DE3523820C2 - - Google Patents

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Description

Wenn die Entschwefelung von Rauch nach einem weitverbreiteten bekannten nassen Kohlenverfahren durchgeführt wird, enthält das entstandene Abgas als schädliche Komponenten manchmal zusätzlich zu SO x die Verbindungen HCl und HF. Ein Beispiel für das Abgas der Kohleverbrennung enthält Komponenten von etwa 100 ppm SO x , etwa 60 ppm HCl und etwa 40 ppm HF.
Wenn ein solches Abgas in einem nassen Abgasbehandlungsturm unter Verwendung von CaCO₃, das ein Absorptionsmittel für SO₂ ist, behandelt wird, laufen die folgenden Reaktionen ab:
CaCO₃+SO₂ → CaSO₃+CO₂ (1)
CaCO₃+2 HCl → CaCl₂+CO₂+H₂O (2)
CaCO₃+2 HF → CaF₂+CO₂+H₂O (3)
In diesem Fall herrscht jedoch die Reaktion der Gleichung (2) vor und die Auflösung von CaCO₃ wird aufgrund des Vorliegens von Ca2+ aus CaCl₂ verhindert, das in Übereinstimmung mit der Reaktion der Gleichung (2) gebildet wird. Im Ergebnis wird die Reaktion der Gleichung (1) behindert und die SO₂-Absorptionskapazität nimmt ab. Zusätzlich lagert sich CaSO₄×2 H₂O, das gleichzeitig mit der Entschwefelungsreaktion in dem Abgasbehandlungsturm gebildet wird, als Schuppen oder Verschmutzung auf den Wandflächen eines verwendeten Apparates mit dem Ergebnis ab, daß der Abgasbehandlungsapparat in seiner Funktion gestört wird.
Um diese Nachteile zu vermeiden, wird ein Verfahren für wirkungsvoll erachtet, bei dem im Hinblick auf die Menge an HCl eine zutreffende Menge Natriumsulfat Na₂SO₄ oder Kaliumsulfat K₂SO₄ dem obengenannten Reaktionssystem zugesetzt wird und die folgenden Reaktionen dabei benützt werden, um CaCl₂ in Form von CaSO₄× 2 H₂O zu entfernen:
Na₂SO₄+CaCl₂+aq. → 2 NaCl+CaSO₄×2 H₂O (4)
K₂SO₄+CaCl₂+aq. → 2 KCl+CaSO₄×2 H₂O (5)
Nebenbei bemerkt ist die Reaktion (4) im allgemeinen als die Reaktion, nach der Gips CaSO₄×2 H₂O aus einer Na₂SO₄-Lösung durch Zugabe von CaCl₂ hergestellt wird, wohl bekannt.
Die Verbindungen Na₂SO₄ und K₂SO₄, die für die Reaktionen zum Entfernen von CaCl₂ notwendig sind, können nur durch Zufuhr eines basischen Natriumsalzes und eines basischen Kaliumsalzes zu dem Turm für die Naßbehandlung von Abgas hergestellt werden. Ein Beispiel für Reaktionen, die Na₂CO₃ betreffen, ist im folgenden gegeben:
Na₂CO₃+SO₂ → Na₂SO₃+CO₂ (6)
Na₂SO₃+1/2 O₂ → Na₂SO₄ (7)
Die obengenannte Verbindung HF wird in CaF₂ überführt, das in der obigen Gleichung (3) genannt ist; die letztgenannte Verbindung CaF₂ kann jedoch nicht als Festkörper mit geringer Löslichkeit stabilisiert werden. Diese Verbindung CaF₂ verursacht, daß sich eine in dem Staub des Abgases befindliche Aluminiumkomponente auflöst, und eine Reaktion der erhaltenen Aluminiumionen und Fluorionen verhindert die Auflösung von Kalk. Um solche Nachteile zu vermeiden, wurde das Verfahren, bei dem ein basisches Natriumsalz verwendet wird, in der japanischen Patentveröffentlichung Nr. 167023/1980 vorgeschlagen.
