DE3503650C2 - Verfahren zur Behandlung von landwirtschaftlichen Produkten mit Schädlingsbekämpfungsmitteln auf Schiffen und Verwendung einer Vorrichtung dafür - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von landwirtschaftlichen Produkten mit Schädlingsbekämpfungsmitteln auf Schiffen und Verwendung einer Vorrichtung dafürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entwesen von Nahrungsmittel- oder
Futtermittel-Schüttgut in einem geschlossenen Raum, insbesondere im
Laderaum eines Schiffes, bei dem ein Phosphorwasserstoff freisetzendes Mittel
auf oder unterhalb der Oberfläche des Schüttgutes angeordnet und die sich mit
Phosphorwasserstoff anreichernde Luft oberhalb des Schüttgutes mit
Umwälzraten von 0,005 m³/min oder weniger je m³ Schüttgut durch das
Schüttgut zirkuliert wird, indem die Luft bei geschlossener Ladeluke durch
Leitungen, die im Laderaum des Schiffes verlegt sind, mittels eines
Umwälzgebläses durch das Schüttgut gefördert wird, sowie die Verwendung
einer Rohrleitung aus lösbar miteinander verbindbaren Rohrleitungsabschnitten
für den Einbau in den Laderaum eines Schiffes als Begasungseinrichtung für
das Entwesen von Nahrungsmittel- oder Futtermittelschüttgut.
Um das Unbrauchbarwerden von landwirtschaftlichen Produkten, insbesondere
Nahrungsmittel-Schüttgut, wie beispielsweise Getreide, auf Schiffen zu
verhindern, ist eine Behandlung mit Schädlingsbekämpfungsmitteln notwendig.
Ein Verfahren zur Schädlingsbekämpfung ist die Begasung mit
Phosphorwasserstoff, das bisher in der Weise vorgenommen wurde, daß
entweder ein Phosphorwasserstoff entwickelndes Präparat in Form von
Preßkörpern mittels einer Sonde in das Schüttgut eingebracht wurde, oder das
Präparat in Form von Preßkörpern mittels eines Dosiergerätes dem in die
Ladeluke einfließenden Schüttgutstrom zugegeben wurde, oder in Beuteln
abgepackt dem Schüttgut zugeführt wurden, indem die Beutel entweder
geworfen, mit Spezialwerkzeugen hineingezogen oder auf der Oberfläche des
Schüttgutes aufgelegt wurden.
Das Verfahren zum Einbringen von Preßkörpern mittels einer Sonde ist sehr
arbeitsintensiv und die Eindringtiefe ist auf maximal 10 Meter begrenzt, da die
Sonden mit Körperkraft in das Schüttgut eingebracht werden müssen. Die
Schütthöhe auf einem Schiff kann aber dagegen bis zu 25 Meter betragen. Eine
gleichmäßige Verteilung des Gases ist erst nach längerer Zeit möglich, so daß
die Abtötung der Schädlinge damit nicht gewährleistet ist. Außerdem bleiben
die ausgegasten Rückstände im Schüttgut.
Die Einbringung der Preßkörper durch ein Dosiergerät ist in den Fällen mit
Nachteilen verbunden, in denen das Schüttgut nicht kontinuierlich über eine
Fördereinrichtung, sondern mit Hilfe eines Baggers eingebracht wird, da das
Präparat und damit das Gas nicht gleichmäßig im Schüttgut verteilt ist.
Die Verwendung von Beuteln führt ebenfalls zu einer ungleichmäßigen
Verteilung des Gases, da auch die Beutel nicht beliebig in das Schüttgut
eingebracht werden können. Um diese Nachteile zu vermeiden, müssen die
Beutel dem Förderstrom zudosiert werden. Da die Beutel aus dem Schüttgut
entfernt werden müssen, ist ein Sieb- oder Auslesevorgang erforderlich.
In jüngerer Zeit hat man versucht, die oben genannten Nachteile der bisher
bekannten Verfahren dadurch auszuschalten, daß man Phosphorwasserstoff
entwickelnde Präparate in Form von Beuteln und Beutelketten auf oder direkt
unter der Oberfläche des Nahrungsmittel-Schüttgutes ausgelegt hat, um eine
leichte Ausbringung und spätere Entfernung zu erreichen.
