DE3239576C2 - Verfahren zur Erzeugung eines einem Feuchtigkeitsgehalt entsprechenden Steuersignals - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung eines einem Feuchtigkeitsgehalt entsprechenden SteuersignalsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Erzeugung eines einem Feuchtigkeitsgehalt entsprechenden
Steuersignals mittels einer Feuchtigkeitsempfindlichen Vorrich
tung, und besonders, jedoch nicht ausschließlich, die Nutzung
des gemessenen Feuchtigkeitsgehalts des Abgases eines industri
ellen Trocknungsverfahrens zur Steuerung der Parameter dieses
Verfahrens, um es angesichts der hohen Kosten von Brennstoff und
Energie so zu steuern, daß es mit höchstem Wirkungsgrad abläuft.
Die Erfahrung zeigt, daß Hygrometer und
andere feuchtigkeitsempfindliche Vorrichtungen infolge atmos
phärischer Verunreinigungen im Verlaufe der Zeit
fehlerhafte Messungen liefern.
Es ist daher erforderlich, diese Meßfehler durch wiederholte
Nacheichungen der feuchtigkeitsempfindlichen Vorrichtung mit
tels Standard-Luftquellen zu beheben, wozu jedoch bisher das
Gerät ausgebaut und in eine Atmosphäre mit einstellbar verän
derlicher Feuchte gebracht werden muß, was offensichtlich
unbequem und aufwendig ist.
Aus DE 31 42 468 A1 sind auch ein Verfahren und eine
Einrichtung zur Erfassung, Aufzeichnung und Auswertung von
physikalischen Meßdaten bekannt. Hier wird ein vom Meßfühler
geliefertes elektrisches Analogsignal durch einen Analog/Digi
talwandler, der auch zur Meßbereichsumstellung des Meßfühlers
dient, in ein speicherbares Digitalsignal umgewandelt, das in
einer Speichereinheit mit Kenndaten des Meßfühlers gespeichert
wird.
Eine ähnliche Anlage ist auch beschrieben in "Messen und
Regeln in der chemischen Technik", Herausgeber: J. Hengsten
berg u. a. (1964) S. 1560-1562. Dort werden analoge Empfangs
signale über Filter zur Unterdrückung von Störsignalen über
Verstärkung und A/D-Wandler zum Ausgabegerät geleitet. Eine
Programmiereinheit liefert bestimmte analoge Umwandlungen des
Meßwertes, z. B. zur Nullpunktsunterdrückung.
Die Nullpunktsunterdrückung genügt jedoch nicht als
Nacheichung und die bekannten Meßvorrichtungen mit Signalum
wandlern und -Speichern sind dafür nicht bestimmt und nicht
geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung an sich bekannter Art zur Messung des
Feuchtigkeitsgehaltes eines Mediums mit Maßnahmen zur Nach
eichung so weiterzubilden, daß die wiederholte Nacheichung in
einfacher Weise und ohne Veränderungen der feuchtigkeitsem
pfindlichen Vorrichtung selbst so durchführbar ist, daß die
Vorrichtung anschließend wieder dem wahren Feuchtigkeitsgehalt
genau entsprechende fehlerfreie Anzeigen und Steuersignale
liefert.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren wie es im
Anspruch 1 und eine Vorrichtung wie sie im Anspruch 3 defi
niert sind. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in
Unteransprüchen angegeben.
Weiter sind Vorrichtungen vorgesehen, um ein Warnsignal zu
erzeugen, wenn das Ausgangssignal bei irgendeinem der
vorbestimmten Werte des Feuchtigkeitsgehalts sich im Verlauf der
Zeit um mehr als ein vorbestimmtes Ausmaß verändert oder eine
vorbestimmte Höhe nicht erreicht.
Die Erfindung wird im folgenden erläutert durch die Beschreibung
von Ausführungsformen. Die Beschreibung bezieht
sich auf die Zeichnungen; hierin zeigt
Fig. 1 schematisch einen industriellen (technischen) Trocknungsofen,
Fig. 2 ein Schema einer Steuerungsanordnung für den Ofen
der Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Ofen A, der ein zu trocknendes Material B
enthält. Dem Ofen wird durch die Einlaßöffnung D Luft mit
einer Temperatur von 50°C und einem Taupunkt von 20° zugeführt.
Die das Material B durchströmende Luft nimmt von
diesem Feuchtigkeit auf und tritt an der Auslaßöffnung E
mit geringerer Temperatur, aber höherem Taupunkt aus. Ein
Teil der Austrittsluft wird bei F als Abluft abgelassen,
während der Rest durch das Rohr P zurückgeführt wird, so
daß er in den Ofen A bei der Einlaßöffnung D wieder eintritt,
nachdem er ergänzt worden ist durch warme Luft,
welche durch die Zuleitung G in das Rohr P eintritt. Um das
Trocknungsverfahren in der wirksamsten Weise zu betreiben,
muß man gewöhnlich den Anteil der bei F entfernten Abluft
und die Menge der bei G eingeführten kompensierenden Luft
entsprechend dem Feuchtigkeitsgehalt der bei E austretenden
Luft regeln.
