DE3516120C2 - Verfahren zum automatischen Anspinnen und automatische Anspinnvorrichtung - Google Patents
Verfahren zum automatischen Anspinnen und automatische AnspinnvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Anspinnen
eines einzelnen Spinnaggregates einer OE-Rotorspinnmaschine
gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 2, und eine
Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 3 und 4.
OE-Rotorspinnmaschinen werden üblicherweise so ausgebildet, daß
bei einem Garnbruch an einem Spinnaggregat die weitere Zuführung
von Fasermaterial automatisch unterbrochen wird, während die
Mittel zum Vereinzeln des Fasermaterisls, insbesondere einer
Auflösewalze, mit unveminderter Drehzahl weiter laufen. Es ist
bekannt (DE-OS 24 58 042), daß durch das Weiterlaufen der Auflösemittel
das als Faserbart dargebotene Fasermaterial trotz
Lösemittel das als Faserbart dargebotene Fasermaterial trotz
Unterbrechen der Zuführung weiter ausgekämmt wird, wobei die
mit der Garnitur der Auflösewalze in Berührung kommenden Fasern
aus diesem Faserbart herausgelöst werden. Der Faserbart wird
deshalb im Laufe der Zeit mehr und mehr ausgedünnt. Abhängig
von der Auskämmzeit, d. h. von der Stillstandszeit nach einem
Garnbruch, steht deshalb jeweils eine unterschiedliche Fasermenge
beim Wiedereinschalten der Faserzuführung zur Verfügung.
Beim Anspinnen wird von den unmittelbar nach dem Wiedereinschalten
der Zuführung dem Spinnrotor zugespeisten Fasern ein
Faserring gebildet, an welchen das zurückgeführte Garnende angesetzt
wird. Es ist bekannt (DE-OS 24 58 042), daß eine exakte
Dosierung der Fasermenge, aus denen der Faserring gebildet
wird, eine unerläßliche Voraussetzung ist, um eine Anspinnstelle
von gleichbleibender Qualität bezüglich des Aussehens und
der Festigkeit zu erhalten. Um dieses zu verwirklichen, wird
bei dem bekannten Verfahren vorgesehen, daß die Faserzuspeisung
vor dem eigentlichen Anspinnen zunächst eingeschaltet wird, um
den Faserbart zu vergleichmäßigen. Danach wird die Faserzuspeisung
vor dem eigentlichen Anspinnen zunächst eingeschaltet wird, um
den Faserbart zu vergleichmäßigen. Danach wird die Faserzuspeisung
wieder abgeschaltet und für eine vorgegebene Zeitspanne
abgeschaltet gehalten, nach der das Wiedereinschalten der Faserzuführung
für den eigentlichen Anspinnvorgang gestartet wird.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß für das eigentliche
Anspinnen immer von einem Faserbart der gleichen Form ausgegangen
wird, d. h. von einem Faserbart mit der gleichen Anzahl
von Fasern, so daß daraus auch immer ein gleicher Faserring erzeugt
wird, der dann für das Ansetzen des Garnendes zur Verfügung
steht. Durch dieses Vorbereiten des Faserbartes, das für
jeden Anspinnvorgang durchgeführt wird, ist eine Zeitspanne
notwendig, um die jeder Anspinnvorgang verlängert ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die für einen automatischen
Anspinnvorgang benötigte Zeit zu verringern und
dennoch gleichzeitig sicherzustellen, daß der für das Anspinnen
benötigte Faserring immer aus einer weitgehend gleichmäßigen
Menge von Fasern gebildet wird.
Diese Aufgabe wird als Verfahren mit den Patentansprüchen 1 und
2 und als Vorrichtung mit den Patentansprüchen 3 und 4 gelöst.
