DE3526811C1 - Vorrichtung zum Biegen und Verwinden eines einen Laengsschlitz aufweisenden Rohrs - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 bezeichneten Art.

Aus der EP 00 38 450 ist eine Einzugsvorrichtung für Rollenrotationsdruckmaschinen - zum Einziehen von Materialbahnen - bekannt, in der ein aus flexiblem Vollmaterial bestehendes Einzugselement seitlich der Einzugswege für die Materialbahn entlang einer rohrförmigen Führung bzw. Rohrführung verschiebbar positioniert ist. Das Einzugselement hat vorzugsweise einen runden Querschnitt. Mit derartigen Einzieh- bzw. Einzugsvorrichtungen ist es möglich, Papierbahnen, die in Rollenrotationsdruckmaschinen bedruckt werden sollen, beispielsweise über Wendestangenanordnungen zu führen; d. h. die rohrförmige Führung für das Einzugselement zum Einziehen einer Druckträgerbahn muß sowohl gebogen werden, als auch mit einer Ausnehmung in Längsrichtung des Rohres, einem Längsschlitz versehen werden, der verwunden, d. h. verdreht ist, um das Einzugselement entsprechend der einzuziehenden Bahn zu führen.

Bisher wurden üblicherweise derartige rohrförmige Führungen durch einen, dem Gewindedrehen vergleichbaren Arbeitsgang hergestellt. Der Drehbewegung des Werkstückes wurde eine zugehörige Längsbewegung zugeordnet, so daß ein hohles Wendelsegment entstand, dessen schlitzförmige Öffnung wie die Flanke eines Gewindes um die Wendestangen herumführte.

Darüber hinaus zeigt die DE-OS 32 38 264 eine Rohrbiegemaschine mit einem in dem zu biegenden Rohr angeordneten Biegedorn. Mit dieser Vorrichtung ist es nicht möglich, das zu biegende Rohr auch noch zu verdrillen. Eine Verdrehung von Stäben, Flacheisen usw. kann mit einer Vorrichtung gemäß der DE-OS 27 39 732 durchgeführt werden, in der ein drehbares Einspannfutter verwendet wird. Jedoch ist hiermit keine gleichzeitige Biegung im Verdrehungs- bzw. Verdrillungsbereich durchführbar.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaf­ fen, mit der eine Biegung und Verdrillung der Rohre mit einem geringen Arbeitsaufwand herstellbar ist. Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Weiter­ bildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen erläutert. In diesen zeigt schematisiert

Fig. 1 und 2 eine Ausführungsform der Vorrich­ tung und

Fig. 3 eine vergrößerte Schnittdarstellung gemäß A-A der Fig. 1,

Fig. 4 eine vergrößerte Schnittdarstellung gemäß A-A der Fig. 1,

Fig. 5 eine vergrößerte Schnittdarstellung gemäß B-B der Fig. 2,

Fig. 6 eine vergrößerte Darstellung eines Füllstücks für vorgeschlitzte Führungsrohre bzw. Rohre und

Fig. 7 und 8 eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung.

Die Vorrichtung umfaßt eine ortsfeste Bodenplatte 1 mit einer Abstützplatte 2, die mittels Schrauben 3, 4 an dieser befestigt ist. Wie die Schnittdarstel­ lungen der Fig. 3 bis 5 erkennen lassen, weist die Abstützplatte 2 eine starre, d. h. ortsfeste Aussparung 5 auf, der gegenüberliegend drehbar auf der Bodenplatte 1 eine Biegescheibe 6 zugeordnet ist, die mittels eines Hebels 7 verdrehbar ist.

Die bewegliche, d. h. drehbare Biegescheibe 6 ist über ein Lager 8 mit der Bodenplatte 1 verbunden. Um eine definierte Drehbewegung der Biegeschei­ be 6 mittels des Hebels 7 zu ermöglichen, ist vorzugsweise an der Biege­ scheibe 6 eine Skala 9 vorgesehen. Desweiteren ist in einem Schlitz 15 der Biegescheibe 6 ein Klemmelement 10 angeordnet, das mit einer Schrau­ be 11 versehen ist.

Die vorbeschriebene Anordnung dient zum definierten Biegen eines längs­ geschlitzten Rohres 16. Des weiteren wird eine Verdreh- bzw. Verdrillanordnung, bestehend aus einem Klemmelement 12, einem Hebel 13 und einer Schraube 14, verwendet. Mit Hilfe der Schraube 11 kann das Rohr in dem Klemmelement 10 fixiert werden, so daß das Rohr 16 fest mit der Biegescheibe 6 verbunden ist. In der gleichen Weise kann mit Hilfe der Schraube 14 das Klemmelement 12 am Rohr 16 fixiert werden, in dem Bereich, wo eine Verdrillung des Rohres 16 erfolgen soll.

Es wird ein Rohr 16 mit einem bereits vorhandenen, etwa ge­ radlinig verlaufenden Längsschlitz 17 verwendet, das mittels der Biege- und Verdrillanordnungen gebogen und verdreht werden soll. Dabei ist es wesentlich, daß ein besonderes Füllstück 18 in den Schlitz 17 eingesetzt wird, dessen Breite etwa der Breite des Schlitzes 17 entspricht; jedoch weist das Füllstück 18 unterschiedliche Höhen auf, wie Fig. 6 erkennen läßt.

Einen Überstand 18 a weist das Füllstück 18 jeweils in den Bereichen auf, in denen lediglich eine Verbiegung des Rohres 16, und eine Ausnehmung 18 b jeweils in den Bereichen, in denen zumindest auch eine Verdrillung des Rohres 16 vorgenommen werden soll.

