DE3523820A1 - Verfahren zum behandeln von abgas - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln eines Abgases, insbesondere ein Verfahren für
eine Naßbehandlung eines Abgases, das SO2, HCl und gegebenenfalls
HF enthält, wie zum Beispiel ein Abgas der Kohleverbrennung.
Wenn die Entschwefelung von Rauch nach einem weitverbreiteten bekannten nassen Kohlenverfahren durchgeführt
wird, enthält das entstandene Abgas als schädliche Komponenten manchmal zusätzlich zu SOx die Verbindungen HCl
und HF. Ein Beispiel für das Abgas der Kohleverbrennung enthält Komponenten von etwa 100 ppm SOx, etwa 60 ppm HCl
und etwa 4 0 ppm HF.
Wenn ein solches Abgas in einem nassen Abgasbehandlungsturm unter Verwendung von CaCO3, das ein Absorptionsmittel
für SO2 ist, behandelt wird, laufen die folgen-
* "Büro Frankfun/Frankfurt Office:
Adenauerallee 16 Tel. O6t7i/3OO-i
D-6370 Oberursel Telex: 526547 pawa d
D-6370 Oberursel Telex: 526547 pawa d
•Huro Munrhen/Munich (MIk e
S( hneßgstraöe 3-3 Tel O8l6l/«2f)?>-t
C)-SOf)O Rrising TcIfX Γ>2«Γ>4·7 [nwa ei
■ ♦
den Reaktionen ab:
den Reaktionen ab:
CaCO | 3 | + | SO3--> | CaSO3 | 2 | + co2 | H3O | ( | 1) |
CaCO | 3 | + | 2HCl | ->CaCl | + | + Co2 | ( | 2) | |
CaCO | 3 | + | 2HF ) | CaF2 | CO2 + | ( | 3) | ||
In diesem Fall herrscht jedoch die Reaktion der Gleichung
(2) vor und die Auflösung von CaCO., wird aufgrund des
2+
Vorliegens von Ca aus CaCl3 verhindert, das in Übereinstimmung mit der Reaktion der Gleichung (2) gebildet wird. Im Ergebnis wird die Reaktion der Gleichung (1) behindert und die SO3- Absorptionskapazitat nimmt ab. Zusätzlich lagert sich CaSO4 χ 2H3O, das gleichzeitig mit der Entschwefelungsreaktion in dem Abgasbehandlungsturm gebildet wird, als Schuppen oder Verschmutzung auf den Wandflächen eines verwendeten Apparates mit dem Ergebnis ab, daß der Abgasbehandlungsapparat in seiner Funktion gestört wird.
Vorliegens von Ca aus CaCl3 verhindert, das in Übereinstimmung mit der Reaktion der Gleichung (2) gebildet wird. Im Ergebnis wird die Reaktion der Gleichung (1) behindert und die SO3- Absorptionskapazitat nimmt ab. Zusätzlich lagert sich CaSO4 χ 2H3O, das gleichzeitig mit der Entschwefelungsreaktion in dem Abgasbehandlungsturm gebildet wird, als Schuppen oder Verschmutzung auf den Wandflächen eines verwendeten Apparates mit dem Ergebnis ab, daß der Abgasbehandlungsapparat in seiner Funktion gestört wird.
Uni diese Nachteile zu vermeiden, wird ein Verfahren für
wirkungsvoll erachtet, bei dem im Hinblick auf die Menge an HCl eine zutreffende Menge Natriumsulfat Na7SO4
oder Kaliumsulfat K7SO4 dem oben genannten Reaktionssystem
zugesetzt wird und die folgenden Reaktionen dabei benützt werden, um CaCl3 in Form von CaSO4 χ
2H„0 zu entfernen:
2NaCl + CaSO4 χ
Na3SO4 + CaCl2 + aq
K3SO4 + CaCl3 + aq.
>2KC1 + CaSO4 χ
2H2O (5)
Nebenbei bemerkt, ist die Reaktion (4) im allgemeinen als die Reaktion, nach der Gips CaSO4 χ 2HpO aus einer
Na2SO4~Lösung durch Zugabe von CaCl3 hergestellt
wird, wohl bekannt.
