DE3524703A1 - Verfahren zur herstellung von phosphorarmen vanadiumverbindungen aus phosphorreichen vanadiumschlacken - Google Patents
Verfahren zur herstellung von phosphorarmen vanadiumverbindungen aus phosphorreichen vanadiumschlackenInfo
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Description
Für eine Reihe von Anwendungen in der Metallurgie, z. B. zur Her
stellung von Ferro-Vanadium für die Stahlveredelung, werden phos
phorarme V-Verbindungen benötigt. Beispielsweise ist der P-Gehalt
im V₂O₅ für die Ferro-Vanadium-Herstellung auf 600 ppm begrenzt
(ISO-Norm Nr. 5451). Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel
lung von phosphorarmen Vanadiumverbindungen aus phosphorreichen
Vanadiumschlacken, wobei die Vanadiumschlacken gemahlen und mit
Röstzuschlagstoffen gemischt werden sowie die Mischung oxidierend
geröstet wird, wobei die Röstprodukte nach Kühlung mit Wasser aus
gelaugt und die vanadiumhaltige Lauge von dem Auslaugerückstand
getrennt sowie der Weiterverarbeitung zu den Vanadiumverbindungen
zugeführt wird, wobei fernerhin eine Phosphorentfernung durchge
führt wird. - Die üblichen Röstzuschlagstoffe sind z. B. Soda und
Natriumsulfat.
Die Herstellung von P-armen Vanadiumverbindungen aus den üblichen
Vanadiumrohstoffen, wie Titanomagnetitschlacken mit ca. 0,015 % P,
nach herkömmlichen Verfahren, das heißt im alkalischen Röstprozeß,
ist problemlos möglich. Neben den P-armen V-Rohstoffen fallen, ins
besondere in der VR China, in der UdSSR und in anderen Staaten,
phosphorreiche Vanadiumschlacken, nämlich Titanomagnetitschlacken,
mit 0,05 bis 0,1% P an. In begrenztem Umfang ist die Verarbeitung
im Verschnitt mit sehr P-armen Rohstoffen möglich. Die Hauptmengen
müssen jedoch unverschnitten verarbeitet werden. Dazu gehört das
gattungsgemäße Verfahren.
Bei dem gattungsgemäßen Verfahren ist die Phosphorentfernung ein
besonderer, mit den übrigen Verfahrensmaßnahmen nicht integrierter
Verfahrensschritt. Der Phosphor wird chemisch als Calciumhydrogen
phosphat entfernt. Dazu wird die durch Laugung von gerösteten Vana
diumrohstoffen hergestellte V-haltige Lauge mit Gips oder Kalk ver
setzt, wobei sich bei pH 9,5 das schwerlösliche Calciumhydogen
phosphat bildet. Die für die Fällung im Überschuß notwendigen Ca-
Ionen werden durch Zugabe von Oxalsäure nach der P-Fällung als
schwerlösliches Calciumvanadat entfernt. Nach dem Abtrennen der
gefällten Verbindungen durch Filtration verbleibt eine P-arme Lauge,
aus der nach herkömmlichen Verfahren P-arme Vanadiumverbindungen
hergestellt werden. Die bekannten gattungsgemäßen Maßnahmen sind
nachteilig. Ein Nachteil der bekannten Maßnahmen liegt darin, daß
für die Errichtung der Entphosphorungsanlage erhebliche lnvestitionen
getätigt werden müssen. Andererseits müssen laufend relativ hohe
Betriebskosten durch den notwendigen Einsatz von teurer Oxalsäure
in Kauf genommen werden. Ferner entsteht ein vanadiumhaltiger Cal
ciumphosphatoxalat-Rückstand, der auf einer Sondermülldeponie ab
gelagert werden muß. Die dadurch verursachten Vanadiumverluste be
tragen ca. 0,5%.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Ver
fahren so zu führen, daß eine besondere Entphosphorungsanlage nicht
mehr erforderlich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Mischung
vor dem Rösten zusätzlich mit einem Magnesiumträger gemischt sowie
der Phosphor beim Rösten als schwerlösliche MgP-Verbindung gebunden
wird und daß die MgP-Verbindung mit dem Auslaugerückstand ab
geführt wird. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird
die Mischung mit einem feinkörnigen Magnesiumträger, Körnung klei
ner 150 µm, versetzt. Es versteht sich, daß die Vanadiumschlacken
entsprechend fein aufgemahlen und die Zusatzstoffe entsprechend fein
beigegeben werden. Als Magnesiumträger können Ölverbrennungsrück
stände verwendet werden. Aber auch andere Magnesiumträger, ins
besondere Magnesiumsalze, sind einsetzbar. Nach bevorzugter Aus
führungsform der Erfindung wird der Magnesiumträger mit einem
stöchiometrischen Überschuß in bezug auf die MgP-Verbindung zuge
mischt. Im allgemeinen reichen 1 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise etwa
1,5 Gew.-% Magnesium, die in Form des Magnesiumträgers beigemischt
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die ökonomisch sinnvolle
und umweltfreundliche Entfernung von Phosphor ohne eine zusätzliche
Entphosphorungsanlage und ohne Anfall von störenden Abfällen. Es
entstehen auch keine besonderen Betriebskosten. Nach der Erfindung
ist die Phosphorentfernung mit den ohnehin erforderlichen Maßnahmen
des Röstens der Vanadiumschlacken und der folgenden Extraktion
integriert. Der Phosphor wird durch Zusatz von magnesiumhaltigen
Verbindungen beim Rösten der Rohstoffe in eine schwerlösliche MgP-
Verbindung umgewandelt und verbleibt beim anschließenden Laugungs
prozeß im üblicherweise anfallenden Auslaugungsrückstand. Als Mg-
Träger können Mg-Salze, wie MgSO₄, und MgO, aber auch Mg-hal
tige Rohstoffe, wie z. B. Mg-reiche Ölverbrennungsrückstände aus
Kraftwerken, eingesetzt werden. Der Zusatz von 1 bis 2 Gew.-% Mg
in Form von Mg-Trägern erwies sich als optimal. Überraschenderweise
konnte bei diesen Mg-Konzentrationen die erwartete Verschlechterung
der Vanadiumlöslichkeit durch Bildung von schwerlöslichen Mg-Vana
daten nicht festgestellt werden.
