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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft cin Verfahren zum Verseilen von strangförmigem
Gut, wie Drähte, Adern, Kabel, Litzen, Seile, Glasfasern und dergleichen, nachfolgend
der Einfachheit halber als Draht bezeichnet, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens. Nach dem Stand der Technik werden konzentrische Seile und Litzen,
welche aus vielen Einzeldrähten bestehen, zum Beispiel bis zu 19 oder 57 Drähten,
wie folgt hergestellt: 1. Bei Verwendung einer EinscIIlag-Verseilulasclline werden
zunächst um einen Zentrumsdraht weitere sechs Drähte gelegt.
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I)ie so entstandene Litze wird als neuer Zentrumsstrang (Vorlitze)
verwendet, um den in einem weiteren Arbeitsgang weitere zwölf Drähte in gleicher
oder entgegengesetzter Drallrichtung gelegt werden. Um die so entstandene Litze,
welche als neuer Zentrumsstrang (Vorlitze) dient, werden in einem weiteren Arbeitsgang
weitere 18 Drähte in gleicher oder entgegengesetzter Richtung gelegt.
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2. 13ei Verwendung einer Rohrverseilmaschine werden 1 + 6 + 12 Drähte
in einer Richtung in einem Arbeitsgang verseilt, während bei Contralay und mehrdrälutigen
Litzen in IInilay eine vorhandene Litze als neuer Zentrumsstrang (Vorlitze) wieder
einläuft und mit weiteren Drähten (12 bzw. 1S Drähten) in gleicher oder entgegengesetzter.
Richtung verseilt wird.
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5. Bei Korbverseilmaschinen werden durch entsprechende Stcuerung der
Körbe bis zum 37-drähtige Litzen oder Seile in Unilay oder Contralay in einem Arbeitsgang
hergestellt.
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Das Gewicht und die Drahtzahl der Spulen sind bei Llefl bekannten
Verfahren beschränkt, weil die Drähte oder Lit,en tangential von den Spulen abgezogen
werden, so da auf diese Spulen sowie auf die mitroticrcnden Spulenaufnahmen ein
Drehmoment ausgeübt wird. Da die zu rotierende Klasse, bestehend
aus
dem Draht, der Spule, der Spulenuufnuhme sowie der Lagerung und einer Bremseinrichtung,
relativ groß ist, werden die Drähte beim Abziehen von den Spulen großen Zugkräften
ausgesetzt. Da die Zugkräfte nicht ein bestimmtes Sichereitsmaß übersteigen dürfen,
wird die Drehzahl und das Gewicht der gefüllten Spule zwangsläufig beschränkt. Das
zum Stand der Technik gehörende erfahren ist deshalb umständlich und zeitraubend,
da bedingt durch die kleinen Spulengrößen hohe Stillstandszeiten entstehen, denn
die Spulen müssen relativ oft gewechselt werden.
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Aus Gründen der zulässigen und erforderlichen Drahtzugspannung sind
ferner nur geringc Beschleunigungen und Verzögerungen möglich.
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Zur Erzielung der erforderlicen Drahtspannung beim Abziehen von den
Spulen sind an jeder Spulenaufnahme Bremsvorrichtungen vorgesehen, da sich die Winkelgeschwindigkeit
und die Masse der Spulen mit kleiner werdendem Drahtlagendurchmesser laufend ändert
und damit das Abzugsmoment.
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Die zum Stand der Technik gehörenden Verseilvorrichtungen zeigen
zusammenfassend folgende Nachteile: geringes Einsatzgewicht für Draht und Spulen
und daraus resultierend: hohe Rüstzeiten und damit schlechter Nutzungsgrad; hohe
und ungleichmäßige Drahtspannung beim tangentialen Abwickeln, wobei die Abwickelspannung
abhängig ist vom Drahtgewicht, welches sich beim Versei lvorgang verändert; Gewicht
der Spule, der Spulenaufnahme, der Spulenlagerung und der Bremseinrichtung sowie
von der Drehzahl in Verbindung mit der Zentrifugalkraftbelastung der Spulen lagerung;
aufwendige Bauweise (Spulenlagerung, Bremsvorrichtungen
in der Zahl
der zu verseilenden Drähte) hoher Wartungsaufwand hinsichtlich Lager- und Bremse
in richtungen.