Diese Methode hat jedoch den Nachteil, daß, je nach Schütthöhe des
gelagerten Schüttgutes, viele Tage benötigt werden, um die erforderliche
Gaskonzentration im gesamten Schüttgut zu erreichen. Außerdem bildet sich
zwischen der Oberfläche des Schüttgutes und der Abdeckung, z. B. der
Ladehöhe, eine so hohe Konzentration, daß die untere Explosionsgrenze weit
überschritten werden kann.
Darüber hinaus besteht die Gefahr, daß für die Mannschaft gefährliche
Gasmengen in die zum dauernden Aufenthalt der Mannschaft vorgesehenen
Räumlichkeiten wie Quartiere, Aufenthaltsräume, Messen, Brücken,
Maschinenraum etc. gelangen und damit eine latente Gefahr für die
Mannschaft darstellen. Es sind auch Fälle bekannt geworden, wo durch
Verschieben der Beutelketten und punktförmige Anhäufungen es zum Ausbruch
von Bränden kam, die Schiff und Besatzung unmittelbar gefährdeten.
In der DE-A-29 45 334 wird ein Verfahren zur Behandlung von in einem
Behälter gelagerten, landwirtschaftlichen Produkten beschrieben, bei dem man
ein Produkt in einen Speicher einbringt, dem Speicher Luft zuführt, ein
gasförmiges chemisches Mittel in den Speicher einbringt, das eine minimale
Sorption in bezug auf das Produkt aufweist, und Luft und das chemische Mittel
innerhalb des Behälters durch das Produkt mit einer geringen
Strömungsgeschwindigkeit mittels der zugeführten Luft solange umwälzt, bis
eine gleichförmige Verteilung des chemischen Mittels in dem gesamten Produkt
erreicht wird. Die Umwälzrate, mit der die Luft umgewälzt wird, ist geringer
als ungefähr 0,005 m³/min je m³ Schüttgut und liegt vorzugsweise zwischen
0,0012 m³/min und 0,0006 m³/min. Als chemisches Mittel wird bevorzugt
Phosphorwasserstoff verwendet, das von Aluminiumphosphid oder auch
Magnesiumphosphid erzeugt wird.
Die in dieser Offenlegungsschrift beschriebenen und zur Durchführung des
Verfahrens notwendigen Vorrichtungen sind aufgrund ihres Aufbaus nicht für
Schiffe, sondern für feststehende Silos. Die zur Betreibung des Verfahrens
konzipiert notwendigen Einrichtungen sind sehr aufwendig und nur für eine
feste Installation am Silo geeignet.
Aus der DE-A-33 26 927 ist ferner ein Verfahren zur Begasung von
Schüttgutern mit Phosphorwasserstoff bekannt geworden, bei dem
phosphinhaltiges Gas in einem geschlossenen Kreislauf umgewälzt wird. Dabei
wird u. a. auch eine fest installierte Vorrichtung für die Begasung eines
Schiffsladeraums erwähnt. Anders als bei ortsfesten Lager- und
Behandlungsbehältern bedingt eine fest installierte Begasungsvorrichtung in
einem Schiffsladeraum Störungen bei der Ladung und beim Transport von
Gütern, die nicht Nahrungsmittelschüttgüter sind. Außerdem wird eine solche
Begasungsvorrichtung auch der Beschädigung durch andere Schüttgüter
ausgesetzt. Zudem ist eine derartige ortsfeste Installation verhältnismäßig
teuer, insbesondere, da sie nicht ständig genutzt wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Entwesen von Nahrungsmittel- oder Futtermittel-Schüttgütern der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, das eine einfache und sichere Handhabung
gegenüber den bisher bekannten Verfahren gestattet und eine weitgehend
vollständige Durchdringung des Produktes mit Schädlingsbekämpfungsmitteln
bei minimalem Einsatz an Präparaten gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß, ausgehend von dem
Gegenstand der DE-A-33 26 927, ein aus Einzelteilen zusammensetzbares
Luftumwälzgeschirr verwendet wird, dessen Einzelteile vor und/oder während
des Befüllens des Laderaumes mit Schüttgut zu einem Leitungssystem
zusammengesetzt und nach dem Befüllen des Laderaumes das aus dem
Schüttgut hervorstehende Ende des Luftumwälzgeschirrs mit dem
Umwälzgebläse verbunden wird.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird erreicht, daß es der
Bedienungsmannschaft mit einfachen Mitteln möglich ist, die Begasung des
sich in dem Laderaum befindenden Schüttgutes durchzuführen. Die
Einbringung des Luftumwälzgeschirrs, das sich aus verschiedenen, voneinander
lösbaren Rohrleitungsabschnitten zusammensetzt, wird vor und/oder während
der Füllung mit Schüttgut durchgeführt, so daß dazu keine besonderen
Anstrengungen erforderlich sind.
