DE3441376C1 - Verfahren zur apparativen Diagnose des Betriebszustandes einer Feuerungsanlage sowie Geraet hierzu - Google Patents
Verfahren zur apparativen Diagnose des Betriebszustandes einer Feuerungsanlage sowie Geraet hierzuInfo
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Description
- den Sauerstoffgehalt (O2opt) im Rauchgas,
- die Differenz von Lufteintritts- und Rauchgas-Temperatur (A dorr)-,
- den Verlust durch fühlbare Wärme (qAmrr) ™
Rauchgas,
und als Momentan-Betriebsgrößen den momentanen Sauerstoffgehalt (O2) im Rauchgas, die momentane
Differenz (A d) besagter Temperaturen, sowie den momentanen Verlust durch fühlbare Wärme
(qAF) benutzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens eine weitere Größe,
wie den Kohlenmonoxid (CO)-, den Gehalt an CH-Verbindungen oder die Rußzahl im Rauchgas bei der
Bestimmung der Ziel-Betriebsgrößen berücksichtigt und abspeichert.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man aus den bestimmten
Ziel-Betriebsgrößen sowie den erfaßten Momentan-Betriebsgrößen die Gesamt-Abgasverluste
(qA) ableitet und als weitere Ziel-Betriebsgröße
abspeichert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man aus der Differenz
von Momentan- (qAF; qA) und Ziel-Verlust-Wert
(Qafopt'i qAOPr) den Momentanwert möglicher relativer
Brennstoffersparnis (A b) bestimmt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man fortlaufend geeignet
definierte Mittelwerte bestimmter Momentan-Betriebsgrößen (qAF, qA) bildet und mit den entsprechend
gemittelten, gespeicherten Zielbetriebsgrößen (qAFOw>
qAopr) m Beziehung bringt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man Ziel-Betriebsgrößen
in Funktion des Lastgrades (ß) mit Hilfe mindestens eines einstellbaren Funktionsgenerators mit
einem lastgradabhängigen Eingangssignal und einem Ziel-Betriebsgrößen proportionalen Ausgangssignal
analog abspeichert.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man Ziel-Betriebsgrößen
in Abhängigkeit des Lastgrades digital abspeichert und die gespeicherten Betriebsgrößen-Werte
in Funktion des momentanen Lastgrades nach zugeordneten Lastgradwerten zur Weiterverarbeitung
abruft.
10. Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, für eine Feuerungs-Anlage,
bei der Sensoren zum Messen von Momentan-Betriebsgrößen vorgesehen sind, mit einer Auswerteeinheit
zur Erzeugung von Anzeigen über den Betriebszustand der Anlage, dadurch gekennzeichnet,
daß Speichermittel (19, 23, 27, 66) für die Abspeicherung von Ziel-Betriebsgrößen (qAon;
A θιορτ) der Anlage als Funktion einer unabhängigen
Betriebsgröße (ß) vorgesehen sind und die Auswerteeinheit (29, 34-38, 40-46) eingangsseitig mit
Eingängen für die Sensoren und mit der Ausgangsseite
der Speichermittel verbunden ist und ausgangsseitig auf Anzeigen wirkt.
11. Gerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Speichermittel einstellbare Funktionsgeneratoren
(66) und/oder digitale Speicher umfassen.
12. Gerät nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß an den Speichermitteln ein
Eingang für ein dem Lastgrad proportionales Signal als unabhängige Betriebsgröße sowie mindestens
ein Eingang für mindestens eine abhängige Betriebsgröße vorgesehen ist und daß mit Lastgradwerten diesen zugeordnete abhängige Betriebsgrößenwerte
abspeicherbar sind und durch Anlegen entsprechender, lastgradabhängiger Signale die entsprechenden
abhängigen Betriebsgrößenwerte abrufbar sind.
Die vorliegende Erfindung geht aus von einem Verfahren gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 und umfaßt
ein Gerät hierzu gemäß Oberbegriff des Anspruchs 10.