Die Erfindung geht von der an sich bekannten Erkenntnis aus,
daß die Stillstandszeit nach einem Garnbruch bis zum Wiederanspinnen
in direktem Zusammenhang mit der Form des Faserbartes
steht. Wenn diese Stillstandszeit bei dem Erzeugen des in dem
Spinnrotor abzulegenden Faserringes berücksichtigt wird, so
wird dann auch ein immer gleicher Faserring mit einer definierten
Fasermenge erzeugt. Da der zusätzliche Schritt des Vorbereitens
des Faserbartes entfallen kann, läßt sich der gesamte
Anspinnvorgang um die dafür benötigte Zeitspanne verkürzen. Der
zusätzlich erforderliche Aufwand hält sich in Grenzen, da bei
den bekannten Anspinnvorrichtungen in der Regel ohnehin vorgesehen
ist, daß die Einschaltdauer der Mittel zum Zuführen des
Fasermaterials, mittels der die den anspinngerechten Faserring
bildende Fasermenge festgelegt wird, einstellbar ist, um die
Anspinnvorrichtung an die jeweilig zu erspinnende Garnummer
anzupassen.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beschreibung einer
Ausführungsform weiter erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht eines Teils einer
Offend-Spinnmaschine mit einer verfahrbaren,
automatischen Anspinnvorrichtung,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht durch
die Offenend-Spülmaschine im Bereich eines
wartungsbedürftigen Spinnaggregates, an welchem
gerade die Anspinnvorrichtung tätig ist,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Zuführ- und Auflöseeinrichtung
eines Spinnaggregates in größerem Maßstab
und
Fig. 4 ein Diagramm, in welchem die in einem Faserbart
vorhandene und für ein Wiedereinschalten einer
Faserzuführung zur Verfügung stehende Fasermenge
in Abhängigkeit von der Stillstandszeit der Mittel
zum Zuführen des Fasermaterials nach einem Fadenbruch
aufgetragen ist.
In Fig. 1 ist eine OE-Rotorspinnmaschine dargestellt, die eine
Vielzahl von nebeneinander angeordneten Spinnaggregaten 1 aufweist,
die untereinander gleich ausgebildet sind. Jedem Spinnaggregat
1 wird aus einer Kanne 2 ein Faserband 3 zugeführt,
das innerhalb der Spinnaggregate 1 zu einem Garn 4 versponnen
wird. Das Garn 4 wird aus den Spinnaggregaten 1 mittels einer
aus einem in Längsrichtung der Maschine durchlaufenden Unterzylinder
5 und einer jedem Spinnaggregat 1 zugeordneten, federnd
anliegenden Druckrolle 6 bestehenden Abzugseinrichtung abgezogen.
Das Garn 4 wird anschließend einer Auflaufspule 7 zugeführt,
die von einem in Maschinenlängsrichtung durchlaufenden
Antriebszylinder 8 angetrieben ist.
Jedes Spinnaggregat 1 enthält eine Zuführ- und Auflöseeinrichtung,
die in Fig. 3 schematisch dargestellt ist. Das Faserband
3 wird durch einen Einlauftrichter 63 hindurch einer von einer
Zuführwalze 9 und einem Zuführtisch 64 gebildeten Klemmstelle
zugeführt. Der Zuführtisch 64 ist um eine Achse 65 verschwenkbar
und mittels einer Druckfeder 66 gegen die Zuführwalze 9 angepreßt.
Die in Pfeilrichtung A angetriebene Zuführwalze 9
transportiert das Faserband 3 zu einer Auflösewalze 10, die mit
wesentlich höherer Drehzahl in gleicher Drehrichtung (Pfeilrichtung
B) rotiert und die auf ihrem Umfang mit einer Garnitur
68 aus Nadeln oder Zähnen versehen ist. Die Auflösewalze 10
kämmt das Faserband 3 zu einem Faserbart 67 aus, wobei die Fasern
einzeln aus diesem Faserbart 67 herausgekämmt und in Umfangsrichtung
der Auflösewalze 10 abtransportiert werden. Die
Auflösewalze 10 ist in einem Gehäuse 69 eingeschlossen, in welchem
ein im wesentlichen tangential zum Umfang der Auflösewalze
10 gerichteter Faserzuführkanal 11 beginnt, über welchen die
Fasern zu einem Spinnrotor 12 (Fig. 2) transportiert werden.
