DE3512851C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung von Spannungen in Float-Glas - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung von Spannungen in Float-GlasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1 sowie eine Vorrichtung gemäß dem Oberbe
griff von Patentanspruch 9.
Insbesondere betrifft die Erfindung die Messung von Spannun
gen von Float-Glas auf der Fertigungsstraße.
Während der im Anschluß an die Herstellung des Glasbandes er
folgenden Kühlbehandlung versucht man, die im Glasband vor
handenen Spannungen auf die für den Anwender annehmbaren
Werte zu verringern.
Die Kühlbehandlung soll ferner die Gefahren des Bruchs im Au
genblick des Schneidens, insbesondere die, wenn sie entste
hen, schwierig zu handhabenden Erscheinungen des "Bruchs in
der Länge" verhindern. Es ist bekannt, durch lokalisierte
Wärmebehandlungen die Temperatur des Glasbands derart aus
zugleichen, daß die Spannungen reduziert werden. Hierfür ist
es jedoch erforderlich, sehr schnell einzugreifen und die
Messungen der Spannungen, die für diese korrigierenden Be
handlungen durchgeführt werden, müssen kontinuierlich und so
schnell wie möglich auf der Bahn des Glasbands vorgenommen
werden.
Die Kenntnis der permanenten Spannungen ist ferner für die
Optimierung des Schneidvorgangs von Bedeutung. Tatsächlich
ermöglicht die Kenntnis der permanenten Spannungen im Float-
Glasband die Wahl eines Schnitts, der zu einem Maximum an
Scheiben führt, in welchen die Spannungen akzeptabel sind.
Mit anderen Worten erlaubt es die Kenntnis der Spannungen,
den Anteil des hergestellten Glases zu verringern, der nicht
den festgesetzten Normen genügt.
Bislang ist die Messung von Spannungen im Float-Glasband
mittels optischer Einrichtungen vorgenommen worden. Das Vor
handensein von Spannungen führt zur Erscheinung einer Doppel
brechung des Glases. Die Ermittlung und die Messung dieser
Doppelbrechung dienen zur Bestimmung der Spannungen im Glas.
Die Messung der Doppelbrechung wird mittels eines Verfahrens
durchgeführt, welches polarisiertes Licht verwendet. Nach
einem solchen Verfahren durchquert ein zuvor polarisiertes
Lichtbündel das Glasband und ein Viertel-Wellenlängenplätt
chen. Das Vorhandensein von Spannungen bedingt eine Umwand
lung des Bündels. Das Bündel gelangt dann in einen zweiten
Polarisator und wird dann von einer Zelle aufgenommen, welche
das Lichtsignal in ein elektrisches Signal wandelt. Einer der
Polarisatoren wird relativ zum anderen drehend angetrieben,
was zu einem sich periodisch ändernden Intensitätssignal
führt. Das Viertelwellenlängenplättchen wird zwischen dem zu
untersuchenden Glas und dem drehend angetriebenen Polarisator
angeordnet. Das Vorhandensein der Doppelbrechung im Glas
führt zu einer Phasenverschiebung der Intensitätsänderungen
bezüglich denen, die einem isotropen Glas entsprechend (oder
im Falle des Fehlens von Glas). Man zeigt, daß die beobach
tete Änderung bzw. Phasenverschiebung unmittelbar von den im
untersuchten Glasband vorhandenen Spannungen nach der folgen
den mathematischen Gleichung abhängt:
α = P.C.d x Π./λ,
wobei
- - α der Winkel der Messung der Phasenverschiebung ist, ausgedrückt im Bogenmaß,
- - P die Spannung bezeichnet,
- - C eine vom Glas abhängige Konstante ist, die als photoelastische Konstante oder Brewster-Konstante bezeichnet wird,
- - d die Dicke des Glases
- - λ die Wellenlänge des Lichtbündels der Analyse.
Bei einem Band aus Float-Glas sind die Längsspannungen norma
lerweise sehr viel höher als die Querspannungen, wenn man die
Messung in einem ausreichenden Abstand vom Ende des Bands
durchführt. Infolgedessen wird lediglich eine Messung zur Be
stimmung der Längsspannungen durchgeführt.
Die Erfahrung zeigt, daß auf einer Fertigungsstraße für
Float-Glas die Verteilung der Längsspannungen über relativ
lange Zeitperioden im wesentlichen gleich bleibt. Messungen,
deren Dauer über die gesamte Breite des Bands einige Minuten
beträgt, eignen sich gut für die beabsichtigten Prüfungen.
Aus diesem Grund ist es üblich, eine bewegliche Meßeinheit zu
verwenden, die in Querrichtung hin und herbewegt wird, um
kontinuierlich die Spannungen über die gesamte Breite des
Glasbands zu bestimmen. Eine Vorrichtung dieser Art ist bei
spielsweise in der US-PS 2 993 402 beschrieben. Obgleich vom
Prinzip her die beschriebenen Verfahren bislang die Messungen
von Spannungen ermöglichen, so können jedoch in der Praxis
zahlreiche Fehler bzw. Störungen die Verwendbarkeit dieser
Messungen gefährden, bzw. in Frage stellen. Diese Störungen
basieren entweder auf der Wahl der verwendeten Einrichtungen,
deren Genauigkeit oder Zuverlässigkeit nicht ausreichend ist,
oder auf physikalischen Faktoren, deren Veränderungen die
Messungen beeinflussen und die bei den zuvor beschriebenen
Verfahren nicht in Betracht gezogen worden sind.
Die Verbesserung dieser Spannungsmessungen, die eine der Auf
gaben der Erfindung ist, ist umso mehr erstrebenswert, als
man bestrebt ist, durch die Normen in diesem Gebiet defi
nierte Toleranzen gewissenhaft einzuhalten. Die systematische
Unsicherheitsmarge bei der Messung der Spannungen führt zur
Auferlegung einer noch strikteren Norm, um das Einhalten der
offiziellen Norm zu garantieren.
