DE3527609C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine übertragbare Lackfolie gemäß den
Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
Eine derartige Lackfolie ist aus der EP-PS 50 794 bekannt. Bei
der Herstellung dieser Lackfolie wird auf die als Lösungs- bzw.
Ablösungsschicht dienende Siliconschicht, welche vom Dime
thylsiloxan-Typ ist, eine Neutralisierungsschicht mit wachs
artiger Konsistenz aufgebracht. Die wachsartige Neutralisie
rungsschicht ermöglicht die Ausbildung und Haftung einer
gleichmäßigen, glatten Lackschicht, gleich welcher Art, auf dem
Trägerfilm. Beispielsweise sind Lackfolien mit Lackschichten
beschrieben, die aus Originalkraftfahrzeuglacken bestehen. Der
Originalkraftfahrzeuglack liegt hier als Trockenmaterial vor,
das ein Verbraucher problemlos mit sich führen und bei Bedarf
zur Ausbesserung schadhafter Stellen an der Fahrzeugkarosserie
verwenden kann.
Aus der DE-OS 16 46 181 ist ein Verfahren zur Herstellung sili
conisierter flächenförmiger Gebilde wie Papieren oder auch
Kunststoffolien bekannt, bei dem diese Gebilde mit einer
wasser- und klebstoffabweisenden Siliconschicht versehen werden
sollen, die jedoch deren Heißsiegelbarkeit bzw. gegenseitige
Verklebbarkeit, ggf. nach Anlösen oder Erwärmen, gewährleistet.
In "Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie" (1982), Band
21, Seite 531 werden wiederum die klebstoffabweisenden Eigen
schaften von siliconbeschichteten Papieren oder dgl. beschrieben,
die diese zum Beispiel als Abdeckmaterial oder Trennfolien
geeignet machen. Es ist dort zwar erwähnt, daß das Trennver
halten von Siliconen durch die Wahl des Substituenten und durch
den Vernetzungsgrad eingestellt werden kann, ein Hinweis
darauf, daß Siliconschichten auch so ausgelegt werden können,
daß ein Wachsauftrag als Neutralisierungsschicht zwischen
Siliconschicht und Lackschicht oder Klebstoffschicht entfallen
kann, ist dort aber nicht gegeben.
Auch der übrige Stand der Technik (GB 906 934, F-PS 20 76 802,
GB-PS 12 01 605, GB-PS 954 459) gibt keinen Hinweis, daß
Silicone außer ihrer Trenn- und Ablösefunktion auch noch andere
Eigenschaften erhalten können, die die Verwendung einer Wachs
schicht, wie bei den eingangs erwähnten Lackfolien (EP 50 794)
überflüssig machen könnten.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der
Erfindung, eine Lackfolie der eingangs genannten Art zu
schaffen, die mit einem möglichst geringen Material- und
Arbeitsaufwand gefertigt werden kann, aber ansonsten alle an
sie gestellten Anforderungen hinsichtlich Gleichmäßigkeit des
Aufbringens und der Übertragbarkeit der Lack- und Klebstoff
schicht erfüllt.
Diese Aufgabe wird von einer Lackfolie gelöst, welche gemäß dem
kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 ausgebildet ist.
Die erfindungsgemäße Lackfolie hat gegenüber der aus der EP-PS
50 794 bekannten Lackfolie den Vorteil, daß aufgrund der Ver
wendung einer anderen Siliconschicht eine Neutralisierungs
schicht entbehrlich ist. Die Lackfolie kann demgemäß mit einem
geringeren Material- und Arbeitsaufwand gefertigt werden. Auf
einen mit einer erfindungsgemäßen Siliconschicht beschichteten
Trägerfilm lassen sich Klebstoffschichten überraschenderweise
ohne Benetzungsschwierigkeiten direkt gleichmäßig sowie gut
haftend auftragen und bei Bedarf wieder problemlos entfernen,
ohne daß sie ihre Eigenschaften verändert hätten. Das beruht
sehr wahrscheinlich auf dem hohen Vernetzungsgrad der Silicon
schicht. Dadurch wird eine Überwanderung von freien Siliconen
in die übrigen Schichten weitgehend vermieden. Bei einer
Überwanderung freier Silicone in die übrigen Schichten könnten
erstere mit einem oder mehreren Bestandteilen der Schichten
chemisch reagieren und/oder sich physikalisch an Bestandteile
der übrigen Schichten anlagern, was Materialverluste beim Lack
und/oder beim Klebstoff und damit eine Qualitätsbeeinträch
tigung bedeuten würde.