Es sind derartige Verfahren und Geräte bekannt. Dabei wird durch Überwachung von Momentan-Betriebsgrößen
bezugslos der Momentan-Betriebszustand der Feuerungs-Anlage durch Anzeigen ersichtlich
gemacht. So ist z. B. eine Verlustanzeige an einer Feuerungsanlage wenig aussagekräftig, wenn nicht die minimal
überhaupt erzielbaren Verluste, unter Berücksichtigung eines Ziels, wie minimaler Langzeitkosten oder
minimalen Brennstoff-Verbrauchs, bekannt und mit der Anzeige in Beziehung gesetzt werden. Eine bezugslose
Anzeige ist weiter dahingehend nachteilig, als eine Bedienungsperson vertiefte Kenntnisse von der Anlage,
und den sich darin abspielenden Vorgängen haben muß, um die so erzeugten Anzeigen überhaupt zu interpretieren.
Im weiteren stellt die Interpretation eines angezeigten Momentan-Betriebszustandes im Hinblick auf das
mögliche Erreichen eines optimalen oder Ziel-Betriebszustandes an eine Bedienungsperson insbesondere
dann hohe Anforderungen, wenn bei einer durch mehrere Betriebsgrößen in ihrem Betrieb festgelegten
Anlage erst die abgelesenen Anzeigen entsprechend kombiniert werden müssen, um daraus Schlüsse ziehen
zu können, wo an der Anlage einzugreifen ist, um den Ziel-Betriebszustand zu erreichen.
Die im Anspruch 1 ausgegebene Erfindung dient dem Ziel, ein Verfahren und ein Gerät eingangs genannter
Art zu schaffen, mit dessen Hilfe auf einen Ziel-Betriebszustand der Anlage bezogene Anzeigen
erzeugt werden, womit eine Bedienungsperson über das Abweichen des Momentan-Betriebszustandes von
einem Ziel-Betriebszustand der Anlage informiert wird. Bei der Lösung dieser Aufgabe ist zu berücksichtigen,
daß eine Feuerungsanlage per se nicht einen Optimal-Betriebszustand, z. B. mit minimalen Verlusten aufweist,
sondern der jeweilige optimale Betriebszustand ist eine Betriebsfunktion.
Die Bestimmung der Ziel-Betriebsgrößen erfolgt bei Feuerungsanlagen vorzug weise auf Grund von Messungen.
Es werden somit erst die genannten Ziel-Betriebsgrößen für den in der Praxis vorkommenden Lastgradbereich
abgespeichert.
Der Momentan-Betriebszustand der Anlage bei momentan vorliegendem Lastgrad wird dann durch
Inbeziehungsetzen der momentanen Betriebsgrößen m it den vorgängig abgespeicherten Ziel-Betriebsgrößen
beim momentanen Lastgrad diagnostiziert.
Da es nach dem Gesagten für die richtige Interpretation des Momentan-Betriebszustandes einer Anlage
von großer Wichtigkeit ist zu wissen, wie der Ziel-Betriebszustand definiert worden ist, sei hierzu bereits an
dieser Stelle beschrieben, wie ein möglicher Ziel-Betriebszustand bei einer Feuerungsanlage ermittelt
wird. Der Ziel-Betriebszustand für die Feuerungsanlage sei die Minimalisierung der Abgasverluste qA, die sich
bekanntlich zusammensetzen aus den Abgasverlusten durch fühlbare Wärme qAF und den Abgasverlusten
durch Unverbranntes qAU. An der Feuerungsanlage mit
optimal sauberem Kessel wird nun ein erster Lastgrad-Wert ß\ vorgegeben. Es werden der Sauerstoffgehalt O2
im Rauchgas sowie der Kohlenmonoxid-CO-Gehalt im Rauchgas gemessen, ebenso wie die Temperaturdifferenz
A B zwischen Frischluftzufuhr und Rauchgas. Mit diesen Meßgrößen wird nun der Luftfaktor λ in Funktion
des Sauerstoffgehaltes O2 und des Kohlenmonoxid-Gehaltes
CO bestimmt, ebenso die Abgasverluste durch Unverbranntes. An Stelle des oder neben dem
CO-Gehalt kann auch der Gehalt an CH-Verbindungen im Rauchgas oder die Rußzahl benutzt werden. Die