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-Aufgabe der Erfindung ist es, ein universelles Verseilverfahren
anzugeben, bei dem die Spulen oder Drahtgebinde feststehen und/oder um ihre eigene
und/oder die Verseilachse rotieren, und bei dessen Anwendung die Drahtspannung unabhängig
von den zu rotierenden Spulenmassen und Drahtmassen ist, bei gleichzeitigem Abzug
mehrerer Drähte, Litzen, Fasern und dergleichen von einer Spule oder einem Gebinde
mit hohem Füllgewicht und bei Erhöhung der Schlagzahl bzw. Arbeitsgeschwindigkeit.
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Diese Aufgabe wird dadurch das kennzeichnende Merkmal des Anspruches
1 gelöst.
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Dadurch, daß jetzt die Drähtc oder Drahtbündel über Kopf von den
Spulen abgezogen. oder aus den Drahtgebinden gezogen werden, werden die auf die
Drähte oder Drahtbündel beim Verseilen wirkenden Kräfte nur durch die auf die Drahtmassen
zwischen den Spulen oder Drahtgebinden und den Führungen auftretenden Reibkräfte
bestimmt und sind damit entsprechend gering und konstant. Demzufolge lassen sich
unter geringen Belastungsbedingungen, wie nach dem Stand der Technik, entsprechend
größere Spulen oder Drahtgebinde vorsehen, deren Drähte gemeinsam in einem Arbeitsgang
verseilt werden können. Bei diesem Ober-Kopf-Abzug ist die Drahtspannung unabhängig
vom Massenträgheitsmoment, auch dann, wenn eine oder mehrere oder auch sämtliche
Spulen aus noch zu erläuternden Gründen beim Über-Kopf-Abzug rotieren.
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Verwendet man insbesondere Drahtgebinde oder Drahtträger, in denen
die Drähte oder Drahtbündel in konischen Lagen angeordnet sind, derart, daß die
Drähte oder Drahtbündel gemeinsam
von einem Drahtträger oder aus
dem Innern der konischen Öffnung heraus abgezogen werden können, danll stützen sich
die gerade abzuziehenden Windungen an den noch nicht betroffenen Windungen ab, wodurch
eine gleichbleibende Bremswirkung auf die Drähte ausgeübt wird, ohne daß besondere
Bremseinrichtungen erforderlich sind.
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Eine weitere Verringerung der Drahtspannung ergibt sich dadurch,
daß die Drahtbündel, die durch einen speziellen Aufwickelvorgang leicht verdrillt
auf der Spule oder im Gebinde angeordnet sind, von dieser Spule oder aus dem Gebinde
gemeinsam abgezogen werden.
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Auf diese Weise ist es möglich, beispielsweise nur vier Spulen oder
Drahtgebinde wrorzusehen, von denen beispielsweise eine Spule oder ein Drahtgebinde
den Zentrums draht trägt und die weiteren Spulen aus sechs Drähten bestehende Drahtbündel,
so daß beim Verseilen um den Zcntrumsdraht glcichzeitig eine Viel=ahl von Drähten
gelegt wird, und zum Beispiel in einem Arbeitsgang eine 19-adrigé Litze entsteht.
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Zur Durchführung des Verfahrens ist in weiterer Ausestaltung der
Erfindung eine Rohr-, Norb- oder Bügelerseilmaschin vorgesehen. Bei der Rohrverseilmaschine
sind, wie bekanilt, die den Draht oder die Drahtbündel tragenden Spulen hintereinanderliegend
angeordnet. Gemäß der Erfindung sind die Spulen oder Drahtgebinde alle oder teilweise
in dem drehbaren Teil, nachfolgend als Rohr bezeichnet, fest oder relativ zu diesem
Teil drehbar angeordnet Bei dieser Ausbildung rotieren die Spulen um ihre eigene,
mit dem Rohr gemeinsame Rotationsachse. Der Draht wird "über Kopf" abgezogen, wobei
wiederum hinsichtlich der auf jeden Draht wirkenden Zugkraft nur die Drahtmassen
zwischen den Spulen oder Drahtgebinden und dem Verseilnippel sowie die Reibkräfte
in den Drahtführungen zu berücksichtigen sind, so daß die Drahtspannungen gering
b leihen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens sind äußerst vielseitig anwendbar.
