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Hörgerät
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Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an einem im Ohr zu tragenden
Hörgerät, das in die Ohrmuschel oder den äußeren Gehörgang schwerhöriger Personen
eingeschoben werden kann.
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Ein solches Hörgerät enthält ein in die Ohrmuschel oder den äußeren
Gehörgang einzuschiebendes Gehäuseteil und eine damit verbundene Frontplatte mit
einer elektrischen Hörhilfe-Baugruppe zum Anbringen in der Ohrmuschel; ein solches
Gerät ist besonders dann von Nutzen, wenn es ständig über einen längeren Zeitraum
getragen werden soll, beispielsweise auch dann, wenn der Benutzer mit dem Hörgerät
im Ohr im Bett liegt.
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Es sind verschiedene Arten von Hörgeräten bekanntgeworden, beispielsweise
an Brillen befestigte Geräte, an die Ohrmuschel angehängte Geräte, in die Ohrmuschel
eingeschobene Geräte und dergleichen, jedoch wird bei allen diesen Geräten ein Ohrhörer
in Form eines gewöhnlichen, standardisiert hergestellten Ohrstöpsels verwendet,
der elektrisch mit der Hörhilfe-Baugruppe verbunden oder ein Teil dieser Baugruppe
ist. Da verschiedene Personen verschiedene Ohrmuscheln und externe Gehörgänge haben,
passen solche standardisierten Ohrhörer jedoch nicht genügend genau zum jeweiligen
Ohr der Benutzer, sondern fallen leicht aus dem Ohr heraus, so daß sie hinsichtlich
ihrer Tragbarkeit unzureichend sind. Wenn der Ohrhörer kräftig in das Ohr geschoben
wird, damit das Herausfallen verhindert wird, ergibt sich als Nachteil ein unangenehmes
Gefühl für den Benutzer.
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Zur Beseitigung dieser Nachteile ist ein, auf Bestellung angefertigtes,
im Ohr zu tragendes Hörgerät vorgeschlagen worden. Dies bedeutet, daß ein direkter
Abdruck der Innenform der Ohrmuschel des Benutzers mittels eines Silikonkunststoffs
oder dergleichen gemacht wird, eine Form aus Gips oder dergleichen aus dem Abdruck
hergestellt wird, ein Polymerharz wie Acrylharz in die Form zur Erzeugung eines
Gehäuseteils mit einer Wanddicke von etwa 1 mm gegossen wird und dann mit dem auf
diese Weise erhaltenen Gehäuseteil eine Frontplatte verbunden wird, an der die elektrischen
Bauteile der Hörhilfe-Baugruppen angebracht sind. Bei diesem Hörgerät kann das einen
Einsatz in die Ohrmuschel und den äußeren Gehörgang bildende Gehäuseteil eng in
der Gehörgang-Innenwand des Ohrs des Benutzers sitzen, so daß die Möglichkeit des
Herausfallens aus dem Ohr herabgesetzt wird und die Nachteile vorhandener Hörgeräte
mit standardisierten Ohrhörern beseitigt werden.
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Bei diesem Hörgerät besteht die Frontplatte aus einem harten Kunststoff.