Abgas Verluste durch fühlbare Wärme werden anderseits aus der gemessenen Temperaturdifferenz und dem
gemessenen Sauerstoffgehalt, je nach Brennstoff, ermittelt. Die genäherten Bestimmungsformeln für Verbrennungsanlagen
sind bekannt, es sei beispielsweise auf Dubbels Taschenbuch für den Maschinenbau, Bd. II,
Abschnitt: Dampferzeugungsanlagen ver-
wiesen. Nun ist es bekannt, daß in Funktion des Luftfaktors Λ, bestimmt als Verhältnis der tatsächlichen Verbrennungs-Luftmenge
zur stöchiometrischen Luftmenge, die Verluste durch fühlbare Wärme etwa linear ansteigen, ausgehend, bei λ = 1 von einem minimalen,
jedoch nicht verschwindenden Verlustwert, und daß die Abgasverluste durch Unverbranntes, bei Luftmangel
Q < 1) sehr hoch sind, mit zunehmend λ steil abfallendem
und sich bei weiter zunehmendem !asymptotisch der Null-Verlustachse nähern. Die Überlagerung dieser
beiden Funktionsverläufe ergibt eine mit zunehmendem λ vorerst steil abfallende Kurve, die sich nach
Durchlaufen einer Minimalstelle dem linear ansteigenden Verlauf der Verluste durch fühlbare Wärme asymptotisch
nähert. Die Minimalverluste treten bei dem Luftfaktorwert auf, bei welchem die Tangente an die
Summenfunktion horizontal ist. Der dem Minimalwert der Verluste zugeordnete Luftfaktor ist stets etwas
größer als 1. Unter Berücksichtigung dieser Sachlage wird nun an der auszumessenden Feuerungsanlage bei
einem bestimmten Lastgradßx durch Veränderung der
Luftzufuhr und damit des Sauerstoffgehaltes O2 im Rauchgas, damit des Luftfaktors λ, und unter wiederholter
Bestimmung - aus O2-, CO- und A ö-Messung - der
Gesamtabgasverluste, als Summe der obgenannten Verluste durch fühlbare Wärme und Unverbranntes, für
die Gesamtverluste der Minimalwert aufgesucht. Daraus ergibt sich nun einerseits als abzuspeichernde
Zielgrößen der Ziel-Sauerstoffgehalt O20P7-, die Ziel-Temperaturdifferenz
A d0PT und falls für eine weitere
Auswertung beizuziehen, die optimalen gesamten oder in Komponenten unterteilten Abgasverluste qA0Frbzw.
Qafopti Qauopt- Sind diese Werte beim obgenannten,
eingestelltenß\ gefunden, wird zu einem nächsten Lastgradwert ßi übergegangen und das Verfahren wiederholt
etc. Für eine solche Bestimmung des Ziel-Betriebszustandes können auch andere Optimierungskriterien
gewählt werden, beispielsweise die Minimalisierung der Anlage-Betriebskosten, unter Berücksichtigung von
Wartungs-, Reinigungs- und Ersatz-Kosten. Unter Berücksichtigung, daß an einer Feuerungs-Anlage
Betriebsgrößen in komplexer, nicht leicht überschaubarer Weise von der Stellung der Eingriffsmittel abhängen,
wird nun vorgeschlagen, daß man durch Inbeziehungsetzen von Momentan- und Ziel-Betriebsgrößen
Anzeigen, wie Anweisungen, für die Korrektur der Einstellung der Eingriffsmittel, wie der Luftzufuhr, erzeugt,
zur Überführung der Anlage von einem unerwünschten Momentan-Betriebszustand in den Ziel-Betriebszustand.
Es werden in Minimal-Konfiguration des erfindungsgemäßen
Verfahrens mindestens die folgenden Größen sowohl einmalig als Ziel-Betriebsgrößen als auch
anschließend im laufenden Betrieb als Momentan-Betriebsgrößen in Funktion des Lastgrades bestimmt:
45 -der Sauerstoffgehalt im Rauchgas O2,
die Differenz von Lufteintritts- und Rauchgas-Temperatur A dA,
der Abgasverlust durch fühlbare Wärme im Rauchgas qAF.
Die Zielbetriebsgrößen werden gespeichert.