Aus der DE-OS 24 19 579 ist ein Schwefeldioxid-Naßreinigungssystem bekannt, bei dem im Naßreiniger eine Alkalimetallhydroxid-Waschlauge zugesetzt wird. Diese bindet das SO₂ zu Alkalisulfit, das in dem Reaktor, in dem Kalziumhydroxid eingeleitet wird, zu Kalziumsulfit und Kalziumsulfatkristallen umgesetzt wird. Außerdem wird in den Reaktor Luft eingeblasen. Verbrauchte Natriumionen werden dem Waschlaugekreislauf wieder zugeführt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Abgas, das neben SO₂ HCl und HF enthält, die Reinigung so vollständig durchzuführen, daß die SO₂-Konzentration in dem gereinigten Abgas möglichst gering und vorzugsweise bei einem Wert von 50 ppm oder weniger liegt.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden bei Zugabe des basischen Natrium- oder Kaliumsalzes zu dem Reaktionssystem in einer von der Menge des HCl abhängigen Menge und beim Einblasen von Luft in eine Absorptionslösung in den Abgasbehandlungsturm nicht nur die obengenannten Nachteile nach dem Stand der Technik vermieden, sondern es kann auch eine beträchtliche Verbesserung bei der Geschwindigkeit der Auflösungsreaktion von CaCO₃ erzielt werden.
Im folgenden wird die Erfindung im einzelnen näher beschrieben:
Wenn die Natrium- oder Kaliumverbindung dem System nicht in einer dem HCl entsprechenden Menge zugesetzt wird, wird die gelöste CaCl₂-Verbindung darin anwesend sein, wie oben erwähnt, und demzufolge wird die Absorptionskapazität des Absorptionsmittels CaCO₃ schlecht. In anderen Worten die Erzeugung von CaCl₂ bewirkt, daß die Menge an gelöstem Ca2+ erhöht wird. Letztere Verbindung verringert die Löslichkeit von CaSO₄×2 H₂O (Gips), das gleichzeitig mit der Entschwefelung und der Oxidationsreaktion gebildet wird, was das Anwachsen von Gipsablagerung beschleunigt. Da weiterhin in der CaCl₂ enthaltenden Absorptionslösung der Partialdruck von SO₂ höher wird, wird seine Leistung zur Absorption von SO₂ verschlechtert.
Mit anderen Worten erhöht sich die Konzentration an Kalziumionen in der Absorptionslösung, die CaCl₂ enthält, und als Folge davon fällt die Löslichkeit von SO₃2-, wie aus der Formel für das Lösungsgleichgewicht
(Ca2+) (SO₃2-) = Ksp.
hervorgeht. Eine Abnahme der Konzentration an SO₃2-, das die Lösungskomponente des SO₂-Gases ist, bedeutet eine Verschlechterung der Löslichkeit des SO₂-Gases. In anderen Worten erreicht in einer solchen Absorptionslösung die Konzentration von SO₃2-, das durch Absorption des SO₂-Gases erzeugt wird, sofort ein Sättigungsniveau und daher wird der Partialdruck von SO₂ leicht höher werden. Wenn umgekehrt gelöstes Chlorid aufgrund des Zusatzes von NaCl oder KCl anwesend ist, wird die Sättigungskonzentration an SO₃2- höher; in anderen Worten wird die Lösungskraft der Absorptionslösung größer, so daß der Partialdruck von SO₂ in der Absorptionslösung auf einem niedrigeren Niveau gehalten wird.
Experimentell wurde Luft in die Absorptionslösung in dem Abgasbehandlungsturm eingeblasen, wobei interessante Ergebnisse erzielt wurden. Wenn nämlich die Menge der Luft, die in die Absorptionslösung geblasen wird, erhöht wurde, wurde die Umwandlungsrate des Absorptionsmittels CaCO₃ und die Absorptionsrate von SO₂ verbessert.
Um eine Bestätigung dafür zu bekommen, daß die Wirkung des Lufteinblasens mit Hilfe der Zugabe der Natriumverbindung oder Kaliumverbindung gleichzeitig mit dem Einblasen von Luft hervorgerufen wurde, wurden Versuche durchgeführt, bei denen man die Mengen an in die Absorptionslösung einzublasender Luft unter solchen Bedingungen variierte, daß weder Natrium- noch Kaliumverbindung zugegeben wurde und daß Cl- in der Absorptionslösung als CaCl₂ vorliegen konnte. Nach den Ergebnissen dieser Experimente gestattet die Erhöhung der Luftmenge eine Verbesserung der Umwandlungsrate von CaCO₃ und der Absorptionsrate von SO₂; aber die Kalziumverbrauchsrate war relativ niedriger im Vergleich zum Fall, daß Cl- als NaCl oder KCl vorlag.