Der Spinnrotor 12 ist mit einem Schaft 24 in Lagern 25 in einem
Gehäuse 23 gelagert, das auf einem Träger 22 des Maschinengestells
21 angeordnet ist. In dem Spinnrotor 12 werden die zugeführten
Fasern in einer Sammelrille gesammelt, aus der sie in
Form des Garnes 4 über einen Garnabzugskanal 51 abgezogen werden.
Der Garnabzugskanal 51 befindet sich in einem Teilgehäuse
81, das derart schwenkbar mit dem Gehäuse 23 verbunden ist, daß
der Spinnrotor 12 durch Abschwenken dieses Teilgehäuses 81 für
einen Wartungsvorgang freigelegt werden kann.
In dem Garnlauf jedes Spinnaggregates 1 ist ein Fadenwächterschalter
14 angeordnet, der mit einem Fadenfühler 13 das Vorhandensein
des Garns 4 fühlt. Der Fadenwächterschalter 14 ist
mit einer elektromagnetischen Kupplung 27 über eine Leitung 28
verbunden. Bei einem Garnbruch, der von dem Fadenwächterschalter
14 festgestellt wird, wird die elektromagnetische Kupplung
27 geöffnet, so daß die weitere Zufuhr von Faserband 3 unterbrochen
wird. Die Fadenwächterschalter 14 sind über Leitungen
15 an einen zentralen Rechner 16 der OE-Rotorspinnmaschine angeschlossen.
Dieser zentrale Rechner 16, der beispielsweise in
dem Headstock der OE-Rotorspinnmaschine untergebracht ist, erfaßt
die Anzahl der Garnbrüche an den einzelnen Spinnaggregaten
1 und erfaßt außerdem gleichzeitig die Stillstandszeit dieses
Spinnaggregates nach Abschalten der Faserbandzufuhr, was durch
den Fadenwächterschalter 14 ausgelöst wird.
Nach einem Garnbruch an einem Spinnaggregat 1 wird ein automatischer
Anspinnvorgang mittels einer verfahrbaren und diesem
Spinnaggregat 1 zustellbaren Anspinnvorrichtung 18 durchgeführt.
Diese Anspinnvorrichtung 18 ist schematisch in Fig. 2
dargestellt. Dabei sind ebenso wie bei der Darstellung des
Spinnaggregates 1 nur die Bauelemente dargestellt und erläutert,
die zum Verständnis der vorliegenden Erfindung Bedeutung
haben. Selbstverständlich enthalten das Spinnaggregat 1 sowie
die Anspinnvorrichtung 18 in praktischen Konstruktionen weitere
Funktionselemente. Beispielsweise enthält die Anspinnvorrichtung
18 eine Einrichtung zum Abschwenken des Teilgehäuses 81
und damit zum Freilegen des Spinnrotors 12 sowie Einrichtungen
zum Reinigen des Spinnrotors 12. Auf diese im Stand der Technik
bekannten Maßnahmen wird im nachstehenden nicht eingegangen.
Oberhalb des Maschinengestells 21 sind Laufschienen 17 und 29
angeordnet, auf denen die Anspinnvorrichtung 18 mittels Laufrädern
19 und 30 abgestützt und geführt ist. Wenigstens eines der
Laufräder 19 enthält einen Antrieb, mit dem die Anspinnvorrichtung
18 zu einem wartungsbedürftigen Spinnaggregat 1 verfahrbar
und diesem zustellbar ist.