Im Zusammenhang mit einer weiteren Ausbildungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens, werden
außer den bei der Minimalkonfiguration genannten Betriebsgrößen weitere Betriebsgrößen wie CO-Gehalt,
Gehalt an CH-Verbindungen oder Rußzahl erfaßt und deren Zielwerte, abhängig vom Lastgradß, gespeichert.
Damit können neben den Verlusten durch fühlbare Wärme qAF auch die Verluste durch Unverbranntes qAU
und folglich die Gesamtabgasverluste qA bestimmt und
deren Zielwerte abhängig von β gespeichert werden. Damit wird durch zugeordneten Vergleich auch eine
verfeinerte Anzeige über die relativen momentanen Verlust-Komponenten möglich. Zudem ergibt die
Erfassung einer weiteren Größe, wie des CO-Gehaltes, bei der Zielgrößen- wie auch bei der Momentangrößen-Bestimmung
ein Instrument, eine zuverlässigere Anzeige für Luftmangel sicherzustellen, als dies nur
aufgrund der Meßwerte von A d und O2 allein ange-
nähert möglich ist. Weiter wird damit auch eine Unterscheidung zwischen Falschlufteintritt und gestörter
Luftverteilung in der Feuerungseinrichtung möglich.
Die Abspeicherung der Ziel-Betriebsgrößen in Funktion des Lastgrades erfolgt bei Ausführung des Verfahrens
in Analogtechnik mit Hilfe mindestens eines einstellbaren Funktionsgenerators, dem ein lastgradabhängiges
Eingangssignal zugeführt wird und der so gestellt wird, daß er ausgangsseitig ein Signal in Abhängigkeit
des Eingangssignals abgibt, das der jeweiligen Ziel-Betriebsgröße proportional ist. So wird gemäß pbgenanntem
Beispiel zur Ziel-Größen-Bestimmung ein Funktionsgenerator für die optimale Temperaturdifferenz
A dOpT so eingestellt, daß das Ausgangssignal wie
die gemessene A (90/)7-Funktion in Abhängigkeit des
zugeführten Lastgradsignals variiert.
Bei der digitalen Ausführung des Verfahrens werden die genannten Funktionen durch tabellenartige Abspeicherung
zugeordneter Lastgrad- und Betriebsgrößenwerte festgehalten. Ist es erwünscht, Aussagen
über Langzeitverhalten einer Anlage bereitzustellen, so wird vorgeschlagen, daß man geeignet definierte
Zeitmittelwerte besonders interessierender Größen speziell der möglichen relativen Brennstoffersparnis
Ab = qA-qAOprb'üdet.
So kann der geeignete Zeitmittelwert der vermeidbaren
Verluste gebildet werden aus:
Ab
i Σßi(qAi-
/ Σ Α
30
wobei / der Zeit proportional ist.
Daraus ist ersichtlich, daß bei der Auswertung mit vorgegebenem Zeittakt gespeicherte Optimal-Werte
lastgradabhängig abgerufen werden, und mit den momentanen verglichen werden, dann der mit dem
Momentan-Lastgrad gewichtete Mittelwert bestimmt wird. Dies ist insbesondere auf die Verluste - total oder
durch fühlbare Wärme - anzuwenden. Da diese Mittelwertbildung über lange Zeiträume sinnvoll sein kann,
wird sie vorzugsweise digital realisiert.
Ein Gerät zur apparativen Diagnose des Betriebszustandes einer Feuerungs-Anlage, bei der Sensoren zum
Messen von Momentan-Betriebsgrößen vorgesehen sind sowie mit einer Auswerteeinheit zur Erzeugung
von Anzeigen über den Betriebszustand der Anlage, wie zur Ausführung der genannten Verfahren, zeichnet
sich nach dem Wortlaut des Anspruchs 10 aus.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind, betreffend das Verfahren, in den Ansprüchen 2 bis 9, und betreffend
das Gerät in den Ansprüchen 11 und 12 angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anschließend anhand der Fig. 1 a bis 2 erläutert. Es zeigt
Fig. 1 a ein Blockdiagramm einer Anlage, hier einer
Feuerungsanlage, mit einem ersten Teil des erfindungsgemäßen Gerätes, insbesondere zur Abspeicherung von
Ziel-Betriebsgrößen,
Fig. 1 b als Fortsetzung von Fig. 1 a einen zweiten Teil des erfindungsgemäßen Gerätes mit der Auswertung
vorgängig erfaßter Ziel-Betriebsgrößen und momentan erfaßter Betriebsgrößen und mit der entsprechenden
Erzeugung von interpretierten und bezogenen Anzeigen,
Fig. 2 das Blockschema eines analogen Funktionsgenerators, wie er allgemein bei einer Analog-Realisierung
des Gerätes nach F i g. 1 a eingesetzt werden kann.