Die Verbindungen Na3SO4 und K3SO4, die für die
Reaktionen zum Entfernen von CaCl3 notwendig sind, können nur durch Zufuhr eines basischen Natriumsalzes und
eines basischen Kaliumsalzes zu dem Turm für die Naßbehandlung von Abgas hergestellt werden. Ein Beispiel für
Reaktionen, die Na3CO3 betreffen, ist im folgenden
gegeben:
Na3CO3 + SO2 ^Na3SO3 + CO2 (6)
Na2SO3 + 1/2 O2
>Na2SO4 (7)
Die oben genannte Verbindung HF wird in CaF3 überführt,
das in der obigen Gleichung (3) genannt ist; die letztgenannte Verbindung CaF3 kann jedoch nicht als Festkörper
mit geringer Löslichkeit stabilisiert werden.
Diese Verbindung CaF3 verursacht, daß sich eine in dem
Staub des Abgases befindlicher Aluminiumkomponente auflöst, und eine Reaktion der erhaltenen Aluminiumionen und
Fluorionen verhindert die Auflösung von Kalk. Um solche Nachteile zu vermeiden, wurde das Verfahren, bei dem ein
basisches Natriumsalz verwendet wird, in der japanischen Patentveröffentlichung Nr. 167023/1980 vorgeschlagen.
Aus obigen Erwägungen kann vermutet werden, daß die Zugäbe
eines basischen Natriumsalzes, dessen Menge von den Mengen an HCl und HF abhängig ist, bei der Behandlung des
SO3, HCl und HF enthaltenden Abgases wirksam ist, um die oben genannten Nachteile aufgrund von CaCl3, Aluminiumionen
und Fluorionen zu vermeiden.
Die Erfinder haben im Verlauf von Versuchen zu dieser Behandlungsmethode gefunden, daß bei Zugabe des basischen
Natrium- oder Kaliumsalzes zu dem Reaktionssystem in einer von der Menge des HCl abhängigen Menge und beim
Einblasen von Luft in eine Absorptionslösung in den Abgasbehandlungsturm nicht nur die oben genannten
Nachteile vermieden werden, sondern auch eine beträcht-
liehe Verbesserung bei der Geschwindigkeit der Auflösungsreaktion
von CaCO, erzielt werden kann.
Die vorliegende Erfindung wurde auf Grundlage des oben genannten Wissens durchgeführt und richtet sich auf ein
Verfahren zur Behandlung eines SO9, HCl und gegebenenfalls
HF enthaltenen Abgases, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf einen Abgasbehandlungsturm eine stöchiometrische
Menge einer Natriumverbindung und/oder einer Kaliumverbindung, die in dem Abgasbehandlungsturm
NaCl bzw. KCl wird, und eine Kalziumverbindung als Absorptionsmittel für SO2 leitet und Luft in eine Absorptionslösung
einbläst, die in Kontakt mit dem Abgas gebracht wird. Weiterhin kann die vorliegende Erfindung
auf ein Abgas angewandt werden, das HF nicht enhält.
Im folgenden wird die Erfindung im einzelnen näher beschrieben:
Wenn die Natrium- oder Kaliumverbindung dem System nicht in einer dem HCl entsprechenden Menge zugesetzt wird,
wird die gelöste CaCl--Verbindung darin anwesend sein, wie oben erwähnt, und demzufolge wird die Absorptionskapazität
des Absorptionsmxttels CaCO- schlecht. In anderen Worten die Erzeugung von CaCl9 bewirkt, daß die
2+
Menge an gelöstem Ca erhöht wird. Letztere Verbindung verringert die Löslichkeit von CaSO4 χ 2H9O (Gips), das gleichzeitig mit der Entschwefelung und der Oxidationsreaktion gebildet wird, was das Anwachsen von Gipsablagerung beschleunigt. Da weiterhin in der CaCl9 enthaltenden Absorptionslösung der Partialdruck von SO9 höher wird, wird seine Leistung zur Absorption von SO9 verschlechtert.