Siliconschichten vom Polyadditionstyp sind an sich bekannt. Sie
können beispielsweise durch Umsetzung von Wasserstoff am Sili
ciumatom tragenden Organosiliciumverbindungen mit ungesättigte
Gruppen tragenden Siliciumverbindungen hergestellt werden.
Für den vorliegenden Anwendungsfall Lackfolie als besonders
geeignet haben sich Siliconschichten vom alkenylgruppen
haltigen, insbesondere von vinylgruppenhaltigen Polyadditions
typ, erwiesen. Damit lassen sich in einem sehr kurzen Zeitraum
hochvernetzte Siliconschichten etwa vom Siliconkautschuktyp
herstellen, die alle hier an sie gestellten Anforderungen
erfüllen. Die Siliconschichten können nach folgendem Reaktions
schema hergestellt werden:
Weitere Vorteile bezüglich des Ablaufes der Siliconschicht
bildung und der gewünschten Wirkung der Siliconschicht als
Ablösungsschicht werden erzielt, wenn dieselbe ein Gerüst von
Dimethylpolysiloxangruppen enthält.
Als Trägerfilm für den vorliegenden Anwendungsfall kommen ins
besondere Kunststoffolien in Betracht. Die Kunststoffolien
müssen oberflächenglatt sein, damit eine gleichmäßige, glatte
Lackschicht erhalten werden kann. Auch sollen die Kunststoff
folien mechanisch beständig sein, damit ein Einreißen und keine
Faltenbildung beim weiteren Herstellungsvorgang auftreten.
Weiterhin sollen sie chemisch beständig sein, insbesondere gegen
organische Lösungsmittel, die in den übrigen Komponenten der
Lackfolie bzw. bei deren Aufbringen vorhanden sind. Auch sollen
die Kunststoffolien thermisch beständig sein bei Temperaturen,
die im Lacktrocknungs- bzw. Lackeinbrennungsverfahren auf
treten, d. h. zwischen 100°C und 200°C. Es hat sich heraus
gestellt, daß Polyesterfolien, insbesondere Polyäthylentereph
thalatfolie für den vorliegenden Anwendungsfall besonders
geeignet sind. Die Verwendung anderer Kunststoffolien ist
ebenfalls möglich.
Die Klebstoffschicht muß ebenfalls eine Reihe von Bedingungen
erfüllen, um für die erfindungsgemäße Lackfolie Anwendung
finden zu können. Sie soll selbstklebend sein und eine große
Haftkraft, insbesondere gegenüber Metall-, Kunststoff- und
Holzoberflächen besitzen. Ihre Klebfähigkeit muß auch nach dem
Trocknen oder Aushärten der Lackschicht gegeben sein. Deswegen
muß sie gegen die in den zur Anwendung kommenden Lacken ent
haltenden festen und flüssigen Komponenten, wie Lösungsmittel,
chemisch beständig sein. Wenn z. B. Zweikomponentenlacke auf
Acrylharzbasis zur Anwendung kommen, sollten die Bestandteile
der Klebstoffschicht nicht mit den in diesen Lacken enthal
tenden Isocyanaten vernetzen, um Klebstoffverluste bzw. Kleb
stoffwirkungsverluste zu vermeiden. Die in den Ansprüchen 10
und 11 aufgeführten Klebstoffe sind, wie sich herausgestellt
hat, für die erfindungsgemäße Lackfolie sehr gut geeignet.
Alternativ könnten auch nicht vernetzte Acrylklebstoffe auf
Lösungsmittel- oder wäßriger Basis, insbesondere als Disper
sionen, Hotmelt-Klebstoffe, Neopren-Klebstoffe, Chlorkau
tschukklebstoffe, Poly-Isobuthylen-Klebstoffe und Klebstoffe aus
chlorierten Kohlenwasserstoffen Anwendung finden.