Im übrigen haben die Spannungsmessungen außer der Überwachung
der Gleichmäßigkeit der Erzeugnisse auch einen korrigierenden
Eingriff auf das Erzeugnis im Verlauf der Herstellung zum
Ziel. Das Auftreten anormaler Spannungen im Glasband wird
beispielsweise durch lokale Veränderung der thermischen Be
dingungen durch den Kühlofen korrigiert, in welchem die Küh
lung vorgenommen wird. Eine bessere Kenntnis der Spannungen
erlaubt eine genauere Regelung der Betriebszustände und folg
lich eine Verbesserung der Qualität der hergestellten Pro
dukte.
Die bei Float-Glas vorgenommenen Spannungsmessungen treffen
auf bestimmte Schwierigkeiten, die auf Bedingungen beruhen,
unter welchen diese durchgeführt werden. Im besonderen ist es
erstrebenswert, Messungen am Glas schon beim Austritt aus dem
Kühlofen vorzunehmen, um so schnell als möglich eventuelle
ermittelte Störungen mittels dieser Messungen korrigieren zu
können. Am Ausgang des Kühlofens besitzt das Glasband noch
eine relativ hohe Temperatur, die 100°C erreichen oder über
steigen kann. Es kann somit ein thermisches Ungleichgewicht
vorhanden sein, das zu "temporären" Spannungen, die nach
vollständiger Abkühlung, wenn infolgedessen die Temperatur
gleichmäßig wird, verschwinden werden.
In der Praxis ist es nützlich, die temporären Spannungen von
denjenigen Spannungen zu unterscheiden, die bleiben, sobald
das Glas die Umgebungstemperatur erreicht hat und die aus
diesem Grund permanente Spannungen heißen.
Die Erfahrung zeigt, daß für Temperaturgradienten in der
Größenordnung von zehn Grad die Temperaturspannungen einen
wesentlichen Teil der gemessenen Spannungen bilden, die 50%
erreichen oder übersteigen können.
Aus dem Dokument DE 33 26 555 A1 ist eine Meßvorrichtung be
kannt, welche die Phasendifferenz von polarisiertem Licht,
das durch ein doppelbrechendes Element gegangen ist, in ein
elektrisches Signal umsetzt, das den Wert der Phasendifferenz
repräsentiert. Dieses Dokument vernachlässigt jedoch völlig
den Einfluß der Temperatur auf das Meßergebnis und befaßt
sich weiterhin in keiner Weise mit einer Vorrichtung zur Mes
sung von Doppelbrechungen, wobei die Anwendung auf Spannungs
messungen nur am Rande Erwähnung findet.
Bei bekannten, den Einfluß der Temperatur nicht unterschät
zenden Verfahren bemüht man sich, deren Einfluß zu begrenzen,
indem die Messung an einem Punkt der Fertigungslinie vorge
nommen wird, wo das Glas sich auf einer Temperatur nahe der
Umgebungstemperatur befindet oder den ungefähren Einfluß der
Temperatur auf die durchgeführte Messung abzuschätzen. In
letzterem Fall wurde eine systematische Korrektur angewendet,
die einen geschätzten Temperaturwert berücksichtigt. Ersicht
lich ist ein solches Verfahren nicht präzise.
Nach der Erfindung wird fortlaufend gleichzeitig die Messung
der Spannungen und der Temperaturen des Bandes aus Float-Glas
in einer Richtung quer zur Vorschubbewegung vorgenommen.
Diese Messungen werden derart durchgeführt, daß man für jeden
Punkt des Glasbandes die Messung der Spannungen und der ent
sprechenden Temperatur vornimmt, wobei die beiden zusammenge
faßten Informationen insbesondere die Berechnung der perma
nenten Spannungen erlauben, wobei diese Berechnung vorteil
hafterweise automatisch durchgeführt wird.
Veränderungen der Dicke beeinflussen, wie man es aus der For
mel der oben angegebenen Phasenverschiebung ersieht, unmit
telbar die Genauigkeit der Messung.
Float-Gläser besitzen eine große Gleichmäßigkeit in der
Dicke, jedoch beobachtet man Dickenänderungen, die, selbst
wenn sie sehr gering sind (in der Größenordnung von 0,02 mm),
die Meßergebnisse der Spannungen beeinflussen und zwar umso
mehr, je geringer die Dicke des Glases ist.
Je nach Art der Herstellung des Glasbandes besitzen dessen
Ränder sehr häufig eine unterschiedliche Dicke gegenüber dem
mittleren Bereich. Eine Korrektur der Dicke ist notwendig, um
die Spannungen in den Rändern zu bestimmen.
Die Erfindung ist bemüht, den Ungenauigkeitsfaktor auf die
Spannungsmessungen zu eliminieren, den die Schwankungen in
der Dicke des Glasbandes bilden.
Es ist festzuhalten, daß die Art der Bestimmung der Spannun
gen, die im folgenden detailliert beschrieben wird, nicht
empfindlich gegenüber eventuellen Änderungen der Transmission
des untersuchten Glases ist.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung beschrieben. Darin zeigen
Fig. 1 eine schematische Vorderansicht eines Meßaufbaus
nach der Erfindung, bei dem das Glasband sich
senkrecht zur Ebene des Blatts bewegt,
Fig. 2 eine schematische teilweise Seitenansicht der be
weglichen Meßelemente nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Anordnung von optischen Elementen für die
Durchführung der erfindungsgemäßen Messung,
Fig. 4 relative Winkelanordnungen der optischen Elemente
in Fig. 3,
Fig. 5 ein Schema eines vereinfachten optischen Aufbaus
unter Verwendung einer Laserquelle,
Fig. 6 die Art einer Phasenverschiebungsbestimmung für
die Berechnung der Spannungen,
Fig. 7 ein Schema zur Dickenmessung des Glases,
Fig. 8 ein Schema einer weiteren Art einer Dickenmessung
des Glases,
Fig. 9 ein Beispiel der Messung von Spannungen und der
Temperatur quer zum Glasband.