Im Bereich des Laderaumbodens enthält das Luftumwälzgeschirr Öffnungen,
durch die das Gas ein- oder austreten kann, je nachdem, ob die Begasung des
Schüttgutes von oben nach unten oder von oben nach unten erfolgt. Das das Gas
freisetzende Präparat, das an oder in der Oberfläche des Schüttgutes ausgelegt
wird, ist vorteilhafterweise in der Form von Kunststoffplatten, in denen das
Schädlingsbekämpfungsmittel eingesintert ist, entweder einzeln oder in Form
von Bändern, hergestellt, um nach Beendigung der Begasung eine einfache
Entfernung zu ermöglichen. Nach dem Inbetriebsetzen des Umwälzgebläses
wird der Laderaum dicht verschlossen, damit eine wirkungsvolle
Schädlingsvernichtung bewirkt und eine Beeinträchtigung des
Bedienungspersonals vermieden wird.
In besonders vorteilhafter Weise wird durch Inbetriebnahme des
Umwälzgebläses das Gas aus dem Gasraum über dem Schüttgut abgezogen und
über das Begasungsgeschirr von unten in das Schüttgut geleitet, da sich dieses
Verfahren besonders gut bewährt hat, um innerhalb relativ kurzer Zeit und mit
geringem Aufwand eine optimale Begasung des in einem Behälter angeordneten
Schüttgutes zu gewährleisten.
Zweckmäßigerweise wird das Gas im wesentlichen im Bereich der Mitte in das
Schüttgut geleitet, so daß sich das Gas vom Boden des Laderaums von einem
Bereich ausgehend während der Dauer der Einwirkungszeit wie eine
"Wetterfront" gleichmäßig von unten nach oben unter Ausfüllung aller
Hohlräume ausbreitet und eine optimale und gleichmäßige Konzentration
gewährleistet. Dies wird u. a. auch dadurch gefördert, daß der Raum oberhalb
des Schüttgutes eine gleichmäßige Druckverteilung aufweist und somit sich im
Schüttgut keine Kanäle ausbilden.
Als Schädlingsbekämpfungsmittel bildendes Präparat wird Magnesiumphosphid
wegen der schnellen Entwicklung des Phosphorwasserstoffs aus der
Feuchtigkeit der Ware eingesetzt, da es sich besonders für diese Verfahren
bewährt hat.
Zweckmäßigerweise wird ein Umwälzgebläse verwendet, welches innerhalb
von 24 Stunden mindestens einen vollständigen Luftaustausch und eine
weitgehend vollständige Begasung des Schüttgutes bewirkt. Ein derartiges
Gebläse wird bevorzugt, um die Explosionsgefahr zu reduzieren, die bei der
Entstehung von Phosphorwasserstoff über einer kritischen Konzentration von
17 000 ppm besteht. Das Umwälzgebläse kann als Flügelradgebläse oder
dergleichen ausgebildet sein, das eine leichte Eigenwanderung des Gases
unterstützt und auf diese Art und Weise nach dem Luftverdrängungsprinzip
innerhalb von maximal 24 Stunden je nach Leistung des Umwälzgebläses und
des Strömungswiderstandes des Schüttgutes mindestens einen vollständigen
Luftaustausch und eine weitgehend vollständige Begasung des Schüttgutes
bewirkt.
