DE3528049A1 - Verfahren zum gleichmaessigen faerben von mischungen aus baumwolle mit modalfasern - Google Patents
Verfahren zum gleichmaessigen faerben von mischungen aus baumwolle mit modalfasernInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
gleichmäßigen Färben von Mischungen aus Baumwolle mit
Modalfasern nach einem Ausziehverfahren mit Reaktivfarbstoffen.
Das Färben von Baumwolle mit Reaktivfarbstoffen nach dem
Ausziehverfahren ist hinlänglich bekannt.
In neuerer Zeit sind Regeneratzellulosefasern auf dem Markt
erschienen, die sich in ihren Eigenschaften wesentlich von
den bisher üblichen Viskoseregeneratfasern unterscheiden
und die sich speziell für den Einsatz in Fasermischungen
eignen.
Diese Regeneratfasern werden als Modalfasern oder speziell
als HWM-Faser (high wet module fibre) bezeichnet. Im weiteren
ist unter Modalfaser dieser Fasertyp verstanden.
Die Modalfasern weisen höhere Bruchkraft und im nassen
Zustand einen hohen Modul und geringen Quellwert auf.
Färberisch verhalten sie sich ebenfalls von den bisherigen
Regeneratfasern verschieden.
In Chemiefasern/Textilindustrie 34/86 (November 1984) Seiten 829 ff
wird festgestellt, daß Modalfasern in der Regel
von Reaktivfarbstoffen deutlich stärker angefärbt werden
als Baumwolle, so daß also die Affinität beider Faserarten
sehr verschieden ist.
Es hat sich nun gezeigt, daß eine Mischung aus Baumwolle/
Modalfaser 50:50 ein Optimum bezüglich Haltbarkeit, Pflegeleichtheit
und Tragekomfort darstellt. Gewebe aus derartigen
Mischungen werden meist mercerisiert und in diesem Zustand
gefärbt.
Leider bereitet nun das Färben dieser Mischungen aufgrund
der gegebenen färberischen Unterschiede von Baumwolle und
Modalfasern Schwierigkeiten hinsichtlich des Ton-in-Ton-
Ausfalls der Farbtöne auf den einzelnen Fasern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Verfahren zum
Färben von Mischungen aus Baumwolle/Modalfasern mit Reaktivfarbstoffen
zu entwickeln, das es erlaubt, beide Fasern
farbtongleich und farbtiefengleich zu färben.
Die Erfindung besteht in einem Verfahren zum gleichmäßigen
Färben einer Mischung aus Baumwolle und HWM-Modalfasern mit
einem Reaktivfarbstoff oder mehreren nach dem Ausziehverfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß man mit einem Reaktivfarbstoff
oder mehreren mit jeweils mehr als einer Reaktivgruppe
und mit einem Ausziehwert von über 50% färbt.
Für das Färben der Baumwolle/HWM-Fasermischung kommen beispielsweise
alkalisch fixierende Reaktivfarbstoffe mit mehr
als einer Gruppe aus der Reihe der chlor- und/oder fluorsubstituierten
Triazin-, Chinoxalin-, Pyrimidin-, Phthalazin-,
Pyridazin- oder Pyridazon-Reaktivgruppen oder aus der
Reihe der Reaktivgruppen des Vinylsulfon-Typs, einschließlich
der Gruppen, die Vorstufen der reaktiven Vinylsulfongruppe
bedeuten, wie die β-Sulfatoethylsulfon-, β-Chlorethyl-
sulfon, β-Thiosulfatoethylsulfon-, die β-Phosphatoethylsulfongruppe
oder dergleichen, in Frage.
Geeignete Farbstoffgrundkörper der Reaktivfarbstoffe sind
beispielsweise wasserlösliche Azo-, Disazo-, Formazan-,
Anthrachinon-, Dioxazin- oder Phthalocyaninfarbstoffe. Bevorzugt
werden wasserlösliche Azo- und Disazoreaktivfarbstoffe
verwendet.