In der Praxis hat sich herausgestellt, daß sich der mit einer
erfindungsgemäßen Siliconschicht versehene Trägerfilm ohne jede
Schwierigkeit zur Erzeugung einer gleichmäßigen, gut haftenden
Lackschicht verwenden läßt, wenn sie vor dem Auftragen der
Lackschicht mit der Klebstoffschicht versehen wird. Damit wird
eine Folie erhalten, bei welcher der Lack als oberste Schicht
vorliegt. Die Lackschicht kann mitsamt dem Klebstoff einfach
von Hand vom Trägerfilm abgezogen und unmittelbar auf den mit
Lack zu behandelnden Gegenstand aufgeklebt werden.
Zur Herstellung der neuen Lackfolie wird vorgeschlagen, ein
lösungsmittelhaltiges System, welches wenigstens eine Wasser
stoff am Siliciumatom tragende Organosiliciumverbindung und
wenigstens eine Alkenylgruppen tragende Organosiliciumver
bindung sowie einen Platin- oder Iridiumkatalysator enthält,
auf eine Seite eines bahnartigen Trägerfilms mit einer
geeigneten Vorrichtung aufzuspritzen, oder, falls das lösungs
mittelhaltige System höherviskos sein sollte, aufzurakeln. Wie
bereits zuvor erwähnt, kommen dafür insbesondere Vinylgruppen
tragende Organosiliciumverbindungen in Betracht. Hiermit ist
bei Raumtemperatur innerhalb weniger Sekunden ein hochver
netztes Silicon erhältlich. Nach anschließender Trocknung liegt
auf dem Trägerfilm eine gleichmäßige Siliconschicht vor. Die
Trocknungstemperatur hängt dabei vom verwendeten Lösungsmittel
und von der Art des Trägerfilms ab. Bei Polyäthylenterephtha
latfilmen kann sie 150°C betragen. Während der Trocknung findet
auch noch eine gewisse Vernetzung der Siliconschicht statt. Für
die Herstellung einer erfindungsgemäßen Lackfolie als besonders
geeignet haben sich Siliconschichten von einem oder wenigen
Mikrometern Dicke erwiesen.
Auf den mit einer erfindungsgemäßen Siliconschicht versehenen
Trägerfilm läßt sich besonders leicht eine gleichmäßig dicke
Klebstoffschicht erzeugen, wenn gemäß Anspruch 15 verfahren
wird. Mit Hilfe des vorgeschlagenen Lösungsmittels ist eine
einwandfreie Benetzung der Siliconschicht sowie eine relativ
schnelle Trocknung der Klebstoffschicht möglich.
Wenn die so hergestellte Folie nicht gleich weiterverarbeitet,
d. h. mit einer oder mehreren Lackschichten versehen werden
soll, wird vorgeschlagen, sie mit einem bahnartigen Abdeckfilm,
welcher die Eigenschaft haben muß, daß er die Klebstoffschicht
nicht beschädigt, abzudecken. So kann die Folie problemlos ein-
oder mehrlagig in Bögen oder aufgerollt gelagert werden, bis
sie weiterverarbeitet wird. Eine weitere Möglichkeit ist, die
Rückseite des Trägerfilms mit einer Ablösungsschicht zu ver
sehen. So kann die Folie mehrlagig in Bögen oder aufgerollt
gelagert werden, bis sie weiterverarbeitet wird.
Eine Beschädigung der Klebstoffschicht wird vermieden und/oder
eine einwandfreie Entfernbarkeit des Abdeckfilms wird gewähr
leistet, wenn einer der Ansprüche 17 bis 19 zur Anwendung
kommt.
Als Abdeckfilm kommen dabei insbesondere mit einer erfindungs
gemäßen Siliconschicht gemäß Anspruch 19 beschichtete Poly
esterfolien, speziell Polyethylenterephthalatfolien in
Betracht. Es genügt dabei, wenn als Abdeckfilm eine geringer
dicke Folie eingesetzt wird wie als Trägerfilm, da ersterer
einer geringeren mechanischen Beanspruchung ausgesetzt ist wie
letzterer.