Die Meßvorrichtung besitzt in der üblichen Weise einen Säu
lenrahmen mit zwei Säulen 1, 2, welche beiderseits der Bahn
des Bandes 3 aus Float-Glas angeordnet sind. Die Ständer 1, 2
stützen Querbalken 5 und 6, die jeweils oberhalb und unter
halb des Glasbands 3 angeordnet sind.
Zweckmäßigerweise ist die Vorrichtung am Ausgang eines Kühl
ofens angeordnet. Das Glas ist an dieser Stelle durch Rollen
7 aufgenommen, die in Fig. 2 dargestellt sind.
Auf jedem Querbalken 5 und 6 sind zwei horizontal angeordnete
zylinderförmige Gleitschienen 8, 9 und 10, 11 angeordnet. Auf
diesen Gleitschienen sind Schlitten 12, 13 verfahrbar, die
auf Gleitlagern 14, 15, 16, 17 angeordnet sind. Auf diesen
Schlitten sind ein oberer und ein unterer Gehäusekasten 18,
19 befestigt, welche die für die Messung verwendeten Elemente
aufweisen. Die entsprechenden Befestigungsmittel sind nicht
dargestellt. Sie erlauben eine momentane Abnahme der Gehäuse
kästen für beispielsweise die Wartung, ohne den mechanischen
Aufbau, der die Verschiebung sicherstellt, zu berühren.
Die Schlitten 12 und 13 sind durch eine einzige Kette 26 an
getrieben. Diese Kette 26 und das Spiel der Umlenkräder 21,
22, 23, 24, 25 erlauben eine genau identische Verschiebung
der beiden Schlitten 12, 13.
Der Motor für die Verschiebebewegung und seine Stell- bzw.
Betätigungsteile sind am Ständer 1 befestigt, jedoch in der
Zeichnung nicht dargestellt. Das mit dem Motor durch ein Un
tersetzungsgetriebe verbundene Zahnrad 27 überträgt die Bewe
gung.
Die gleichzeitige Bewegung der Gehäusekästen kann auch durch
elektrisch gesteuerte Antriebseinrichtungen erfolgen, um je
den Koordinationsfehler bei der Bewegung zu vermeiden, wobei
Störungen im Falle von rein mechanischen Einrichtungen auf
beispielsweise Verschleiß beruhen können.
Der Innenaufbau der Gehäusekästen 18 und 19 ist in Fig. 3
dargestellt. Hierbei sind die für die Befestigung der ver
schiedenen Elemente dieser Gehäusekästen verwendeten Teile,
wie etwa Laschen, Flansche u. dgl., nicht dargestellt.
Der obere Gehäusekasten enthält zuerst eine zur Bildung einer
punktförmigen Lichtquelle bestimmte Einrichtung.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Aufbau ist diese Lichtquelle
durch eine Lampe 28 für weißes Licht gebildet. Zweckmäßiger
weise wird eine Halogenlampe verwendet, um Erhitzungsprobleme
in Grenzen zu halten.
Eine Linse 29 kondensiert das von der Lampe abgestrahlte
Licht. Das punktuelle Abbild der Lampe wird auf einer Blende
30 lokalisiert, welche die Punktlichtquelle bildet. Das von
der Blende 30 ausgehende Licht gelangt durch eine Linse 31
(oder ein äquivalentes Bauteil), welches beispielsweise das
Bild auf dem Glasband oder in dessen Nähe abbildet.
Für eine präzise Lokalisierung der Spannungen ist es zweck
mäßig, die dem Lichtbündel ausgesetzte Zone zu begrenzen. In
vorteilhafter Weise begrenzt man diese Zone auf einen Durch
messer weniger als 50 mm und insbesondere weniger als 20 mm.
Das Lichtbündel gelangt dann in einen Polarisator 32 und ein
Viertelwellenlängenplättchen 33, dessen neutrale Linien bzw.
Indifferenzlinien vorzugsweise 450 zur Achse des Glasbandes
verlaufen bzw. gerichtet sind.
Nach Durchquerung der Glasscheibe wird das Lichtbündel durch
Elemente aufgenommen, die im unteren Gehäusekasten angeordnet
sind. In der Ausführungsform nach Fig. 3 umfassen diese Ele
mente im wesentlichen einen Analysator 34, dessen Polarisati
onsebene vorzugsweise unter 45° zur Achse des Glasbandes aus
gerichtet ist, ein Filter 35 sowie eine lichtempfindliche
Zelle 36.
Die Lage der Teile des optischen Systems zueinander wird bei
der Montage durch Justierung insbesondere der Relativlage von
Gehäuse 37 und 38 geregelt, welche jeweils die Punktlicht
quelle bildende Einrichtung und die das Analysebündel bil
dende Optik tragen.
Um eine zufriedenstellende Messung zu erhalten, muß im übri
gen die optische Achse der Bauteile des oberen Gehäusekastens
und des unteren Gehäusekastens über die gesamte Länge gleich
sein. In der Praxis übersteigen die Abweichungen nicht 0,5 mm
und sind vorzugsweise kleiner als 0,2 mm. Die Regelung bzw.
Einstellung muß folglich präzise sein.
Das Prinzip dieser Art von Messung verlangt, daß der Polari
sator oder der Analysator mit einer Rotationsbewegung ange
trieben werden. Das Viertelwellenlängenplättchen ist in bei
den Fällen auf derselben Seite der Glasscheibe angeordnet,
wie das der Elemente, welches in einer Rotationsbewegung an
getrieben wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt
es sich um den Polarisator 32, der in einem auf einen Bund
ring 39 geschraubten Rahmen 41 angeordnet ist. Der Bundring
39 ist am Ende des Gehäuses 38 durch eine schematisiert dar
gestellte Einrichtung befestigt, welche eine Kugellagerung 40
enthält, die eine freie Drehung von Bundring und Rahmen 39,
41 bezüglich des Gehäuses 38 ermöglicht.