Von besonderem Interesse ist das erfindungsgemäße Verfahren
unter Verwendung eines Reaktivfarbstoffs mit einer bireaktiven
Gruppe der Formel I
in der
X ein Fluor- oder Chloratom,
R ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen,
A eine gegebenenfalls mit einer oder mehreren C1-C4-Alkyl-, C1-C4-Alkoxy-, Halogen-, wie Fluor, Chlor oder Brom, Nitro-, Hydroxy-, Carboxy- oder Sulfogruppen substituierte Phenylen-, Naphthylen- oder Aminodiphenylen-Gruppe und Y eine Gruppe der Formel -CH = CH2, -CH2CH2Cl, -CH2CH2OSO3M, -CH2CH2SSO3M oder -CH2CH2OPO3M2, wobei M ein Wasserstoff-, Lithium-, Natrium- oder Kaliumatom ist, bedeutet.
X ein Fluor- oder Chloratom,
R ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen,
A eine gegebenenfalls mit einer oder mehreren C1-C4-Alkyl-, C1-C4-Alkoxy-, Halogen-, wie Fluor, Chlor oder Brom, Nitro-, Hydroxy-, Carboxy- oder Sulfogruppen substituierte Phenylen-, Naphthylen- oder Aminodiphenylen-Gruppe und Y eine Gruppe der Formel -CH = CH2, -CH2CH2Cl, -CH2CH2OSO3M, -CH2CH2SSO3M oder -CH2CH2OPO3M2, wobei M ein Wasserstoff-, Lithium-, Natrium- oder Kaliumatom ist, bedeutet.
Bevorzugt ist das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung
eines Reaktivfarbstoffes mit der bireaktiven Gruppe
der Formel I, in der
X ein Fluor- oder Chloratom, insbesondere ein Chloratom,
R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe,
A eine Phenylengruppe und
Y die obengenannte Bedeutung, insbesondere eine Gruppe der Formel -CH = CH2 oder -CH2CH2-O-SO3M, wobei M eines der obengenannten Kationen ist, bedeutet.
X ein Fluor- oder Chloratom, insbesondere ein Chloratom,
R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe,
A eine Phenylengruppe und
Y die obengenannte Bedeutung, insbesondere eine Gruppe der Formel -CH = CH2 oder -CH2CH2-O-SO3M, wobei M eines der obengenannten Kationen ist, bedeutet.
Weiterhin von besonderem Interesse ist das erfindungsgemäße
Verfahren unter Verwendung eines Reaktivfarbstoffs
mit einer bireaktiven Gruppe der Formel II
in der
X ein Fluor- oder Chloratom, insbesondere ein Chloratom,
R′ ein Wasserstoffatom oder eine Sulfogruppe,
R ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere die Methyl- oder Ethylgruppe,
Y eine Gruppe der Formel -CH = CH2, -CH2CH2Cl, -CH2CH2OSO3M, -CH2CH2SSO3M oder -CH2CH2OPO3M2, insbesondere -CH2CH2OSO3M, wobei M ein Wasserstoff-, Lithium-, Natrium- oder Kaliumatom ist,
bedeutet.
X ein Fluor- oder Chloratom, insbesondere ein Chloratom,
R′ ein Wasserstoffatom oder eine Sulfogruppe,
R ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere die Methyl- oder Ethylgruppe,
Y eine Gruppe der Formel -CH = CH2, -CH2CH2Cl, -CH2CH2OSO3M, -CH2CH2SSO3M oder -CH2CH2OPO3M2, insbesondere -CH2CH2OSO3M, wobei M ein Wasserstoff-, Lithium-, Natrium- oder Kaliumatom ist,
bedeutet.
Ebenfalls von besonderem Interesse ist das erfindungsgemäße
Verfahren unter Verwendung eines Reaktivfarbstoffs mit
zwei faserreaktiven Gruppen der Formel III
in der Y eine Gruppe der Formel -CH = CH2, -CH2CH2Cl,
-CH2CH2OSO3M, -CH2CH2SSO3M oder -CH2CH2OPO3M2, insbesondere
-CH2CH2OSO3M, wobei M ein Wasserstoff-, Lithium-, Natrium-
oder Kaliumatom ist, bedeutet.