Wie Fig. 3 zeigt, wird dadurch in vorteilhafter Weise erreicht, daß durch den Überstand 18 a in dem durch die Abstützplatte 2 und die Biegeschei­ be 6 gebildeten Spalt eine exakte Führung des lediglich zu verbiegenden Rohres 16 erreicht wird. Dadurch können die infolge der Biegung entste­ henden inneren Spannungen im Rohr 16 keine ungewollte Verdrillung des Rohres 16 während des Biegevorganges erzeugen. Der Biegevorgang wird durch eine entsprechende Verschwenkung des Hebels 7 durchgeführt, dessen Maß an der Skala 9 abgelesen werden kann. Falls das Rohr 16 nur oder auch verdrillt werden soll, ist es erforderlich, daß in dem jeweiligen Rohr­ abschnitt das Füllstück 18 Ausnehmungen 18 b aufweist, so daß eine Drehung des Rohres 16 zwischen der Abstützplatte 2 und der Biegescheibe 6 möglich ist. Dies lassen die Fig. 4 und 5 erkennen.

Vorzugsweise wird das gewünschte Maß, beispielsweise 90°, an dem Rohr 16 markiert, wie in Fig. 1 angedeutet ist. Dadurch kann vor oder während der Verbiegung, beispielsweise um 90°, mit Hilfe des Hebels 7, durch Ver­ schwenken des Hebels 13 um das Rohr 16 herum eine Verdrillung des Rohres 16 um das gewünschte Maß vorgenommen werden. Der Verdreh- bzw. Verdrill­ vorgang ist zu Beginn in Fig. 4 gezeigt. Hier ragen die Ausnehmungen 18 b des Füllstückes 18 zwar in den Schlitz 17 des Rohres 16 hinein, jedoch ragen sie nicht über dessen Mantelkontur hinaus, wie das bei Fig. 3 der Fall ist. Dadurch kann die Verbiegung und bzw. oder die Verdrillung des Roh­ res 16 sicher durchgeführt werden, ohne daß es zu einer unerwünschten Deformierung des Schlitzes 17 kommt. Fig. 5 zeigt den Abschluß der Verdril­ lung in dem hier beschriebenen Beispiel, eine Verdrillung des Rohres 16 um 180°.

Die Fig. 7 und 8 zeigen eine Vorrichtung, mit der insbesondere eine günstige Serienherstellung der gebogenen, ver­ drillten Rohre möglich ist.

Fig. 7 zeigt die Startposition und Fig. 8 die Endposition von weitgehend automa­ tisierten Biege-Verdrillanordnungen. Anstelle des Hebels 13 in den Fig. 1 und 2 wird hier das Zahnrad 19 mit der Klemmschraube 20 ver­ wendet. Das Zahnrad 19 kämmt mit dem Zahnrad 21, das durch ein Paar von Kegelrädern 22, 23 in einem festen Verhältnis von der Biegescheibe 6 angetrie­ ben wird. Das Übersetzungsverhältnis der Zahnräder 19, 21 und bzw. oder der Kegelräder 22, 23 bestimmt die Abhängigkeit des Verdrillwinkels zum Biegewinkel. Das Zahnrad 21 und das Rohr 16 sind in einer ortsfesten Platte 24 geführt. Während des Biegevorganges durch Verschwenken des Hebels 7, an dessen Stelle auch z. B. ein Motor verwendbar ist, kämmt und traversiert das Zahnrad 19 in dem überbreiten Zahnrad 21.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Biegen und Verwinden eines einen Längs­ schlitz aufweisenden Rohrs zu einer Rohrführung einer drei­ dimensional beweglichen Papiereinziehvorrichtung an einer Rotationsdruckmaschine, gekennzeichnet durch eine drehbare Biegescheibe (6) mit einer Umfangsaussparung, an der das eine Ende des Rohrs (16) festklemmbar ist, durch eine Abstütz­ platte (2) mit einer Aussparung (5), zwischen der und der Umfangsaussparung der Biegescheibe das Rohr geführt ist, und durch einen das andere Ende des Rohrs umfassenden, drehbaren Verwindekopf, wobei in dem Längsschlitz (17) des Rohrs ein Füllstück (18) angeordnet ist, das in den Bereichen, wo das Rohr ausschließlich zu biegen ist, über die Mantelkontur des Rohrs hinausragende Überstände (18 a) und in den Bereichen, wo das Rohr zu verwinden und ggf. zu biegen ist, unterhalb der Mantelkontur des Rohrs reichende Ausnehmungen (18 b) aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehen der Biegescheibe (6) durch einen mit dieser ver­ bundenen Hebel (7) erfolgt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehen des Verwindekopfs durch einen mit diesem ver­ bundenen Hebel (13) erfolgt.

4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegescheibe eine Biegewinkelskala (9) aufweist.

5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Umfangsaussparung der Biege­ scheibe (6) und die Aussparung (5) der Abstützplatte (2) einen halbkreisförmigen Querschnitt haben.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehen des Verwindekopfs durch ein mit diesem ver­ bundenes, das Rohr (16) konzentrisch umgebendes Zahnrad (19) erfolgt, das mit einem über Kegelräder (22, 23) von der Biege­ scheibe (6) angetriebenen weiteren Zahnrad (21) kämmt.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnräder (19, 21) und die Kegelräder (22, 23) gegen solche mit anderem Übersetzungsverhältnis austauschbar sind.