Das Luftumwälzgeschirr kann an der Ladeluke eingehängt oder an den
Seitenwänden des Laderaumes lösbar, zweckmäßigerweise mit Magneten,
befestigt werden. Durch die Einhängung des Luftumwälzgeschirrs an der
Ladeluke mit eigens dafür an dem Luftumwälzgeschirr angeordneten
Vorrichtungen kann einerseits einfach die Anordnung des Luftumwälzgeschirrs
in der Ladeluke in Abhängigkeit vom Schiffstyp eingestellt werden, da das die
Öffnungen für das Gas aufweisende Ende im Bereich des Laderaumbodens
angeordnet werden muß, und andererseits eine einfache Befestigung erreicht
wird. Auch mit der Befestigung an den Seitenwänden, beispielsweise mittels
Magneten, kann das Luftumwälzgeschirr in einfacher Weise befestigt werden.
An das Luftumwälzgeschirr wird, wie bereits beschrieben, das Umwälzgebläse
angeschlossen, wobei die gesamte Anordnung einschließlich Umwälzgebläse,
auch unterhalb der luftdichten Abdeckung angeordnet werden kann. Sofern das
Umwälzgebläse oberhalb der Abdeckung angeordnet wird, müssen
entsprechende dichte Durchführungen zu dem Luftumwälzgeschirr und in den
Gasraum über dem Schüttgut vorgesehen werden.
Es können sowohl ein Luftumwälzgeschirr als auch mehrere
Luftumwälzgeschirre eingesetzt werden, je nachdem, wie groß der Laderaum
und die darin sich befindende Menge des Schüttgutes ist.
Die für die Begasung notwendigen Umwälzraten entsprechen weitgehend den
in der DE-A-29 45 334 offenbarten Werten.
Die Lösung der eingangs genannten Aufgabe umfaßt auch die Verwendung
einer Rohrleitung aus lösbar miteinander verbindbaren Rohrleitungsabschnitten
für den Einbau in den Laderaum eines Schiffes als Begasungseinrichtung für
das Entwesen von Nahrungsmittel- oder Futtermittelschüttgut, wobei zumindest
einige der Rohrleitungsabschnitte im Bereich des Laderaumbodens mit
Gasdurchtrittsöffnungen versehen sind und mit dem aus dem Schüttgut
hervorstehenden Enden der Rohrleitung ein Umwälzgebläse verbindbar ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der zu verwendenden Rohrleitungen sind in den
Ansprüchen 3-9 beschrieben.
Es werden zweckmäßigerweise Rohrleitungsabschnitte vorgesehen, deren
Gesamtlänge an die Ladehöhe anpaßbar ist, so daß mit dem einen Ende der
miteinander verbundenen Rohrleitungsabschnitte der Boden des Laderaumes
des Schiffes erreicht wird, während das andere Ende im Bereich der Ladeluke
ist. Gasdurchtrittsöffnungen für das Schädlingsbekämpfungsmittel sind in den
Rohrleitungsabschnitten im Bereich des Laderaumbodens vorgesehen.
Ein Umwälzgebläse in Verbindung mit dem anderen Ende der miteinander
verbundenen Rohrleitungsabschnitte und eine lösbare Befestigungseinrichtung
der Rohrleitungsabschnitte an der Schiffswand vervollständigen die
Vorrichtung.
Die voneinander lösbaren Rohrleitungsabschnitte können so ausgebildet sein,
daß deren Eigenfestigkeit ausreicht, um gegen den Druck des in dem
Laderaum eingefüllten Schüttgutes zu bestehen. Die Rohrleitungsabschnitte
sind zweckmäßigerweise durch Schraubverbindungen oder ähnliche
Verbindungen lösbar verbindbar und bestehen aus Kunststoff oder
vorzugsweise aus einem Nichteisenmetall. Die Gasdurchtrittsöffnungen für das
Schädlingsbekämpfungsmittel sind in einer bevorzugten Ausführungsform auf
der dem Laderaumboden zugekehrten Seite oder an der Stirnseite des
Leitungsendes angeordnet.
Die Rohrleitungsabschnitte können in verschiedenen Grundlängen hergestellt
und geliefert werden, so daß die Vorrichtung an alle Schiffstypen angepaßt
werden kann. Die Rohrleitungsabschnitte können des weiteren als
Wegwerfartikel eingesetzt werden, indem, je nach Menge des
Schädlingsbekämpfungsmittelpräparates, die sich nach der Menge des zu
begasenden Schüttgutes und somit nach der Größe des Laderaumes des Schiffes
richtet, eine entsprechende Anzahl von Rohrleitungsabschnitten vom
Schädlingsbekämpfungsmittelhersteller oder -vertreiber den
Schädlingsbekämpfungsmittelpräparaten beigefügt wird, um dem Anwender
gleich das notwendige Werkzeug zur optimalen Anwendung des
Schädlingsbekämpfungsmittels zur Verfügung zu stellen. Die
Rohrleitungsabschnitte können somit vorteilhafterweise auf das Schüttgut
abgestimmt werden.