- 1. 10 kg Röstemischung, bestehend aus P-reicher Titanomagnetit schlacke mit 10,3 % V und 0,06 % P sowie den für den Röstpro zeß üblichen Zuschlagstoffen, wurde mit 1,01 kg MgSO₄ · 7 H₂O vermischt und zwei Stunden bei 800° C oxidierend geröstet. An schließend wurde mit 24 l Wasser bei 60° C gelaugt. Der P-Ge halt in der Lauge betrug 34 mg/l. ln der Vergleichslauge, die aus geröstetem Material ohne Mg-Zusatz erzeugt wurde, betrug der P-Gehalt 56 mg/l. Demnach konnte der P-Gehalt in der Lauge um 39,3 % gesenkt werden.
- 2. 10 kg Röstemischung, wie in Beispiel 1, wurde mit 331 g MgO vermischt und zwei Stunden bei 800° C oxidierend geröstet und anschließend mit 24 l heißem Wasser gelaugt. Der P-Gehalt in der Lauge betrug 35 mg/l. Im Vergleich zur Probe ohne Mg-Zusatz konnte der P-Gehalt in der Lauge um 37,5 % gesenkt werden.
- 3. 10 kg Röstemischung, wie in Beispiel 1, wurde mit 1110 g V-hal tigen Ölverbrennungsrückständen mit 18 % Mg vermischt und zwei Stunden bei 800° C oxidierend geröstet und anschließend mit 24 l heißem Wasser gelaugt. Der P-Gehalt in der Lauge betrug 37 mg/l. Im Vergleich zur Probe ohne Zusatz von Mg-haltigen Ölverbrennungsrückständen konnte der P-Gehalt in der Lauge um 33,9 % gesenkt werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von phosphorarmen Vanadiumverbindun
gen aus phosphorreichen Vanadiumschlacken, wobei die Vanadium
schlacken gemahlen und mit Röstzuschlagstoffen gemischt werden so
wie die Mischung oxidierend geröstet wird, wobei die Röstprodukte
nach Kühlung mit Wasser ausgelaugt und die vanadiumhaltige Lauge
von dem Auslaugungsrückstand getrennt sowie der Weiterverarbeitung
zu den Vanadiumverbindungen zugeführt wird, wobei fernerhin eine
Phosphorentfernung durchgeführt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Mischung vor dem Rösten zusätz
lich mit einem Magnesiumträger gemischt sowie der Phosphor beim
Rösten als schwerlösliche MgP-Verbindung gebunden wird und daß
die MgP-Verbindung mit einem Auslaugungsrückstand abgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischung mit einem feinkörnigen Magnesiumträger, Körnung kleiner
150 µm, versetzt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Magnesiumträger Ölverbrennungsrückstände ver
wendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Magnesiumträger mit einem stöchiometrischen Über
schuß in bezug auf die herzustellende MgP-Verbindung zugemischt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß 1 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise etwa 1,5 Gew.-%, Mag
nesium in Form des Magnesiumträgers beigemischt werden.
Priority Applications (3)
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DE19853524703 DE3524703A1 (de) | 1985-07-11 | 1985-07-11 | Verfahren zur herstellung von phosphorarmen vanadiumverbindungen aus phosphorreichen vanadiumschlacken |
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DE3524703C2 DE3524703C2 (de) | 1989-03-16 |
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DE (1) | DE3524703A1 (de) |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN1298872C (zh) * | 2002-12-09 | 2007-02-07 | 攀枝花钢铁有限责任公司钢铁研究院 | 含钒熟料浸出液的除磷净化方法 |
CN105063379A (zh) * | 2015-07-28 | 2015-11-18 | 四川理工学院 | 一种含钒磷铁提钒的方法 |
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DE847808C (de) * | 1943-08-11 | 1952-08-28 | Goldschmidt Ag Th | Verfahren zum Aufschluss vanadinhaltiger Thomasschlacken |
DE2414984A1 (de) * | 1973-04-04 | 1974-10-17 | Union Carbide Corp | Gewinnung von vanadin aus phosphoreisen |
US4243639A (en) * | 1979-05-10 | 1981-01-06 | Tosco Corporation | Method for recovering vanadium from petroleum coke |
-
1985
- 1985-07-11 DE DE19853524703 patent/DE3524703A1/de active Granted
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1986
- 1986-07-09 AT AT1860/86A patent/AT392630B/de not_active IP Right Cessation
- 1986-07-09 LU LU86507A patent/LU86507A1/de unknown
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CN105063379B (zh) * | 2015-07-28 | 2017-06-06 | 四川理工学院 | 一种含钒磷铁提钒的方法 |
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Publication number | Publication date |
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AT392630B (de) | 1991-05-10 |
LU86507A1 (de) | 1986-12-02 |
ATA186086A (de) | 1990-10-15 |
DE3524703C2 (de) | 1989-03-16 |
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