DE3448093C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Nähmaschine mit einer ein bewegliches Schneidmesser aufweisenden Schneideinrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei vorbenutzten Nähmaschinen mit Schneideinrichtungen, die ein vor der Nähnadel angeordnetes Schneidmesserpaar aufweisen, das die Tuchstücke in der Nähe der Naht schneidet, besteht einerseits das Problem des Unterbringens des Schneidmesserabtriebs in dem begrenzten Raum im Bereich der eigentlichen Nähvorrichtung. Andererseits stellt sich die Aufgabe, den Antrieb der Schneideinrichtung mit dem eigentlichen Nähvorgang so zu koordinieren, daß von der Schneideinrichtung kein zusätzlicher Zug bzw. keine anders geartete Beeinträchtigung des Nähvorganges ausgeht und daß trotzdem ein glatter Schnitt ohne Reißstellen erreicht wird. Außerdem muß das bewegliche Schneidmesser leicht auswechselbar sein.

Die DE-PS 31 44 966 beschreibt eine Nähmaschine mit einer Schneideinrichtung, mit der wahlweise geschnitten und genäht bzw. nur geschnitten oder nur genäht werden kann. In einem Ausführungsbeispiel wird zu diesem Zweck ein Handrad von einem Motor angetrieben, wobei das Handrad wiederum einen Exzenter der Beschneidvorrichtung und über eine Vielzahl kompliziert ausgestalteter Hebel und Lenker das bewegliche Schneidmesser antreibt. Soll neben dem Schneiden auch noch genäht werden, so wird eine Hauptwelle an das Handrad gekuppelt, die die Auf- und Abwärtsbewegung der Nadelstange und der Nadel bewirkt. Soll nur genäht werden, so wird das Lenker- und Hebelgetriebe in eine Stellung verschoben, in der die Bewegung des Exzenters nicht mehr auf das Schneidmesser übertragen wird. In einem zweiten Ausführungsbeispiel wird die Beschneideinrichtung durch einen gesonderten Motor angetrieben, wenn nur geschnitten werden soll. Dagegen wird dann, wenn nur genäht werden soll, die Beschneideinrichtung durch zweckmäßige Verschiebung der Hebel und Lenker außer Funktion gesetzt.

Ob für die Fadenführung Greifer verwendet werden und wie gegebenenfalls diese bewegt und gesteuert werden, ist der Druckschrift nicht zu entnehmen.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Nähmaschine mit einer ein bewegliches Schneidmesser aufweisenden Schneideinrichtung derart auszugestalten, daß der Antrieb des beweglichen Schneidmessers platzsparend untergebracht werden kann, das Schneidmesser selbst leicht auswechselbar ist und daß die Bewegung des Schneidmessers mit der Bewegung des Nähvorganges koordiniert wird.

Die Aufgabe wird bei einer Nähmaschine mit einer Steuervorrichtung für die Greifer, bei der jeder Greifer jeweils in einem Zahnrad exzentrisch angelenkt ist, wobei die zwei Zahnräder, von denen das eine mit einer Antriebswelle verbunden ist, miteinander in Eingriff stehen, dadurch gelöst, daß ein drittes Zahnrad vorgesehen ist, das mit dem beweglichen Schneidmesser in Antriebsverbindung steht und mit dem ersten und/oder zweiten Zahnrad kämmt.

Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird eine äußerst kompakte Bauweise bei guter Auswechselbarkeit des Schneidmessers erreicht. Gleichzeitig wird jedoch die bestmögliche Koordinierung zwischen den Bewegungen der Greifer, und somit dem Nähvorgang, und der Bewegung des beweglichen Schneidmessers erreicht.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Ausschnitt aus der erfindungsgemäßen Nähmaschine in auseinandergezogener Darstellung, und

Fig. 2 die Teile aus Fig. 1 in zusammengebautem Zustand.

Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Ausschnitt der erfindungsgemäßen Nähmaschine mit einer Steuervorrichtung 2, die in einem schachtelartigen Aufnahmegehäuse 3 unterhalb einer nur gestrichelt angedeuteten Stichplatte 3a angeordnet ist. Oberhalb der Stichplatte 3a befindet sich eine Nadel 4, die durch einen nicht gezeichneten Antrieb angetrieben wird.

