DE3523656A1

DE3523656A1 - Schubbewehrungssystem fuer flaechentragwerke

Info

Publication number: DE3523656A1
Application number: DE19853523656
Authority: DE
Inventors: Klaus Dipl.-Ing. Matz; Gerhard Dipl.-Ing. Dr. Graz Ritter
Original assignee: AVI Alpenlaendische Veredelungs Industrie GmbH
Current assignee: AVI Alpenlaendische Veredelungs Industrie GmbH
Priority date: 1984-07-24
Filing date: 1985-07-02
Publication date: 1986-02-06
Also published as: DE8519205U1; ATA239184A; AT382188B; CH670127A5

Description

Schubbewehrungssystem für Flächentragwerke
Die Erfindung betrifft ein Schubbewehrungssystem für Flächentragwerke, sowie Einzelelemente, aus welchen dieses Schubbewehrungssystem aufgebaut werden kann.
Es ist bekannt, für derartige Schubbewehrungen leiterartige Gebilde zu verwenden, welche auf die gewünschte Länge zugeschnitten und in einem Flächentragwerk im Bereich erhöhter Schubbeanspruchungen hochkantstehend verlegt werden.
Solche Schubbewehrungen werden insbesondere als Durchstanzbewehrungen über den Köpfen von Säulen angeordnet.
Zu diesem Zweck werden beispielsweise Abschnitte von leiterartigen Elementen zu Ringen gebogen und einzeln oder im Falle großer Beanspruchung zu mehreren in konzentrischer Anordnung um die Säulenköpfe verlegt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine Anzahl gerader Abschnitte solcher Elemente im Quadrat um einen Säulenkopf herum anzuordnen.
Die bekannten Elemente können auch im Bereich linearer Unterstützungen, beispielsweise in ein Flächentragwerk unterstützenden Wänden oder Trägern, in einer oder mehreren, beidseits der Unterstützung und parallel zu dieser verlaufenden Reihen angeordnet werden.
In jedem Falle ist die Verwendung der bekannten, leiterartigen Elemente mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden, weil die Elemente zunächst auf die gewünschte Länge geschnitten, dann eventuell in die gewünschte Form gebracht und in dieser fixiert, und schließlich auch in ihrer Lage fixiert werden müssen, zumal sie ohne besondere Maßnahmen nicht von selbst in Hochkantlage stehen bleiben.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schubbewehrungssystem zu schaffen, das aus Einzelelementen aufgebaut ist, die leicht zu handhaben und raumsparend transportierbar sind, in der für ihre Verwendung notwendigen Hochkantlage ohne besondere Maßnahmen und Hilfsmittel stehen bleiben und zu Schubbewehrungen beliebiger Form und Zweckbestimmung leicht zusammengesetzt werden können.
Bei einem für Flächentragwerke bestimmten erfindungsgemäßen Schubbewehrungssystem ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß es aus einer Gruppe von untereinander gleichen, hochkantstehenden gitter-, leiter- oder fachwerkartigen, im wesentlichen V-förmig gebogenen Einzelelementen besteht, die den Erfordernissen der Schubdeckung entsprechend angeordnet sind.
Ein bevorzugtes, weil besonders einfach herstellbares Einzelelement für ein solches Bewehrungssystem besteht aus einem V-förmig gebogenen, gitter- oder leiterartigen Streifen aus verschweißten Längs- und Querdrähten, wobei an den Streifenrändern zwei engstehende Längsdrähte angeordnet sind.
Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 ein Einzelelement gemäß der Erfindung, das aus einem leiterartigen Streifen aus zwei parallelen Längsdrähten an jedem Rand und zwischen diesen eingeschweißten Querdrähten besteht, in perspektivischer Ansicht, die Fig. 2 und 3 zwei andere Streifenformen, welche zur Herstellung von V-förmigen Elementen, ähnlich jenen nach Fig. 1, Verwendung finden können, und die Fig. 4 - 6 verschiedene Schubbewehrungssysteme gemäß der Erfindung, die aus Einzelelementen nach Fig. 1 oder ähnlichen Einzelelementen zusammengesetzt sind, in Draufsicht.
In Fig. 1 erkennt man Paare von Längsdrähten 1, 2 und 3, 4 an den beiden Rändern eines allgemein mit 10 bezeichneten leiterartigen, V-förmig gebogenen und dadurch von selbst hochkant stehenden Elementes, wobei zwischen den Randlängsdrähten sprossenartig Querdrähte 5 eingeschweißt sind.
Durch die Anwendung jeweils zweier Längsdrähte an jedem Rand ist jeder Querdraht an seinen Enden durch zwei Schweißpunkte mit Längsdrähten verbunden und kann daher hohe Schubkräfte aufnehmen.
Der in Fig. 2 gezeigte Streifen zur Herstellung eines Elementes nach Fig. 1 besteht lediglich aus zwei Längsdrähten 1 und 4 an jedem Rand, zwischen welchen eine wellenförmige Ausfachung 6 angeordnet ist. Um eine große Verankerungswirkung zu sichern, sind die Wellenscheitel 7 über die Längsdrähte 1 und 4 hinausgeführt, so daß sie Schlaufen bilden, die an je zwei Punkten mit den Randlängsdrähten verschweißt sind und von Beton ausgefüllt werden können.
Eine ähnliche Ausbildung eines Streifens zeigt Fig. 3, lediglich mit dem Unterschied, daß die Ausfachung in diesem Falle eine Mäanderform hat, bei welcher die Verbindungsdrähte 6 im Bereich zwischen den Längsdrähten 1 und 4 praktisch parallel zueinander verlaufen. Ein aus einem Streifen nach Fig. 3 hergestelltes, V-förmig gebogenes Bewehrungselement vermag daher wesentlich größere Schubkräfte als ein aus einem Streifen nach Fig. 2 hergestelltes Element aufzunehmen.
Fig. 4 zeigt ein Bewehrungssystem zur Aufnahme der Schubspannungen über einer Säule. Mehrere Bewehrungselemente 10 nach Art der Fig. 1 sind mit nach innen gerichteten Scheiteln sternförmig um die nur durch ihre Mittelachse angedeutete Säule herum gruppiert. Im Falle großer Durchstanzbeanspruchungen können noch weitere Reihen von Elementen 10', in Fig. 4 strichliert angedeutet, rund um den Säulenkopf und mit den Elementen 10 verschachtelt angeordnet werden.
In den Fig. 5 und 6 sind Wände oder Unterzüge durch ihre strichpunktierten Mittelachsen angedeutet. Beim Bewehrungssystem nach Fig. 5 weisen die Scheitel der Schubbewehrungselemente 10 abwechselnd in entgegengesetzte Richtung.
Gegebenenfalls, wenn große Beanspruchungen dies erfordern sollten, kann auch in diesem Falle eine weitere Reihe oder können weitere Reihen von in die Elemente 10 fischgrätenartig eingreifenden Elementen 10' vorgesehen werden.
Fig. 6 zeigt schließlich eine Reihe von fischgrätenartig angeordneten Schubbewehrungselementen 10 längs einer Wand oder eines Unterzuges.
Um die Elemente 10 in ihrer gegenseitigen Lage zu sichern, kann es zweckmäßig sein, Verbindungsstäbe 11 vorzusehen, an welchen sämtliche Elemente, beispielsweise durch Rödeldraht oder andere geeignete Mittel, befestigt werden.
Eine derartige Lagesicherung ist natürlich in allen Fällen, beispielsweise auch bei Anordnungen nach den Fig. 4 und 5, möglich.
Ein besonderer Vorteil der V-förmig gebogenen Schubbewehrungselemente besteht, außer daß sie von selbst hochkant stehen können, noch darin, daß sie ineinandergeschoben raumsparend transportiert werden können.