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Sieht man beispielsweise hinter dem rotierenden Rohr zwei feststehende
Spulen vor, welche jeweils sechs Drähte tragen, und wickelt diese um eine die Verseilmaschine
verlassende Vorlitze, bestehend aus sieben Drähten, dann erhält man wiederum eine
19-drahtige Verseilung, wobei die Wickelrichtung der äußeren Lagen der Wickelrichtung
der Vorlitze gleich (Gleichschlagverfahren) oder entgegengerichtet (Gegenschlagverfahren)
sein kann.
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Wie noch zu zeigen sein wird, lassen sich je nach Drehrichtung von
Rohr und Flyer einfache oder doppelte Schlagzahlen erreichen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung können den Unteransprüchen sowie
der Beschreibung von Ausführungsbeispielen entnommen werden.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen: Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel in Seiten ansicht; Fig. 2
die Draufsicht auf die Fig. 1; Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Litze, hergestellt
mit der Einrichtung nach Fig. 1 Fig. 4 ein geändertes Ausführungsbeispiel; Fig.
4a und 4b Querschnitte durch Litzen, hergestellt mit der Einrichtung nach Fig. 4;
Fig. 5a und 5b weitere Litzenquerschnitte; Fig. 6 ein geändertes Ausführungsbeispiel;
Fig. 7 ein geändertes Ausführungsbeispiel;
Fig. 8 ein geändertes
Ausführungsbeispiel; Fig. 9 ein geändertes Ausführungsbeispiel.
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Gemäß den Fig. 1 und 2 sind vier drahttragende Spulen 1 2, 3 und
4 vorgesehen, deren Drähte mittels Umlenkrollen 8 über Kopf von den Spulen abgezogen
und einer weiteren Umlenkrolle 9 zugeführt werden. Von hier aus sind die Drähte
durch die Löcher einer Lochscheibe 10 einem Verseilnippel 11 zugeführt. Das im Verseilnippel
11 zusammengeführte Drahtbündel wird von einem nachgeschalteten Flyer 12, der in
Richtung dec Pfeiles 13 um die Achse A-A drehbar ist, verseilt und auf eine rotierende
Spule 15 gewickelt. Der Flyer oder die Spule bewegen sich zur Drahtverlegung in
Richtung des Pfeiles 14 auf und ab.
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Die Spule 1 trägt einen Zentrumsdraht 20, der dem mittleren Loch
der Lochscheibe 10 zugeführt wird. Die Spulen 9, 3 und 4 tragen jeweils Drahtbündel
21, 22, 23, bestehend aus sechs Drähten. Die Drähte der Spule 2 werden beim Verseilvorgang
um den Zentrums draht 1 gelegt und die Drähte der Spulen 3 und 4 um diese sieben
Drähte, so daß eine Litze gemäß Fig.
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erhalten wird.
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Die Drähte der Drahtbündel 21, 22 und 23 müssen sauber voneinander
getrennt in die Löcher der Lochscheibe 10 einlaufen. Die Drahtbündel erhalten jedoch
beim Abziehen über Kopf von ihren Spulen einen Drall. Dieser Drall kann dazu ver
wendet werden, einen bereits vorhandenen Drall der Drahtbündel rückgängig zu Machen.
Dies ist dann der Fall, wenn die Drähte auf jede Spule mit Hilfe eines Flyers (nach
dem Bundpackerprinzip) gewickelt wurden. Die beim Bundpackerprinzip aufgewickelten
6-drähtigen Strähnen werden beim Aufwickeln verdrillt und beim Wiederablaufen separiert
und durch entsprechende Führungen einzeln zur Lochscheibe geführt. Die Spulen 2,
3 und 4 lassen sich in der Einrichtung so anordnen, daß
beim Über-Kopf-Abzug
die Entdrillung stattfindet.
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Tragen die Spulen Einzeldrähte, dann sind sechs Spulen mit Einzeldrähten
erforderlich, und man- erhält eine Litze bestehend aus dem Zentrumsdraht 20, um
den die sechs Einzeln drähte gelegt sind.
