DE3440398C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen umlaufenden Bearbeitungskopf
auf einem vorzugsweise längsverschiebbaren Spindelstock einer
Werkzeugmaschine mit mindestens einem im Bearbeitungskopf ra
dial (plan) verschiebbaren Werkzeugschlitten mit Werkzeughal
ter und mit einem Stellmotor für den Vorschub des Werkzeug
schlittens über ein Getriebe und mit zur Hauptspindel paralle
ler und im Spindelstock ortsfester Spindel sowie mit einer ki
nematischen Eckumlenkung zur Übertragung einer Stellbewegung
in die radiale Richtung.
Zur Bearbeitung der Enden von langen oder unrunden Werk
stücken, wie beispielsweise von Rohren für die Erdölindustrie,
erweisen sich Werkzeugmaschinen mit umlaufendem Werkstück und
stationärem Werkzeug als nachteilig, weil die Werkstücke bei
der Rotation zu Schwingungen neigen, die nur schwer beherrsch
bar sind. Man hat daher Maschinen entwickelt, bei welchen das
Werkstück stillsteht und das Werkzeug, z. B. ein Drehstahl, um
das Werkstück herumgeführt wird. Dazu verwendet man umlaufende
Bearbeitungsköpfe, die in der Art eines Spannfutters an Stelle
der Futterbacken radial verfahrbare Werkzeugschlitten aufweisen,
auf welchen Werkzeughalter befestigt sind. Es gibt Bearbeitungs
köpfe mit nur einem, aber auch mit mehreren Werkzeughaltern, wo
bei die radiale Bewegung der Werkzeughalter synchron erfolgt.
Eine bekannte Ausführung weist einen längs einer Diagonalen des
Bearbeitungskopfes verschiebbaren langen Werkzeugschlitten auf,
der jeweils an seinen Enden ein Werkzeug trägt. Die Werkzeug
halter übergreifen das Werkstück gabelförmig. Wird der Werkzeug
schlitten nach oben verfahren, dann gelangt das untere Werkzeug
in Eingriff, wird der Werkzeugschlitten nach unten verfahren,
dann schneidet der obere Drehstahl.
Der kinematische Aufbau eines Bearbeitungskopfes ist schwie
rig, denn es muß auf einen rotierenden Teil eine radiale Vor
schubbewegung übertragen werden. Eine bekannte Ausführung sieht
dazu eine axial verschiebbare Stange im Inneren der hohlen
Hauptspindel vor. Die Stange arbeitet auf Stellkeile, welche die
radiale Bewegung der Werkzeugschlitten bewirken. Für einfache
Maschinen ist diese Ausführung gut geeignet. Nachteilig ist
allerdings, daß die hohle Hauptspindel weder für den Einbau einer
Dornpinole, noch für die Zufuhr des Kühlmittels zur Verfügung
steht und daß nur eine einzige Verstellbewegung (Vorschub) für
eine synchrone Gruppe von Werkzeugen übertragen werden kann.
Die US-PS 44 11 178 betrifft einen längsverschieblichen, um
laufenden Bearbeitungskopf mit zwei plan verschiebbaren Werkzeug
schlitten. Die Konstruktion nach der US-PS erfordert einen stän
digen Antrieb durch den Motor, um die Werkzeugschlitten in ra
dialer Richtung stillstehend zu halten. Um einen Planvorschub zu
bewirken, muß eine Logik die Motordrehzahl auf die Drehzahl des
umlaufenden Bearbeitungskopfes abstimmen ("Differenzverrechnung").
Die CH-PS 4 81 704 betrifft eine Vorrichtung zum Betätigen der
Drehstähle an umlaufenden Messerköpfen von Drehautomaten. Es wer
den drei Drehstähle um je eine Achse in den Arbeitsbereich ge
schwenkt. Um die Schwenkbewegung der die Drehstähle tragenden
Schwenkarme zu erzielen, ist für jeden Messerhalter ein Schieber
vorgesehen, der über einen Mitnehmer und einen Ring einen Keil
verschiebt, welcher an dem Schwenkarm angreift. Ein Ein- und Aus
schwenken der Drehstähle in und aus der Arbeitsposition ist mög
lich. Eine exakte Bearbeitung, wie dies bei NC-gesteuerten Werk
zeugmaschinen verlangt wird, kann mit dieser Konstruktion nicht
durchgeführt werden.