wie Acrylharz, damit die elektronischen Bauteile der Hörhilfe-Baugruppe mit ausreichender
Dauerhaftigkeit festgehalten werden; auch das Gehäuseteil besteht aus einem harten
Kunststoff, insbesondere einem Acrylharz vom gleichen Typ wie das der Frontplatte,
so daß das Gehäuseteil zuverlässig mit der aus hartem Kunststoff hergestellten Frontplatte
verbunden werden kann. In diesem Fall ergibt sich bei diesem Hörgerät jedoch ein
Nachteil, da das direkt in den äußeren Gehörgang geschobene Gehäuseteil hart ausgebildet
ist, so daß Muskelbewegungen, die mit relativ großen Kieferbewegungen während des
Sprechens oder insbesondere während des Kauens von Nahrung einhergehen, ein Drücken
des äußeren Gehörgangs gegen das harte Gehäuseteil bewirken, was ein unangenehmes
oder schmerzhaftes Gefühl für den Benutzer ergibt. Wenn das Tragen des Hörgeräts
für den Benutzer schmerzhaft ist, kann das Gehäuseteil nicht eng in den äußeren
Gehörgang eingeschoben werden, so daß eine Lücke zwischen dem Gehäuseteil und der
Gehörgangwand und ein Heulen und Pfeifen auftritt, das darauf zurückzuführen ist,
daß der Ausgangsschall des Ohrhörers durch die Lücke wieder das Mikrophon an der
Frontplatte erreichen kann, wobei diese Erscheinung um so deutlicher auftritt, je
höher die Ausgangsleistung des Hörgeräts ist. Aus diesem Grund ist ein vollständig
aus hartem Kunststoff hergestelltes Hörgerät nachteilig, da es nicht für eine höhere
Ausgangsleistung ausgelegt werden kann und für die Verwendung durch stark hörgeschädigte
Personen nicht geeignet ist.
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Mit Hilfe der Erfindung soll ein verbessertes persönliches, im Ohr
zu tragendes Hörgerät mit einem weichen Gehäuseteil geschaffen werden, das in den
äußeren Gehörgang des Benutzers in enger Anlegung an die Gehörgangwand eingeschoben
werden kann, so daß es auch bei starken Kieferbewegungen
keine
Schmerzen für den Benutzer hervorruft und auch kein Vorbeileiten des Ausgangsschalls
zuläßt, damit ein Heulen oder Pfeifen wirksam verhindert wird, was ermöglicht, das
im Ohr zu tragende Hörgerät für eine hohe Ausgangsleistung auszulegen, so daß es
für die Benutzung durch relativ stark hörgeschädigte Personen geeignet ist.
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Nach der Erfindung kann dies erreicht werden, indem das Gehäuseteil
des im Ohr zu tragenden Hörgeräts aus einem anderen Material als die die Hörhilfe-Baugruppe
tragende Frontplatte hergestellt wird, das heißt aus einem genügend schmiegsamen
und weichen Kunststoff wie aus weichem Polyvinylchlorid, Silikon, Polyamid oder
einem ähnlichen Kunststoff, zumindest an einem Abschnitt des Gehäuseteils, der in
der Praxis in das Innere des äußeren Gehörgangs eingeschoben wird, und in dem eine
sehr zuverlässige Verbindung zwischen dem aus weichem Kunststoff hergestellten Abschnitt
des Gehäuseteils und der aus hartem Kunststoff hergestellten Frontplatte hergestellt
wird, das heißt also zwischen den beiden Bauteilen aus unterschiedlichen Arten von
Kunststoff.
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Weitere Ziele und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung
hervor. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1A eine perspektivische Ansicht eines Gehäuseteils
eines Hörgeräts gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung, wobei das Gehäuseteil
in die Ohrmuschel und den äußeren Gehörgang eingeschoben werden kann,
Fig.
1B eine Seitenansicht des Gehäuseteils von Fig. 1A, Fig. 1C eine Seitenansicht einer
fest mit dem Gehäuseteil von Fig. 1A zu verbindenden Frontplatte, die elektrische
Bauteile einer Hörhilfe-Baugruppe trägt, Fig. 1D eine Draufsicht auf die Frontplatte
von Fig. 1C, Fig. 2 eine Seitenansicht in einem Stadium, in dem das Gehäuseteil
der Figuren 1A und 1B gerade mit der Frontplatte der Figuren 1C und 1D verbunden
worden ist, Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Hörgeräts gemäß der ersten
Ausführungsform der Erfindung im fertigen Zustand, Fig. 4A eine perspektivische
Ansicht eines Gehäuseteils für ein Hörgerät nach einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung, Fig. 4B eine Seitenansicht des Gehäuseteils von Fig. 4A, Fig. 4C eine
Seitenansicht einer fest mit dem Gehäuseteil von Fig. 4A zu verbindenden Frontplatte,
die der Frontplatte von Fig. 1C im wesentlichen gleicht, Fig. 5A eine perspektivische
Ansicht des Hörgeräts gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung im fertigen
Zustand,
Fig. 6A eine perspektivische Ansicht des Gehäuseteils
für ein Hörgerät nach einer dritten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 6B eine
Seitenansicht einer fest mit dem Gehäuseteil von Fig. 6A zu verbindenden Frontplatte,
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht des Hörgeräts nach der dritten Ausführungsform
der Erfindung im fertigen Zustand, Fig. 8 und perspektivische Ansichten von Gehäuse-Fig.