Von besonderem Interesse ist auch das erfindungsgemäße
Verfahren unter Verwendung eines Reaktivfarbstoffs, der
neben der bireaktiven Gruppe der Formel I oder II zusätzlich
eine reaktive Gruppe der Formel III aufweist, wobei
die Reste X, Y, R, R′, A und M die jeweils oben angegebene
Bedeutung haben.
Das erfindungsgemäße Verfahren, in dem eine Mischung der
obengenannten hervorgehobenen Reaktivfarbstoffe eingesetzt
wird, ist ebenfalls von besonderem Interesse bzw. bevorzugt.
Die für das erfindungsgemäße Färbeverfahren benötigten
Reaktivfarbstoffe können nach bekannten oder analog zu herkömmlichen
Verfahren hergestellt werden.
Beispielsweise kann die Reaktivgruppe der Formel I in der
Regel durch Umsetzung eines organischen Farbstoffes, der
eine Aminogruppe trägt, mit 2,4,6-Trichlor-s-triazin bzw.
2,4,6-Trifluor-s-triazin in wäßriger Lösung unter Halogenwasserstoffabspaltung
und anschließender Umsetzung mit
einem Amin der Formel RNH-ASO2Y unter Halogenwasserstoffabspaltung
unter an sich bekannten Reaktionsbedingungen
erhalten werden.
Die Reaktivgruppe der Formel II wird beispielsweise analog
dem vorstehend genannten Verfahren eingeführt, wobei aber
anstelle des genannten Amins das entsprechende Amin der
Formel HN-C6H3R′-NR-C6H3NO2-SO2Y tritt.
Die Reaktivgruppe der Formel III wird beispielsweise in der
für faserreaktive Gruppen der Vinylsulfonreihe üblichen
Weise über die Stufen aromatisches Sulfochlorid, Sulfinsäure
und β-Hydroxyethylsulfon eingeführt. Diese Einführung
kann meistens schon bei einem Zwischenprodukt der Farbstoffsynthese
erfolgen.
Die obengenannten Reaktivfarbstoffe enthalten Reaktivgruppen,
die zur Fixierung bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur
und 100°C alkalische Bedingungen, insbesondere
etwa pH 10 bis 12, benötigen. Als Fixiermittel werden der
Färbeflotte deshalb Alkalien, wie Natriumcarbonat, Natronlauge,
Wasserglas oder Trinatriumphosphat, insbesondere
Natriumcarbonat und/oder Natriumhydrogencarbonat, zugesetzt.
Die Färbeflotte kann außerdem übliche Färbehilfsmittel,
z. B. ein Salz, wie Natriumsulfat oder Natriumchlorid, zur
Erhöhung der Fixierausbeute und Oxidationsmittel gegen die
Reduktionswirkung der Cellulosefaser, wie 3-Nitrobenzol-
sulfonsäure-natriumsalz, enthalten.
Das erfindungsgemäße Färbeverfahren eignet sich in der
Regel für Ausziehverfahren nach der sogenannten "All-in-
Methode" oder der "Vorlaufmethode", vorzugsweise der
"All-in-Methode".
Beim All-in-Verfahren werden bei niedriger Temperatur (ca.
20-30°C) Farbstoff, Salz, Alkali sowie ggf. ein Textilhilfsmittel
in die mit dem Textilgut beschickte Färbemaschine gegeben,
dann wird auf die vorgesehene Färbetemperatur erhitzt
und gefärbt.
Bei der Vorlaufmethode wird das Textilgut zunächst mit dem gelösten Alkali und Salz bei Raumtemperatur vorgelegt, dann mit dem Farbstoff beschickt und schließlich auf die vorgesehene Färbetemperatur erhitzt und gefärbt.
Bei der Vorlaufmethode wird das Textilgut zunächst mit dem gelösten Alkali und Salz bei Raumtemperatur vorgelegt, dann mit dem Farbstoff beschickt und schließlich auf die vorgesehene Färbetemperatur erhitzt und gefärbt.