Menge an gelöstem Ca erhöht wird. Letztere Verbindung verringert die Löslichkeit von CaSO4 χ 2H9O (Gips), das gleichzeitig mit der Entschwefelung und der Oxidationsreaktion gebildet wird, was das Anwachsen von Gipsablagerung beschleunigt. Da weiterhin in der CaCl9 enthaltenden Absorptionslösung der Partialdruck von SO9 höher wird, wird seine Leistung zur Absorption von SO9 verschlechtert.
Mit anderen Worten erhöht sich die Konzentration an Kalziumionen in der Absorptionslösung, die CaCl9
enthält, und als Folge davon fällt die Löslichkeit von
SO, , wie aus der Formel für das Lösungsgleichgewicht
(Ca2+) (SO3 2") = Ksp.
2 —
hervorgeht. Eine Abnahme der Konzentration an SO, , das die Lösungskomponente des SO_-Gases ist, bedeutet
eine Verschlechterung der Löslichkeit des SO2~Gases.
In anderen Worten erreicht in einer solchen Absorptions-
2 _ lösung die Konzentration von SO, , das durch Absorption
des SO^-Gases erzeugt wird, sofort ein Sättigungsniveau und daher wird der Partialdruck von SO2
leicht höher werden. Wenn umgekehrt gelöstes Chlorid aufgrund des Zusatzes von NaCl oder KCl anwesend ist,
2-wird die Sattigungskonzentration an SO, höher; in anderen Worten wird die Lösungskraft der Absorptionslösung
größer, so daß der Partialdruck von SO2 in der
Absorptionslösung auf einem niedrigeren Niveau gehalten wird.
Experimentell wurde Luft in die Absorptionslösung in dem Abgasbehandlungsturm eingeblasen, wobei interessante Ergebnisse
erzielt wurden. Wenn nämlich die Menge der Luft, die in die Absorptionslösung geblasen wird, erhöht wurde,
wurde die Umwandlungsrate des Absorptionsmittels CaCO, und die Absorptionsrate von SO- verbessert.
Um ein Bestätigung dafür zu bekommen, daß die Wirkung des Lufteinblasens mit Hilfe der Zugabe der Natriumverbindung
oder Kaliumverbindung gleichzeitig mit dem Einblasen von Luft hervorgerufen wurde, wurden Versuche
durchgeführt, bei denen man die Mengen an in die Absorptionslösung
einzublasender Luft unter solchen Bedingungen variierte, daß weder Natrium- noch Kaliumverbindung zugegeben
wurde und daß Cl in der Absorptionslösung als CaCl2 vorliegen konnte. Nach den Ergebnissen dieser
Experimente gestattet die Erhöhung der Luftmenge eine Verbesserung der Umwandlungsrate von CaCO, und der Ab-
sorptionsrate von SO-; aber die Kalziumverbrauchsrate
war relativ niedriger im Vergleich zum Fall, daß Cl~ als NaCl oder KCl vorlag.
Daher muß endgültig Cl in der Absorptionslösung als NaCl oder KCl vorliegen.
Der Grund dafür, daß die Umwandlungsrate von CaCO3 und
die Absorptionsrate von SO- durch Lufteinblasen in die Absorptionslösung erhöht werden können, ist noch
nicht, klar ersichtlich; es kann aber folgendes vermutet werden:
wenn nämlich Luft in die Absorptionslösung geblasen wird, wird HSO3 , eine schwache Säure, zu HSO4 , das
Ion einer starken Säure umgewandelt, und so wird die Lösungsreaktivität
von CaCO3 leicht wieder erhalten, obwohl Aluminium- und Fluorionen gelöst in der Absorptionslösung
vorliegen (können). Im Ergebnis wird sowohl die Absorptionsrate von SO2 als auch die Reaktionsfähigkeit
von CaCO3 verbessert.
Folgende Reaktionen laufen nacheinander ab: (Reaktionen in dem Abgasbehandlungsturm)
SO2 (Gas) + H2O >H2SO3 (8)
H3SO3 >H+ + HSO3" (9)
(Reaktionen in dem Absorptionslösungstank) HSO3" + 1/2 O2 (Gas)
>HSO4~ (10)
H+ + HSO4" + CaCO3 (fest) + aq.