9 teilen in anderen Ausgestaltungen für die Anwendung in der dritten Ausführungsform
der Erfindung.
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Die Erfindung wird anschließend zwar unter Bezugnahme auf die in der
Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiele beschrieben, jedoch soll
sie nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt sein, sondern alle Abwandlungen,
Modifikationen und äquivalenten Ausführungen umfassen, die im Rahmen der Ansprüche
möglich sind.
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In den Fig. 1A und 1B ist ein Gehäuse 11 eines Hörgeräts gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Das Gehäuseteil 11 wird geformt, indem
zunächst ein Abdruckmaterial wie Silikon in einen Teil der Innenausnehmung der Ohrmuschel
und auch in den äußeren Gehörgang einer schwerhörigen Person eingeschoben wird,
damit ein echter Abdruck der Innenform an der Ohrmuschel dieser Person erhalten
wird; anschließend wird aus dem auf diese Weise erhaltenen Abdruck eine Form aus
Gips oder dergleichen hergestellt worauf schließlich in diese Form ein weicher Kunststoff
wie Polyvinylchlorid, Silikon, Polyamid oder dergleichen zur Erzielung einer Wandstärke
von etwa 1 bis 2 mm eingespritzt
und dann gehärtet wird. Die tatsächliche
Form des auf diese Weise erhaltenen Gehäuseteils ist zwar ziemlich kompliziert,
jedoch ist es in der Zeichnung nur schematisch mit weggelassenen Einzelheiten dargestellt.
Auf jeden Fall enthält das Gehäuseteil im vorliegenden Beispiel eine weite offene
Grundfläche 12, die in der Ohrmuschelausnehmung liegt, und eine sich allmählich
verengende Erweiterung 13, die sich an die Grundfläche 12 anschließt und tief in
den äußeren Gehörgang paßt. Da das Gehäuseteil 11 aus einem weichen Kunststoff hergestellt
ist, kann es sehr geschmeidig sein, so daß ein weites Einschieben der Erweiterung
13 in den äußeren Gehörgang dem Benutzer keine Schmerzen verursacht, so daß ein
enger und dichter Sitz des Gehäuseteils 11 in der Ohrmuschel des Benutzers erzielt
werden kann.
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In den Fig. 1C und 1D ist eine Frontplatte 15 dargestellt, die mit
dem Gehäuseteil 11 der Fig. 1A und 1B so verbunden werden soll, daß eine öffnung
14 der Grundfläche 12 verschlossen wird; wenn das Hörgerät in der Ohrmuschel des
Benutzers sitzt, liegt die Frontplatte 15 am Eingang des äußeren Gehörgangs im wesentlichen
senkrecht zu diesem in der Vertiefung der Ohrmuschel. Die Frontplatte 15 besteht
aus einem harten Kunststoff wie Acrylharz oder dergleichen, damit eine genügende
Festigkeit erhalten wird; an der Frontplatte 15 sind elektrische Bauelemente einer
Hörhilfe-Baugruppe 14 angebracht, die die Funktion des Hörgeräts gewährleisten.
