederholung bilden.
Dabei sind innerhalb einer Kernzone 1 diese mehrfach ring
förmig umschließende Zellen angeordnet, so daß hierbei
insgesamt eine Clusterzahl von 19, 37 oder, wie in der
Figur dargestellt, 61 entsteht. Für die Weiterreichfunktion
mobiler Funkteilnehmer von einem Funkbereich in einen
benachbarten wird ein eigener netzeinheitlicher Signali
sierkanal mit dem Zugriffsverfahren slotted ALOHA (vgl.
Tobagi, F.A.: Multiaccess protocols in packet communica
tion systems. IEEE Trans. Commun., Vol. COM-28, April 1980,
S. 468-488) verwendet, der auf einfache Weise ein schnelles
und häufiges Weiterreichen zuläßt. Damit wird die Aufteilung des Ver
sorgungsgebietes in sehr kleine Zellen gestattet und - trotz einer hohen
Clusterzahl - eine sehr gute räumliche Widerverwenbarkeit der Kanäle
ermöglicht.
Die in der Figur schraffiert eingezeichneten Zellen be
zeichnen den Belegungsbereich des netzeinheitlichen Sig
nalisierkanals für eine Weiterreichanforderung aus Zelle A.
Wählt man in Gebieten mit hoher Verkehrsdichte einen Zellen
radius sehr viel kleiner als 3 Kilometer, so erhält man
ein vom Aufwand her günstiges Konzept mit sehr hoher Teil
nehmerdichte und gutem Service auch dann, wenn man die
Forderung nach maximaler Kanalausnutzung fallen läßt. Man
erhält in der Bundesrepublik eine für Ortschaften flächen
deckende Versorgung, wenn beispielsweise an allen hundert
tausend Telefonzellenstandorten eine 6 m hohe Antenne auf
gebaut wird, gerade hoch genug, um nicht von bis zu 4 m
hohen Fahrzeugen abgeschattet zu werden. Die Kleinstzonen
haben dann einen Radius von beispielsweise 150 bis 1200 m.
Verzichtet man bei so kleinen Zellen auf die Entfernungs
bestimmung per Laufzeitmessung wegen der dabei möglichen
Probleme, so bedeutet das einerseits einen geringen Auf
wand, andererseits jedoch auch, daß in einem Cluster
von 61 Zellen kein Kanal wiederholt werden darf. Wegen der
großen Anzahl müssen die ortsfesten Funkstellen (Funkkon
zentratoren) einen möglichst einfachen Aufbau haben. Dies
wird insbesondere dadurch erreicht, daß Steuerungs- und
Vermittlungsfunktionen soweit wie möglich in der Über
leiteinrichtung durchgeführt werden.
Das Weiterreichen an eine andere Zelle geschieht in fol
gender Weise: Wenn die Funkverbindung abzureißen droht,
sendet das Funktelefon auf dem netzeinheitlichen Signali
sierungskanal eine Weiterreichanforderung aus. Die orts
festen Empfänger für den netzeinheitlichen Signalisierungs
kanal haben die Funktion von Meßempfängern, die die Weiter
reichanforderung mit einer Angabe zur Empfangsfeldstärke
versehen und zur Überleiteinrichtung übermitteln. Die Über
leiteinrichtung bestimmt daraus die ortsfeste Funkstelle
mit den besten Empfangsbedingungen und teilt dem Funktele
fon über die verbindungsbegleitende Signalisierung im
Sprechkanal mit einer Kanalbelegungsaufforderung mit,
welcher Sprechkanal belegt werden soll. Damit mit hoher
Wahrscheinlichkeit ein Sprechkanal frei ist, darf bei Hoch
last die Blockierungswahrscheinlichkeit einen bestimmten
Wert, beispielsweise 1% nicht überschreiten. Es ist auch
dann ein Weiterreichen möglich, wenn die Funkverbindung ab
reißt, bevor das Funktelefon die Kanalbelegungsaufforderung
über den Sprechkanal vollständig empfangen hat. In diesem
Fall sendet die ortsfeste Funkstelle mit den besten Empfangs
bedingungen die Kanalbelegungsaufforderung über den netz
einheitlichen Signalisierungskanal aus.