Nach einem Garnbruch übernimmt zunächst die Anspinnvorrichtung
18 das gebrochene Garnende von der Auflaufspule 7. Die Auflaufspule
7 ist in einem um eine stationäre Achse 38 verschwenkbaren
Spulrahmen 37 gelagert, so daß sie von dem Antriebszylinder
8 abgehoben werden kann. Zum Abheben der Auflaufspule 7
oder der mittels anderen Mitteln bereits abgehobenen Auflaufspule
7 wird eine Hilfswickelwalze 34 der Anspinnvorrichtung 18
zugestellt, die auf einem Arm 35 angeordnet ist, der um eine
Achse 36 der Anspinnvorrichtung 18 verschwenkbar ist. Die
Hilfswickelwalze 34, die von der strichpunktiert dargestellten
Stellung in die mit ausgezogenen Linien dargestellte Stellung
zu der Auflaufspule 7 verschwenkbar ist, ist mit einem in beiden
Drehrichtungen schaltbaren Antriebsmotor versehen. Der abgehobenen
Auflaufspule 7 ist eine Fadensuchdüse 40 der Anspinnvorrichtung
18 zustellbar, die um eine Achse 41 verschwenkbar
ist. Die Fadensuchdüse 40 übernimmt mit ihrer Mündung 42 das
gebrochene Garnende von der Auflaufspule 7 in der strichpunktiert
dargestellten Stellung. Danach wird sie um die Achse 41
in die mit ausgezogenen Linien dargestellte Stellung zurückgeschwenkt,
woei sie ein Garnende 44 mitnimmt, das dann zwischen
der Auflaufspule 7 und der Mündung 42 der Fadensuchdüse 40 verläuft.
Während dieses Zurückschwenkens der Fadensuchdüse 40 in
die mit ausgezogenen Linien dargestellte Position wird die
Hilfswickelwalze 34 in Abwickelrichtung der Auflaufspule 7 angetrieben.
Dem Garnende 44 wird anschließend eine Fadenübergabeeinrichtung
zugestellt, die ein Klemmwalzenpaar 45 enthält, das auf einem
Arm 47 angeordnet ist, der um eine Achse 46 der Anspinnvorrichtung
18 verschwenkbar ist. In der strichpunktiert dargestellten
Stellung übernimmt das geöffnet zugestellte und dann geschlossene
Klemmwalzenpaar 45 das Garnende 44 und verschwenkt in die
mit ausgezogenen Linien dargestellte Position. Im Bereich der
Mündung 42 der Fadensuchdüse 40 ist eine nicht dargestellte
Trenneinrichtung angeordnet, durch die das Garnende 44 vor dem
Verschwenken des Klemmwalzenpaares 45 durchtrennt wird. Bei dem
Verschwenken wird die Hilfswickelwalze 34 weiter in Abwickelrichtung
der Auflaufspule 7 angetrieben. Nach dem Verschwenken
liegt das abgetrennte Garnende dem Garnabzugsrohr 51 gegenüber.
Bei dem Verschwenken wird das von der Auflaufspule 7 abgezogene
Garn um einen Fadenführer 50 der Anspinnvorrichtung 18 gelegt,
so daß das Garn den mit dem Bezugszeichen 49 versehenen strichpunktierten
Verlauf zwischen dem Bereich des Garnabzugsrohres
51 und der auf der Hilfswickelwalze 34 aufliegenden Auflaufspule
7 hat. Das dem Garnabzugsrohr 51 gegenüberliegende Garnende
wird in das Garnabzugsrohr 51 durch einen im Bereich des Spinnrotors
12 herrschenden Unterdruck bis zu dem Spinnmotor 12 hineingesaugt,
wobei das Klemmwalzenpaar 45 in Rückführrichtung
angetrieben wird. Ebenso wird die Hilfswickelwalze 34 in Abwickelrichtung
der Auflaufspule 7 für das Zurückführen des Garnendes
angetrieben.
Bevor das Garnende die Sammelrille des Spinnrotors 12 erreicht
und anschließend wieder abgezogen wird, wird in dem Spinnrotor
12 ein Faserring abgelegt. Hierzu wird die Zuspeisung des Faserbandes
3 wieder eingeschaltet. Dieses Einschalten wird ebenfalls
von der Anspinnvorrichtung 18 bewirkt. Bei der dargestellten
Ausführungsform ist die Anspinnvorrichtung mit einem
der Zuführwalze 9 zustellbaren Hilfsantrieb 52 versehen, der
über eine Welle 53 von einem Elektromotor 55 angetrieben wird.