Nach dem Färben wird das gefärbte Material sorgfältig mit
Wasser gespült. Es ist zweckmäßig, die gefärbte Ware vor dem
Trocknen mit einer organischen oder anorganischen Säure zu
neutralisieren und weitere Reste nichtfixierten Farbstoffs
mit Hilfe eines Waschmittels auszuwaschen.
Beim Färbeprozeß wird in der Regel die Färbeflotte auf eine
Temperatur zwischen 40 und 100°C, vorzugsweise auf 50 bis
70°C, erhitzt und diese Temperatur bis zum Ende des Färbens
eingehalten.
Das verwendete Flottenverhältnis entspricht dem für die
jeweilige Färbemaschine bei Ausziehverfahren üblichen und
liegt etwa zwischen 1 : 3 bis 1 : 20.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich im Vergleich
zu herkömmlichen Ausziehverfahren egale Färbungen
von Garn, Stückware oder losem Material aus Baumwolle/HWM-
Fasermischungen mit Reaktivfarbstoffen erreichen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahren besteht darin, die Färbungen mit den für herkömmliche Ausziehverfahren üblichen Färbemaschinen durchführen zu können, zusätzliche Geräte sind nicht erforderlich.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahren besteht darin, die Färbungen mit den für herkömmliche Ausziehverfahren üblichen Färbemaschinen durchführen zu können, zusätzliche Geräte sind nicht erforderlich.
Die Qualität der Baumwolle in der Fasermischung kann im
Einzelfall die Güte der Färbung beeinflussen. In der Regel
läßt sich jedoch Baumwolle unterschiedlicher Qualität, beispielsweise
gekämmt, kardierter, unmercerisierter oder
mercerisierter Baumwollfaser, mit der Modalfaser kombinieren
und gleichmäßig färben. Auch kann die Fasermischung vor
dem Färben mercerisiert oder laugiert werden. Bevorzugt
wird eine Fasermischung aus gekämmter Baumwolle und Modalfaser
verwendet und die Fasermischung vor dem Färben alkalisch
abgekocht.
Erfindungsgemäß müssen der oder die eingesetzten Reaktivfarbstoffe
einen Ausziehwert auf Baumwolle von über 50%
erreichen. Der Ausziehwert ist dabei definiert als der
Farbstoffanteil in Prozent, bezogen auf die in der Färbeflotte
eingesetzte Farbstoffmenge, der nach dem Färben und
vor dem Auswaschen von dem Textilgut aufgenommen wurde.
Der Anteil läßt sich in einfacher Weise durch Bestimmung
der Extinktion von Proben aus der Färbeflotte vor und nach
dem Färben ermitteln, wobei die Proben auf den gleichen
pH-Wert (ca. 5 bis 6) eingestellt werden müssen.
Aus Gründen der Vergleichbarkeit werden die Ausziehwerte auf folgendes Prüfverfahren bezogen.
Aus Gründen der Vergleichbarkeit werden die Ausziehwerte auf folgendes Prüfverfahren bezogen.
200 mg Farbstoff werden in 200 ml Wasser gelöst und 10 g
wasserfreies Natriumsulfat, 1 g wasserfreies Natriumcarbonat
und 0,2 ml Natronlauge (38° B´) zugegeben. Nach Entnahme
einer Probe (Probe 1) aus der Färbeflotte werden 10 g
Textilmaterial (Baumwolle, gebleicht, nicht mercerisiert)
in die Färbeflotte gegeben und unter langsamer Fottenbewegung
auf 60°C erwärmt und 1 Stunde bei 60°C gefärbt. Nach
der Färbezeit wird analog Punkt 1 eine Probe (Probe 2) entnommen.
Die Proben 1 und 2 werden jeweils sofort nach der
Entnahme mit verdünnter Essigsäure auf pH 5,5 eingestellt
und gegebenenfalls nach Verdünnung auf ein definiertes
Volumen photometrisch vermessen. Die Differenz der Extinktionen
in Prozent (Probe 1 = 100%) entspricht dem Ausziehwert.