In Fig. 1 a und 1 b sind, dies als einleitende Bemerkung,
Signale entsprechend physikalischen Größen und ihre Signalpfade gleichermaßen mit symbolischen
Abkürzungen für die entsprechenden physikalischen Größen bezeichnet, aus Klarheitsgründen. Es ist in
Fig. la eine Feuerungsanlage, nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung, mit 1 bezeichnet. An einem
Stellorgan 3 wird die Brennstoffzufuhr Bn an einem
Stellorgan 5, die Luftzufuhr einerseits in Abhängigkeit der Lastgrad-^-Einstellung an einem Signalgeber 7 über
eine Steuerung 6, anderseits auch unabhängig voneinander, wie bei 3 α bzw. 5 α dargestellt, eingestellt. Die
Stellorgane 3,5,7 sind je entsprechend der zu stellenden
Größe ausgebildet, so das Stellorgan 3 als Brennstoffventil, das Stellorgan 5 als Luftklappe. Mit einem
Signalwandler 9 wird der z. B. als Drehwinkel eines Steuerrades eingegebene momentane Lastgrad β in ein
entsprechendes elektrisches Signal gewandelt, mit einem Sensor 11 die Temperatur der Eintrittsluft δσ, mit
einem Sensor 13 die Temperatur dA der Rauchgase, mit
einem Sensor 15 der Sauerstoffgehalt O2 im Rauchgas,
mit einem Sensor 16 der CO-Gehalt im Rauchgas. In einem ersten Verfahrensschritt wird nun generell die
Anlage bei optimalen Bedingungen optimal gefahren. Bei einer Feuerungsanlage heißt dies, daß die Anlage
mit Variation des Lastgrades β in dem in der Praxis vorkommenden Lastgradbereich mit frisch gereinigten
Heizflächen und unter Nennbedingungen (Brennstoffart, Kesseldruck etc.) betrieben wird und dabei
gewünschte Ziel-Betriebs-Verhältnisse an der Feuerung eingestellt werden.
Wie bereits einleitend dargelegt, erfolgt nun die Erfassung der Ziel-Betriebsbedingungen wie folgt.
Zunächst sind die Eingabeschalter S geschlossen. Es wird ein fixer Lastgrad βχ eingestellt und am Signalwandler
9 erfaßt. Die Temperaturmeßwerte du für die
Frischluft und dA für das Rauchgas werden in einer
Subtraktionseinheit 21 zur Bildung der Temperaturdifferenz Ad verrechnet. Am Ausgang des Sensors 15
erscheint das Meß-Signal für den O2-Gehalt, am Ausgang
des Sensors 16 für den Rauchgas-CO-Gehalt. Der Sauerstoffgehalt-Meßwert und der Temperaturdifferenz-Meßwert,
sowie der CO-Meßwert, werden einer Recheneinheit 25 zugeführt. In der Recheneinheit 25
wird der Abgasverlust qA bestimmt, und zwar unter
Berücksichtigung sowohl der Abgasverluste durch fühlbare Wärme qAF>
wie auch der Abgasverluste durch Unverbranntes qAU, denn nur unter Berücksichtigung
beider Anteile läßt sich ein Minimum bestimmen, was dann, wenn als Zielbetrieb der Anlage ein Betrieb mit
minimalen Abgasverlusten angestrebt wird, wesentlich ist. Die Berücksichtigung des CO-Gehaltes ist in diesem
Fall zwingend. Die Recheneinheit 25 bestimmt nach einem bekannten Ausdruck der Form
CO
At1-O2
die Abgasverluste durch Unverbranntes, nach
Ad
Ad
Qaf
Ar2-O2
die Abgasverluste durch fühlbare Wärme und durch Addition die gesamten Abgasverluste qA (O2, A d, CO).