Die Welle 53 ist mit einem Lager 54 in einem Arm 56 gehalten,
der seinerseits in einer Führung 57 verschiebbar ist. Dem Arm
56 ist eine Zahnstange 58 zugeordnet, in die ein Ritzel 59 eines
Elektromotors 60 eingreift, der das Zustellen und Zurückbewegen
des Hilfsantriebes 52 bewirkt. Das zurückgeführte Garnende
wird an dem in dem Spinnrotor 12 abgelegten Faserring angesetzt
und durch Umschalten der Drehrichtung des Klemmwalzenpaares
45 wieder abgezogen. Die Hilfswickelwalze 34 wird dann
ebenfalls in Abzugsrichtung umgeschaltet. Nach dem Anspinnen
wird der Fadenführer 50 in Richtung zu dem mit einer Punktlinie
dargestellten normalen Verlauf des Garns 4 zurückgeführt, so
daß das Garn 4 von der Abzugseinrichtung 5, 6 übernommen wird.
Außerdem wird der Spulenrahmen 37 wieder abgesenkt, so daß die
Auflaufspule 7 auf dem Antriebszylinder 8 aufliegt und von diesem
wieder angetrieben wird. Von dem in der normalen Betriebsposition
laufenden Garn 4 wird über den Fadenfühler 13 der Fadenwächterschalter
14 geschaltet, so daß die Kupplung 27 der
Zuführwalze 9 wieder geschlossen wird und der betriebsmäßige
Antrieb der Zuführwalze 9 wieder hergestellt ist. Danach wird
der Hilfsantrieb 52 zurückgezogen, wonach der Anspinnvorgang
abgeschlossen ist. Die Anspinnvorrichtung 18 kann dann weiter
zu dem nächsten wartungsbedürftigen Spinnaggregat 1 fahren.
Die Zeitpunkte des Ein- und Ausschalten der einzelnen Funktionselemente
der Anspinnvorrichtung 18 werden durch eine Programmsteuerung
32 gesteuert. Diese Programmsteuerung 32 ist
über elektrische Leitungen 33, 61 und 62 mit den elektrischen
Antriebsmotoren der einzelnen Funktionselemente und mit einem
Antriebsmotor für eine Nockenwelle verbunden, durch die die Bewegungen
der einzelnen schwenkbaren Funktionselemente gesteuert
werden. Die Programmsteuerung 32 ist über elektrische Leitungen
20 und 31 außerdem mit dem zentralen Rechner 16 verbunden.
Um bei dem Anspinnen eine qualitativ hochwertige Anspinnstelle
zu erhalten, die sich bezüglich ihres Aussehens und ihrer Festigkeit
möglichst nicht von den üblichen Werten des Garns 4
unterscheidet, ist es notwendig, vor dem Ansetzen des zurückzuführenden
Garnendes an den in dem Spinnrotor 12 abgelegten
Faserring diesen Faserring exakt bezüglich der Fasermenge zu
dosieren. Es muß eine genau dosierte Fasermenge diesen Faserring
bilden, da andernfalls Dick- oder Dünnstellen als Anspinnstelle
entstehen würden. Bei diesem Dosieren des Faserringes
ist ein Umstand zu berücksichtigen, der sich daraus ergibt, daß
bei einem Garnbruch nur die Zuführwalze 9 stillgesetzt wird,
während die Auflösewalze 10 unvermindert weiterläuft.
Wie aus Fig. Fig. 3 ersichtlich ist, befindet sich dann noch der Faserbart
67 in dem Bereich der Garnitur 68 der Auflösewalze 10.
Trotz des Stillsetzens der Zuführwalze 9 werden dann aus diesem
Faserbart 67 weiter Fasern ausgekämmt, wobei die zwischen dem
Zuführtisch 64 und der Zuführwalze 9 geklemmt gehaltenen Fasern
teilweise herausgelöst oder teilweise auch zerrissen werden.