Ein Zahnrad 42 ist zwischen dem Bundring 39 und dem Rahmen 41
gehalten. Für das bessere Verständnis der Figur ist einzig
der Teil des Rades, der vor dem optischen System liegt, nicht
dargestellt worden.
Das Rad 31 erteilt dem Polarisator die durch das Zahnrad 43
übertragene Drehbewegung, welches auf der Achse eines elek
trischen Synchronmotors 44 angeordnet ist.
Das Viertelwellenlängenplättchen 33 und seine Lagerung 45
sind ebenso wie der Analysator 34 unbeweglich.
Eine Scheibe 46, die Teil einer optischen Codiereinrichtung
ist, wird durch die mit dem Polarisator verbundene Drehein
richtung rotatorisch angetrieben. Die Scheibe besitzt auf ih
rem Umfang eine sehr große Anzahl von Perforationen, die re
gelmäßig auf einer einzigen Linie angeordnet sind. Ein Reiter
47 übergreift den Rand der Scheibe 46, wo sich die Perfora
tionen befinden. Ein Arm des Reiters umfaßt eine Lichtquelle
und der andere Arm des Reiters eine lichtempfindliche Zelle.
Die Anordnung von Reiter 47 und Scheibe 46 ist derart, daß
für jeden Durch- bzw. Vorbeilauf einer Perforation ein Signal
durch die lichtempfindliche Zelle gegeben wird.
Dem System zur Messung der Spannungen ist eine Vorrichtung
zur Messung der Temperatur des Glases beigeordnet. Aus Ein
fachheitsgründen erfolgt die Temperaturmessung mittels eines
optischen Pyrometers.
Berücksichtigt man die relativ niedrige Temperatur des Glases
am Meßpunkt (in der Größenordnung von 100°C), so müssen die
verwendeten Einrichtungen sehr empfindlich sein. Die Einrich
tungen müssen ferner um so empfindlicher sein, als die nach
zuweisenden Temperaturgradienten normalerweise etwa 40° nicht
übersteigen.
Die Messung mit Hilfe eines optischen Pyrometers ist sehr
empfindlich gegenüber verschiedenen äußeren Bedingungen bei
der Messung. Um jeden Fehler zu vermeiden, muß man periodisch
eine Eichung vornehmen. Es ist möglich, das Pyrometer, wel
ches mit derselben Bewegung wie die zur Messung der Doppel
brechung dienenden Einrichtungen angetrieben wird, periodisch
nachzueichen (eventuell in jedem Zyklus entsprechend einem
Vorlauf und Rücklauf). Die Eichung kann beispielsweise mit
einer Glasprobe durchgeführt werden, die mittels einer ther
mostatisch gesteuert beheizten Platte auf einer exakt defi
nierten Temperatur gehalten ist.
Das optische Pyrometer muß ferner eine gute Empfindlichkeit
gegenüber den von Glas abgegebenen Strahlen besitzen und
praktisch unempfindlich gegenüber Umgebungslicht sein. Die
Wahl der verwendeten Strahlung muß im übrigen indifferent ge
genüber der Dicke des zu prüfenden Glases sein. Die Luft muß
ferner für die in Frage stehende Strahlung transparent sein.
Vorteilhafterweise wird zur Durchführung ein optisches Pyro
meter verwendet, welches bei einer Strahlung entsprechend
einem schmalen Band der Wellenlänge arbeitet, das auf 5 Mi
krometer zentriert ist. Dieses Band umfaßt den Bereich zwi
schen 4,5 und 5,5 Mikrometer, und zwar vorzugsweise zwischen
4,8 und 5,2 Mikrometer.
Es ist ferner wesentlich, ein Pyrometer zu wählen, dessen An
sprechzeit selbst bei einer geringen Emissivität kurz ist. Je
länger die Ansprechzeit bei der im Verlaufe der Verschiebung
der Meßvorrichtung bewirkten Messung ist, desto mehr verrin
gert sich die Auflösung.
Der Umstand, daß die Messung nicht momentan ist, sondern wäh
rend einer begrenzten Verschiebung bewirkt wird, entspricht
der Bildung eines Mittelwerts in einem Bereich, dessen Breite
durch die Ansprechzeit des Pyrometers bestimmt ist. Je gerin
ger diese Zeit ist, desto schmaler ist der Bereich. Berück
sichtigt man die Empfindlichkeit der vorhandenen Pyrometer,
so ist bei den in Betracht kommenden Temperaturen die An
sprechzeit notwendigerweise in der Größenordnung von 1 Se
kunde oder weniger.
Selbstverständlich kann die Verschiebegeschwindigkeit der
Meßvorrichtung geändert werden, um den der Ansprechzeit ent
sprechenden Bereich zu reduzieren.
Das Pyrometer kann so ausgerichtet werden, daß es denselben
Bereich der Oberfläche des Glases erfaßt, der für die Messung
der Doppelbrechung beobachtet wird. Das Pyrometer ist in
einem der beweglichen Gehäusekästen angeordnet. Um eine
Staubablagerung auf dem Objektiv des Pyrometers zu vermeiden,
ist es zweckmäßig, das Pyrometer im oberen Gehäusekasten an
zuordnen. Das in Fig. 3 dargestellte Pyrometer 48 ist auf den
für die Messung der Spannungen beobachteten Punkt des Glases
gerichtet. Bei dieser Anordnung bildet das Pyrometer mit der
Vertikalen einen Winkel von etwa 30°.
Bei einer anderen Anordnung kann die Zielrichtung des Pyrome
ters senkrecht zur Glasscheibe sein, um die Gefahr von Stö
rungen durch parasitäre Strahlungen zu vermindern. Diese An
ordnung entspricht auch dem Maximum an eingefangener Strah
lungsenergie und erlaubt folglich den Betrieb mit einer er
höhten Empfindlichkeit.