Weiterhin kommen als Abdeckfilm mit einer erfindungsgemäßen
Siliciumschicht gemäß Anspruch 19 beschichtete Papiere
besonders in Betracht.
Auf die Klebstoffschicht wird der Lack in flüssiger Form aufge
bracht und die Folie anschließend getrocknet. Bei Mehrschicht
lacken wird der Vorgang wiederholt. Danach kann die Folie ent
weder aufgerollt oder in Stücken geschnitten aufbewahrt werden.
Bei Bedarf kann von der Folie ein der mit Lack zu bedeckenden
Fläche entsprechend großes Stück abgeschnitten werden, die
Lackschicht mitsamt der Klebstoffschicht von den silicon
beschichteten Trägerfilm von Hand abgezogen und auf die zu
bedeckende Fläche nach Art eines Pflasters aufgeklebt werden.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele für die Zusammen
setzung und Gestalt der einzelnen Bestandteile der neuen
Lackfolie beschrieben.
Die neue Lackfolie wird vorzugsweise mit einer kontinuier
lich arbeitenden Vorrichtung hergestellt, wie sie in der
EP-PS 50 794 beschrieben und schematisch dargestellt ist
Als Trägerfilm für die Lackfolie kommt eine Polyethylentere
phthalatfolie von etwa 70 bis 75 Mikrometern Dicke und etwa
einem Meter Breite zum Einsatz, die zu einer Rolle aufgewickelt
ist. Dieser Trägerfilm weist optimale Bedingungen zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Lackfolie auf, weil er
oberflächenglatt ist und eine hervorragende mechanische,
chemische und thermische Beständigkeit besitzt. Der Trägerfilm kann
der Vorrichtung endlos von der Rolle oder in Bögen zugeführt werden.
Dieser Trägerfilm ist in einem vorangegangenen Verfahren auf
einer Seite mit einer etwa einem Mikrometer dicken Silicon
schicht versehen worden, die hochvernetzt und vom alkenyl
gruppenhaltigen, speziell vom vinylgruppenhaltigen Poly
additionstyp ist. Der Trägerfilm ist dabei bei etwa 150°C
getrocknet worden. Die Oberflächenspannung der Silicon
schicht beträgt 22 mN/m. Als mittlerer Trennwert der
Siliconschicht wurden 11,25±3,75 cN/cm ermittelt, wobei
die nachfolgend aufgeführte Prüfmethode zur Anwendung kam:
Ein Trägerfilmstreifen von 4 cm Breite und einer beliebigen,
vorzugsweise einige zehn Zentimeter betragenden Länge wird
auf der siliconbeschichteten Seite mit einem Stück im Handel erhältlichen
Testklebeband gleicher Breite und etwa gleicher Länge bedeckt. Das
Testklebeband ist ein Polyvinylchloridfilm, auf welchem eine
Klebstoffschicht auf Kautschukbasis verankert ist.
Das Testklebeband wird mit der Klebstoffschicht auf die
Siliconschicht gelegt und die Probe ungefähr 20 Stunden bei
Raumtemperatur unter einem Druck von 8 bis 10 kPa gelagert.
Anschließend wird der mittlere Trennwert durch Schälkraft
messung mehrerer Proben mit einer geeigneten Apparatur
ermittelt.
Bei einem Abzugswinkel von 2×90 Grad und einer Abzugsge
schwindigkeit von 1000 mm/min ergab sich für 4 cm breite
siliconbeschichtete Trägerfilmstreifen der oben genannten
Art ein mittlerer Trennwert von 45±15 cN, was
11,25±3,75 cN/cm entspricht. Dabei verblieb die Klebstoffschicht
vollständig auf dem Polyvinylchloridfilm und die Silicon
schicht verblieb vollständig auf dem Trägerfilm. Ein darartig
beschichteter Trägerfilm hat sich für den vorliegenden Anwen
dungsfall als optimal geeignet herausgestellt.