Der Aufbau der Baugruppe 16 ist dem Fachmann zwar bekannt, doch seien folgende Bestandteile
erwähnt: Ein Batteriegehäuse 17, das sehr kleine (nicht dargestellte) Zellen als
Energiequelle enthält, einen an dem Drehgehäuse 17 angebrachten Verstärker 16, der
elektrisch mit den Zellen verbunden ist, ein mit dem Verstärker 18 verbundenes Mikrophon
19 mit einem an der Vorderseite der Frontplatte 15 angebrachten Schalkollektor,
ein Ohrhörer 21 mit einem Schallrohr 20 an
der Rückseite der Frontplatte
15, ein Lautstärkeregler 23 mit einem Drehknopf 22 an der Vorderseite der Frontplatte
15, der an das Mikrophon 19 und'den Ohrhörer 21 angeschlossen ist, und einem Verstärkungsregler
24, der mit seinem Fühlerende an der Vorderseite der Frontplatte 15 angebracht ist
und an den Lautstärkeregler 23 angeschlossen ist. Wie für den Fachmann klar ist,
bewirkt der durch Drehen des Knopfes 22 entsprechend dem Grad der Hörschädigung
des Benutzers und zur Vermeidung eines Heulens oder Pfeifens aufgrund einer übermäßigen
Schallabgabe richtig eingestellte Lautstärkeregler 23 die richtige Erfassung des
externen Schalls oder externer Stimmen durch das Mikrophon 19 für eine Wiedergabe
durch den Ohrhörer 21.
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Eine Verbindungsfolie 25, die wesentlich breiter als ein öffnungsrand
14a des Gehäuseteils 11 ist, ist unter Verwendung eines Klebstoffs oder dergleichen
zum Verbinden mit dem öffnungsrand 14a fest mit der Rückseite der Frontplatte 15
verbunden. Die Verbindungsfolie 25 besteht aus einem Kunststoff wie Polyvinylchlorid,
das heißt aus dem gleichen Material, aus dem auch das Gehäuseteil 11 hergestellt
ist, und sie hat vorzugsweise eine Dicke von etwa 1 mm. Obwohl die Folie 25 aus
einem von der Frontplatte 15 verschiedenen Kunststoff hergestellt ist, kann sie
wegen ihrer beträchtlichen Breite trotzdem zufriedenstellend mit der Frontplatte
15 verbunden werden. Vorzugsweise soll die Verbindungsfolie 25 so angebracht werden,
daß sie mit dem gesamten öffnungsrand 14A des Gehäuseteils 11 verbunden wird; die
Folie 25 sollte nicht in einem echten Kreis, sondern in einer Schleife aufgebracht
werden, die mit der Form des Offnungsrands 15 allgemein übereinstimmt.
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An der Spitze der in den äußeren Gehörgang einzuschiebenden Erweiterung
13, also an dem dem Trommelfell dichtgegenüberliegenden Ende des Hörgeräts wird
im Gehäuseteil 11 ein
nicht dargestelltes Schalloch angebracht,
das schallabstrahlende Ende des Schallrohrs 20 des Ohrhörers 21 der Hörhilfe-Baugruppe
16 sollte in das Schalloch eingeschoben werden. Erforderlichenfalls kann in der
Erweiterung 13 ein weiteres Loch angebracht werden, das über ein (nicht dargestelltes)
Lüftungsrohr zu Lüftungszwecken mit einem in der Frontplatte 15 angebrachten Loch
in Verbindung steht.