Die Umwälzgebläse, die mit den Rohrleitungsabschnitten zum Einsatz
kommen, können wiederverwendet werden, so daß ein Beifügen dieser
Umwälzgebläse zum Schädlingsbekämpfungsmittelpräparat nicht erforderlich
ist. Weiter vorteilhaft ist es, daß sich ein derartiges Luftumwälzgeschirr sehr
einfach zusammenbauen und betreiben läßt. So kann beispielsweise bei
langsamen Füllweisen nach der Füllung der ersten Ladekammer eines mit
mehreren Ladekammern ausgestatteten Schiffes an aus dem Schüttgut
herausragende Rohrleitungsabschnitte jeweils ein Umwälzgebläse angeschlossen
und die Begasung durchgeführt werden, während noch die nächste Kammer
beladen wird. Nach Abschluß der Begasung kann das Umwälzgebläse von dem
Luftumwälzgeschirr abgenommen und für die nächste oder übernächste
Kammer verwendet werden.
Je nachdem, ob die Anordnung des Umwälzgebläses direkt auf der
Schüttgutoberfläche oder oberhalb der Schüttgutabdeckung erfolgt, muß an die
andere Seite des Umwälzgebläses noch ein Rohrleitungsabschnitt ebenfalls
lösbar angebracht und die Rohrleitungsabschnitte durch die Abdeckung
hindurchgeführt werden.
Die Gasdurchlaßöffnungen für das Schädlingsbekämpfungsmittel sollen sich,
um eine gute Verteilung des Gases zu bewirken, in der Nähe des
Laderaumbodens befinden, und, um eine Zusetzung der Öffnung, insbesondere
am Umfang des betreffenden Rohrleitungsabschnittes zu vermeiden, dem
Laderaumboden zugekehrt sein. Der Bereich der Vorrichtung, der sich in der
Laderaumbodennähe befindet, kann auch mehrere lösbar miteinander
verbindbare Rohrleitungsabschnitte aufweisen, um so eine optimale Anpassung
an die Breite des Schiffstyps zu gewährleisten.
Vorteilhafterweise verlaufen die Rohrleitungsabschnitte beim
bestimmungsgemäßen Gebrauch weitgehend parallel zur Schiffswand und zum
Boden. Dies bedeutet, daß die Rohrleitungsabschnitte im Bereich des
Laderaumbodens zu den Rohrleitungsabschnitten im Bereich der Schiffswand
abgewinkelt oder gebogen sein müssen. Das gleiche kann auch auftreten im
Bereich der Laderaumöffnung, wenn die Ladeluke wesentlich schmaler ist als
das Schiff. Dann ist auch eine Abwinklung notwendig, um die
Leitungsabschnitte möglichst nahe an der Schiffswand zur Vermeidung von
Schäden und zur Befestigung zu führen. Die Abwinklung kann durch geeignete
und ebenfalls in dem Applikationssatz, der den
Schädlingsbekämpfungsmittelpräparaten beigefügt sein kann, beigegebene
abgewinkelte Rohrstücke erreicht werden.
Die Befestigung und Halterung der Rohrleitungsabschnitte erfolgt
zweckmäßigerweise derart, daß die Rohrleitungsabschnitte lösbar an der
Ladeluke und/oder an der Schiffswand befestigbar sind. Zur Befestigung an der
Ladeluke kann eine Einrichtung vorgesehen werden, beispielsweise mit
Schnüren und einem Haken, wobei der Haken an der Ladeluke eingehängt
werden kann und die Rohrleitungsabschnitte mittels der Schnüre noch in der
Höhe an der Schiffshöhe angepaßt werden können. Eine vorteilhafte
Befestigung des Luftumwälzgeschirrs kann durch an den
Rohrleitungsabschnitten fest oder lösbar angebrachten Magneten erfolgen,
mittels denen eine Haftung an der Schiffswand möglich ist.