Diese Ausdrücke mit Einführung entsprechender Proportionalitätskonstanter werden entweder im Sinne der
analogen Programmierung analog oder aber digital
berechnet. Die Auswertung von (1) für die Optimum-Bestimmung kann, falls nachmals nur ^^ausgewertet
wird, manuell erfolgen.
Durch Verstellung vorzugsweise der Luftzufuhr am Stellorgan 5 awerden die ermittelten gesamten Abgasverlustwerte
^minimalisiert. Der entsprechende elektrische Signalwert erscheint am Ausgang der Recheneinheit
25und wird überwacht. Ist ein Minimum gefunden, was durch ein Minimum Detektionsnetzwerk 17
automatisch oder aber durch Ablesung möglich ist, so wird ein Ladesignal lausgelöst. Dieses Ladesignal L
wird einem ersten Speicher 19zugeführt, dem eingangsseitig der Sauerstoffgehalt O2 und der Lastgrad β zugeführt
ist. Bei Erscheinen des Ladesignals L wird der Wert des Lastgrades β und der optimale Sauerstoffgehaltswert
O2 opt(A) gespeichert. Das Ladesignal wird gleichzeitig einem Speicher 23 zugeführt, dem
wiederum das Lastgradsignal β sowie das Temperatur-Differenzsignal
A δ zugeführt ist. Auch hier wird bei Erscheinen des Ladesignals L der Lastgradwert β und
der entsprechende Differenztemperaturwert A δΟρτ(Λ)
abgespeichert. Der für das Auffinden des Abgasverlustminimums beobachtete Ausgang der Recheneinheit 25
wird bei Erscheinen des Ladesignals Lebenfalls zusammen mit dem Lastgradwert β in einem weiteren Speieher
27 abgespeichert. Dieses Bestimmungsverfahren für die Ziel-Betriebsgrößen wird für weitere Lastgradwerte innerhalb des Betriebslastgradbereiches der
Feuerungsanlage 1 wiederholt, bis in den Speicher 19, 23, 27 die lastgradabhängigen Funktionen der dort
erfaßten Betriebsgrößen als Optimalwerte bzw. Zielwerte abgespeichert sind. Danach werden die Schalter S
geöffnet, die Speicherinhalte werden nicht weiter verändert und stehen für nachfolgende Auswertung an den
entsprechenden Ausgängen zur Verfugung. Beim nun folgenden Betrieb der Anlage stehen folgende Informationen
zur Verfugung:
Beim jeweils eingestellten momentanen Lastgrad β erscheinen an den Speicherausgängen:
40 - am Speicher 27 der Ziel-Abgasverlustwert
- am Ausgang des Speichers 23 die Ziel-Temperatur-Differenz
in Funktion des Lastgrades, ΑδΟρτ(Λ)
und
- am Ausgang des Speichers 19 der Ziel-Sauerstoffgehalt O2 oft(M,
sowie als Momentan-Betriebsgrößen die Meßwerte:
50
- Lastgrad β für den Speicherabruf
- die momentane Temperaturdifferenz A d
- der momentane Rauchgas-Sauerstoffgehalt O2
- allenfalls der Momentan-CO-Gehalt der Rauchgase (gestrichelt).