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Durch den Über-Kopf-Abzug des Zentrums drahtes 20 wird auch dieser
üblicherweise in sich verdrillt dem Mittelloch der Lochscheibe 10 zugeführt. Bei
besonderen Qualitätsanforderungen ist dies nicht akzeptabel. Will man deshalb die
Verdrillung des Zentrumsdrahtes durch den Über-Kopf-Abzug rückgängig machen, kann
man entweder dieselben Maßnahmen treffen wie für den Drahtäbzug der Bündel 21, 22,
23, das heißt, dem Zentrums draht beim Aufwickeln auf die Spule 1 eine Verdrillung
geben, welche beim Abzug über Kopf rückgängig gemacht wird, oder aber auch in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung die Spule 1 so um ihre Achse B-B rotieren lassen, daß
beim Über-Kopf-abziehen kein Drall entsteht. Gemäß Fig. 3 erhält man dann eine hochwertige
Verseilung.
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Die Verdrillung des Zentrumsdrahtes 20 wirkt sich insbesondere dann
unangenehm aus, wenn anstelle eines einzelnen xentrumsdrahtes die Spule 1 bereits
eine Vorlitze trägt. In diesem Fall ist darauf zu achten, daß die Vorlitze beim
Über-Kopf-Abzug nicht zusätzlich verdrillt wird oder sich entdrillt. Besteht die
Vorlitze aus 19 Drähten, dann werden nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 um
diese 19 Drähte die weiteren 18 Drähte der Spulen 2, 3 und 4 gelegt, so daß man
ein hochwertiges Seil, bestehend aus 37 Drähten, erhält.
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Dieses anhand der Fig. 1 beschriebene Grundprinzip läßt sich maschinenmäßig
dahingehend erweitern, daß Litzen oder Seile nach verschiedenen Verfahren, wie zum
Beispiel Einf schlag, Gleichschlag-, Gegenschlagvertahren, mit beliebiger
Drahtzahl
und in einem oder mehreren Arbeitsgängen mit ein und derselben Maschine herstellbar
sind.
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In einem ersten Schritt ist hierzu gemäß Fig. 4 in einem um die Achse
C-C drehbaren Rohr 30 eine einen Zentrumsdraht 31 tragende Spule 32 vorgesehen,
welche mit dem Rohr 30 rotiert. Der Zentrumsdraht wird dem mittleren Loch einer
Lochscheibe 33 zugeführt, hinter der der Verseilnippel 34 angeordnet ist. Außerhalb
des Rohres sind, nicht um die Achse C-C drehend,drei weitere Spulen 35, 36 und 37
angeordnet, welche jeweils Drahtbündel (zum Beispiel bestehend aus sechs Einzeldrähten)
tragen. Die Drähte dieser Spulen werden wiederum drallfrei abgezogen und den weiteren
Löchern der Lochscheibe 33 zugeführt. Ein am eine rotierende Spule 38 rotierender
Flyer 39 verseilt die Drähte (zum Beispiel zu einer aus 19 Drähten bestehenden Litze
gemäß Fig. 3).
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Bei diesem Ausführungsbeispiel rotiert das Rohr 30 und damit die
Spule 32 gleichsinnig mit dem Flyer 39 und mit derselben Drehzahl, so daß der Zentrumsdraht
31 wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 nicht verdrillt wird. Man erhält deshalb
bei dieser Ausführung wiederum eine qualitativ hochwertige Litze.
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Trägt die Spule.32 keinen Einzeldraht 31 sondern eine Vorlitze (zum
Beispiel bestehend aus 19 Drähten), dann wird diese Vorlitze durch das mittlere
Loch der Lochscheibe 33 geführt, und um diese Vorlitze legen sich die Drähte der
Spulen 35, 36 und 37. Bei-dieser Ausbildung erhält man in einem Arbeitsgang eine
qualitativ hochwertige Lit=e (um Beispiel bestehend aus 37 Drähten gemäß Fig. 4b).
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Die Litzen nach den Fig. 3, 4a und 4b zeigen einen Gleichschlagaufbau.
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Mit der Maschine nach der Fig. 4 läßt sich auch ein Gegens chlagaufbau
erzeugen, wenn das Rohr 30 und der Flyer 39 in entgegengesetztem Drehsinn umlaufen.