Wenn die Ausrichtung des Pyrometers senkrecht zum Glas er
folgt, sind in einem gegebenen Zeitpunkt die für die Messun
gen der Temperaturen und der Spannungen beobachteten Zonen
notwendigerweise unterschiedlich, selbst wenn diese nicht
weit entfernt sind. Wenn in diesem Fall eine kontinuierliche
Korrektur beabsichtigt ist, führt man in die Meßeinrichtung
eine Verweil- bzw. Verzögerungszeit ein, um die für denselben
Punkt gemachten Messungen zusammenfallen zu lassen. Die ein
geführte Verschiebung wird folglich eine Funktion des die
beiden beobachteten Zonen trennenden Abstands und der Ver
schiebegeschwindigkeit der Vorrichtung sein.
Die zuvor beschriebenen Bauteile bzw. Elemente bilden nur
eine Ausführungsform der Vorrichtung, jedoch sind Abänderun
gen durch Austausch bestimmter Bauteile durch analoge Bau
teile möglich.
Insbesondere ist es möglich, die Lampe durch eine Laserquelle
zu ersetzen, um den optischen Teil der Vorrichtung leichter
zu machen und auch die Leistung zu verbessern. Das durch eine
Laserquelle erzeugte Strahlenbündel ist geometrisch sehr gut
bestimmt, so daß man die gesamte zur Bildung des Bündels
bestimmte Optik, nämlich die Linse 29, die Blende 30 und die
Linse 31 entfallen lassen kann.
Im Sinne einer Vereinfachung des Aufbaus der für die Messung
der Spannungen verwendeten Einrichtungen bzw. der Teile ist
es möglich, eine polarisierte Laserquelle zu verwenden. In
dies ein Fall enthält der optische Aufbau nicht mehr den Pola
risator und der Analysator wird im Sinne einer Rotationsbewe
gung angetrieben.
Die in Fig. 5 schematisiert wiedergegebene vereinfachte
Meßvorrichtung umfaßt im wesentlichen eine Laserquelle 50 auf
der einen Seite der untersuchten Glasscheibe und auf der an
deren Seite der Glasscheibe ein Viertelwellenlängenplättchen
51, einen drehenden Analysator 53 und die Empfängerzelle 54.
Ferner erlaubt ein Laserbündel, welches monochromatisch ist,
die Erhöhung der Präzision der Vorrichtung.
Wie oben bereits angegeben worden ist, geht in die Formel für
die Messung die Wellenlänge des verwendeten Strahlenbündels
ein. Die Wahl von monochromatischem Licht unterdrückt die
Dispersion, die notwendigerweise die Verwendung eines weißen
Lichts begleitet. Die beobachteten Erscheinungen sind dann
besser definiert. Das Viertelwellenlängenplättchen kann so
gewählt werden, daß es exakt der der Lichtquelle entspricht.
In vorteilhafter Weise verwendet man beispielsweise eine He-
Ne-Laserquelle mit einer Wellenlänge von 632,8 nm.
Die Messung der Spannungen wird nach einem üblichen Kompensa
tionsverfahren bewirkt, nach S´narmont, Friedel oder Tardy.
Die in diesen verschiedenen Fällen verwendeten Elemente füh
ren zu einigen Unterschieden, jedoch ist die resultierende
Analyse im wesentlichen derselben Art.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Art ist eine Messung
nach Friedel.
Bei diesem Meßverfahren bestimmt die Richtung der Spannungen
die des Viertelwellenlängenplättchens und des festen Analysa
tors.
Wenn bei dem oben beschriebenen Typus der Polarisator rotato
risch angetrieben wird, wäre das Verfahren exakt identisch
zur Verwendung eines festen Polarisators und eines drehenden
Analysators entsprechend dem Verfahren nach S´narmont.
Das Viertelwellenlängenplättchen ist derart angeordnet, daß
seine neutralen Linien vorzugsweise unter 45° zur Vor
schubrichtung des Glasbands liegen, d. h. zur Richtung der ge
messenen Spannungen. Der Analysator ist gleichermaßen unter
45° zur Richtung der Spannungen (Fig. 4) angeordnet. Diesen
Stellungen entspricht ein Maximum an Empfindlichkeit für die
ses Meßverfahren. Man hat dann tatsächlich einen maximalen
Unterschied zwischen dem Minimum und dem Maximum der empfan
genen Lichtintensität. Für ein monochromatisches Lichtbündel
ist das Minimum selbst 0.
Wenn das optische Prinzip der Vorrichtung gut eingehalten
wird, verändert sich die Intensität des durch den Analysator
übertragenen Lichts im Laufe der Zeit in sinusförmiger Weise
mit der Drehung des Polarisators. Die Einführung des Glases
mit Doppelbrechung in die Bahn des Bündels erzeugt eine Pha
senverschiebung der Minima und Maxima der Intensität. Diese
Phasenverschiebung erlaubt die Bestimmung des Werts der Span
nungen, wie oben angegeben worden ist.
Die Änderungen der Lichtintensität hinter dem Analysator wer
den in ein elektrisches Signal durch das lichtempfindliche
Element 36 umgewandelt. Zuvor eliminiert der in der Bahn des
Lichtbündels angeordnete Filter 35 einen Teil der schädlichen
Strahlungen, die die Messung stören könnten.
Die Wahl des Durchlaßbandes des Filters ist selbstverständ
lich eine Funktion der Lichtquelle, aber auch der anderen
verwendeten optischen Elemente. Wenn man beispielsweise ein
Viertelwellenlängenplättchen verwendet, das für Werte von 400
und 700 nm korrigiert ist, ist es vorteilhaft, einen Filter
zu wählen, dessen Durchlaßband im korrigierten Bereich, d. h.
400 bis 700 nm, liegt.
Fig. 6 zeigt das Meßprinzip einer hervorgerufenen Phasenver
schiebung während der Messung der Spannungen. Die Kurve A
zeigt schematisch das allgemeine Bild der durch die licht
empfindliche Zelle aufgenommenen Intensität in Abhängigkeit
von der Zeit. Die Periodizität der Erscheinung ist durch die
Geschwindigkeit der Rotation des Polarisators bestimmt.