Daher muß endgültig Cl- in der Absorptionslösung als NaCl oder KCl vorliegen.
Der Grund dafür, daß die Umwandlungsrate von CaCO₃ und die Absorptionsrate von SO₂ durch Lufteinblasen in die Absorptionslösung erhöht werden können, ist noch nicht klar ersichtlich; es kann aber folgendes vermutet werden:
wenn nämlich Luft in die Absorptionslösung geblasen wird, wird HSO₃-, eine schwache Säure, zu HSO₄-, das Ion einer starken Säure umgewandelt, und so wird die Lösungsreaktivität von CaCO₃ leicht wieder erhalten, obwohl Aluminium- und Fluorionen gelöst in der Absorptionslösung vorliegen (können). Im Ergebnis wird sowohl die Absorptionsrate von SO₂ als auch die Raktionsfähigkeit von CaCO₃ verbessert.
Folgende Reaktionen laufen nacheinander ab:
(Reaktionen in dem Abgasbehandlungsturm)
SO₂ (Gas)+H₂O → H₂SO₃ (8)
H₂SO₃ → H⁺HSO₃⁻ (9)
(Reaktionen in dem Absorptionslösungstank)
HSO₃-+1/2 O₂ (Gas) → HSO₄- (10)
H⁺HSO₄⁻+CaCO₃ (fest)+aq.
→ CaSO₄×2 H₂O+CO₂ (11)
(Reaktion in dem Absorptionslösungstank ohne Belüftung)
2 HSO₃-+Ca2++CaCO₃ (fest)
→ 2 CaSO₃×1/2 H₂O+CO₂ (12)
Aus obigem wird ersichtlich, daß durch Feststellen der HCl-Menge in dem Abgas; Zufuhr einer stöchiometrischen Menge einer Natrium- und/oder Kaliumverbindung, die in dem Abgasbehandlungsturm NaCl bzw. KCl wird, zu dem Abgasbehandlungsturm zusammen mit einer Kalziumverbindung als Absorptionsmittel für SO₂; und Einblasen von Luft in die Absorptionslösung, die mit dem Abgas in Kontakt gebracht wird, Probleme gelöst werden können, wie die Verschlechterung der SO₂-Absorptionsleistung aufgrund von HCl und HF, Schwierigkeiten mit Schuppen oder Ansatz, hervorgerufen von der Ablagerung von CaSO₄×2 H₂O, und die Verminderung der Reaktivität des Absorptionsmittels für SO₂; zusätzlich kann die Umwandlungsrate des Absorptionsmittel für SO₂ und die Absorptionsrate von SO₂ auch wirksam erhöht werden.
Fig. 1 ist der schematische Plan einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 gibt die grafische Darstellung von Versuchswerten, die in einem Beispiel der vorliegenden Erfindung erhalten wurden, wieder und gibt die Konzentrationsänderungen an SO₂, das in einem gereinigten Gas 6 enthalten ist, in Abhängigkeit von den Fließraten von Luft, die in die Absorptionslösung geblasen wird, für den Fall, daß Na₂CO₃ nur in stöchiometrischer Menge, bezogen auf die Menge an HCl, zugegeben wird, und für den Fall, daß kein Na₂CO₃ zugesetzt wird, an;
Fig. 3 zeigt die grafische Darstellung von Versuchswerten, die im Beispiel der vorliegenden Erfindung erhalten wurden, und zeigt Konzentrationsänderungen von CaCO₃ in der Absorptionslösung in Abhängigkeit von den Fließraten von Luft, die in die Absorptionslösung eingeblasen wird, für den Fall, daß Na₂CO₃ nur in stöchiometrischer Menge, bezogen auf die Menge an HCl, zugesetzt wird, und für den Fall, daß kein Na₂CO₃ zugesetzt wird; und
Fig. 4 zeigt die grafische Darstellung von Versuchswerten, die im Beispiel der vorliegenden Erfindung erhalten werden, und gibt die Abhängigkeiten zwischen SO₂-Konzentrationen in dem gereinigten Gas 6 und CaCO₃-Konzentrationen in der Absorptionslösung im Hinblick auf Konzentrationen von Mn- Ionen in der Absorptionslösung bis zu einem Gehalt von etwa 400 mg/l, für den Fall, daß Na₂CO₃ nur in stöchiometrischer Menge, bezogen auf die Menge an HCl, zugesetzt wird, und für den Fall, daß eine bestimmte Menge an Luft in die Absorptionslösung geblasen wird.