Die in dem Faserbart 67 enthaltene Fasermenge nimmt bei stillgesetzter
Zuführwalze 9 ab. Die Abnahme der Fasermenge ist für
ein bestimmtes Fasermaterial in Fig. 4 als Diagramm dargestellt,
in welchem die Fasermenge Q als Ordinate über der Zeit
T aufgetragen ist. Die Abnahme der in dem Faserbart 67 vorhandenen
Fasermenge erfolgt entsprechend der Kurve 70. Diese Kurve
70 ist für ein vorgegebenes Fasermaterial mit ausreichender Genauigkeit
konstant und tritt an jeder Zuführ- und Auflöseeinrichtung
jedes Spinnaggregates 1 in dieser Form auf. Die
während der Stillstandszeit der Zuführwalze 9 aus dem Faserbart
67 ausgekämmten und herausgelösten Fasern werden nicht für den
späteren Anspinnvorgang verwendet. Sie werden beispielsweise
beim Reinigen des Spinnrotors 12 aus diesem abtransportiert
oder auf andere Weise vorher entfernt.
Aus dem Diagramm der Fig. 4 wird ersichtlich, daß der Zustand
des Faserbartes 67 einen Einfluß auf die Anzahl der Fasern hat,
aus denen der Faserring in dem Spinnmotor 12 gebildet wird, an
welchen beim Anspinnen das Garn anzusetzen ist. Die Zeitspanne,
die nach Einschalten der Faserzuführung benötigt wird, bis ein
Faserring mit einer bestimmten Anzahl von Fasern erreicht wird,
ist von der in dem Faserbart 67 zum Zeitpunkt des Einschaltens
der Zuspeisung vorhandenen und damit zum Zuführen verfügbaren
Fasermenge Q abhängig. Wird beispielsweise zum Zeitpunkt T1 die
Faserzuführung wieder eingeschaltet, so liegt in dem Faserbart
67 noch die Fasermenge Q1 vor, ausgehend von welcher die für
den Faserring gewünschte Anzahl von Fasern schneller erreicht
wird, als wenn die Faserzuführung zum Zeitpunkt T2 mit der im
Faserbart 67 vorhandenen Fasermenge Q2 gestartet würde. Noch
deutlichere Unterschiede ergeben sich, wenn die Faserzuführung
zum Zeitpunkt Tn gestartet wird, zu welchem die Fasermenge Qn
vorliegt. Um die unterschiedlichen Fasermengen zu berücksichtigen,
die in dem Faserbart 67 zum Zeitpunkt des Wiederanspinnens
vorliegen, wird die Zeit gemessen, für welche die Zuführwalze 9
nach einem Garnbruch stillgesetzt war, wonach abhängig von dieser
Stillstandszeit die Zeitspanne festgelegt wird, für die die
Faserzuführung eingeschaltet sein muß, um einen für das Anspinnen
geeigneten und immer gleichmäßigen Faserring zu erzeugen,
an den das zurückzuführende Garnende angesetzt wird. Je länger
die Stillstandszeit der Zuführwalze war, um so größer ist die
Zeitspanne, nach welcher ein Faserring der gewünschten Fasermenge
erhalten wird.
Bei der erläuterten Ausführungsform wird die Stillstandszeit
der Faserzuführung nach einem Garnbruch von dem zentralen Rechner
16 erfaßt. Über die Leitungen 20 und 31 wird der erfaßte
Wert der Programmsteuerung 32 übermittelt, die diesen Wert derart
auswertet, daß danach der Zeitpunkt festgelegt wird, in
welchem die Zuspeisung über den Hilfsantrieb 52 während des Anspinnvorgangs
aufgenommen wird. Damit wird die Zeit festgelegt,
die nach dem Wiedereinschalten der Zuspeisung über den Hilfsantrieb
52 verstreicht, bis das Garnende an den erzeugten Faserring
angesetzt wird. Es wird somit der Zustand des Faserbartes
67 und die in ihm verfügbare Fasermenge Q über die vorher erfaßte
Stillstandszeit der Zuführeinrichtung berücksichtigt.
Eine äquivalente Maßnahme besteht darin, daß der Zeitpunkt des
Einschaltens der Zuspeisung unverändert bleibt, daß jedoch abhängig
von dem Zustand des Faserbartes, er über die Stillstandszeit
erfaßt wird, die jeweilige Zuführgeschwindigkeit
variiert wird, die durch den Hilfsantrieb 52 bestimmt wird.
