DE352137C

DE352137C - Anordnung zur Temperaturmessung in Wechselstrommaschinen und -apparaten mittels Thermodetektor und Isoliertransformator

Info

Publication number: DE352137C
Application number: DE1918352137D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Reinhold Ruedenberg
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Priority date: 1918-11-24
Filing date: 1918-11-24
Publication date: 1922-05-05

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 5. MAI 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVl 352137 KLASSE 21 d GRUPPE 48

Siemens-Schuckertwerke G.m.b.H. in Siemensstadt b. Berlin^:).

Anordnung zur Temperaturmessung in Wechselstrommaschinen und -apparaten mittels

Thermodetektor und Isoliertransformator.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. November 1918 ab.

Bei der Temperaturmessung von Wechselstrommaschinen, Transformatoren oderApparaten, insbesondere unter Verwendung elektr other mischer Hilfsmittel, besteht die Schwierigkeit, daß in den Thermodetektoren, z. B. Thermoelementen oder Widerstandsspulen, eine hohe Spannung entsteht, wenn sie in der Nähe der Wicklung, also der heißen Teile der Maschine, angeordnet sind. Man hat die Wirkung dieser hohen Spannung von den eigentlichen Meßapparaten, Meßbrücken bei Widerstandsspulen dadurch ferngehalten,

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. Reinhold Rüdenberg in Charlottenburg.

daß man die Widerstandsspulen von der Meßeinrichtung durch einen Isolationstransformator trennte. Man kann aber dann nicht mehr zur Messung des Widerstandes des Detektors und seiner Veränderung Gleichstrom verwenden wM hat daher Wechselstrom aus dem Betriebsnetz zur Messung benutzt. Hierbei entsteht aber der neue Nachteil, daß die Meßleitungen und auch die ganze Meßeinrichtung nur schwer gegen die magnetischen Felder dter meist sehr starken Ströme der Maschine oder des Transformators geschützt werden können, und daß infolgedessen in den Meßkreisen von diesen magnetischen Feldern Wechselstromspannungen erzeugt werden, die die Genauigkeit der Messung beeinträchtigen. Diese Nachteile werden vermieden, wenn der Erfindung gemäß zur Temperaturmessung von Wechselstrommaschinen, Transformatoren oder Apparaten mittels Thermodetektor (Meßwiderstand, Thermoelement), Brückenschaltung und Isoliertransformator, als Meßstrom ein Wechselstrom von einer Frequenz verwendet wird, der von der Betriebsfrequenz erheblich abweicht. Zweck- , mäßig wird ein Strom von wesentlich höherer Frequenz als der Betriebsfrequenz verwendet.

Die Zeichnung zeigt eine Anordnung ge- ! maß der Erfindung, g ist eine Wechselstrommaschine, deren Temperatur mittels des Thermodetektors t (z. B. Meß widerstand) bestimmt werden soll. Die Widerstandsgröße ; dieses Meßwiderstandes wird in der Brücken- : einrichtung b bestimmt, die mit dem Meßwiderstand¹ über den Isoliertransformator i j verbunden ist. Mit Hilfe eines Zeigerinstrumentes ζ kann der Widerstandswert des Thermodetektors abgelesen werden.

Die Brücke b wird nun von einem Frequenztransformator / gespeist, der seinen Primärstrom dem Netze η entnimmt. Der in der Zeichnung angedeutete Transformator soll einen solchen darstellen, der die Netzfrequenz auf die dreifache Frequenz umwandelt, was durch Ausnutzung der Eisensättigung in Drehfeldmaschinen erreicht werden kann.

Die Meßeinrichtung wird nun, um auch den Einfluß der in 'den Stromkreisen enthaltenen Selbstinduktion auszuhalten,* auf Resonanz mit den Frequenzströmen abgestimmt, was mit den bekannten Mitteln, Einschaltung von Kondensatoren an geeigneten Stellen des Meß Stromkreises, geschieht. Um die Kondensatoren klein zu halten, ist es zweckmäßig, die Meßfrequenz wesentlich höher als die Frequenz des Betriebsstroms zu wählen. Im allgemeinen reicht man mit der zwei- oder dreifachen Frequenz der Maschinenfrequenz aus. Ist dies jedoch nicht der Fall, so kann die höhere Frequenz entweder durch Hoch-. frequenzkreise bekannter Art erzeugt werden oder auch einfach dadurch, daß mehrere Frequenztransformatoren der oben angegebenen Art hintereinander geschaltet werden. In allen Fällen wird erreicht, daß eine Beeinflussung der Meßeinrichtungen durch die Felder der zu messendien Maschine nicht stattfindet, und auch! daß von deii Meßstromkreisen die in den Detektoren erzeugten Spannungen freigehalten werden, falls man Isoliertransformatoren verwendet. Da sich nun die Meßstrom- und Betriebsstromkreise mit ihren verschiedenen Frequenzen nicht beeinflussen, ist es auch jetzt möglich, als Thermodetektor, dessen Widerstand gemessen werden soll, Teile der zu messenden Maschine o. dgl. selbst zu benutzen, z. B. die Zähne oder Eisenbleche des Blechpakets oder auch einzelne Windungen der Spulen der zu messenden Apparate, Transformatoren oder Maschinen. In diesem Falle muß der Isoliertransformator so eingerichtet sein, daß er die betreffende Spannung der normalen Frequenz ohne Schaden aushält.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Anordnung zur Temperaturmessung in Wechselstrommaschinen und -apparaten mittels Thermodetektor (Meßwiderstand, Thermoelement) und Isoliertransformator, _go dadurch' gekennzeichnet, daß als Meßstrom ein Wechselstrom von einer Frequenz dient, die von der Frequenz des Betriebsstromes abweicht.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz des Meßstromes höher ist als die Frequenz des Betriebsstromes.

3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, 'daß dieMeßeinrichtung mittels bekannter Mittel auf Resonanz mit den Meßströmen abgestimmt ist.

4. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeu- _log gung der Meßströme hoher Frequenz die bekannten magnetisch gesättigten Drehfeld-Eisentransformatoren dienen.

5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Teile der zu messenden Maschinen . oder Apparate,

z. B. Zähne, Eisenbleche oder einzelne Windungen von Spulen als Meßwiderstand dienen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.