Unter Verwendung eines in Fig. 1 dargestellten Apparates wird eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens praktisch durchgeführt.
In Fig. 1 wird ein Abgas aus einem mit Kohle beheizten Kessel durch eine Denitrierungsvorrichtung, einen elektrischen Staubsammler und einen Wärmeaustauscher (in der Zeichnung nicht dargestellt) auf einen Abgasbehandlungsturm 2 geleitet.
Am Einlaß des Abgasbehandlungsturm 2 wurde ein Fühler 3 vorgesehen; dieses Element 3 stellte fest, daß das Abgas 1, das etwa 1000 ppm SO₂, etwa 60 ppm HCl und etwa 40 ppm HF enthielt, mit einer Durchflußleistung von etwa 4000 m³N/h eingeleitet wurde.
Der Abgasbehandlungsturm 2 war mit Gittern gepackt und eine Absorptionslösung wurde vom Kopf des Turms 2 mit 60 m³N/h über eine Absorptionslösungs-Umwälzpumpe 4 gesprüht. Zu dieser Zeit wurden im Abgas vorliegendes SO₂, HCl und HF von der Absorptionslösung absorbiert und das Abgas als gereinigtes Gas 6 von dem Turm 2 durch einen Dunstabscheider 5 abgelassen.
Nach den Ergebnissen des Detektors enthielt das gereinigte Gas 6 etwa 100 ppm SO₂; dagegen waren die Gehalte an HCl und HF unter 1 ppm, dem unteren Erfassungsgrenzwert.
Im Hinblick auf die Absorptionsmenge von SO₂ wurde CaCO₃ auf den Turm 2 durch Leitung 7 mit etwa 17 kg/h aufgegeben, und gleichzeitig wurde Na₂CO₃ durch eine Leitung 8 mit einer Fließrate von nicht weniger als 0,52 kg/h, was der stöchiometrischen Menge, bezogen auf die HCl-Menge, entspricht, aufgegeben.
Im Tank 9 in einem unteren Bereich des Abgasbehandlungsturms 2 wird Luft mit etwa 20 m³N/h eingeblasen, um Sulfit, das durch Absorption von SO₂ erzeugt worden war, zu Sulfat zu oxidieren.
Die Absorptionslösung im Tank 9 lag in Form einer kristallines CaSO₄×2 H₂O und etwas CaCO₃-Pulver enthaltenden Suspension vor, und das Gleichgewicht an Wasser wurde dann eingestellt durch Auffüllen der Absorptionslösung mit Wasser, so daß die Konzentration der Aufschlämmung etwa 18 Gew.-% ausmachte.
Danach wurde ein Teil der Absorptionslösung durch eine Pumpe 11 zu einem Abscheider 12 gefördert, um kristallines CaSO₄×2 H₂O (Gips) durch im Gleichgewicht halten der Absorption von SO₂ aus dem System zu entfernen. Im Abscheider 12 wurde der erzeugte Gips aus dem Produkt gewonnen, und ein Teil des erhaltenen Filtrats wurde durch Leitung 14 entfernt; das zurückbleibende Filtrat wurde auf den Abgasbehandlungsturm 2 zurückgeführt.
Während das Verfahren im Gleichgewichtszustand fortgeführt wurde, lagen Chlorionen in einer Konzentration von etwa 280 mMol/l in der Absorptionslösung vor; dagegen betrug die Konzentration an Natriumionen niemals weniger als 280 mMol/l, was das Äquivalent für die Chloridionen war. Ferner überstieg nach den Analysenergebnissen die Konzentration an Fluoridionen in der Absorptionslösung nicht die Höhe von 5 mMol/l. Wenn man die Tatsache berücksichtigt, daß die Konzentration der Fluoridionen zum Zeitpunkt, in dem alle Fluoridionen darin gelöst werden, etwa 190 mMol/l (geschätzter Wert) betrug, wird verständlich, daß einige Fluoridionen in Form des Festkörpers CaF₂ entfernt wurden.