In Fig. 2 bedeutet der Block H ein Hygrometer oder eine andere
feuchtigkeitsempfindliche Vorrichtung, die in der aus
der Auslaßöffnung E der Fig. 1 austretenden Luft angeordnet
ist. Die anfängliche Kennlinie des Hygrometers ist durch
die Kurve a wiedergegeben, nach der ein Feuchtigkeitsgehalt x
ein Ausgangssignal y erzeugt.
Der Ausgang des Hygrometers wird einem Mikroprozessor (M) zugeführt,
der als eine seiner Funktionen hat, in einem Speicher
eine Kennlinie aa zu speichern, die den Zusammenhang des
Ausgangssignals y mit dem Steuersignal xx liefert (Fig. 2).
Das Steuersignal xx wird der Steuerungsvorrichtung c zugeführt,
wodurch der Anteil der bei F als Abluft entfernten kühlen
feuchten Austrittsluft und möglicherweise andere Parameter des
Trocknungsverfahrens gesteuert werden.
Im Verlauf der Zeit kann die Kennlinie a des Hygrometers H sich
zur Kurve da verändern, gemäß welcher der Feuchtigkeitsgehalt x
ein verringertes Ausgangssignal dy liefert. Dieses verringerte
Signal würde seinerseits durch Anwendung der Kennlinie aa ein
verringertes Steuersignal dxx liefern, so daß die Steuerungs
parameter zu einem Zustand hin verändert würden, der dem tat
sächlichen Feuchtigkeitsgehalt x nicht entspricht, und der
Wirkungsgrad des Systems wäre verringert.
Um die veränderte Kennlinie a des Hygrometers H zu kompensieren,
ist vorgesehen, daß es in vom Mikroprozessor M bestimmten Zeit
abständen der Reihe nach mit Standard-Luftquellen mit verschie
denen bekannten Werten x′ des Feuchtigkeitsgehalts verbunden wird,
so daß in der gleichen Reihenfolge Test-Ausgangssignale erzeugt
werden, welche diesen bekannten Werten entsprechen und im all
gemeinen verschieden sein werden von denen, die vom Hygrometer
ursprünglich in einer Umgebung mit diesen Werten des Feuchtig
keitsgehalts geliefert wurden.
Diese Test-Ausgangssignale werden dem Mikroprozessor M zuge
führt, um die in seinem Speicher gespeicherte Kennlinie aa
derart zu verändern, daß das von einem Hygrometer-Ausgangssignal
dy erzeugte Steuersignal vom Wert dxx′ bis zum Wert xx, oder
wenigstens in die Richtung des Wertes xx, verändert wird.
In einigen Ausführungsformen kann es erforderlich sein, nur eine
Luftquelle mit vorbestimmtem Feuchtigkeitsgehalt
zu verwenden, um die im Speicher des Mikroprozessors ge
speicherte Kennlinie aa zu verändern, während in anderen Anordnungen,
wo die Kennlinie a des Hygrometers komplexer ist
und/oder die Anforderungen an die Kontrollvorrichtung höher
sind, Luftquellen von drei oder mehr verschiedenen vorbestimmten
Werten des Feuchtigkeitsgehalts verwendet werden.
Die im Speicher des Mikroprozessors gespeicherte Kennlinie aa
kann in Form einer Gleichung d=fyn+K vorliegen, worin
die Werte von f, n und K so sind, daß die Gleichung der
Kennlinie a des Hygrometers entspricht. In einer anderen
Ausführungsform kann die Kennlinie aa so sein, daß sie für eine
gegebene Veränderung im Ausgangssignal y des Hygrometers einen
kleineren oder größeren Bereich von Werten des Steuersignals xx
liefert.
Man kann vorsehen, daß das Ausgangssignal des Hygrometers,
wenn dieses sich in einer Umgebung bestehend aus Luft
von einer der Standardluftquellen befindet, über eine endliche
Zeitdauer überwacht wird, und falls während dieser Zeit
das Ausgangssignal sich um mehr als einen vorbestimmten Betrag
verändert, ein Warnsignal gegeben wird, um anzuzeigen, daß die
Leistung des Hygrometers in einem solchen Ausmaß abgefallen ist,
daß es für weitere Verwendung zu instabil ist.
Es kann ferner eine Vorrichtung vorgesehen
sein, um die feuchtigkeitsempfindliche Vorrichtung wenn
nötig zu dekontaminieren, beispielsweise wenn der Meßfehler
so groß geworden ist, daß das Warnsignal gegeben wurde.
Die Dekontaminierungsvorrichtung kann als Dampfverdrängungs-,
Flüssigwasch- oder Heizvorrichtung ausgebildet sein, je nach
der Art der feuchtigkeitsempfindlichen Vorrichtung und der Art
der Verunreinigung.