Auch auf diese Weise läßt sich eine exakte Dimensionierung des
Faserringes unter Berücksichtigung des Zustandes des Faserbartes
67 realisieren.
Bei dem dargestellten und erläuterten Ausführungsbeispiel ist
vorgesehen worden, daß zum Unterbrechen der Faserzuführung die
Zuführwalze stillgesetzt und zum Wiederaufnehmen der Faserzuführung
wieder eingeschaltet wird. Es sei ausdrücklich darauf
hingewiesen, daß auch andere Möglichkeiten für die Unterbrechung
der Faserzuführung bestehen, beispielsweise durch Festklemmen
des Faserbandes 3 gegen den Zuführtisch 64 (Fig. 3),
der dann durch das Klemmelement gleichzeitig von der weiterlaufenden
Zuführwalze 9 weggeschwenkt wird.
Claims (4)
1. Verfahren zum automatischen Anspinnen nach einem Garnbruch
eines einzelnen Spinnaggregates einer OE-Rotorspinnmaschine,
die eine Vielzahl von Spinnaggregaten enthält, die jeweils
mit bei einem Garnbruch sich automatisch stillsetzenden
Mitteln zum Zuführen von Fasermaterial und mit weiterlaufenden
Mitteln zum Vereinzeln des Fasermaterials ausgerüstet sind, wobei
zum Anspinnen ein Garnende in einen Spinnrotor des betreffenden
Spinnaggregates zurückgeführt wird, an einen Faserring
angesetzt wird, der zuvor durch Einschalten der Mittel zum Zuführen
des Fasermaterials erzeugt wird, und nach dem Ansetzen
wieder abgezogen wird, wobei die Zeitpunkte für das Zurückführen
des Garnendes, für das Einschalten der Mittel zum Zuführen
von Fasermaterial, zum Erzeugen des Faserringes mit immer gleicher
Form und für das Wiederabziehen mittels eines Programmsteuerung
festgelegt wurden, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
einen Garnbruch aufweisenden Spinnaggregat die Stillstandszeit
der Mittel zum Zuführen des Fasermaterials bis zu ihrem Einschalten
für das Anspinnen gemessen wird, daß abhängig von der
jeweils gemessenen Stillstandszeit eine Zeitspanne festgelegt
wird, während der die Mittel zum Zuführen des Fasermaterials
eingeschaltet werden, bis der Faserring mit immer gleicher Form
erzeugt ist und das Aussetzen des Garnendes und
das Wiederabziehen erfolgen.
2. Verfahren zum automatischen Anspinnen nach einem Garnbruch
eines einzelnen Spinnaggregates einer OE-Rotorspinnmaschine,
die eine Vielzahl von Spinnaggregaten enthält, die jeweils
mit bei einem Garnbruch sich automatisch stillsetzenden
Mitteln zum Zuführen von Fasermaterial und mit weiterlaufenden
Mitteln zum Vereinzeln dieses Fasermaterials ausgerüstet sind,
wobei zum Anspinnen ein Garnende in einen Spinnrotor des betreffenden
Spinnaggregates zurückgeführt wird, an einen Faserring
angesetzt wird, der zuvor durch Einschalten der Mittel zum
Zuführen des Fasermaterials erzeugt wird, und nach dem Ansetzen
wieder abgezogen wird, wobei die Zeitpunkte für das Zurückführen
des Garnendes, für das Einschalten der Mittel zum Zuführen
von Fasermaterial zum Erzeugen des Faserringes mit immer gleicher
Form und für das Wiederabziehen mittels einer Programmsteuerung
festgelegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
einen Garnbruch aufweisenden Spinnaggregat die Stillstandszeit
der Mittel zum Zuführen des Fasermaterials bis zu ihrem Einschalten
für das Anspinnen gemessen wird, daß abhängig von der
jeweils gemessenen Stillstandszeit eine Geschwindigkeit festgelegt
wird, mit der die Mittel zum Zuführen des Fasermaterials
während einer vorgegebenen Zeitspanne betrieben werden, bis immer der
Faserring mit gleicher Form erzeugt ist und das Ansetzen des
Garnendes und das Wiederabziehen erfolgen.