Die in den nachstehenden Beispielen angegebenen Prozentwerte
sind Gewichtsprozente, insofern nichts anderes vermerkt
ist, und beziehen sich im Falle von Textilmaterial jeweils
auf das Gewicht der trockenen Ware.
Die Flottenverhältnisse bezeichnen das Verhältnis des Gewichts des Textilmaterials in Gramm zu der Menge des für die Flotte eingesetzten Wassers in Litern.
Die Flottenverhältnisse bezeichnen das Verhältnis des Gewichts des Textilmaterials in Gramm zu der Menge des für die Flotte eingesetzten Wassers in Litern.
Im Flottenverhältnis 1 : 15 werden in einer Haspelkufe 80 kg
eines Feingewirkes aus einer Mischung Baumwolle/HWM-Faser
50 : 50 gefärbt.
Dazu bestellt man das Bad bei 30°C unter Vorlage des Textilmaterials
und des Wassers mit 1,5%, bezogen auf die Menge
des Textilmaterials, des Farbstoffes der Formel (1)
Nach einer Verteilzeit von 5 min werden dem Bad nacheinander
50 g/l Kochsalz
20 g/l Soda kalz.
zugesetzt und in 20 min auf 60°C erwärmt. Bei 60°C färbt man 1 Std., läßt das Bad ab und spült das Textilmaterial mit Wasser warm und kalt. Nach dem Neutralisieren mit 1 cm3/l Essigsäure wäscht man dann auf frischem Bad unter Zusatz von
1 g/l eines Waschmittels auf Basis eines oxethylierten Nonylphenols (8 AeO)
10 min bei 80°C, spült warm und kalt mit Wasser und trocknet. Man erhält ein gut Ton-in-Ton gefärbtes Gewirke in einer Rotnuance.
50 g/l Kochsalz
20 g/l Soda kalz.
zugesetzt und in 20 min auf 60°C erwärmt. Bei 60°C färbt man 1 Std., läßt das Bad ab und spült das Textilmaterial mit Wasser warm und kalt. Nach dem Neutralisieren mit 1 cm3/l Essigsäure wäscht man dann auf frischem Bad unter Zusatz von
1 g/l eines Waschmittels auf Basis eines oxethylierten Nonylphenols (8 AeO)
10 min bei 80°C, spült warm und kalt mit Wasser und trocknet. Man erhält ein gut Ton-in-Ton gefärbtes Gewirke in einer Rotnuance.
In einer Jet-Färbemaschine werden 40 kg eines Textils aus
50 : 50 Baumwolle/Modalfaser im Flottenverhältnis 1 : 10 gefärbt.
Dazu bestellt man das Bad bei 20°C mit dem Textilmaterial und
Wasser im Flottenverhältnis 1 : 10 sowie mit
2% des Farbstoffes der Formel (1) aus Beispiel 1 und
1% des Farbstoffes der Formel (2) Nach 3 min Vorlaufzeit setzt man
50 g/l Kochsalz
20 g/l Soda kalz.
zu und erwärmt auf 60°C. Nach 1 Std. bei 60°C läßt man ab und spült kalt mit Wasser und nach Zusatz von 1 cm3/l Essigsäure bei 70°C mit Wasser. Nach einem abermaligen kaltem Spülbad wäscht man unter Zusatz von
1 g/l des im Beispiel 1 genannten Waschmittels
10 min bei Kochtemperatur.
Nach dem Spülen und Trocknen erhält man eine klare Scharlachfärbung mit ausgezeichneter Ton-in-Ton-Deckung beider Faserarten.
2% des Farbstoffes der Formel (1) aus Beispiel 1 und
1% des Farbstoffes der Formel (2) Nach 3 min Vorlaufzeit setzt man
50 g/l Kochsalz
20 g/l Soda kalz.
zu und erwärmt auf 60°C. Nach 1 Std. bei 60°C läßt man ab und spült kalt mit Wasser und nach Zusatz von 1 cm3/l Essigsäure bei 70°C mit Wasser. Nach einem abermaligen kaltem Spülbad wäscht man unter Zusatz von
1 g/l des im Beispiel 1 genannten Waschmittels
10 min bei Kochtemperatur.