->CaSO4 χ 2H-0 + CO- (11)
(Reaktion in dem Absorptxonslosungstank ohne Belüftung)
2HSO3" + Ca2+ + CaCO3 (fest)
>2CaSO3 χ 1/2 H3O + CO3 (12)
Aus obigen wird ersichtlich, daß durch Feststellen der HCl-Menge in dem Abgas; Zufuhr einer stöchiometrischen
Menge einer Natrium- und/oder Kaliumverbindung, die in dem Abgasbehandlungsturm NaCl bzw. KCl wird, zu dem Abgasbehandlungsturm
zusammen mit einer Kalziumverbindung als Absorptionsmittel für S0„; und Einblasen von Luft
in die Absorptionslösung, die mit dem Abgas in Kontakt gebracht wird, Probleme gelöst werden können, wie die
Verschlechterung der S02-Absorptionsleistung aufgrund von HCl und HF, Schwierigkeiten mit Schuppen oder Ansatz,
hervorgerufen von der Ablagerung von CaSO4 χ 2H2O,
und die Verminderung der Reaktivität des Absorptionsmittels für SO3; zusätzlich kann die Umwandlungsrate des
Absorptionsmittel für S0_ und die Absorptionsrate von S0~ auch wirksam erhöht werden.
Fig. 1 ist der schematische Plan einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 gibt die grafische Darstellung von Versuchswerten, die in einem Beispiel der vorliegenden Erfindung
erhalten wurden, wieder und gibt die Konzentrationsänderungen an SO2, das in einem gereinigten
Gas 6 enthalten ist, in Abhängigkeit von den Fließraten von Luft, die in die Absorptionslösung geblasen wird, für den Fall, daß Na3CO3
nur in stöchiometrischer Menge, bezogen auf die Menge an HCl, zugegeben wird, und für den Fall,
daß kein Na-CO-. zugesetzt wird, an;
Fig. 3 zeigt die grafische Darstellung von Versuchswerten, die im Beispiel der vorliegenden Erfindung
erhalten wurden, und zeigt Konzentrationsänderungen von CaCO3 in der Absorptionslösung in Abhängigkeit
von den Fließraten von Luft, die in die Absorptionslösung eingeblasen wird, für den Fall,
daß Na7CO., nur in stöchiometrischer Menge,
bezogen auf die Menge an HCl, zugesetzt wird, und für den Fall, daß kein Na-CO, zugesetzt wird;
und
Fig. 4 zeigt die grafische Darstellung von Versuchswer-.
ten, die im Beispiel der vorliegenden Erfindung erhalten werden, und gibt die Abhängigkeiten zwischen
SO„-Konzentrationen in dem gereinigten Gas 6 und CaCO,-Konzentrationen in der Absorptionslösung
im Hinblick auf Konzentrationen von Mn-Ionen in der Absorptionslösung bis zu einem Gehalt
von etwa 400 mg/1, für den Fall, daß Na-CO.,
nur in stöchiometrischer Menge, bezogen auf die Menge an HCl, zugesetzt wird, und für den Fall,
daß eine bestimmte Menge an Luft in die Absorptionslösung
geblasen wird.
Unter Verwendung eines in Fig. 1 dargestellten Apparates wird eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
praktisch durchgeführt.
In Fig. 1 wird ein Abgas aus einem mit Kohle beheizten Kessel durch eine Denitrierungsvorrichtung, einen elektrischen
Staubsammler und einen Wärmeaustauscher (in der QQ Zeichnung nicht dargestellt) auf einen Abgasbehandlungsturm
2 geleitet.
Am Einlaß des Abgasbehandlungsturms 2 wurde ein Fühler vorgesehen; dieses Element 3 stellte fest, daß das
Abgas 1, das etwa 1000 ppm SO„, etwa 60 ppm HCl und
etwa 40 ppm HF enthielt, mit einer Durchflußleistung von etwa 4000 Nm /h eingeleitet wurde.
Der Abgasbehandlungsturra 2 war mit Gittern gepackt und eine Absorptionslösung wurde vom Kopf des Turms 2 mit
m /h über eine Absorptionslösungs-Umwälzpumpe 4 gesprüht. Zu dieser Zeit wurden im Abgas vorliegendes
SO0, HCl und HF von der Absorptionslösung absorbiert
und das Abgas als gereinigtes Gas 6 von dem Turm 2 durch einen Dunstabscheider 5 abgelassen.