Claims

PatentansprUche: 1. Schubbewehrungssystem für Flächentragwerke, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Gruppe von untereinander gleichen, hochkantstehenden gitter-, leiter- oder fachwerkartigen, im wesentlichen V-förmig gebogenen Einzelelementen (10, 10') besteht, die den Erfordernissen der Schubdeckung entsprechend angeordnet sind.
2. Schubbewehrung nach Anspruch 1, insbesondere als Durchstanzbewehrung, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere V-förmig gebogene Einzelelemente (10) mit nach innen gerichteten Scheiteln sternförmig angeordnet sind (Fig. 4).
3. Schubbewehrung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es die Form einer linearen Gruppe von V-förmig gebogenen Einzelelementen (10) hat, wobei die Scheitel der Einzelelemente alternierend nach verschiedenen Seiten weisen (Fig. 5).
4. Schubbewehrung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß V-förmig gebogene Einzelelemente (10) fischgrätenartig angeordnet sind (Fig. 6).
5. Schubbewehrung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere V-förmig gebogene und fischgrätenartig angeordnete Einzelelemente (10') in die sternförmige oder lineare Gruppe einbezogen sind (Fig. 4, 5 und 6).
6. Schubbewehrung nach einem der AnsprUche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelelemente (10) jeder Gruppe durch Verbindungsstäbe (11) fest miteinander verbunden sind (Fig. 6).
7. Einzelelement fUr eine Schubbewehrung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem V-förmig gebogenen, gitter- oder leiterartigen Streifen (10) aus verschweißten Längs- und Querdrähten (1 - 4; 5) besteht, wobei an beiden Streifenrändern zwei eng stehende Längsdrähte (1, 2; 3, 4) angeordnet sind (Fig. 1).
8. Einzelelement fUr eine Schubbewehrung nach einem der AnsprUche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem V-förmig gebogenen Fachwerkstreifen mit wellenförmiger Ausfachung (6) besteht, wobei die Wellenkuppen (7) auf beiden Seiten Uber die Randlängsdrähte (1, 4) vorstehen und an jeweils zwei Punkten mit diesen verschweißt sind.