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Beim Verbinden des Gehäuseteils 11 mit der Frontplatte 15 werden das
Schallrohr 20 und der Ohrhörer 21 zuerst in die Erweiterung 13 des Gehäuseteils
eingeschoben, worauf das Schallrohr 20 in das Schalloch geschoben wird, und, wenn
es zur Erzielung der Lüftung erwünscht ist, beide Enden des Lüftungsrohres in die
in der Erweiterung t3 und in der Frontplatte 15 gebildeten Löcher eingeschoben werden;
die Verbindungsfolie 25 auf der Rückseite der Frontplatte 15 wird dann mittels eines
Klebstoffs oder mit Hilfe eines Hochfrequenz-Schweißvorgangs fest mit dem öffnungsrand
14a des Gehäuseteils 11 verbunden, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Im Anschluß daran
wird der vom Öffnungsrand 14a des Gehäuseteils 11 nach außen überstehende Randbereich
der Frontplatte 15 abgeschnitten, und die abgeschnittene Kante der Frontplatte 15
wird poliert. Schließlich werden das schallabstrahlende Ende des Schallrohrs 20,
wenn es aus dem Schalloch vorsteht, und die jeweiligen Enden des Lüftungsrohrs,
wenn diese aus den Lüftungslöchern vorstehen, abgeschnitten und poliert, so daß
das in Fig. 3 dargestellte Hörgerät 10 fertig ist.
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In diesem Fall besteht das Gehäuseteil 11 aus einem weichen Kunststoff,
und die Frontplatte 15 besteht aus einem harten Kunststoff, der vom Kunststoff des
Gehäuseteils 11 verschieden ist. Die aus dem gleichen Materialtyp wie das Gehäuseteil
hergestellte und eine ausreichende Breite aufweisende Verbindungsfolie 25 wird fest
mit der Frontplatte 15 zum Verbinden mit dem Offnungsrand 14a des Gehäuseteils 11
verklebt, wobei die Verbindungsfolie 25 des gleichen Kunststofftyps wie
das
Gehäuseteil 11 direkt auf den Öffnungsrand 14a des Gehäuseteils 11 geklebt wird.
Auf diese Weise kann eine dichte Verbindung zwischen dem Gehäuseteil 11 und der
Frontplatte 15 aus unterschiedlichen Materialtypen ausreichend gewährleistet werden.
Dies heißt mit anderen Worten, daß das im engen Eingriff und doch angenehm mit der
Innenwand der Ohrmuschel des Benutzers in Kontakt bringbare, aus einem weichen Kunststoff
hergestellte Gehäuseteil 11 so fest mit der aus einem harten Kunststoff hergestellten
Frontplatte 15 verbunden werden kann, daß die vergleichsweise schwere Hörhilfe-Baugruppe
gut festgehalten wird, obgleich die zwei Teile aus unterschiedlichen Stoffen bestehen.
Da das weiche Gehäuseteil 11 in seiner Position im Ohr verformbar ist und allen
Bewegungen des äußeren Gehörgangs folgt, ergeben sich für den äußeren Gehörgang
keine Probleme mit drückenden, unbequemen oder schmerzhaften Gefühlen sogar während
starker Kieferbewegungen. Das Gehäuseteil 11 kann daher im wesentlichen bis auf
die maximal mögliche Tiefe in den äußeren Gehörgang eingeschoben werden während
eine optimale enge Anpassung vorliegt, so daß die Möglichkeit der Erzeugung von
Heul- oder Pfeiftönen wirksam herabgesetzt wird, was ermöglicht, die Ohrhörerausgangsleitung
so hoch wie gewünscht auszulegen.
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In den Fig. 4 und 5 ist ein Hörgerät 30 gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung dargestellt, bei der die gleichen Bauelelemente im Hörgerät gemäß
den Fig. 1 bis 3 mit den gleichen Bezugszeichen, jedoch jeweils um 20 erhöht, gekennzeichnet
sind. Ein Gehäuseteil 31 des Hörgeräts 30 von Fig. 4A und 4B wird in Anpassung an
den individuellen Benutzer exakt in der gleichen Weise wie das Gehäuseteil 11 hergestellt,
auf das im Zusammenhang mit Fig. 1A und 1B Bezug genommen worden ist. Im vorliegenden
Fall wird jedoch eine Klebeschicht 46 aus einem Polymer auf den gesamten öffnungsrand
des Gehäuseteils 31 aufgetragen, und dieses Polymer der Klebeschicht 46 wird dadurch
hergestellt, daß beispielsweise ein Acrylharzpulver mit einem Acrylestermonomer
oder vorzugsweise mit einem Metacrylsäuremethylestermonomer
gemischt
wird, bis die Mischung pastös wird. Das auf diese Weise gebildete Polymer wird auf
den öffnungsrand des Gehäuseteils 31 aufgetragen, damit eine Klebstoffschicht mit
einer Dicke von etwa 1 mm entsteht, wenn die Wandstärke des Gehäuseteils 11 und
somit die Breite des öffnungsrandes etwa 2 mm beträgt. Die Oberfläche der Klebstoffschicht
wird dann geglättet. Anschließend wird die Klebstoffschicht aus Polymer polymerisiert
und durch Wärmebehandlung mittels einer geeigneten Heizeinrichtung bei etwa 600
C gehärtet.