Nach den Ergebnissen des Detektors enthielt das gereinigte Gas 6 etwa 100 ppm SO3; dagegen waren die Gehalte
an HCl und HF unter 1 ppm, dem unteren Erfassungsgrenzwert.
Im Hinblick auf die Absorptionsmenge von S0„ wurde
CaCO, auf den Turm 2 durch Leitung 7 mit etwa 17 kg/h
aufgegeben, und gleichzeitig wurde Na3CO., durch eine Leitung 8 mit einer Fließrate von nicht weniger als 0,52
kg/h, was der stöchiometrischen Menge, bezogen auf die HCl-Menge entspricht, aufgegeben.
Im Tank 9 in einem unteren Bereich des Abgasbehandlungsturms 2 wird Luft mit etwa 20 m N/h eingeblasen, um
Sulfit, das durch Absorption von S0_ erzeugt worden war, zu Sulfat zu oxidieren.
Die Absorptionslösung im Tank 9 lag in Form einer kristallines CaSO. χ 2H2O und etwas CaCO^-Pulver enthaltenden
Suspension vor, und das Gleichgewicht an Wasser wurde dann eingestellt durch Auffüllen der Absorptionslösung
mit Wasser, so daß die Konzentration der Aufschlemmung etwa 18 Gew.% ausmachte.
Danach wurde ein Teil der Absorptionslösung durch eine Pumpe 11 zu einem Abscheider 12 gefördert, um kristallines
CaSO. X 2H2O (Gips) durch im Gleichgewicht
halten der Absorption von SO2 aus dem System zu entfernen.
Im Abscheider 12 wurde der erzeugte Gips aus dem
Produkt gewonnen, und ein Teil des erhatlenen Filtrats wurde durch Leitung 14 entfernt; das zurückbleibende
Filtrat wurde auf den Abgasbehandlungsturm 2 zurückgeführt.
Während das Verfahren im Gleichgewichtszustand fortgeführt wurde, lagen Chlorionen in einer Konzentration von
etwa 280 mmol/1 in der Absorptionslösung vor; dagegen
betrug die Konzentration an Natriumionen niemals weniger als 280 mmol/1, was das Äquivalent für die Chloridionen
war. Ferner überstieg nach den Analysenergebnissen die Konzentration an Fluoridionen in der Absorptionslösung
nicht die Höhe von 5 mmol/1. Wenn man die Tatsache berücksichtigt, daß die Konzentration der Fluoridionen zum
Zeitpunkt, in dem alle Fluoridionen darin gelöst werden, etwa 190 mmol/1 (geschätzter Wert) betrug, wird verständlich,
daß einige Fluoridionen in Form des Festkörpers CaF„ entfernt wurden.
Wenn Na3CO3 in geringerer Menge als der Absorptionsmenge für HCl zugeführt wurde, erniedrigten sich die Absorptionsleistung
an SO_ und der pH-Wert der Absorptionslösung. Die erniedrigte SO~-Absorptionsleistung
erreichte nicht wieder ihren alten Wert, obwohl die Zufuhrrate an Absorptionsmittel CaCO.. für SO- erhöht
wurde. Wenn ferner die Zufuhr an Na^CO-, aufgehalten
wurde, wurde die Absorptionsrate von SO9 und die Umwandlungsrate
von CaCO, merklich vermindert, was zum Ergebnis hatte, daß Gipsablagerungen in außerordentlichem
Maße in dem Abgasbehandlungsturm auftraten.
Als Natrium- oder Kaliumverbindung, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung zusätzlich zu Na3CO3 verwendet
werden können, ist irgendeine Verbindung annehmbar, so lange sie durch Reaktion mit HCl NaCl bzw. KCl erzeugen
kann; jetzt werden im allgemeinen leicht erhältliche Chemikalien eingesetzt.