Die momentanen Abgasverluste qA erscheinen auch
im Anlagenbetrieb am Ausgang der Recheneinheit 25, der jedoch vom Speicher 27 dann abgetrennt ist. In einer
weniger aufwendigen Konfiguration werden als Momentan-Verluste nur die Verluste durch fühlbare
Wärme qAF aus den momentanen O2- und A ^-Meßwerten
bestimmt, bei einer aufwendigeren qA als Summe der Komponenten qAF, qAU, wie gestrichelt dargestellt,
mit Momentanwert-Messung von CO. Gemäß Fig. 1 b wird nun laufend in einer ersten Vergleichseinheit 29
der momentane Abgasverlustwert qAF(ß) oder qA (ß)
mit dem dem dann momentanen Lastgrad ßm entsprechenden
Verlustwert qAoiT^ßm) am Ausgang des Speichers
27 verglichen. Mit dem Vergleichsresultat Ab wird eine Anzeige 31, die eine mögliche Brennstoffeinsparung
anzeigt, angesteuert und allenfalls eine zugeordnete Anweisungsanzeige 32, die anweist, das
Brennstoffluftverhältnis zu ändern. Die momentanen Abgasverluste entsprechend qAF (ßm) oder qA (/?„,) werden
an einer Anzeige 33 angezeigt. An Vergleichseinheiten 34, 36, 38, denen einerseits vom Ausgang
des Speichers 23 die Ziel-Temperaturdifferenzwerte A d0PT (ßm) zugeführt werden, anderseits die Momentan-Temperaturdifferenzwerte
Ad (ßm) werden die Momentan-Temperaturdifferenzwerte mit den Ziel-Differenzwerten
verglichen und festgestellt, ob die Abweichungen der Temperaturdifferenzen innerhalb
vorgegebener Bereiche liegen oder nicht. Analog wird an Vergleichseinheiten 40 bis 46, denen der Ziel-Sauerstoffgehalt
vom Speicher 19 beim momentanen herrschenden Lastgrad ßm sowie die momentanen Sauerstoffgehaltswerte
O2 (ßm) zugeführt werden, überprüft,
ob die Momentan-Sauerstoffwerte O2 (ßm) mit Bezug
auf die Ziel-Sauerstoffgehaltwerte O2 0PT (ßm) in vorgegebenen
Bereichen liegen.
Aus logischer Verknüpfung der Ausgänge der Vergleichseinheiten 34 bis 38 einerseits, und anderseits 40
bis 46 wird an einer Anzeige 54 die Kesselverschmutzung angezeigt, allenfalls mit Anweisung 56 den Kessel
zu reinigen, an einer Anzeige 52, daß Falschluft zugeführt wird, an einer Anzeige 48, daß ein übermäßiger
Luftüberschuß vorliegt und allenfalls an einer Anzeige 50, daß die Luftzufuhr zu drosseln ist. Die Überprüfung
des Momentan-Sauerstoffgehaltes O2 (ßm) mit Bezug
auf den Zielsauerstoffgehalt O2 opriß™) allein, ergibt an
einer Anzeige 58 die Indikation, daß Luftmangel vorliegt, womit ein Gefahren- bzw. Alarmsignal ausgelöst
werden kann. Entsprechend kann eine Anzeige 60 angesteuert werden, die die Anweisung gibt, die Luftzufuhr
zu erhöhen.
Werden bei der Abspeicherung der Ziel-Betriebsgrößen nicht nur der gesamte Rauchgasverlust qAopr
abgespeichert, sondern, (nicht dargestellt) gemäß den Ausdrücken (1), (2), dessen Einzelkomponenten
QAFOPT-, QAUOPT durch Unverbranntes bzw. durch fühlbare
Wärme, so ist die Möglichkeit gegeben, beide Komponenten getrennt auch im Anlagenbetrieb, in
Funktion des momentanen Lastgrades am Ausgang der Recheneinheit 25 auszugeben und mit den dann je
einzeln momentan bestimmten Verlustkomponenten qAF(ßm), qAU (ßm) zu vergleichen. Damit erhält man
Angaben über Abweichungen der momentanen Abgasverluste, getrennt nach Verlusten durch fühlbare
Wärme und Verlusten durch Unverbranntes, mit Bezug auf die Optimalwerte. Wird bei der Erfassung der
Momentanwerte wie erwähnt auf den CO-Sensor 16 verzichtet, so wird die Recheneinheit 25 den momentanen
Rauchgasverlust unter Vernachlässigung der Verluste durch Unverbranntes bestimmen, was jedoch in vielen
Fällen genügt. Es muß wiederholt werden, daß in diesem Fall die CO-Messung lediglich zum Auffinden des
Verlustminimums notwendig ist. Werden weiter als Zielgrößen die CO-Meßwerte auch abgespeichert als
CO0W~Werte, so ergibt sich die Möglichkeit aus Vergleich
dieser Ziel-CO-Werte C0OPT(ßm) mit im Betrieb
gemessenen Momentan-CO-Werten CO (ßm) auf ungleiche Luftverteilung zu schließen, sowie die Luftmangeldiagnose
zuverlässiger zu stellen.