In Fig. 5a ist die Vorlitze, bestehend aus sieben Einzeldrähten dargestellt, um
die beispielsweise von zwei Spulen, welche jeweils Drahtbündel mit je sechs Drähten
tragen, zwölf weitere Drähte herumgelegt werden, so daß eine Litze nach Fig. 5b,
bestehend aus 19 Drähten, erhalten wird.
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Eine solche Litze kann auch mit der Einrichtung gemäß den Fig. 1
und 2 erhalten werden. In diesem Fall muß die erzeugte Drallrichtung entgegengesetzt
zur Drallrichtung der Vorlitze sein, was beispielsweise durch eine zur Drallrichtung
gegenläufige Drehrichtung des Flyers erreichbar ist.
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Die bisher beschriebenen Einrichtungen zeigen einen Litzenaufbau
nach dem Einfachschlagverfahren.
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Der Grundaufbau der Einrichtung läßt sich in einem zweiten Schritt
aber auch für die Erzeugung einer Litze mit erhöhter Schlagzahl verwenden. Gemäß
Fig. 6 sind in einem um die Achse D-D rotierenden Rohr 50 vier Spulen 51, 52, 53
und 54 mit ihren Achsen in der Drehachse D-D liegend angeordnet, derart, daß sie
mit dem Rohr 50 um. die Achse D-D rotieren.
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Die hinter dem Rohr 50 angeordnete Lochscheibe 55 und der Verseilnippel
56 drehen sich bei diesem Ausführungsbeispiel mit dem Rohr, das heißt, ebenfalls
um die Achse D-D und mit derselben Winkelgeschwindigkeit wie das Rohr 50. Der hinter
dem Verseilnippel 56 angeordnete Flyer 57 rotiert umdie Spule 58 mit derselben Winkelgeschwindigkeit
wie das Rohr 50, jedoch in entgegengesetzter Richtung. Die Spule 58 rotiert mit
einer von der Schlaglänge abhängigen Drehzahl.
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Trägt bei dieser Ausbildung die Spule 51 den Zentrumsdraht 59 oder
eine Vorlitzc und tragen die Spulen 52, 53 und
54 jeweils Drahtbündel
60, 61 und 62, bestehend aus jeweils sechs Drähten, und ist der Zentrumsdraht 59
dem mittleren Loch der Lochscheibe 55 zugeführt und die weiteren Drähte der Bündel
60, 61, 62 den äußeren Löchern der Lochscheibe, dann erhält man eine Litze, bestehend
aus 19 Drähten, wobei die Verseilung mit doppelter Schlagzahl pro Minute stattfindet.
Läuft das Rohr beispielsweise mit 2500 Umdrehungen pro Minute um, dann werden insgeswflt
5000 Schläge pro Minute erhalten.
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Fig. 7 zeigt einen Maschinenaufbau gemäß der Fig. 6. In einem Rohr
70 sind Spulen 71, 72, 73 und 74 angeordnet, von denen die Spule 71 einen Zentrumsdraht
oder eine Vorlite trägt, und die Spulen 72, 73 und 74 wiederum Drahtbündel, bestehend
aus sechs Drähten, welche jeweils über Kopf von den Spulen abgezogen werden. Dic
Spulen 72, 73 und 74 sind mit dem Rohr 70 drehbar. Die Spule 71 rotiert nicht mit
dem Rohr, indem sie zum Beispiel von in der Rohrachse angeordneten Lagern getragen
wird und die Atfnahme durch ein von der Achse entfernt angeordnetes Gewicht am Drehen
aufgrund der Lagerreibung gehindert wird. Der Zcntrunisdraht ;6 der Spule 71 ist
dem Mittelloch einer Lochscheibe 77 zugeführt. Den äußeren Löchern der Lochscheibe
sind die sechs Drähte der Spule 72 zugeführt. Lochscheibe 77 und der nachgeschaltete
Verseilnippel 78 rotieren mit dem Rohr 70, so daß eine Vorlitze 83, bestehend aus
sieben Einzeldrähten, den Verseilnippel 78 verläßt, Diese Vorlitze 83 ist durch
das Mittelloch einer weiteren nachgeschalteten Lochscheibe 79 geführt. Den äußeren
Löchern dieser Lochscheibe'sind die Drähte der Spulen 73 und 74 zugeführt, so daß
im Verseilnippel 80 um die Vorlitze 8o zwölf weitere Drähte gelegt werden. Der um
die Spule 81 rotierende Flyer 82 verseilt die Drähte zu einer Litze, bestehend aus
1 + 6 + 12 Adern. Die Lochscheiben 77 und 79 sowie die Nippel 78 und 80 rotieren
mit dem Rohr 70. Bei diesem Ausführungsbeispiel erhält man im Gleichschlagverfahren
ein Seil, bestehend
aus 19 Drähten, mit leicht tordiertem Zentrumsdraht.