Wenn Na₂CO₃ in geringerer Menge als der Absorptionsmenge für HCl zugeführt wurde, erniedrigten sich die Absorptionsleistung an SO₂ und der pH-Wert der Absorptionslösung. Die erniedrigte SO₂-Absorptionsleistung erreichte nicht wieder ihren alten Wert, obwohl die Zufuhrrate an Absorptionsmittel CaCO₃ für SO₂ erhöht wurde. Wenn ferner die Zufuhr an Na₂CO₃ aufgehalten wurde, wurde die Absorptionsrate von SO₂ und die Umwandlungsrate von CaCO₃ merklich vermindert, was zum Ergebnis hatte, daß Gipsablagerungen in außerordentlichem Maße in dem Abgasbehandlungsturm auftraten.
Als Natrium- oder Kaliumverbindung, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung zusätzlich zu Na₂CO₃ verwendet werden können, ist irgendeine Verbindung annehmbar, solange sie durch Reaktion mit HCl NaCl bzw. KCl erzeugen kann; jetzt werden im allgemeinen leicht erhältliche Chemikalien eingesetzt.
In dem obenerwähnten Beispiel wurde Luft versuchsweise durch eine Luftdüse 10 in die Absorptionslösung geblasen, während die Luftmenge schrittweise erhöht wurde; die erhaltenen Ergebnisse waren sehr interessant. Als nämlich die Menge an Luft, die in die Absorptionslösung zu blasen ist, größer und größer wurde, wurden die Umwandlungsraten an CaCO₃ und die Absorptionsrate an SO₂ zunehmend erhöht. Fig. 2 zeigt die Änderung der SO₂-Konzentrationen, die in dem gereinigten Gas 6 während der stufenweisen Belüftung vorlag, über eine Änderung der Durchflußrate von Luft, die in die Absorptionslösung geblasen wird, von 0 bis etwa 120 m³N/h. In anderen Worten, Fig. 2 zeigt die Werte, die im Versuch erhalten wurden, bei dem die Natriumverbindung nur in stöchiometrischer Menge, bezogen auf die HCl-Menge, zugesetzt wurde. Ferner werden in Fig. 2 zum Vergleich die Ergebnisse gezeigt, die in dem Fall erhalten wurden, daß keine Natriumverbindung zugesetzt wurde.
Zusätzlich wurden in einem ähnlichen Versuch die Konzentrationsänderungen des übrigbleibenden CaCO₃ in der Absorptionslösung im Hinblick auf die eingeblasene Menge an Luft untersucht; die erhaltenen Ergebnisse werden in Fig. 3 wiedergegeben, wo das Vorliegen der Natriumverbindung als ein Parameter wie in Fig. 2 verwendet wird. Aus den Ergebnissen der Fig. 2 und 3 ist mit Gewißheit zu entnehmen, daß beim Erhöhen der in die Absorptionslösung einzublasenden Luftmenge die Leistung der SO₂-Absorption und die CaCO₃-Umwandlungsrate entsprechend verbessert werden.
Diese Leistungsverbesserung durch das Einblasen von Luft kann auch in dem Versuch erhalten werden, bei dem keinerlei Natriumverbindung zugesetzt wurde; wenn es jedoch notwendig ist, daß die SO₂-Absorptionsrate und die CaCO₃-Umwandlungsrate auf demselben Niveau sind wie im Fall, daß die Natriumverbindung zugegeben wird, muß die Menge an eingeblasener Luft erhöht werden, was einen großen Verbrauch an Gebläsekraft und so eine Steigerung der Verarbeitungskosten bedeutet.
Wenn weiterhin keine Natriumverbindung zugesetzt wurde, trat beträchtliche Gipsablagerung an den Innenwänden des Abgasbehandlungsturms und des Absorptionslösungstanks auf.
Bei einem Versuch, bei dem die Menge an Mn-Ionen in der Absorptionslösung stufenweise durch Zugabe von MnSO₄ in dem obengenannten Beispiel erhöht wurde, wurde den Ergebnissen entnommen, daß die SO₂-Absorptionsrate und die CaCO₃-Umwandlungsrate durch Erhöhen der Konzentration an Mn-Ionen in der Absorptionslösung unter der Bedingung, daß die Durchflußrate an in die Absorptionslösung einzublasender Luft konstant war, zunehmend verbessert wurden.