Im weiteren kann es in manchen Fällen von Vorteil sein, geeignet definierte zeitliche Mittelwerte von
Betriebsgrößen fortlaufend zu ermitteln. Dies setzt i. a. voraus, daß die Anlage zur Ausführung des Verfahrensdigital
aufgebaut ist. Dann ist in üblicher Art und Weise ein Taktgeber 64 vorgesehen, der bei der Auswertung
die Speicher- und Sensor-Ausgaben taktet, wie an einer mikroprozessor-gestützten Einheit. Wird auf Mittelwertbildung
verzichtet, so genügt es aber in manchen Fällen, eine derartige Anordnung auf analoger Basis
aufzubauen. Die Speicher, entsprechend 19, 23 und 27 von Fig. 1 a werden dann beispielsweise durch Funktionsgeneratoren,
wie in Fig. 2 dargestellt, realisiert. Funktionsgeneratoren geben ein Ausgangssignal ab, als
bestimmte Funktion eines Eingangssignals. Eine mögliche Realisationsform mit Dioden-Widerstandsnetzwerk
zeigt der Funktionsgenerator 66. Bei der Abspeicherung der Ziel-Betriebsgrößen/Lastgrad-Funktion
wird letztere beispielsweise zuerst graphisch ermittelt, danach wird durch Verstellen der Potentiometer 2? u tos
A32 allenfalls von Vorspannquellen Vx bis F3, durch
stückweise Linearisierung, der ermittelte Funktionsverlauf, beispielsweise für die Temperaturdifferenz Ad(ß)
eingestellt, in Funktion des lastgrad-entsprechenden Signals U (ß) am Eingang des Funktionsgenerators.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
30
35
40
45
50
55
60
65
Claims (3)
1. Verfahren zur apparativen Diagnose des Betriebszustandes einer Feuerungs-Anlage, bei dem
man Momentan-Betriebsgrößen der Anlage erfaßt und daraus Anzeigen für den Betriebszustand
erzeugt, dadurch gekennzeichnet, daß man Zielbetriebsgrößen (A d0PT, 02opt) der Anlage vorgängig
in Funktion des Lastgrades (ß) bestimmt und, allenfalls mit daraus abgeleiteten Ziel-Betriebsgrößen
(qAOpr\ als Funktion des Lastgrades (ß)
abgespeichert und durch Inbeziehungsetzen von Momentan- zu Ziel-Betriebsgrößen Anzeigen (31,
48, 52, 58) über Abweichungen des Momentan-Betriebszustandes vom jeweiligen Ziel-Betriebszustand
erzeugt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei an der an der Anlage Eingriffsmittel (3 a, 5„) zur Beeinflussung
des Betriebszustandes vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Inbeziehungsetzen
von Momentan- zu Ziel-Betriebsgrößen (Ad, O2) Anzeigen (50,56,60), wie Anweisungen für die Korrektur
der Einstellung der Eingriffsmittel (3a, 5O)
erzeugt zur Überführung der Anlage von einem unerwünschten Momentan-Betriebszustand in den
Ziel-Betriebszustand.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ziel-Betriebsgrößen
mindestens bestimmt und in Funktion des Lastgrades (ß) abspeichert:
Priority Applications (2)
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DE3441376A DE3441376C1 (de) | 1984-11-13 | 1984-11-13 | Verfahren zur apparativen Diagnose des Betriebszustandes einer Feuerungsanlage sowie Geraet hierzu |
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WO2015058858A1 (de) * | 2013-10-24 | 2015-04-30 | IfTA Ingenieurbüro für Thermoakustik GmbH | Anzeigeeinrichtung, verfahren und steuerung zur analyse eines schwingungsverhaltens eines feuerungssystems |
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Non-Patent Citations (1)
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NICHTS-ERMITTELT * |
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WO2015058858A1 (de) * | 2013-10-24 | 2015-04-30 | IfTA Ingenieurbüro für Thermoakustik GmbH | Anzeigeeinrichtung, verfahren und steuerung zur analyse eines schwingungsverhaltens eines feuerungssystems |
Also Published As
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