Die Erfindung zielt darauf ab, diese Nachteile zu beseitigen
und eine Konstruktion anzugeben, die höchste Präzision bei der
Bearbeitung ermöglicht. Dies wird erfindungsgemäß dadurch er
reicht, daß für jeden Werkzeugschlitten mindestens zwei orts
feste Spindeln mit Kugelgewindegetrieben vorgesehen sind und ein
axial verfahrbarer Mitnehmer jedes Kugelgewindetriebes in einen
auf der Hauptspindel drehfest und längsverschiebbar angeordneten
Ring eingreift, an welchem zur kinematischen Eckumlenkung ein
Schieber befestigt ist, der mit einer schrägen Planverzahnung in
eine korrespondierende Verzahnung des Werkzeugschlittens zu des
sen radialer Verschiebung greift.
Die hohle Hauptspindel bleibt
somit für eine Dornpinole und für Kühlungszwecke frei. Die Über
tragung des vom Stellmotor z. B. über eine NC-Steuerung bewirkten
Vorschubes erfolgt über Kugelgewindegetriebe praktisch spielfrei.
Insbesondere wird durch die Anordnung von zwei Spindeln mit Ku
gelgewindegetrieben ein Verkanten des längsverschiebbaren Ringes
und auch ein Schwingen des Ringes der ja auf der Hauptachse mit
rotiert, unterbunden. Schwingungen führen dazu, daß der Werkzeug
träger in radialer Richtung vibriert und daß damit dem Schnitt
eine Sinusline überlagert wird. Diese gefürchtete Erscheinung
kann hier nicht auftreten. Auch verhält sich die Planverzahnung
im Gegensatz zu einem Keil als Eckumlenkung unter dem Einfluß
der Rotation neutral und selbsthemmend, während etwa ein Hebel
arm voll der Fliehkraft unterliegt. Schließlich kann die Ein
leitung der Verstellbewegung über zwei Kugelgewindetriebe wesent
lich exakter erfolgen als etwa über einen Schieber. Der Aufbau
ermöglicht es, mehrere Gruppen von Werkzeugen völlig unabhängig
voneinander zu steuern. Die Kraftübertragung erfolgt über einen
kurzen Kraftfluß. Die Abstützkräfte wirken durch die außen lie
genden Kugelgewindetriebe auf einen großen Durchmesser, wodurch
die gesamte Konstruktion an Steifigkeit gewinnt. Es ist zweck
mäßig, wenn der Mitnehmer als mitnehmende Drehverbindung einen
durch die Kugelgewindetriebe axial verschiebbaren Ring mit einer
innen angeordneten Ringnut mit schrägen Laufflächen und mit in
diesen laufenden Kugeln umfaßt, die in einer weiteren Ringnut des
auf der Hauptspindel mitdrehend angeordneten Ringes eingreift.
Der Aufbau ist einem Kugellager ähnlich, wobei der Außenring Teil
des Mitnehmers ist und sich der Innenring mit der Hauptspindel
mitdreht, jedoch nicht starr aufgekeilt ist, sondern in axialer
Richtung durch den Außenring und die Wälzkörper (Kugeln) verscho
ben werden kann. Wenn die Ringnuten schräge Laufflächen für die
Wälzkörper aufweisen und ein Vierpunktlager bilden, dann wird
eine weitgehend spielfreie Kraftübertragung in axialer Richtung
von einer ortsfesten Spindel auf einen rotierenden Ring möglich.
Es können auch sogenannte Kreuzrollenlager verwendet werden, de
ren Ringe V-förmige Nuten aufweisen, in welchen Rollen abwech
selnd auf der einen Nutflanke und auf der andern Nutflanke lau
fen.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens sind in den
Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch
einen Bearbeitungskopf gemäß der Erfindung und
Fig. 2 deren An
wendung im Rahmen einer Bearbeitungsstraße im Grundriß.