In Fig. 4 wird die Konzentrationsänderung von SO₂ in dem gereinigten Gas 6 während der stufenweisen Zugabe von MnSO₄ zur Absorptionslösung, um die Konzentrationen an Mn-Ionen von 0 auf ein Niveau von etwa 400 mg/l zu erhöhen, und die Konzentrationsänderung von in der Absorptionslösung verbleibenden CaCO₃ dargestellt.
Wie aus obigem ersichtlich wird, konnte bestätigt werden, daß die SO₂-Absorptionsleistung und die Umwandlungsrate des Absorptionsmittels erhöht wird bei der Behandlung von HCl, SO₂ und gegebenenfalls HF enthaltendem Abgas, wenn eine Natrium- oder Kaliumverbindung der Absorptionslösung in einer Menge, die derjenigen von HCl entspricht, zugegeben wird, wenn eine Kalziumverbindung als Absorptionsmittel in einer Menge, die der von SO₂ entspricht, zugesetzt wird, und wenn Luft in die Absorptionslösung eingeblasen wird, um das darin enthaltene Sulfit zu Sulfat zu oxidieren.
Im Beispiel lag die Durchflußleistung an einzublasender Luft im Bereich von 5 bis 110 m³N/h, d. h. etwa 0,125 bis 2,75%, bezogen auf die Durchflußleistung des Abgases bei der Bedingung, daß die Flußrate des Abgases 4000 m³N/h und die Konzentration an SO₂ im Einlaß 1000 ppm betrugen. Wenn jedoch die ganze Konzentration an SO₂ im Einlaß höher liegt, erhöht sich die Menge des zu oxidierenden Sulfits, und damit muß die Durchflußrate von Luft in Abhängigkeit von der Menge des Sulfits geregelt werden.
Die Regelung der Durchflußrate des Einblasens von Luft kann im vorliegenden Beispiel am leichtesten dadurch erfolgen, daß man unter Verwendung geeigneter Mittel die Konzentration des Sulfits in der Absorptionslösung mißt und Luft so einbläst, daß die Sulfitkonzentration bei 10 mMol/l oder weniger liegt. Demzufolge lag bei den Versuchen, bei denen die SO₂-Konzentration in dem gereinigten Gas innerhalb des Bereichs von 50 ppm oder weniger in Fig. 2 und 4 lag, die Sulfit-Konzentration in der Absorptionslösung bei 10 mMol/l oder weniger. Daher ist es erwünscht, daß die Durchflußleistung für das Einblasen von Luft dadurch bestimmt wird, daß man die Konzentration an Sulfit in der Absorptionslösung mißt und die Durchflußleistung von Luft so erhöht, daß die Sulfit-Konzentration 10 mMol/l oder weniger betragen kann. Zu Beispielen für wirksame Manganverbindungen, die zugesetzt werden, gehören MnSO₄, MnOOH, MnO₂ und MnCl₂. Es wurde festgestellt, daß Mangan im Rahmen der vorliegenden Erfindung bei einer solchen Konzentration wirksam war, bei der die Oxidations-Reduktions-Reaktion in der Absorptionslösung bewerkstelligt wurde; daher ist bezüglich des Anions der Manganverbindung keine spezielle Begrenzung notwendig.

Claims (3)

1. Verfahren zum Behandeln von Abgas, das SO₂, HCl und gegebenenfalls HF enthält, bei dem in einen Abgasbehandlungsturm eine, bezogen auf den HCl-Gehalt des Abgases, stöchiometrische Menge einer Natriumverbindung und/oder einer Kaliumverbindung, die sich in dem Abgasbehandlungsturm zu NaCl bzw. KCl umsetzt, und eine Kalziumverbindung als ein Absorptionsmittel für SO₂ geleitet und Luft in die Absorptionslösung eingeblasen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man der Absorptionslösung gleichzeitig Manganionen in einer Konzentration von 400 mg/l zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration von Sulfit in der Absorptionslösung feststellt und die Durchflußleitung von Luft so einstellt, daß die Konzentration des Sulfits 10 mMol/l oder weniger beträgt.
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