Auf die siliconbeschichtete Seite des Trägerfilms wird ein
hochviskoses, trichlorethylenhaltiges Styrol-Isopren-Styrol-
Blockpolymersystem zur Erzeugung einer Klebstoffschicht auf
gerakelt.
Dabei wird das System in einer solchen Menge aufgerakelt, daß
sich nach dessen Aushärten ein Feststoffgehalt von 10 bis 12 g/m²
ergibt. Anschließend wird der Trägerfilm bei einer Temperatur,
die oberhalb des Siedepunktes von Trichlorethylen (87°C) liegt,
getrocknet. Die so hergestellte Klebstoffschicht ist selbst
klebend und besitzt eine große Haftfähigkeit z. B. gegenüber
Metall-, Kunststoff- und Glasoberflächen, die auch lackiert sein
können, wie ein hohes Maß an Kohäsion.
Auf die Klebstoffseite des so vorbereiteten, abgekühlten
Trägerfilms wird Kraftfahrzeuglack aufgebracht. Wenn ein Uni
farbton gewünscht wird, wird ein lösungsmittelhaltiges Zwei
komponenten-Acryl-Isocyanatsystem gleichmäßig aufgespritzt und
getrocknet. Das System vernetzt dabei gut haftend auf der Kleb
stoffschicht. Das Verfahren wird so lange durchgeführt, bis eine
Lackschichtdicke von etwa 14 bis 18 Mikrometern erreicht ist. Die
so hergestellte Lackfolie ist stark, sehr flexibel, farbecht und
wetterbeständig.
Wenn ein Metallicfarbton gewünscht wird, wird dafür als
erste Schicht ein physikalisch trocknender Acryllack gleich
mäßig auf die Klebstoffschicht aufgespritzt und getrocknet.
Der Lack haftet einwandfrei auf der Klebstoffschicht. Danach
wird ein Zweikomponenten-Acryl-Isocyanat-Klarlack aufgespritzt
und getrocknet. Der Klarlack haftet einwandfrei auf der ersten
Lackschicht. Die gesamte Lackschichtdicke beträgt auch hier
etwa 14 bis 18 Mikrometer. Diese Lackfolie entspricht im Lack
schichtaufbau und damit in der optischen Wirkung dem von
Original-Metallic-Kraftfahrzeugeinbrennlack, ist stark, sehr
flexibel, farbecht und wetterbeständig.
Bei beiden Ausführungsbeispielen liegt bei der Lackfolie zunächst
eine durchgehende Lackschicht vor. Durch Ausstanzen werden nun
einzelne, handlich große Bereiche der Lackschicht von seitlich
an sie angrenzenden Lackschichtbereichen freigeschnitten, wobei
die darunterliegende Klebstoffschichtbereiche mit erfaßt und
ebenfalls freigeschnitten werden. Anschließend wird die Lack
folie in Teilstücke zerschnitten und verpackt. Von den Teil
stücken können vom Verbraucher bei Bedarf trockene Lackschicht
stückchen von Hand abgezogen und durch Andrücken mit ihrer
Klebstoffschichtseite auf auszubessernde Flächen aufgeklebt
werden. Dabei spielt es keine Rolle, wenn beim vorher
beschriebenen Stanzverfahren die Siliconschicht auch noch
bereichsweise freigeschnitten worden ist. Die Siliconschicht
haftet so wenig an der Klebstoffschicht, daß sie auf keinen
Fall abgezogen wird.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Lackfolie ohne
vorheriges Stanzverfahren direkt in Teilstücke zu zerschneiden
und zu verpacken. Der Verbraucher kann sich dann bei Bedarf
Abschnitte in der gewünschten Größe zurechtschneiden.
Claims (20)
1. Übertragbare Lackfolie, mit einem Trägerfilm, einer als
Ablösungsschicht dienenden Siliconschicht, wenigstens einer
Farb- oder Lackschicht sowie einer Klebstoffschicht, dadurch
gekennzeichnet, daß die Siliconschicht hochvernetzt und vom
Polyadditionstyp ist.
2. Übertragbare Lackfolie nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Siliconschicht vom alkenylgruppenhaltigen
Polyadditionstyp ist.