In einen längsverschiebbaren Spindelstock 1 ist eine hohle
Hauptspindel 2 drehbar gelagert. Die Hauptspindel 2 trägt an
ihrem den Spindelstock 1 überragenden Ende einen
Bearbeitungskopf 3, in dessen Stirnfläche 4 sechs um je
weils 60° zueinander versetzte radiale Führungsnuten vorge
sehen sind. Drei im Winkel von 120° zueinander liegende
Nuten bilden jeweils eine Gruppe (Dreiergruppe). In der
Zeichenebene der Fig. 1 ist die Führungsnut 5 der ersten
Dreiergruppe und die Führungsnut 6 der zweiten Dreiergruppe
zu sehen. In der Nut 5 sowie in den beiden anderen Nuten
der ersen Gruppe ist je ein Werkzeugschlitten 7 radial ver
schiebbar, der einen Werkzeughalter mit Werkzeug trägt. Die
Kopfschlitten der Gruppe bzw. ihre Werkzeuge arbeiten
synchron. Der Vorschub wird von einem Stellmotor 8 für die
vorgenannte erste Gruppe von Werkzeugschlitten 7 bewirkt. Die
Übertragung von dem am Spindelstock ortsfesten Stellmotor
8 auf den rotierenden Bearbeitungskopf 3 erfordert Maß
nahmen, die sowohl der erforderlichen höchsten Präzision
der Vorschubbewegung wie auch der Forderung nach der Möglich
keit zum Einbau mehrerer voneinander unabhängiger Gruppen
von Schlitten im Kopf 3 gerecht werden.
Der Stellmotor 8 treibt je nach den Steuerbefehlen einer
NC-Steuerung über einen Riementrieb 9 eine Welle und ein
Ritzel 10 an, das in einem Zahnkranz 11 eingreift, der
konzentrisch zur Hauptspindel 2 gelagert ist. Drei um je
120° zueinander versetzte Stirnräder, von welchen in Fig. 1
nur das Stirnrad 12 zu sehen ist, übernehmen die Drehung
vom Zahnkranz 11. Die Kraftübertragung vom Motor 8 auf die
Stirnräder 12 kann auch mittels eines Zahnriemens oder
einer Kette erfolgen, die die drei Stirnräder und das Motor
ritzel verbindet und die Hauptspindel umgibt. Stirnräder
und Motorritzel müssen dabei natürlich in einer Ebene liegen.
Das Stirnrad 12 ist auf einer Spindel 13 eines Kugelge
windetriebes 14 aufgekeilt. Analoges gilt für die zum
Stirnrad 12 versetzten Stirnräder. Auf der Abtriebsseite
des Kugelgewindetriebes 14 ist ein Mitnehmer 15 vorgesehen,
der entsprechend der Spindeldrehung 13 axiale Stellbewe
gungen ausführt. Der Mitnehmer 15 weist einen die Haupt
spindel 2 umgebenden Ring 16 auf, der in der Art eines
Außenringes eines Kugellagers mit einer Nut 17 für Kugeln
18 versehen ist, die in einer Nut 19 eines axial auf der
Hauptspindel 2 verfahrbaren und mit dieser mitdrehenden
Ringes 20 eingreift. Die Nuten 17, 19 sind V-förmig ausge
führt und übertragen axiale Bewegungen über die Kugeln 18.
Dadurch wird eine axiale Verstellbewegung durch den orts
festen Kugelgewindetrieb 14 auf den umlaufenden Ring 20
weitgehend spielfrei übertragen.
Der Ring 20 trägt drei um 120° zueinander versetzte Keil
stangen 21, die an ihren Enden mit einer schrägen Planver
zahnung 22 versehen sind. Auch die Werkzeugschlitten 7 weisen
entsprechende schräge Planverzahnungen 23 auf, die in die
vorgenannten Verzahnungen 22 eingreifen. Die Konstruktion
stellt einen Winkeltrieb dar und lenkt die Verstellbewegung
auf Werkzeugschlitten 7 der ersten Gruppe um.
Eine Stellbewegung in einer Drehrichtung ist von der
Welle des Stellmotors 8 durchgehend bis zum Werkzeugschlitten
7 mit Pfeilen zur Richtungsanzeige eingezeichnet.
Die Werkzeugschlitten 24 der zweiten Gruppe der um 120° ver
setzten Führungsnuten 6 im Bearbeitungskopf werden sinnge
mäß in gleicher Weise von einem nicht dargestellten weiteren
Stellmotor betätigt. Dieser arbeitet auf einem Zahnkranz
25, welcher mit drei im Spindelstock ortsfest angeordneten
Stirnrädern, Spindeln und Kugelgewindetrieben kinematisch
verbunden ist. Einer der Kugelgewindetriebe 26 ist in Fig. 1
unten dargestellt. Die den drei Trieben zugeordneten Mit
nehmer weisen wiederum einen Außenring 27, Kugeln 28 in
Nuten und einen längsverschiebbaren Innenring 29 auf.
Letzterer trägt drei Keilstangen. Die Keilstange 30 liegt
in der Zeichenebene und ist im Ring 20 mit Spiel hin
durchgeführt. Über einen Winkeltrieb (Schrägverzahnung)
verschiebt sie den Werkzeugschlitten 24 sowie die beiden im
Winkel von 120° zu diesem liegenden Werkzeugschlitten synchron.