Es sei bemerkt, daß während des Verfahrens der Veränderung
der vom Mikroprozessor gespeicherten Kennlinie aa die Steuervorrichtung
C möglicherweise vom Mikroprozessor abgeschaltet
werden muß, und in manchen Fällen kann dieser Verfahrensabschnitt
während Perioden im Trocknungszyklus durchgeführt
werden, während deren der Ausfall der Regelung die gerinsten
Schwierigkeiten erzeugt. In anderen Ausführungsform kann
es notwendig sein, die Kombination von Hygrometer, Mikroprozessor
und Steuerungsvorrichtung doppelt vorzusehen,
und dafür zu sorgen, daß eine dieser Kombinationen in den
Betriebsablauf eingeschaltet ist, während die andere dem
Verfahren der Veränderung der vom Mikroprozessor gespeicherten
Beziehung unterworfen wird.
Der Mikroprozessor kann mit einer grafischen, numerischen
oder anderen Anzeigevorrichtung ausgerüstet sein, wodurch
das Ausmaß des Meßfehlers oder irgendein anderer
Parameter oder ein Zustand, der vom Gerät bestimmt wird,
angegeben werden kann. Außerdem kann der Mikroprozessor so
programmiert sein, daß er durch Bezugnahme auf gespeicherte
Reaktionsmerkmale den Endgleichgewichtszustand der feuchtigkeitsempfindlichen
Vorrichtung oder die Zeit bis zum Erreichen
eines solchen Zustands voraussagt.
Das beschriebene Gerät betrifft die Bestimmung des Feuchtigkeitsgehalts
von Luft, jedoch kann die Erfindung mit entsprechender
Abwandlung in Fällen verwendet werden, wo der Feuchtigkeitsgehalt
in anderen Gasen, in Flüssigkeiten oder Feststoffen
oder in Mischungen von zwei oder mehr dieser Materialien
gemessen wird.
Es sei ferner bemerkt, daß das Verfahren auch benutzt werden
kann, um nur eine genaue Anzeige des Feuchtigkeitsgehalts der
Umgebung der feuchtigkeitsempfindlichen Vorrichtung H zu
liefern, und zwar verhältnismäßig unbeeinflußt von deren
Zustand, oder auch, um ein Signal zu geben, wann ein bestimmter
Ausgangswert y des Hygrometers über- oder unterschritten wurde.
Claims (6)
1. Verfahren zur Erzeugung eines einem Feuchtigkeitsgehalt entspre
chenden Steuersignals mittels einer feuchtigkeitsempfindlichen
Vorrichtung (H), wobei ein Ausgangssignal (y), das in Beziehung
zum Feuchtigkeitsgehalt (x) eines zu messenden Mediums steht,
mittels einer Umwandlungsvorrichtung (M) in ein Steuersignal
(xx) umgewandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Nach
eichen wiederholt mindestens eine Standard-Luftquelle mit bekann
tem Feuchtigkeitsgehalt (x′) der feuchtigkeitsempfindlichen
Vorrichtung (H) zugeführt wird und daß die Umwandlungsvorrich
tung ein Mikroprozessor (M) ist, in dem eine Kennlinie (aa)
gespeichert ist, und diese Kennlinie durch das Nacheichen so
verändert wird, daß das beim Nacheichen erhaltene Steuersignal (dxx′)
in das ursprüngliche Steuersignal (xx) geändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß das
Steuersignal (xx) mittels einer Steuervorrichtung (C) den Einlaß
von warmer Luft an der Einlaßöffnung (G) und den Auslaß von küh
ler feuchter Luft bei (F) einer Trocknungsvorrichtung steuert.
3. Vorrichtung zur Erzeugung eines einem Feuchtigkeitsgehalt
entsprechenden Steuersignals mit einer feuchtigkeitsempfind
lichen Vorrichtung (H), die ein dem Feuchtigkeitsgehalt (x)
entsprechendes Ausgangssignal (y) liefert, und einer Umwand
lungsvorrichtung (M) zur Umwandlung des Ausgangssignals (y) in
ein Steuersignal (xx), dadurch gekennzeichnet, daß die Umwand
lungsvorrichtung (M) ein Mikroprozessor ist, in dem eine Um
wandlungskennlinie (aa) gespeichert ist, daß eine Nacheich
vorrichtung zur wiederholten Zuführung wenigstens einer Stan
dardsubstanz mit bekanntem Feuchtigkeitsgehalt (x′) zur feuch
tigkeitsempfindlichen Vorrichtung (H) vorhanden ist und daß im
Mikroprozessor (M) die Kennlinie (aa) beim Nacheichen so geän
dert wird, daß ein beim Nacheichen erhaltenes Steuersignal (dxx′)
in das ursprüngliche Steuersignal (xx) überführt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie
eine das Steuersignal (xx) empfangende Steuerungsvorrichtung (C)
aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kombination von feuchtigkeitsempfindlicher Vorrichtung
(H), Umwandlungsvorrichtung (M) und Steuerungsvorrichtung (C)
doppelt vorgesehen und jeweils die eine Kombination in den
Betriebsablauf eingeschaltet ist, während die andere der
Nacheichung unterworfen wird.
6. Vorrichtung zur Feuchtigkeitsmessung nach einem der Ansprüche
3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Teil eines
Steuerungs- und Überwachungssystems für eine Trocknungsvorrich
tung bildet.
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