In dem oben erwähnten Beispiel wurde Luft versuchsweise
durch eine Luftdüse 10 in die Absorptionslösung geblasen, während die Luftmenge schrittweise erhöht wurde; die
erhaltenen Ergebnisse waren sehr interessant. Als nämlich die Menge an Luft, die in die Absorptionslösung zu blasen
ist, größer und größer wurde, wurden die Umwandlungsraten an CaCO3 und die Absorptionsrate an S0_ zunehmend
erhöht. Fig. 2 zeigt die Änderung der S02~Konzentrationen,
die in dem gereinigten Gas 6 während der stufenweisen Belüftung vorlag, über eine Änderung der Durchflußrate
von Luft, die in die Absorptionslösung geblasen wird, von 0 bis etwa 12 0 m N/h. In anderen Worten, Fig.
2 zeigt die Werte, die im Versuch erhalten wurden, bei dem die Natriumverbindung nur in stöchiometrischer Menge,
bezogen auf die HCl-Menge, zugesetzt wurde. Ferner werden in Fig. 2 zum Vergleich die Ergebnisse gezeigt, die in
dem Fall erhalten wurden, daß keine Natriumverbindung zugesetzt wurde.
Zusätzlich wurden in einem ähnlichen Versuch die Konzentrationsänderungen
des übrigbleibenden CaCO., in der Absorptionslösung im Hinblick auf die eingeblasene Menge
an Luft untersucht; die erhaltenen Ergebnisse werden in Fig. 3 wiedergegeben, wo das Vorliegen der Natriumverbindung
als ein Parameter wie in Fig. 2 verwendet wird. Aus den Ergebnissen der Fig. 2 und 3 ist mit Gewißheit
zu entnehmen, daß beim Erhöhen der in die Absorptionslösung einzublasenden Luftmenge die Leistung der
SO2-Absorption und die CaCO,-Umwandlungsrate entsprechend
verbessert werden.
Diese Leistungsverbesserung durch das Einblasen von Luft kann auch in dem Versuch erhalten werden, bei dem keinerlei
Natriumverbindung zugesetzt wurde; wenn es jedoch notwendig ist, daß die SO«-Absorptionsrate und die
CaCO-,-Umwandlungsrate auf dem selben Niveau sind wie im
Fall, daß die Natriumverbindung zugegeben wird, muß die Menge an eingeblasener Luft erhöht werden, was einen
großen Verbrauch an Gebläsekraft und so eine Steigerung der Verarbeitungskosten bedeutet.
Wenn weiterhin keine Natriumverbindung zugesetzt wurde, trat beträchtliche Gipsablagerung an den Innenwänden des
Abgasbehandlungsturms und des Absorptionslösungstanks auf.
Bei einem Versuch, bei dem die Menge an Mn-Ionen in der Absorptionslösung stufenweise durch Zugabe von
MnSO. in dem oben genannten Beispiel erhöht wurde, . wurde den Ergebnissen entnommen, daß die SO„-Absorptionsrate
und die CaCO,-Umwandlungsrate durch Erhöhen der Konzentration an Mn-Ionen in der Absorptionslösung
unter der Bedingung, daß die Durchflußrate an in die Absorptionslösung
einzublasender Luft konstant war, zunehmend verbessert wurden.
In Fig. 4 wird die Konzentrationsänderung von SO- in
dem gereinigten Gas 6 während der stufenweisen Zugabe von MnSO4 zur Absorptionslösung, um die Konzentrationen
an Mn-Ionen von 0 auf ein Niveau von etwa 4 00 mg/1 zu erhöhen, und die Konzentrationsänderung von in der Absorptionslösung
verbleibenden CaCO3 dargestellt.
Wie aus obigen ersichtlich wird, konnte bestätigt werden, daß die S0?-Absorptionsleistung und die Umwandlungsrate
des Absorptionsmittels erhöht wird bei der Behandlung von HCl, SO- und gegebenenfalls HF enthaltendem
Abgas, wenn eine Natrium- oder Kaliumverbindung der Absorptionslösung in einer Menge, die derjenigen von HCl
entspricht, zugegeben wird, wenn eine Kalziumverbindung als Absorptionsmittel in einer Menge, die der von S0_
entspricht, zugesetzt wird, und wenn Luft in die Absorptionslösung eingeblasen wird, um das darin enthaltene
Sulfit zu Sulfat zu oxidieren.