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Beim Polymerisierungsprozeß dieser Klebstoffschicht aus Polymer dringt
das Acrylestermonomer des Polymers in das beispielsweise aus Polyvinylchlorid bestehende
Gehäuseteil 31 ein. Wenn dies mit den Begriffen der Polymerchemie erläutert wird,
läßt sich aussagen, daß Moleküle des das Gehäusteil 31 bildenden weichen Kunststoffs
und das Acrylestermonomer, das die Klebstcffschicht bildet, sich in einem Syntheseprozeß
dreidimensional miteinander vernetzen und somit eine Stabilisierung erreichen, wobei
die Klebstoffschicht 46 auf diese Weise chemisch mit dem Gehäuseteil 31 verbunden
wird. Beim Anbringen der Klebstoffschicht aus Polymer auf dem Gehäuseteil hat sich
gezeigt, daß die Verwendung des Polymers in pastösem Zustand hinsichtlich der Bearbeitbarkeit
vorzüglich ist. Andrerseits kann die Klebeschicht 46 auch gleichzeitig mit der Herstellung
des Gehäuseteils 31 mittels der durch einen echten Abdruck vom Benutzer erhaltenen
Form gebildet werden, wobei in diesem Fall dann das pastöse Polymer innerhalb der
Form auf dem öffnungsrand des gerade durch Spritzguß hergestellten Gehäuseteils
angebracht und dann an dieser Stelle polymerisiert und gehärtet werden kann.
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Wie in Fig. 4C zu erkennen ist, wird bei dieser Ausführungsform eine
Verbindungsfolie, wie sie im Zusammenhang mit der zuvor beschriebenen Ausführungsform
der Fig. 1 bis 3 erwähnt
worden ist, am Verbindungsbereich der
Frontplatte 35 mit dem Gehäuseteil 31 nicht verwendet, obwohl auch diese Frontplatte
35 aus einem harten Kunststoff hergestellt ist und eine Hörhilfe-Baugruppe 36 in
der gleichen Anordnung wie die Baugruppe 16 der zuvor beschriebenen Ausführungsform
trägt.
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Außerdem ist in dieser Ausführungsform die aus hartem Kunststoff hergestellte
Frontplatte 35 über die Klebeschicht 46 mit dem Öffnungsrand des aus weichem Kunststoff
hergestellten Gehäuseteils 31 verbunden, und die Klebeschicht 46 ist mit der Frontplatte
35 mittels eines Klebstoffs oder einerHochfrequenzschweißung verbunden. In diesem
Fall bewirkt der Acrylharzbestandteil in der Klebeschicht aus Polymer eine feste
Verbindung der Schicht mit der ebenfalls aus Acrylharz hergestellten Frontplatte
35. Da das Gehäuseteil 31 aus weichem Kunststoff hergestellt ist, kann sein öffnungsrand
im strengen Sinn des Wortes nicht sehr eben sein, sondern er bleibt im Vergleich
zu einer Herstellung aus einem harten Kunststoff ziemlich rauh. Bei dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel kann das pastöse Polymer jedoch sehr leicht eben auf den Offnungsrand
des Gehäuseteils 31 aufgetragen werden, obgleich an diesem Rand im mikroskopischen
Sinne Unebenheiten vorhanden sind, und es ist möglich, die Verbindungsfläche der
Klebeschicht selbst in bezug auf die ebene Frontplatte 35 mit hoher Präzision eben
auszubilden, wenn die Polymerschicht aus dem pastösen Stadium in Anlage an die Frontplatte
35 polymerisiert und gehärtet wird. Auf diese Weise kann eine starke Verbindungswirkung
zwischen dem Gehäuseteil 31 und der Frontplatte 35 erzielt werden, so daß in dieser
Hinsicht die gerade beschriebene Ausführungsform den Ausführungsformen der Fig.