Die von der Zelle 36 weitergegebenen Signale werden durch
eine Datenverarbeitungsanlage verarbeitet, die gleichzeitig
die Impulse von dem optischen Codierer 47 erhält.
Man bestimmt die Intensitätsminima, könnte aber auch in der
selben Weise die Maxima bestimmen. Angesichts der Ungenauig
keit der Bestimmung von einzelnen Punkten arbeitet man mit
einer indirekten Bestimmung. Hierzu fixiert man einen
Schwellwert in der Datenverarbeitungsanlage, welcher die In
tensitätskurve sauber schneidet und nicht sehr abweicht von
den Minimas. Dieser Schwellwert ist durch die Linie S ge
zeichnet. Die Lage des Minimums wird als mit gleichem Abstand
von zwei benachbarten Schnittpunkten n₁, n₂ errechnet. Selbst
wenn die Kurve nicht exakt symmetrisch ist, ist der auf diese
Weise erhaltene Fehler erheblich geringer als der, der syste
matisch bei der unmittelbaren Bestimmung der Minima resultie
ren würde.
Die "Lage" der Schnittpunkte mit dem Schwellwert und infolge
dessen die der Minima wird lokalisiert in Bezug auf die Zäh
lung der Impulse, die von der Drehung der Scheibe 46 abhän
gen.
Je mehr die Anzahl der Impulse pro Umlauf erhöht wird, desto
größer ist somit die Genauigkeit der Messung. In Praxis ver
wendet man in vorteilhafter Weise eine Scheibe, die minde
stens 2000 Perforationen und vorzugsweise 4000 Perforationen
oder mehr besitzt.
Die Messung beginnt, wenn die Vorrichtung auf der Seite jen
seits des Glasbands ist. Die Lage der so gebildeten Sinus
welle dient als Bezug. Wenn infolge einer Querverschiebung
die Vorrichtung sich oberhalb des Glases befindet, ist die
Sinuskurve bezüglich der vorhergehenden phasenverschoben. Der
Abstand zwischen den Minima, die durch die Anzahl von Impul
sen des optischen Codierers definiert sind, welche die Minima
trennen, ist die Messung dieser Phasenverschiebung.
Es ist hervorzuheben, daß bei dem Zählsystem nach der Erfin
dung ein nicht einwandfreies Funktionieren oder einfach eine
Ungenauigkeit des Motors, der den Polarisator in Drehung ver
setzt, ohne Einfluß auf das Meßergebnis ist. Die Zählung der
Impulse ist durch die Konstruktion genau mit der Bewegung des
Polarisators verbunden. Das ist nicht der Fall bei den Anord
nungen, bei denen die Bewegung durch eine chronometrische
Messung definiert ist.
Die Einrichtungen für die Analyse und die Verarbeitung der
Signale empfangen im übrigen die durch das optische Pyrometer
abgegebenen Informationen bezüglich der Temperatur des Glases
in der untersuchten Zone. Eine Korrektur der Spanung wird so
mit vorzugsweise automatisch durch die Verarbeitungseinrich
tung durchgeführt, um unmittelbar den Wert der permanenten
Spannung zu geben.
Die Korrektur der Temperatur wird nach der folgenden Relation
durchgeführt:
P = Pm - E. α Δ T,
wobei:
- - Pm die gemessene Spannung,
- - E der Young-Modul,
- - α der Ausdehnungskoeffizient,
- - Δ T die Differenz zwischen der gemessenen Temperatur und der mittleren Temperatur des Glases ist, welche über die gesamte Breite der Scheibe bestimmt ist.
Die Verfahren zur Bestimmung der Dicke, die nach der Erfin
dung durchgeführt werden, sind gleichermaßen vorteilhafter
weise optischer Natur. Ein bevorzugtes Verfahren besteht
darin, ein geometrisch gut definiertes Bündel (beispielsweise
ein Laser-Lichtbündel) auf den Punkt der untersuchten Glas
scheibe 55 mit einem genau bestimmten Einfallswinkel derart
zu werfen, daß man auf beiden Seiten der Scheibe Reflexionen
erhält, wie in Fig. 7 dargestellt ist.
Es ist festzuhalten, daß sich die wesentlichsten Änderungen
der Dicke als Wellenlinien in Zylinderform mit geringer
Amplitude ergeben, deren Erzeugende im Vorschubrichtung des
Glasbands gerichtet sind.
Bei dem vorgeschlagenen Verfahren verläuft die in Fig. 7 dar
gestellte Einfallsebene in Richtung der Länge des Glasbandes.
In Fig. 7 ist der Einfallswinkel relativ groß, nämlich in der
Größenordnung von 30°. Dies ist nur zum Zwecke der Darstel
lung und zur Erleichterung des Verständnisses gemacht. Ein
nahe der Normalen einfallendes Lichtbündel kann bevorzugt
sein, insbesondere um zu bewirken, daß die reflektierten
Lichtbündel auf der ersten und der zweiten Seite des Bandes
sich wenig voneinander unterscheidende Intensitäten ergeben.
Ferner wird deren Ermittlung erleichtert.
Die auf jeder der Seiten reflektierten Bündel R₁, R₂ werden
auf einem lichtempfindlichen Detektor 56 aufgenommen, der aus
einer Anzahl von Photodioden mit kleinen Abmessungen gebildet
ist, welche miteinander verbunden sind und die Bestimmung des
Abstands d erlauben, welcher die beiden Bündel trennt. Dieser
Abstand ist unmittelbar mit der Dicke der Scheibe e verbun
den. Für geringe Einfallswinkel ist der Ausdruck e:
e = nd/2i,
wobei
- - i der Einfallswinkel,
- - n der Index der Glasscheibe
ist.
Es ist möglich, nach einem analogen Prinzip die Messung des
Abstands d durch eine Zeitmessung zu ersetzen.