Nach dem Spülen und Trocknen erhält man eine klare Scharlachfärbung mit ausgezeichneter Ton-in-Ton-Deckung beider Faserarten.
Zum Färben von 120 kg eines Baumwolle/Modalfaser-50:50-Feingewirkes
in der Haspelkufe bestellt man das Bad im Flottenverhältnis
von 1:15 bei 20°C mit 0,8% des Farbstoffs der
Formel (3)
sowie 1% des Farbstoffes der Formel (1) aus Beispiel 1 und
2% des Farbstoffes der Formel (2) aus Beispiel 2.
Man verfährt sonst wie in Beispiel 1 und erhält eine gut
Ton-in-Ton-gedeckte Braunfärbung.
Die in den Beispielen 1-3 beschriebenen Färbemethoden
ergeben ebenfalls gute Ton-in-Ton-Färbungen, wenn man sie
in analoger Weise mit folgenden Farbstoffen durchführt.
Färbt man analog Beispiel 1 mit 2% des Farbstoffes der
Formel (4)
wird eine gute Ton-in-Ton-Färbung mit gelb-roter Nuance erhalten.
Verwendet man in einem Verfahren analog Beispiel 2 eine Färbeflotte
mit 3% einer Mischung aus gleichen Teilen der Farbstoffe
(5 a) und (5 b)
wird eine gute Ton-in-Ton-Färbung mit gelber Nuance erhalten.
Eine Färbung analog Beispiel 1, jedoch mit 2% des Farbstoffes
der Formel (6)
ergibt eine gute Ton-in-Ton gedeckte Blaufärbung.
Der Farbstoff der Formel (7) liefert in einem Verfahren analog
Beispiel 1
eine gute Ton-in-Ton-Färbung mit der Nuance marineblau.
Claims (7)
1. Verfahren zum gleichmäßigen Färben einer Mischung aus
Baumwolle und HWM-Modalfasern mit einem Reaktivfarbstoff
oder mehreren nach dem Ausziehverfahren, dadurch gekennzeichnet,
daß man mit einem Reaktivfarbstoff oder mehreren
mit jeweils mehr als einer Reaktivgruppe und mit
einem Ausziehwert von über 50% färbt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mit einem Reaktivfarbstoff mit einer bireaktiven Gruppe
der Formel (I)
in der
X ein Fluor- oder Chloratom,
R ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen,
A eine gegebenenfalls mit einer oder mehreren C1-C4-Alkyl-, C1-C4-Alkoxy-, Halogen-, wie Fluor, Chlor oder Brom, Nitro-, Hydroxy-, Carboxy- oder Sulfogruppen substituierte Phenylen-, Naphthylen- oder Aminodiphenylen-gruppe und
Y eine Gruppe der Formel -CH = CH2, -CH2CH2Cl, -CH2CH2OSO3M, -CH2CH2SSO3M oder -CH2CH2OPO3M2, wobei M ein Wasserstoff-, Lithium-, Natrium- oder Kaliumatom ist, bedeutet, gefärbt wird.
X ein Fluor- oder Chloratom,
R ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen,
A eine gegebenenfalls mit einer oder mehreren C1-C4-Alkyl-, C1-C4-Alkoxy-, Halogen-, wie Fluor, Chlor oder Brom, Nitro-, Hydroxy-, Carboxy- oder Sulfogruppen substituierte Phenylen-, Naphthylen- oder Aminodiphenylen-gruppe und
Y eine Gruppe der Formel -CH = CH2, -CH2CH2Cl, -CH2CH2OSO3M, -CH2CH2SSO3M oder -CH2CH2OPO3M2, wobei M ein Wasserstoff-, Lithium-, Natrium- oder Kaliumatom ist, bedeutet, gefärbt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mit einem Reaktivfarbstoff mit einer bireaktiven
Gruppe der Formel (I) von Anspruch 2, in der
R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe,
A eine Phenylengruppe und
X, Y sowie M jeweils den in Anspruch 2 genannten Rest
bedeutet, gefärbt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mit einem Reaktivfarbstoff mit einer bireaktiven Gruppe
der Formel (II)
in der
X ein Fluor- oder Chloratom, insbesondere ein Chloratom, R′ ein Wasserstoffatom oder eine Sulfogruppe, R ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen,
Y eine Gruppe der Formel -CH = CH2, -CH2CH2Cl, -CH2CH2OSO3M, -CH2CH2SSO3M oder -CH2CH2OPO3M2, wobei M ein Wasserstoff-, Lithium-, Natrium- oder Kaliumatom ist, bedeutet, gefärbt wird.