3. Automatische Anspinnvorrichtung für eine OE-Rotorspinnmaschine
mit einer Vielzahl von Spinnaggregaten, die jeweils
mit sich bei einem Garnbruch automatisch stillsetzenden, von einem Garnwächter gesteuerten Mitteln
zum Zuführen von Fasermaterial und mit weiterlaufenden Mitteln
zum Vereinzeln dieses Fasermaterials ausgerüstet sind, wobei
die Anspinnvorrichtung Mittel zum Zurückführen eines Garnendes
in einen Spinnrotor des betreffenden Spinnaggregates, Mittel
zum Einschalten der Mittel zum Zuführen des Fasermaterials des
betreffenden Spinnaggregates und Mittel zum Wiederabziehen des
angesetzten Garns enthält, deren Antriebe mittels einer Programmsteuerung
derart gesteuert werden, daß beim Anspinnen ein
Faserring mit immer gleicher Form erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Garnwächter (14) der Spinnaggregate (1) mit einem
zentralen Rechner (16) zum Erfassen der Stillstandszeit
der Mittel (9, 27) zum Zuführen des Fasermaterials (3) des
einen Garnbruch aufweisenden Spinnaggregates (1) bis zum Beginn
des Wiederanspinnens angeschlossen sind, und daß die mit dem zentralen Rechner (16) verbundene Programmsteuerung
(32) eine Auswerteeinrichtung enthält, die in Abhängigkeit
von der jeweils erfaßten Stillstandszeit die Zeitspanne
festlegt, für die Mittel zum Zuführen des Fasermaterials
eingeschaltet werden, bis der immer die gleiche Form aufweisende
Faserring erzeugt ist.
4. Automatische Anspinnvorrichtung für eine OE-Rotorspinnmaschine
mit einer Vielzahl von Spinnaggregaten, die jeweils
mit sich bei einem Garnbruch automatisch stillsetzenden, von einem Garnwächter gesteuerten Mitteln
zum Zuführen von Fasermaterial und mit weiterlaufenden Mitteln
zum Vereinzeln dieses Fasermaterials ausgerüstet sind, wobei
die Anspinnvorrichtung Mittel zum Zurückführen eines Garnendes
in einen Spinnrotor des betreffenden Spinnaggregates, Mittel
zum Einschalten der Mittel zum Zuführen des Fasermaterials des
betreffenden Spinnaggregates und Mittel zum Wiederabziehen des
angesetzten Garns enthält, deren Antriebe mittels einer Programmsteuerung
derart gesteuert werden, daß beim Anspinnen ein
Faserring mit immer gleicher Form erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Garnwächter (14) der Spinnaggregate (1) der
OE-Rotorspinnmaschine an einen zentralen Rechner (16) zum Erfassen der Stillstandszeit
der Mittel (9, 27) zum Zuführen des Fasermaterials (3) des
einen Garnbruch aufweisenden Spinnaggregates (1) bis zum Beginn
des Wiederanspinnens angeschlossen sind, und daß die Programmsteuerung
(32) ein Auswerteeinrichtung enthält, die mit dem zentralen Rechner (16) verbundene in Abhängigkeit
von der erfaßten Stillstandszeit eine Zuführgeschwindigkeit
für die Mittel zum Zuführen des Fasermaterials derart vorgibt,
daß in einer immer gleichen Zeitspanne der immer gleiche
Faserring erzeugt ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853516120 DE3516120C2 (de) | 1985-05-04 | 1985-05-04 | Verfahren zum automatischen Anspinnen und automatische Anspinnvorrichtung |
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DE3516120A1 DE3516120A1 (de) | 1986-11-06 |
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DE19853516120 Expired - Fee Related DE3516120C2 (de) | 1985-05-04 | 1985-05-04 | Verfahren zum automatischen Anspinnen und automatische Anspinnvorrichtung |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1985
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