Die ortsfesten Funkstellen werden jeweils mit mehreren
(beispielsweise 3 bis 8) Sprechkanalpaaren, einem nicht
netzeinheitlichen Signalisierungskanalpaar für An- und
Abmeldungen, Verbindungsaufbau und Standorterfassung sowie
dem netzeinheitlichen Signalisierungskanalpaar zum Weiter
reichen von Verbindungen ausgerüstet. Die Signalisierungs
kanäle unterliegen, wie bereits vorstehend ausgeführt,
einer netzweit synchronisierten Zeitschlitzorganisation.
Für die Kleinstzonen werden dann im Beispiel 9 × 61 = 549
Kanalpaare und ein netzeinheitliches Kanalpaar benötigt.
Von beispielsweise 960 Kanalpaaren im 900 MHz-Bereich die
nen dann die restlichen Kanalpaare der Versorgung dünn
besiedelter Gebiete von Richtfunktürmen oder hohen Gebäu
den aus.
Die Standorterfassung erfolgt in der Weise, daß eine
Mobilstation, die ihren Rufbereich verläßt, sich im neuen
Rufbereich anmeldet. Die Größe des Rufbereichradius wird
dabei so dimensioniert, daß der Aufwand für das Aussenden
der Rufe etwa so hoch ist, wie der Aufwand für die Stand
orterfassung. Ein Rufbereich umfaßt damit im allgemeinen
mehrere Zellen.
Kommende Rufe empfängt das Teilnehmergerät im Bereit
schaftszustand auf einem der nicht netzeinheitlichen Sig
nalisierkanäle. Die ortsfesten Sender für die nicht netz
einheitlichen Signalisierungskanäle befinden sich ununter
brochen im Sendebetrieb. Die Überleiteinrichtungen signali
sieren auf den nicht netzeinheitlichen Signalisierkanälen
beispielsweise alle 1000 ms abwechselnd, daß im folgenden
nur Rufe an Teilnehmer mit gerader Rufnummer (Teilnehmer
kennung) bzw. ungerader Rufnummer (Teilnehmerkennung) aus
gestrahlt werden. Durch dieses Verfahren bekommt jeweils
die andere Teilnehmergerätegruppe Gelegenheit, durch Um
stimmen des Empfängers auf andere nicht netzeinheitliche
Signalisierkanäle die Empfangsqualität zu beispielsweise
drei ortsfesten Nachbarfunkstellen zu messen. Jedes Teil
nehmergerät kann sich so innerhalb von wenigen Sekunden
laufend ein Bild davon machen, wo es sich ungefähr in der
61-er-Struktur befindet und welcher nicht netzeinheitliche
Signalisierungskanal abzuhören ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Weiterreichverfahren werden er
höhte Anforderungen an den Vermittlungsprozessor gestellt.
Die Anzahl der pro Stunde in einem Vermittlungsbereich auf
tretenden Weiterreichvorgänge ist dabei umgekehrt proportio
nal zum Zellradius. Dies führt bei Kleinstzonen dazu, ent
weder bei gleicher Prozessorleistung kleinere Vermittlungs
bereiche zu bilden oder bei gleichgroßen Vermittlungsbe
reichen leistungsstärkere Vermittlungsprozessoren einzu
setzen.
Wegen des einfachen Aufbaus der ortsfesten Funkstellen
sind insbesondere bei geringer Teilnehmerdichte die Auf
wendungen für die Infrastruktur sehr niedrig. Dies ermög
licht eine schnelle Überwindung der Einführungsphase und
eine kostengünstige Versorgung dünn besiedelter Gebiete.
In beiden Fällen ist eine kostengünstige Versorgung nur
von Richtfunktürmen und hohen Gebäuden aus möglich. Um
billige Teilnehmergeräte zu erhalten, ist hierbei diesel
be Funkorganisation wie bei den Kleinstzonen zu verwenden.
Allerdings ist bei den großen Funkzonen keine 61-er-Struk
tur erforderlich. Die Kanäle können viel häufiger wieder
holt werden, weil bei großen Funkzonen die Wahrscheinlich
keit geringer ist, daß ein Teilnehmer während des Gesprächs
weit in die Nachbarfunkzonen hineinfährt, ohne daß durch
Absinken der Übertragungsqualität die Verbindung weiter
gereicht wird.