3. Übertragbare Lackfolie nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Silicon vom vinylgruppenhaltigen Poly
additionstyp ist.
4. Übertragbare Lackfolie nach wenigstens einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
dem Silicon um ein Dimethylpolysiloxan handelt.
5. Übertragbare Lackfolie nach wenigstens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kunststoffolie eine Polyesterfolie ist.
6. Übertragbare Lackfolie nach wenigstens einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kleb
stoffschicht zwischen der Siliconschicht und der Lackschicht
angeordnet ist.
7. Übertragbare Lackfolie nach wenigstens einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Lack
schicht ein handelsüblicher Kraftfahrzeuglack vorgesehen ist.
8. Übertragbare Lackfolie nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kraftfahrzeuglack ein physikalisch trocknen
der Acryllack ist.
9. Übertragbare Lackfolie nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kraftfahrzeuglack ein chemisch aushärtender
Zweikomponentenlack auf Acrylharzbasis ist.
10. Übertragbare Lackfolie nach Anspruch 8 und 9 oder nach
Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebstoff
ein Styrol-Isopren-Styrol-Blockpolymersystem vorgesehen ist.
11. Übertragbare Lackfolie nach Anspruch 8 und 9 oder nach
Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebstoff
ein Styrol-Butadien-Blockpolymersystem vorgesehen ist.
12. Verfahren zur Herstellung einer übertragbaren Lack
folie, insbesondere einer übertragbaren Lackfolie nach Anspruch
1 oder einem der übrigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zuerst ein bahnartiger Trägerfilm auf einer ersten Seite mit
einer Siliconschicht versehen, auf dieser Seite mit einer Kleb
stoffschicht versehen und mit einem bahnartigen, die Klebstoff
schicht nicht beschädigenden Abdeckfilm abgedeckt wird, welcher
vor dem Aufbringen der entfernt wird.
13. Verfahren zur Herstellung einer übertragbaren Lack
folie, insbesondere einer übertragbaren Lackfolie nach Anspruch
1 oder einem der übrigen Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein bahnartiger Trägerfilm auf einer ersten Seite
mit einer Siliconschicht versehen und gleichzeitig oder danach
auf einer zweiten Seite mit einer Ablösungsschicht versehen
wird, daß der Trägerfilm danach auf der ersten Seite mit einer
Klebstoffschicht versehen wird und daß danach auf die Kleb
stoffschicht eine Lackschicht aufgebracht wird.
14. Verfahren zur Herstellung einer übertragbaren Lackfolie
nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Sili
conschicht durch Aufbringen eines lösungsmittelhaltigen
Systems, welches wenigstens eine Wasserstoff am Siliciumatom
tragende Organosiliciumverbindung und wenigstens eine Alkenyl
gruppen tragende Organosiliciumverbindung sowie einen Platin-
oder Iridiumkatalysator enthält und anschließender Trocknung
hergestellt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klebstoffschicht durch Aufbringen eines lösungsmittel
haltigen Systems, welches ein relativ schwer flüchtiges
Lösungsmittel sowie Klebstoff enthält und anschließender Trock
nung hergestellt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
als Lösungsmittel Trichlorethylen eingesetzt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 12 oder 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abdeckfilm vor dem Gebrauch mit einer Ab
lösungsschicht versehen wird.
18. Verfahren nach Anspruch 13 oder 17, dadurch
gekennzeichnet, daß als Ablösungsschicht eine Siliconschicht
eingesetzt wird, welche eine geringere Haftfähigkeit gegenüber
der Klebstoffschicht besitzt als die den Trägerfilm auf der
ersten Seite bedeckende Siliconschicht.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
eine hochvernetzte Siliconschicht vom Polyadditionstyp einge
setzt wird, bei deren Herstellung die Reaktionskomponenten in
solchen Mengen und unter solchen Bedingungen umgesetzt werden,
daß die Siliconschicht einen Trennwert erreicht, der etwa ein
Drittel so groß ist wie der Trennwert der die erste Seite des
Trägerfilms bedeckenden Siliconschicht.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß als Grundlage für den Abdeckfilm Papier
verwendet wird.
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