Das Prinzip dieses Verfahrens ist schematisch in Fig. 8 wie
dergegeben. Das in diesem Fall verwendete Lichtbündel wird
auf einem mit großer Winkelgeschwindigkeit umlaufenden Dreh
spiegel 57 reflektiert. Die Lichtquelle ist hierbei so ange
ordnet, daß der auf dem Drehspiegel reflektierte Strahl nach
Durchgang durch die Linse 60 parallel in derselben Richtung
und in der Ebene der Figur bleibt. Ein reflektierter Strahl
bestreicht somit ein Segment der Ebene. Eine Blende 58 mit
sehr kleiner Abmessung ist in der durch die auf der Oberflä
che der Glasscheibe reflektierten Strahlen bestrichenen Bahn
an einem Punkt angeordnet, daß sie alternativ jeweils zu den
Zeiten t₁ und t₂ einen auf der ersten und der zweiten Seite
der Scheibe reflektierten Strahl empfängt. In Kenntnis der
Winkelgeschwindigkeit des Drehspiegels ist die Messung des
Zeitintervalls, welches zwei Signale trennt, die durch eine
hinter der Blende 58 angeordnete Zelle 59 aufgenommen werden,
eine Messung des Winkels, um den sich der Spiegel gedreht
hat.
Der Winkel, der notwendig ist, um den einfallenden Strahl zu
drehen, damit die zwei Reflexionen koinzident sind, steht in
einer geometrischen Beziehung zu der Dicke des Glasbandes,
wie im vorhergehenden Verfahren.
Nach diesen Verfahren wird die Dicke mit einer sehr hohen
Präzision bestimmt. Diese Verfahren erlauben es, Dickenände
rungen von zehn Mikrometer zu erfassen.
Die Messung der Dicke wird unmittelbar von der Verarbeitungs
einrichtung für die Korrektur der Messungen der Spannungen
verwendet.
Die gefundenen Werte unter Berücksichtigung der verschiedenen
vorgenommenen Korrekturen erlauben die Abschätzung des Endzu
stands der Spannungen für das Glas bei Umgebungstemperatur,
aber selbstverständlich gleichermaßen die temporären Spannun
gen, die bei Regelungen von Bedeutung sind, die bei Kühlbe
handlungen angewendet werden.
Nach der Erfindung ist es auch möglich, der Meßvorrichtung
Regeleinrichtungen für die thermische Behandlung zuzuordnen,
so daß automatisch Korrekturen nach vorbestimmten eingespei
cherten Instruktionen vorgenommen werden.
Die Funktion einer Vorrichtung nach der Erfindung ist im De
tail im folgenden beispielshalber beschrieben.
Die Meßanlage ist am Ausgang des Kühlofens für das Float-Glas
an einer Stelle angeordnet, wo die Temperatur des Glases bei
etwa 100°C liegt.
Das Glasband besitzt eine Breite von 3200 mm und eine Dicke
von 7 mm. Diese Dicke, die auf dem Gleichgewichtszustand des
Glases auf dem Zinnbad beruht, führt zu einem Band, dessen
Ränder praktisch dieselbe Dicke aufweisen wie der Rest des
Bandes.
Die Vorschubgeschwindigkeit des Glases beträgt 7 m/min.
Die translatorisch angetriebene Meßvorrichtung bewirkt eine
Querverschiebung in einer Minute. Nach Wahl können die Mes
sungen einfach beim Vorlauf oder beim Vorlauf und Rücklauf
vorgenommen werden.
Die Verschiebegeschwindigkeit kann selbstverständlich geän
dert werden, jedoch muß man die Ansprechzeit der Meßvorrich
tungen, insbesondere der Temperaturmessung, berücksichtigen.
Im übrigen ist eine Erhöhung der Abtastfrequenz praktisch
nutzlos. Die ermittelten Veränderungen sind relativ träge und
die Änderungen der Regelungen bzw. Einstellungen für die ther
mischen Behandlungen können nicht schnell genug wahrgenommen
werden aufgrund der thermischen Trägheit des Kühlofens. Aus
diesen Gründen ist ein sehr schnelles Ansprechen normaler
weise nicht notwendig und das Wesentliche ist, die eventuel
len Abweichungen im Betrieb über lange Betriebsperioden er
mitteln und korrigieren zu können.
Für die Temperaturmessung beträgt unter Berücksichtigung des
Temperaturniveaus und der Empfindlichkeit des verwendeten Py
rometers die Zeit des Gleichgewichts größenordnungsmäßig 5
Sekunden, was der Bestimmung der mittleren Temperatur in den
Bereichen entspricht, die einem Zwölftel der Breite der Glas
scheibe entsprechen, nämlich 250 mm. Unter Berücksichtigung
dessen, daß die Temperaturgradienten über die Breite der
Scheibe sehr progressiv sind, reicht diese Art der Messung
aus.
Der Synchronmotor dreht mit 1800 U/min und treibt den Polari
sator mit 360 U/min an.
Die Messung der Dicke ist kontinuierlich und momentan.
Die Diagramme in Fig. 9 zeigen in typischer Weise die Verän
derungen der (gemessenen und korrigierten) Spannungen und die
Veränderungen der Temperaturen über die gesamte Breite der
Scheibe.
Die drei Kurven a, b, c stellen jeweils die gemessene Span
nung, die Temperatur und die aus dieser Temperatur resultie
rende Spannung und die verbleibende Spannung dar, die der
Differenz der zwei ersteren entspricht.
Sämtliche Messungen sind über die gesamte Breite des Glas
bands gemacht, die in der Abszisse dargestellt ist.
Die beobachteten Spannungen sind Druckspannungen an den Rän
dern und Zugspannungen im mittleren Bereich.
Die Temperaturen sind im mittleren Bereich höher als an den
Rändern.
Die Korrektur der gemessenen Spannungen abhängig unter Be
rücksichtigung der Temperatur führt zu sehr verschiedenen
bleibenden Spannungen bzw. Restspannungen und dies, obgleich
die gemessenen Temperaturgradienten relativ gering sind (etwa
25°C).