Wenn die zu begasende Schüttgutmenge für eine Vorrichtung zu groß ist, um
eine Begasung in einer vertretbaren Zeit durchzuführen, können
vorteilhafterweise mehrere am Umfang Gasdurchlaßöffnungen aufweisende
Leitungsabschnitte im Bereich des Laderaumbodens miteinander verbunden
werden, die dann ihrerseits in entsprechende miteinander verbundene und im
Bereich der Schiffswand verlaufende Rohrleitungsabschnitte münden. Auf diese
Weise kann mittels mehrerer miteinander verbundener Luftumwälzgeschirre,
beispielsweise diagonal, quer oder über Kreuz, eine ausreichende Begasung bei
großen Schiffen erzielt werden. Je nach Bedarf sind zweckmäßigerweise alle
aus dem Schüttgut herausragenden Rohrleitungsabschnitte mit einem
Umwälzgebläse verbunden und jeweils identisch ausgebildet.
Mit dem vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren zur Begasung
wird somit eine einfache und sichere Applikation des
Schädlingsbekämpfungsmittels erzielt, die auf keine andere Art und Weise
bisher auf Schiffen erreicht wurde. Mittels der erfindungsgemäß zu
verwendenden Rohrleitung wird zusätzlich eine Vorrichtung angegeben, die
leicht zu handhaben, auf jeden Schiffstyp anpaßbar ist und eine Erleichterung
für die betreffenden Fachleute darstellt.
Anhand der Figur wird ein Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die Figur
zeigt schematisch einen Querschnitt durch einen Schiffsrumpf, bei dem die
Breite der Ladeluke wesentlich kleiner ist als die Breite des gesamten Schiffes.
Im Inneren des Schiffskörpers 1 befindet sich im Laderaum 3 das Schüttgut 2,
unter dessen Oberfläche 4 sich die Schädlingsbekämpfungsmittelpräparate 5
befinden. Vom Rand der Ladeluke 17 bis zum Boden 8 des Laderaumes 3
erstreckt sich entlang der Schiffswand 21 und des Bodens 8 ein
Luftumwälzgeschirr 16, das mehrere miteinander lösbar verbindbare
Rohrleitungsabschnitte 11, 12, 13, 14, 19 aufweist.
Die sich entlang dem Laderaumboden 8 erstreckenden Rohrleitungsabschnitte
13 sind über eine Abwinklung 14 mit den sich entlang der Schiffswand
erstreckenden Rohrleitungsabschnitten 12 verbunden. Am Ende der
Rohrleitungsabschnitte 13 im Bereich der Schiffsmitte befinden sich am
Umfang, insbesondere auf der dem Laderaumboden 8 zugekehrten Seite, und
an der Stirnseite Gasdurchtrittsöffnungen 18 für das
Schädlingsbekämpfungsmittel. An dem entgegengesetzten Ende des
Luftumwälzgeschirrs 16 befindet sich ein Umwälzgebläse 10, das über einen
weiteren Leitungsabschnitt 11 in den Raum 6 zwischen der Schüttgutoberfläche
4 und einer luftdichten Abdeckung 7 hineinragt. Im Bereich des dem
Umwälzgebläse 10 zugekehrten Endes 19 des Luftumwälzgeschirrs 16 ist dieses
am Rand der Ladeluke 17 befestigt. Dies kann beispielsweise durch einen
Haken 24 geschehen, der über Seile 25 das Luftumwälzgeschirr 16 hält.
Zusätzlich stützt sich das Luftumwälzgeschirr 16 am Laderaumboden 8 ab. Zur
besseren Befestigung an der Schiffswand 21 sind an den
Rohrleitungsabschnitten 12 beispielsweise mittels Kunststoffbändern 23
Magnete 22 angebracht, die einen zusätzlichen Halt an der Schiffswand 21
gewährleisten. Die gesamte Anordnung kann zusätzlich durch eine
Ladelukenabdeckung 9 verschlossen werden.
Bei größeren Ladeluken 17 sind keine zusätzlichen Abwinklungen 14 im
Bereich des Endes 19 erforderlich.