Im Beispiel lag die Durchflußleistung an einzublasender
Luft im Bereich von 5 bis 110 m N/h, d.h. etwa 0,125 bis 2,75 %, bezogen auf die Durchflußleistung des Abgases
bei der Bedingung, daß die Flußrate des Abgases 4000 m N/h und die Konzentration an SO„ im Einlaß 1000
ppm betrugen. Wenn jedoch die ganze Konzentration an SO2 im Einlaß höher liegt, erhöht sich die Menge des
zu oxidierenden Sulfits, und damit muß die Durchflußrate
von Luft in Abhängigkeitt von der Menge des Sulfits geregelt werden.
Die Regelung der Durchflußrate des Einblasens von Luft
kann im vorliegenden Beispiel am leichtesten dadurch erfolgen, daß man unter Verwendung geeigneter Mittel die
Konzentration des Sulfits in der Absorptionslösung mißt und Luft so einbläst, daß die Sulfitkonzentration bei 10
mmol/1 oder weniger liegt. Demzufolge lag bei den Versuchen, bei denen die SO„-Konzentration in den gereinigten
Gas innerhalb des Bereichs von 50 ppm oder weniger in Fig. 2 und 4 lag, die Sulfit-Konzentration in der Absorptionslösung
bei 10 mmol/1 oder weniger. Daher ist es erwünscht, daß die Durchflußleistung für das Einblasen von
Luft dadurch bestimmt wird, daß man die Konzentration an Sulfit in der Absorptionslösung mißt und die Durchflußleistung
von Luft so erhöht, daß die Sulfit-Konzentration 10 mmol/1 oder weniger betragen kann. Zu Beispielen für
wirksame Manganverbindungen, die zugesetzt werden, gehören MnSO4, MnOOH, MnO„ und MnCl-. Es wurde festgestellt,
daß Mangan im Rahmen der vorliegenden Erfindung bei einer solchen Konzentration wirksam war, bei der die
Oxidations-Reduktions-Reaktion in der Absorptionslösung bewerkstelligt wurde; daher ist bezüglich des Anions des
Manganverbindung keine spezielle Begrenzung notwendig.
- Leerseite
Claims (1)
- Qg) BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLANDDEUTSCHES PATENTAMTOffenlegungsschrift DE 3523820 Al§ Aktenzeichen: Anmeldetag: Offenlegungstag: P 35 23 820.8
3. 7.85
30. 1.86© Int. Cl.4:BOI D 53/34B 01 D 53/14
C 01 F 11/46
B 01 D 47/02''i';inCM OO CJ CM U>Unionspriorität: © @ (3Ϊ)
03.07.84 JP 136510/84Anmelder:Mitsubishi Jukogyo K.K., Tokio/Tokyo, JPVertreter:Kühnen, R., Dipl.-Ing.; Wacker, P., Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing., 8050 Freising; Luderschmidt, W., Dipl.-Chem. Dr.phil.nat., Pat.-Anw., 6370 Oberursel Erfinder:Shinoda, Naoharu; Tatani, Atsushi; Onizuka,
Masakazu; Okino, Susumu, Hiroshima, JP; Shimizu,
Taku, Tokio/Tokyo, JPPrüfungsantrag gem. § 44 PatG ist gestellt@ Verfahren zum Behandeln von AbgasEin Verfahren zum Behandeln von Abgas, das SO2, HCI und gegebenenfalls HF enthält, ist dadurch gekennzeichnet, daß man in einen Abgasbehandlungsturm eine stöchiometrische Menge einer Natrium- und/oder Kaliumverbindung, die im Abgasbehandlungsturm NaCI bzw. KCI wird, und eine Kalziumverbindung als Absorptionsmittel für SO2 einleitet, und Luft in die Absorptionslösung bläst, die in Kontakt mit dem Abgas gebracht wird.CM CO CO CM IAUJBUNDESDRUCKEREI 12. 85 508 065/558Absorptionslösung feststellt und die Durchflußleistung von Luft so eingestellt wird, daß die Konzentration des Sulfids 10 mmol/1 oder weniger beträgt.
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