Claims (11)
1. Verfahren zur Informationsübertragung für ortsfeste
und bewegliche Teilnehmerstationen im Großraum eines
Funknetzes, das aus mehreren Funkkonzentratoren in einer
gegenseitigen räumlichen Anordnung nach Art eines Zellu
larsystems mit sich überlappenden Funkbereichen besteht,
und das einen Frequenzverteilungsplan für die Funkkonzen
tratoren aufweist, der Gleichkanalstörungen im jeweili
gen Funkbereich einschließlich einer erweiterten Randzone
weitgehend ausschließt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Funkbereiche als Kleinstzonen ausgebildet sind,
von denen eine Kernzone und diese mehrfach ringförmig
umschließende Zellen (Clusterzahl 19, 37 oder 61) einen
Bereich ohne Kanalwiederholung bilden, und daß für die
Weiterreichfunktion zur Weiterleitung eines beweglichen
Teilnehmers von einem Funkbereich zu einem benachbarten
Funkbereich ein eigener, netzeinheitlicher Signalisier
kanal vorgesehen ist, der in jedem Funkkonzentrator einen
eigenen Empfänger oder Sender-Empfänger hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den netzeinheitlichen Signalisierkanal eine netz
weit synchronisierte Zeitschlitzorganisation vorgesehen
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein netzeinheitlicher Signalisierkanal mit dem Zu
griffsverfahren slotted ALOHA verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zellenradius der Kleinstzonen in Gebieten hoher
Verkehrsdichte wesentlich kleiner als 3 km ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Weiterreichfunktion in der Weise verläuft, daß im
Bedarfsfall das Funktelefon auf dem netzeinheitlichen
Signalisierungskanal eine Weiterreichanforderung aussendet,
die von den ortsfesten Empfängern für den netzeinheitlichen
Signalisierungskanal, versehen mit einer Angabe zur
Empfangsfeldstärke, zu einer Überleiteinrichtung übermittelt
wird, die daraus die ortsfeste Funkstelle (Funkkonzentra
tor) mit den besten Empfangsbedingungen bestimmt und dem
Funktelefon über die verbindungsbegleitende Signali
sierung im Sprechkanal mit einer Kanalbelegungsaufforde
rung die vorzunehmende Sprechkanalbelegung mitteilt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Abreißen der Funkverbindung, bevor das Funktelefon
die Kanalbelegungsaufforderung über den Sprechkanal voll
ständig empfangen hat, die ortsfeste Funkstelle mit den
besten Empfangsbedingungen die Kanalbelegungsaufforderung
über den netzeinheitlichen Signalisierkanal aussendet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ortsfesten Funkstellen zusätzlich zum netzeinheit
lichen Signalisierungskanalpaar zum Weiterreichen von Ver
bindungen mit jeweils mehreren Sprechkanalpaaren und einem
nicht netzeinheitlichen Signalisierungskanalpaar für An-
und Abmeldungen, Verbindungsaufbau und Standorterfassung
ausgerüstet sind.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Standorterfassung in der Weise erfolgt, daß eine
Mobilstation bei Verlassen ihres Rufbereichs sich im
neuen Rufbereich anmeldet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß kommende Rufe vom Teilnehmergerät im Bereitschafts
zustand auf einem der nicht netzeinheitlichen Signalisier
kanäle empfangen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die ortsfesten Sender für die nicht netzeinheit
lichen Signalisierkanäle ständig im Sendebetrieb befinden
und das Teilnehmergerät sich auf andere nicht netzeinheit
liche Signalisierkanäle umstimmt und daraus ermittelt,
wo es sich in der Clusterstruktur befindet und welcher
Signalisierkanal abzuhören ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überleiteinrichtungen auf den nicht netzeinheit
lichen Signalisierkanälen in regelmäßigen Zeitabständen
signalisieren, daß im folgenden nur Rufe an Teilnehmer
mit gerader Rufnummer (Teilnehmerkennung) bzw. ungerader
Rufnummer ausgestrahlt werden.
Priority Applications (1)
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DE19853539698 DE3539698C2 (de) | 1985-11-08 | 1985-11-08 | Funksystem zur Informationsübertragung für ortsfeste und bewegliche Teilnehmerstationen |
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