Bei einer größeren Füllhöhe als dargestellt, muß das Umwälzgebläse 10 weiter
oben unter Umständen auch auf der Ladelukenabdeckung 9 angeordnet werden.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird aus dem Hohlraum 6 das
Schädlingsbekämpfungsmittel Phosphorwasserstoff mittels des
Luftumwälzgeschirrs 16 in den Bereich des Laderaumbodens 8 unter das
Schüttgut 2 geführt und dort durch die Gasdurchtrittsöffnungen 18 in das
Schüttgut 2 geführt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Entwesen von Nahrungsmittel- oder Futtermittelschüttgut
(2) in einem geschlossenen Raum, insbesondere im Laderaum (3) eines
Schiffes, bei dem ein Phosphorwasserstoff freisetzendes Mittel auf oder
unterhalb der Oberfläche (4) des Schüttgutes (2) angeordnet und die sich
mit Phosphorwasserstoff anreichernde Luft oberhalb des Schüttgutes (2)
mit Umwälzraten von 0,005 m³/min und weniger je m³ Schüttgut durch
das Schüttgut (2) zirkuliert wird, indem die Luft bei geschlossener
Ladeluke (17) durch Leitungen, die im Laderaum (3) des Schiffes verlegt
sind, mittels eines Umwälzgebläses (10) durch das Schüttgut (2) gefördert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus Einzelteilen (11-14, 19)
zusammensetzbares Luftumwälzgeschirr (16) eingesetzt wird, dessen
Einzelteile vor und/oder während des Befüllens des Laderaumes (3) mit
Schüttgut (2) zu einem Leitungssystem zusammengesetzt und nach dem
Befüllen des Laderaumes (3) das aus dem Schüttgut (2) hervorstehende
Ende (19) des Luftumwälzgeschirrs (16) mit dem Umwälzgebläse (10)
verbunden wird.
2. Verwendung einer Rohrleitung aus lösbar miteinander verbindbaren
Rohrleitungsabschnitten (11-14, 19) für den Einbau in den Laderaum (3)
eines Schiffes als Begasungseinrichtung für das Entwesen von
Nahrungsmittel- oder Futtermittelschüttgut (2), wobei zumindest einige der
Rohrleitungsabschnitte (11-14, 19) im Bereich des Laderaumbodens (8)
mit Gasdurchtrittsöffnungen (18) versehen sind und mit dem aus dem
Schüttgut (2) hervorstehenden Ende (19) der Rohrleitung ein
Umwälzgebläse (10) verbindbar ist.
3. Verwendung nach Anspruch 2, mit der Maßgabe, daß an den
Rohrleitungsabschnitten (11-14, 19) Mittel (22) zu deren lösbarer
Befestigung an den Schiffswänden (21) vorgesehen sind.
4. Verwendung nach Anspruch 3, mit der Maßgabe, daß die
Rohrleitungsabschnitte (11-14, 19) durch Schraubverbindungen lösbar
miteinander verbindbar sind.
5. Verwendung nach Anspruch 3 oder 4, mit der Maßgabe, daß
Rohrleitungsabschnitte (11-14, 19) aus Kunststoff oder aus
Nichteisenmetallen vorgesehen sind.
6. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 3-5, mit der Maßgabe,
daß die bei den mindestens einigen der Rohrleitungsabschnitten (11-14, 19)
vorgesehenen Gasdurchtrittsöffnungen (18) einseitig angeordnet sind.
7. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 3-6, mit der Maßgabe,
daß Gasdurchtrittsöffnungen (18) an der Stirnseite des Rohrleitungsendes
vorgesehen sind.
8. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 2-7, mit der Maßgabe,
daß am Umwälzgebläse (10) wenigstens ein lösbarer, in den Raum (6)
zwischen der Oberfläche (4) des Schüttgutes (2) und einer Abdeckung (7)
hineinragender Rohrleitungsabschnitt (11) vorgesehen ist.
9. Verwendung nach Anspruch 3, mit der Maßgabe, daß als Mittel (22) zur
Befestigung der Rohrleitungsabschnitte (11-14, 19) Magnete (22)
vorgesehen sind, die an den Rohrleitungsabschnitten (11-14, 19) befestigt
und zur Fixierung der Rohrleitungsabschnitte (11-14, 19) an der
Schiffswand (21) geeignet sind, ohne daß an der Schiffswand (21)
Befestigungsvorrichtungen vorgesehen sein müssen.
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