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Will man ein Seil mit einem torsionsfreien Zentrumsdraht erhalten,..
dann wählt man, aufbauend auf der Einrichtung nach Fig. 7, einen Maschinenaufbau
entsprechend der Fig. 8, hei dem die Spule 71' im Rohr 70 unabhängig vom Rohr 70
drehgelagert ist. Läßt man die Spule 71 gleichsinnig mit dem Flyer 82 und mit dessen
Winkclgeschwindigkeit einlaufen, bleibt der Zentrumsdraht untordiert. Um diesen
Draht werden dann die weiteren Drähte gelegt.
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Bei den Einrichtungen nach den Fig. 7 und 8 wird mit ein und derselben
Einrichtung sowohl eine Vorlitze gebildet, und um die Vorlitze werden weitere Drähte
herumgelegt. Die Maschine führt demzufolge in einem Arbeitsgang zwei Arbeitsgänge
nach dem Stand der Technik durch.
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Da die Bildung der Vorlitze unabhängig vom weiteren Verseilvorgang
erfolgt, kann das Rohr 70 derart in zwei Teile 70' und 70" zerlegt werden, daß beide
Teile unabhängig von einander ihre Aufgabe crfüllen. Dies kann maschinentechnisch
günstiger sein. Am Verfahren ändert sich jedoch hierdurch nichts.
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Der Aufbau der Einrichtung nach den Fig. 7 und S ist dann besondere
günstig, wenn gemaß Fig. 9 auf der Spule 71 bereits eine Vorlitze angeordnet ist,
bestehend beispielsweise aus 19 Drähten, um die drei mal sechs Drähte von den Spulen
72, 73 und 74 gelegt werden sollen. Man erhält bei dieser Ausbildung ein relativ
hochwertiges 37-adriges Seil im Gleichschlagverfahren in einem Arbeitsgang. Bei
dieser Ausbildung kann der die Spule 71' tragende Rohrteil 70"' unabhängig vom weiteren
Rohr 70 vorgesehen sein. Diese Ausbildung ist auch gemäß den Fig. 7 und 8 möglich.
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Die Anlagen können so konstruiert werden, daß die anhand der Figuren
beschriebenen Verfahren und Seilkonstruktionen mit ein und derselben Einrichtung
dargestellt werden können.
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Die Einrichtungen nach den Fig. 7, 8 und 9 eignen sich darüber hinaus
ebenfalls für das Verfahren mit erhöhter Schlagzahl, wenn man nur den Flyer 82 in
entgegengesetztem Drehsinn zum Rohr 70 und mit derselben Winkelgeschwindigkeit umlaufen
läßt.
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Im Ccgensatz zu dem Verzehren nach dem Stand der Technik erden jeweils
die Lochscheibe und der Verseilnippel bzw. die zwei Lochscheiben und die zwei Verseilnippel
von zwei Seiten her gleichzeitig für den Verseilvorgang verwendet.
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Ein wesentlicher Vorteil der beschriebenen Verfahren wird darin gesehen,
daß trotz der vorgesehenen Rotation einzelner oder mehrerer oder sämtlicher Spulen
oder Drahtgebindc zusammen mit dem Rohr im Hinblick auf die zu bewegende Nässe auf
die abgezogenen Drähte oder Vorlitzen selbst, durch den Über-Kopf-Abzug bedingt,
nur geringe Zugkräfte wirken, so daß die Drahtbelastung gering blcibt und in der
Einrichtung Spulen oder Gebinde mit großem Fassungsvermögen an Draht vorgesehen
werden können.
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Die Angaben hinsichtlich Drahtanzahl pro Spule oder Gebinde, ferner
der fahl der Spulen oder Gebinde; die Drahtzahl pro Litze und der Litzenaufbau sind
beliebig variabel,
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