Der Kraftfluß zur Verstellung der beiden Gruppen erfolgt
auf zwei ineinander verschachtelten, mechanisch gleich aus
gebildeten Wegen ohne gegenseitige Behinderung.
Als Winkeltrieb (21, 22, 23) kann auch eine Zahn
stange, ein Ritzel und eine in das Ritzel eingreifende
zweite Zahnstange vorgesehen sein, die zur ersten einen
Winkel von 90° einschließt. Zur Verschiebung der Mitnehmer
ringe 16, 20 bzw. 27, 29 können drei im Winkel von 120° zu
einander versetzte Spindeln mit Kugelgewindetrieben vorge
sehen sein.
Fig. 2 zeigt eine Anordnung von drei Bearbeitungsköpfen
43, 31, 32 auf unabhängig voneinander verfahrbaren Spindel
stöcken 33, 34, 35. Bei dieser Bauart, die einer Fertigungs
straße entspricht, wird das Werkstück 36 auf einer Spann
platte 37 mit Hilfe einer Werkstückzentrierstation 38 genau
eingerichtet. Jedem Bearbeitungskopf ist eine aus zwei
Zentrierbolzen 39, 40 bestehende Zentriereinrichtung zuge
ordnet. Die Spannplatte 37 wird zusammen mit dem Werkstück
36 vor den Bearbeitungskopf 43 gefahren und mittels der in
Zentrieröffnungen 41, 42 in der Platte einfahrbaren Bolzen
exakt ausgerichtet. Der Spindelstock 33 wird herangefahren,
bis die Werkzeuge des Kopfes 43 das Ende des Werkstückes
übergreifen und der Planvorschub bei der Bearbeitung er
folgt gemäß der Beschreibung zu Fig. 1.
Soll die Länge des Kopfes 3 verringert werden und sollen
dennoch zwei Gruppen von Werkzeugschlitten unabhängig an
steuerbar sein, dann kann der Mitnehmer der zweiten Gruppe
mit seinem Ring 29 an der zylindrischen Gehäuseinnenwand
des Kopfgehäuses drehfest aber längsverschiebbar geführt
sein. Dieser Ring 29 ist, wie oben beschrieben, mit Keil
stangen 30 verbunden. Der Mitnehmer 15 ist so wie in Fig. 1
dargestellt, ausgeführt. Dessen Innenring 20 gleitet längs
der Hauptspindel 2.
Claims (4)
1. Umlaufender Bearbeitungskopf auf einem vorzugsweise längs
verschiebbaren Spindelstock einer Werkzeugmaschine mit min
destens einem im Bearbeitungskopf radial (plan) verschieb
baren Werkzeugschlitten mit Werkzeughalter und mit einem
Stellmotor für den Vorschub des Werkzeugschlittens über ein
Getriebe und mit zur Hauptspindel paralleler und im Spin
delstock ortsfester Spindel sowie mit einer kinematischen
Eckumlenkung zur Übertragung einer Stellbewegung in die ra
diale Richtung, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Werk
zeugschlitten (7, 24) mindestens zwei ortsfeste Spindeln
(13) mit Kugelgewindegetrieben (14) vorgesehen sind und ein
axial verfahrbarer Mitnehmer (15) jedes Kugelgewindetriebes
(14) in einen auf der Hauptspindel (2) drehfest und längs
verschiebbar angeordneten Ring (20) eingreift, an welchem
zur kinematischen Eckumlenkung ein Schieber (21) befestigt
ist, der mit einer schrägen Planverzahnung (22) in eine kor
respondierende Verzahnung (23) des Werkzeugschlittens (7)
zu dessen radialer Verschiebung greift.
2. Bearbeitungskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmer (15) einen durch die Kugelgewindegetriebe
(14) axial verschiebbaren Ring (16) mit einer radial innen
angeordneten Ringnut (17) mit schrägen Laufflächen und mit
auf diesen laufenden Kugeln (18) umfaßt, die in einer wei
teren Ringnut (19) mit schrägen Laufflächen des auf der
Hauptspindel (2) mitdrehend angeordneten Ringes (20) ein
greift.
3. Bearbeitungskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmer (15) ein Kreuzrollenlager umfaßt.
4. Bearbeitungskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mitnehmer (15) mittels Rollen an einem Ring angreift
und dieser mit der Hauptspindel mitdrehende Ring in axialer
Richtung verschiebbar ist.
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1984
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