Die Steuervorrichtung 2 enthält ein erstes Zahnrad 8, ein zweites Zahnrad 9 und ein drittes Zahnrad 10. Das erste, zwischen dem zweiten und dem dritten Zahnrad angeordnete Zahnrad 8 wird vom Antrieb über eine nicht gezeichnete Antriebswelle gegen den Uhrzeigersinn angetrieben und kämmt sowohl mit dem zweiten Zahnrad 9 als auch mit dem dritten Zahnrad 10. Die drei Zahnräder 8, 9, 10 weisen die gleiche Anzahl von Zähnen auf und sind in dem Aufnahmegehäuse 3 in der gleichen vertikalen Ebene gelagert. An dem ersten und dem zweiten Zahnrad 8, 9 ist jeweils ein exzentrischer Sitz 15 für ein kugelförmiges Ende 14 jeweils einer pendelartigen, U-förmigen Gabel 13 vorgesehen. An dem kugelförmigen Ende 14 jeder pendelartigen, U-förmigen Gabel 13 ist jeweils ein Tragelement 16 an der Stelle 13a angelenkt. Das mit dem ersten Zahnrad 8 in Verbindung stehende Tragelement 16 ist mit einem Greiferschaft 12a eines Greifers 12 und das mit dem zweiten Zahnrad 9 in Verbindung stehende Tragelement 16 mit einem Greiferschaft 11a eines Greifers 11 fest verbunden. Die Greifer 11 und 12 sind kurvenförmig gekrümmt, wobei die Greiferschäfte sowohl in bezug auf die vertikale Längsebene als auch in bezug auf die vertikale Querebene des Aufnahmegehäuses 3 schräg verlaufen und wobei die Greiferschäfte 11a und 12a im Aufnahmegehäuse 3 mit einer schrägen und die Längsachse des zugeordneten Zahnrades 8, 9 durchschneidenden Achse gelagert sind. Mit der dargestellten Bauweise wird deshalb die kontinuierliche Drehbewegung der Zahnräder 8 und 9 in eine hin- und hergehende Schwenkbewegung der Greifer 11 und 12 mit einer Gesamtwinkelweite von ungefähr 90° umgewandelt und auf mechanisch bestimmte Weise die gewünschten Beschleunigungen bzw. Verzögerungen in der kurvenförmigen Bewegungsbahn der Greifer 11 und 12 erreicht.

Die Schneideinrichtung enthält ein bewegliches Schneidmesser 5 und ein feststehendes Schneidmesser 5a. Das bewegliche Schneidmesser 5 ist an einem exzentrisch mit dem Zahnrad 10 verbundenen Exzenterstift 20 gelagert. Auf dem Zapfen 20 sitzt weiterhin eine Scheibe 21 und eine Exzenterzapfenplatte 22 zur Steuerung des nicht dargestellten Stoffschiebers. Mit dieser Steuerung ist es möglich, die Nähteilung bis zu einer Länge von 7 bis 8 mm einzustellen, wobei es auf indirektem Wege gleichfalls möglich ist, auch bei einem langen Übernahtstich, der sich über z. B. 20 mm erstreckt, eine erhebliche Ersparnis an Nähfaden zu erzielen.

Das bewegliche Schneidmesser 5 ragt nach oben zwischen einer Führungsplatte 23 und einem feststehenden Schneidmesser 5a aus dem Aufnahmegehäuse 3 heraus.

Durch die beschriebene Steuervorrichtung 2 wird somit im Gleichlauf der drei Zahnräder 8, 9 und 10 mit einer einzigen Umdrehung eine vollständige hin- und hergehende Bewegung des Greifers 11 gesteuert, wobei der Greifer 11 den nicht dargestellten Faden rasch unterhalb der Stichplatte 3a beim Rücklauf der Nadel 4 nach oben entnimmt, den Faden ebenfalls rasch befördert, und in seiner Endlage, bei Beendigung seines Vorwärtshubes bzw. bei seiner Kreuzung mit dem oberhalb der Tuchstücke wirkenden Haken 12 stark verzögert. Der Greifer 12 übernimmt dann seinerseits den Faden vom Greifer 11 und bringt in über der bereits durch die Schneidmesser 5 und 5a abgeschnittenen zu nähenden Tuchstücke, verlangsamt danach seine Bewegungsgeschwindigkeit bis die Nadel 4 während ihrer Abwärtsbewegung in die durch den Greifer 12 in seiner Endlage gebildeten Stichöse eindringt.

Claims (1)

1. Nähmaschine mit einer ein bewegliches Schneidmesser aufweisenden Schneideinrichtung, insbesondere tragbare Kettstich-Nähmaschine, mit einem Nähmaschinengehäuse, einer Antriebswelle mit zugeordnetem Antrieb, einem oberen und einem unteren kurvenförmigen Greifer zur Stichbildung und mit einer Steuervorrichtung zum Steuern der Greifer, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Steuervorrichtung, bei der jeder Greifer (11, 12) jeweils in einem Zahnrad (8, 9) exzentisch angelenkt ist, wobei die zwei Zahnräder (8, 9), von denen das eine mit der Antriebswelle (7a) verbunden ist, miteinander in Eingriff stehen ein drittes Zahnrad (10) vorgesehen ist, das mit dem beweglichen Schneidmesser (5) in Antriebsverbindung steht und mit dem ersten und/oder zweiten Zahnrad (8, 9) kämmt.