1 bis 3 oder den später beschriebenen Ausführungsformen der Fig. 6 bis 9 überlegen
angesehen werden kann. Die weitere Ausgestaltung und die Wirkungsweise dieser Ausführungsform
gleicht im wesentlichen denen der Ausführungsform der Fig. 1 bis 3.
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In den Fig. 6 und 7 ist ein Hörgerät gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung dargestellt; diese Ausführungsform unterscheidet sich von den zuvor
beschriebenen Ausführungsformen hinsichtlich der Form des Gehäuseteils 51 und der
Anordnung der Hörhilfe-Baugruppe 56, deren Bauelemente, die die gleichen Funktionen
wie die in den zuvor beschriebenen Ausführungsformen haben, mit den gleichen Bezugszeichen
wie in den Fig. 1 bis 3, jedoch um 40 erhöht, gekennzeichnet sind.
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Während die Gehäuseteile der Fig. 1A, 1B und 4A, 4B dadurch hergestellt
worden sind, daß im wesentlichen von der gesamten Ohrmuschel und von dem sich daran
anschließenden äußeren Gehörgang ein Abdruck gemacht worden ist, erfolgt die Herstellung
des Gehäuseteils 51 der in Fig. 6A dargestellten Ausführungsform dadurch, daß ein
Abdruck des äußeren Gehörgangs mit Hinzufügung nur eines Teils der Ohrmuschel unmittelbar
angrenzend an den äußeren Gehörgang erzeugt wird, damit eine eingeschränkte Form
entsteht, wobei das Gehäuseteil 51 mit Hilfe dieser eingeschränkten Form, jedoch
in der gleichen Weise wie die zuvor beschriebenen Ausführungsformen geschmeidig
unter Verwendung eines weichen Kunststoffs hergestellt wird. Bei diesem Gehäuseteil
51 ist die in den zuvor beschriebenen Ausführungsformen vorhandene Öffnung durch
eine Stirnwand 54b nahezu verschlossen, in der durchgehende Löcher 54c bis 54f angebracht
sind, die der Aufnahme eines Batteriegehäuses, eines Lautstärkereglers, eines Mikrophons
bzw. von Verbindungsmitteln dienen.
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Gemäß Fig. 6b trägt eine aus einem harten Kunststoff hergestellte
Frontplatte 55 eine Hörhilfe-Baugruppe 56 mit Bauelementen wie einem Batteriegehäuse
57, einem Lautstärkeregler 63, einem Ohrhörer 61 und einem Mikrophon 59, die an
der Frontplatte 55 so angebracht sind, daß sie zur Rückseite der Platte hin innerhalb
der Außenfläche der Stirnwand 54b so abstehen, daß sie von den entsprechenden Löchern
54c, 54d und 54e der Stirnwand 54b aufgenommen werden, wenn die Frontplatte 55 mit
dem Gehäuseteil 51 verbunden ist, während an der Frontplatte 55
Verbindungsstifte
67 fest eingebettet sind, die durch die Löcher 54f in der Endwand 54b einzuschieben
sind. Die Spitzen der Stifte 67 sind hakenförmig ausgebildet, so daß die durch die
Löcher 54f eingeschobenen Stifte 67 an den hakenförmigen Enden lösbar am Innenumfang
der Löcher 54f befestigt werden, wenn die Frontplatte 55 mit dem Gehäuseteil 51
verbunden wird.