X ein Fluor- oder Chloratom, insbesondere ein Chloratom, R′ ein Wasserstoffatom oder eine Sulfogruppe, R ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen,
Y eine Gruppe der Formel -CH = CH2, -CH2CH2Cl, -CH2CH2OSO3M, -CH2CH2SSO3M oder -CH2CH2OPO3M2, wobei M ein Wasserstoff-, Lithium-, Natrium- oder Kaliumatom ist, bedeutet, gefärbt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mit einem Reaktivfarbstoff mit zwei faserreaktiven
Gruppen der Formel (III)
in der
Y eine Gruppe der Formel -CH = CH2, -CH2CH2Cl, -CH2CH2OSO3M, -CH2CH2SSO3M oder -CH2CH2OPO3M2, wobei M ein Wasserstoff-, Lithium-, Natrium- oder Kaliumatom ist, bedeutet, gefärbt wird.
Y eine Gruppe der Formel -CH = CH2, -CH2CH2Cl, -CH2CH2OSO3M, -CH2CH2SSO3M oder -CH2CH2OPO3M2, wobei M ein Wasserstoff-, Lithium-, Natrium- oder Kaliumatom ist, bedeutet, gefärbt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man mit einem Reaktivfarbstoff färbt, der eine bireaktive
Gruppe der Formel I nach Anspruch 2, oder der
Formel II nach Anspruch 4, und eine zusätzliche faserreaktive
Gruppe der Formel III nach Anspruch 5 enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Textilgut in wäßrigem Bad mit dem
Alkali als Fixiermittel, mit Salz und dem Reaktivfarbstoff
bei Raumtemperatur in Kontakt gebracht und anschließend
auf eine Temperatur von 50 bis 70°C erhitzt
und gefärbt wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853528049 DE3528049A1 (de) | 1985-08-05 | 1985-08-05 | Verfahren zum gleichmaessigen faerben von mischungen aus baumwolle mit modalfasern |
EP86110099A EP0211328A3 (de) | 1985-08-05 | 1986-07-23 | Verfahren zum gleichmässigen Färben von Mischungen aus Baumwolle mit Modalfasern |
PT8312486A PT83124B (pt) | 1985-08-05 | 1986-08-01 | Processo para o tingimento uniforme de misturas de algodao e fibras modais |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853528049 DE3528049A1 (de) | 1985-08-05 | 1985-08-05 | Verfahren zum gleichmaessigen faerben von mischungen aus baumwolle mit modalfasern |
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DE3528049A1 true DE3528049A1 (de) | 1987-02-05 |
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ID=6277731
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853528049 Withdrawn DE3528049A1 (de) | 1985-08-05 | 1985-08-05 | Verfahren zum gleichmaessigen faerben von mischungen aus baumwolle mit modalfasern |
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CN100540771C (zh) * | 2005-12-21 | 2009-09-16 | 浙江华孚色纺有限公司 | 细旦莫代尔纤维混色纺纱线及其生产方法 |
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1985
- 1985-08-05 DE DE19853528049 patent/DE3528049A1/de not_active Withdrawn
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1986
- 1986-07-23 EP EP86110099A patent/EP0211328A3/de not_active Withdrawn
- 1986-08-01 PT PT8312486A patent/PT83124B/pt not_active IP Right Cessation
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Publication number | Publication date |
---|---|
PT83124B (pt) | 1989-03-30 |
PT83124A (de) | 1986-09-01 |
EP0211328A2 (de) | 1987-02-25 |
EP0211328A3 (de) | 1989-01-18 |
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