Claims (13)
1. Verfahren zur Messung der Spannungen in einem Band aus
Floatglas auf der Fertigungsstraße, das durch überstreichen
der gesamten Breite des Glasbandes durchgeführt wird, und das
die Einleitung eines Bündels von polarisiertem Licht in das
Glasband und die Analyse des austretenden polarisierten
Lichtes umfaßt, das infolge der Spannungen und der dadurch
bedingten Doppelbrechung eine Phasenverschiebung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungen an gewählten
Stellen auf dem Glasband hinter dem Ausgang des Kühlofens bei
verhältnismäßig hoher Temperatur gemessen werden und an den
selben Stellen zur selben Zeit auch die lokale Temperatur des
Glasbandes bestimmt wird, und daß aus der Kombination der
gemessenen Spannungs- und Temperaturwerte sowohl die
momentanen Spannungen im warmen Glasband wie auch die
Spannungen berechnet werden, die nach dem Abkühlen des
Glasbandes verbleiben.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturmessung des Glases an dem Analysenpunkt
für die Bestimmung der Spannungen optisch aufgrund von
Strahlung durch das Glas durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Messung mit einem Teil der emittierten Strahlung
mit Wellenlängen zwischen 4,5 und 5,5 Mikrometer bewirkt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturmessung periodisch durch Messung einer
auf eine bestimmte Temperatur gebrachten Glasprobe ge
eicht wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturmessungen für jede Verschiebung fest
gehalten und automatisch verarbeitet werden, um einen
Mittelwert der Temperatur über die Breite des Glasbands
zu bilden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß gleichzeitig eine optische Messung der Dicke des
Glasbands an der Meßstelle der Spannungen durchgeführt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dickenmessung mittels eines monochromatischen
Lichtbündels erfolgt, welches auf das Glasband gerich
tet und auf beiden Seiten des Glasbands reflektiert
wird, wobei der die beiden reflektierten Lichtbündel
trennende Abstand eine indirekte Messung der Dicke
ergibt.
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dickenmessung mittels einer monochromatischen
Lichtquelle bewirkt wird, welche auf einen Drehspiegel
gerichtet ist, wobei der auf dem Spiegel reflektierte
Strahl auf das Glasband gerichtet und zeitlich von einer
lichtempfindlichen Zelle aufgenommen wird, welche hinter
einer Blende mit sehr geringer Abmessung angeordnet ist,
deren Lage derart gewählt ist, daß die Blende abwechselnd
den von jeder der beiden Seiten des Glasbands reflektier
ten Strahl aufnimmt, wobei die Messung der die beiden
Strahlen trennenden Zeitspanne die Winkelveränderung er
gibt, die notwendig ist, um die beiden Strahlen zusammen
fallen zu lassen, und somit die Messung der Dicke ermög
licht.
9. Vorrichtung zum Bestimmen der Spannungen in einem Band
aus Floatglas auf der Fertigungsstraße hinter dem Aus
gang des Kühlofens bei verhältnismäßig hoher Tempera
tur, gekennzeichnet durch
- - an oberhalb und unterhalb des Glasbandes angeordneten horizontalen Querbalken (5, 6) syn chron verfahrbare Schlitten (12, 13),
- - eine Lichtquelle (28) und einen das von der Lichtquelle (28) emittierte Lichtbündel linear polarisierenden Polarisator (32), oder einen li near polarisiertes Licht emittierenden Laser (50), an einem der Schlitten (12, 13),
- - einen an dem anderen Schlitten (12, 13) angeord neten Analysator (34, 53) und einen lichtempfind lichen Empfänger (36, 54) für das den Analysator (34, 53) durchdringende Licht, auf derselben op tischen Achse wie die Lichtquelle (28, 50) und der Polarisator (32),
- - einen den Polarisator (32) oder den Analysator (34, 53) in kontinuierliche Rotationsbewegung versetzenden Antrieb (42, 43, 44),
- - ein an dem den mit der Rotationsbewegung ange triebenen Polarisator (32) oder den mit der Rota tionsbewegung angetriebenen Analysator (34, 53) tragenden Schlitten im Strahlengang des polari sierten Lichts angeordnetes Viertelwellenlängen plättchen (33, 51), das das linear polarisierte Licht in zirkular polarisiertes Licht umwandelt,
- - eine Vorrichtung (48) zur Messung der lokalen Temperatur des Glases an der Stelle, an der die Doppelbrechung bestimmt wird, und
- - eine Datenverarbeitungseinrichtung zur Berechnung der permanenten Spannungen aus den gemessenen Spannungs- und Temperaturwerten.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lage des drehenden Polarisators (32) oder des
drehenden Analysators (34, 53), die als Grundlage für
die Bestimmung der Messung der Doppelbrechung dient,
durch eine optische Codiervorrichtung (46, 47) lokali
siert wird, welche eine mit dem Polarisator (32) oder
dem Analysator (34, 53) verbundene und mit einer Anzahl
von Durchgangsöffnungen versehene Scheibe (46) auf
weist, welche sich zwischen einer Lichtquelle und einem
lichtempfindlichen Empfänger bewegt, wobei die Lage der
Scheibe (46) und somit des drehenden Polarisators (32)
oder Analysators (34, 53) durch Abzählung der durch den
lichtempfindlichen Empfänger bei jedem Durchgang einer
Öffnung aufgenommenen Impulse bestimmt wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Temperaturmeßeinrichtung durch ein
optisches Pyrometer (48) gebildet ist, welches gegen
über Wellenlängen zwischen 4,5 und 5,5 Mikrometer
empfindlich ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das optische Pyrometer (48) auf einem der die Ein
richtung zur Messung der Doppelbrechung tragenden
Schlitten (18, 19) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, gekenn
zeichnet durch eine Dickenmeßeinrichtung mit einem
Emitter für ein Lichtbündel, das auf die Meßstelle auf
dem Glasband gerichtet ist, an welcher die Messung der
Doppelbrechung erfolgt, und einem Empfänger für die von
den beiden Oberflächen des Glasbands reflektierten
Lichtbündel, um den die Lichtbündel trennenden Abstand
zu bestimmen.
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