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Beim Verbinden des Gehäuseteils 51 mit der Frontplatte 55 wird in
dieser Ausführungsform ein Schallrohr 60 des Ohrhörers 61 in ein (nicht dargestelltes)
Schalloch in der Innenwand des erweiterten Körpers 53 des Gehäuseteils 51 eingeschoben,
der hintere Teil des Batteriegehäuses 57 wird vom Loch 54c aufgenommen, der Ohrhörer
61 und der hintere Teil des Lautstärkereglers 63 werden vom Loch 54d aufgenommen,
das Mikrophon 59 wird vom Loch 54e aufgenommen und die Verbindungsstifte 67 werden
in die Löcher 54f eingeschoben, wodurch die Frontplatte 55 auf mechanische Weise
fest mit dem Gehäuseteil 51 verbunden werden kann. Im Anschluß daran wird der über
die Stirnwand 54b des Gehäuseteils 51 hinausstehende Randbereich der Frontplatte
55 abgeschnitten, und die abgeschnittene Kante der Frontplatte 55 wird poliert;
schließlich wird ein Endabschnitt des Schallrohrs 60, der aus dem Schalloch herausragt,
abgeschnitten, so daß das Hörgerät, wie es in Fig. 7 dargestellt ist, fertiggestellt
werden kann.
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Bei der beschriebenen Anordnung kann die Verbindung zwischen dem Gehäuseteil
der Frontplatte mittels der Stifte auch dadurch verwirklicht werden, daß die Stifte
und ihre Einsatzlöcher längs des Randes eines weit geöffneten Endes des Gehäuseteils
angeordnet werden. Dies bedeutet, daß wie in Fig. 8 in einem Öffnungsrand 74a eines
dickwandigen Gehäuseteils 71 Blindlöcher 74f oder wie in Fig. 8 in erweiterten Abschnitten
94g eines Öffnungsrandes 94a eines dünnwandigen Gehäuseteils 91 Blindlöcher 94f
angebracht werden, während jeweils hakenförmige Enden der Verbindungsstifte, die
in entsprechender Weise
an der Frontplatte angebracht werden, lösbar
in diese am Rand liegenden Blindlöcher eingeschoben werden können. Ebenso ist es
möglich, anstelle der mechanischen Verbindung eine chemische Verbindung wie in den
zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen vorzusehen. Die weitere Anordnung und
die Wirkungsweise der Ausführungsformen der Fig. 6 bis 9 stimmen mit denen der Ausführungsform
der Fig. 1 bis 3 im wesentlichen überein.
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Die Erfindung kann auf vielfältige Weise modifiziert werden.
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Beispielsweise kann das Gehäuseteil zum Teil, insbesondere an dem
mit der Frontplatte zu verbindenden Basisteil, aus dem gleichen harten Kunststoff
wie die Frontplatte hergestellt werden, während der Verlängerungsabschnitt des Gehäuseteils
aus dem weichen Kunststoff in einer Form hergestellt wird, die durch Aufschieben
auf ein komplementär geformtes Ende des Basisabschnitts mit diesem verbunden werden
kann. Dies bedeutet, daß der weiche erweiterte Abschnitt in dichter Verbindung an
den harten Basisabschnitt durch Uberlappung über ein'nrelativ weiten Bereich der
Gleitverbindung angefügt werden kann, indem die Schmiegsamkeit des weichen Kunststoffs
des erweiterten Abschnitts ausgenutzt wird, der eine genügende Reibung ergibt. Anstelle
der Verbindungsstifte können auch Schrauben verwendet werden, die durch die Frontplatte
geführt und in Schraubenaufnahmelöcher oder in einen Aufnahmeabschnitt im öffnungsrand
des Gehäuseteils eingeschraubt werden, wodurch die dichte Verbindung der Frontplatte
mit dem Gehäuseteil ebenfalls erreicht werden kann.