DE3436606A1 - Halterung fuer eine abnehmbare zahnprothese - Google Patents
Halterung fuer eine abnehmbare zahnprotheseInfo
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Description
PAF 1165 - 5 -
Die Erfindung betrifft eine Halterung für eine abnehmbare Zahnprothese mit einer Trägerbasis und einem Prothesenkörper.
Der Begriff Zahnprothese soll dabei Kronen, Brücken/ Stiftzähne und andere zahnmedizinische Prothesen, umfassen.
Bei bekannten Halterungen, mittels deren Zahnprothesen mit
den Kiefern derart verbunden werden, daß sie sich bei Bedarf zum Reinigen oder zu Reparaturzwecken abnehmen lassen, handelt
es sich überwiegend um metallische Anordnungen. Beispielsweise ist es bekannt, eine Trägerbasis mit einem Prothesenkörper
zu verschrauben. Es ist ferner bekannt, eine metallische Innenkrone zu verwenden, die über einem natürlichen
Zahnstumpf sitzt und die mittels einer metallischen Aussenkrone abgedeckt wird, die ihrerseits in einem Prothesenkörper
angebracht ist, um auf diese Weise eine teleskopartige Anordnung zu erhalten.
Im erstgenannten Fall sind zahlreiche Einzelteile notwendig,
und die Montage sowie die Abnahme sind umständlich und bedürfen erheblicher Geschicklichkeit. Im letztgenannten Fall
kann es aufgrund von Verschleiß und Ermüdungserscheinungen relativ leicht zu einem Lösen und zu einem Bruch der Zahnprothese
kommen. Außerdem bedarf es einer komplizierten Technologie.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Halterung für eine abnehmbare Zahnprothese zu schaffen, die relativ einfach
aufgebaut ist und die sich besonders bequem handhaben läßt.
Erfindungsgemäß ist der Prothesenkörper mit einem zwischen,
der Trägerbasis und dem Prothesenkörper sitzenden elastischen Halterungsteil aus Polyurethankautschuk, Polyurethancopolymerkautschuk
oder Verbundwerkstoffen mit solchen Kautschuken verbunden. Das elastische Halterungsteil hindert bei
normalen Kaubewegungen den Prothesenkörper am Verrutschen oder Absenken gegenüber der Trägerbasis. Durch Aufbringen
einer die Kaukraft übersteigenden externen Kraft ist das elastische Halterungsteil aber in einem ein Abnehmen des
Prothesenkörpers zulassenden Umfang zusammendrückbar und/ oder deformierbar. Der Prothesenkörper kann dann von der
Trägerbasis nach oben abgezogen werden. Das erfindungsgemäß vorgesehene elastische Halterungsteil hat eine gute
Formbarkeit. Es kann daher, z.B. durch Formpressen, in jede beliebige Gestalt gebracht werden und beliebige Abmessungen
erhalten, um allen in der Praxis anzutreffenden Bedingungen gerecht zu werden. Das elastische Halterungsteil
hat eine hervorragende Elastizität, hohe Verschleißfestigkeit und große Dauerhaftigkeit. Konstruktion, Herstellung
und Handhabung der Halterung sind infolgedessen wesentlich vereinfacht.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In den beiliegenden Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt einer ersten Ausführungs
form der Erfindung,
Fig. 2 einen Längsschnitt einer zweiten Ausführungs-
form der Erfindung,
Fign. 3(A) verschiedene Verfahrensschritte bei der Herstellung
einer Halterung gemäß der Ausführungsform nach Fig. 2,
Fig. 4 einen Längsschnitt einer dritten Ausführungs
form der Erfindung,
Fig. 5 einen Längsschnitt einer vierten Ausführungs
form der Erfindung,
Fig. 6 einen Längsschnitt einer fünften Ausführungs
form der Erfindung,
Fig. 7 eine Draufsicht auf eine Halterung entspre
chend einer sechsten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 8 in größerem Maßstab einen Schnitt entlang
der Linie VIII-VIII der Fig. 7,
Fig. 9 einen Längsschnitt einer siebten Ausführungs
form der Erfindung,
Fig. 10 einen Längsschnitt einer achten Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 11 einen Längsschnitt einer neunten Ausführungsform der Erfindung.
Eine Halterung für eine abnehmbare Zahnprothese der vorliegend
veranschaulichten Art weist eine Trägerbasis 1 und einen Prothesenkörper 2 auf, der auf der Trägerbasis 1 lösbar
angebracht ist. Der Prothesenkörper 2 ist mit einem elastischen Halterungsteil 3 ausgestattet, das aus Polyurethankautschuk,
Polyurethancopolymerkautschuk oder Verbundwerkstoffen mit solchen Kautschuken hergestellt ist und beliebige
Form haben kann. Das elastische Halterungsteil· 3 sitzt zwischen der Trägerbasis 1 und dem Prothesenkörper 2. Es
hindert den Prothesenkörper bei normalen Kaubewegungen daran, gegenüber der Trägerbasis zu verrutschen oder abzusinken.
Wenn eine die Kaukraft übersteigende externe Kraft aufgebracht und der Prothesenkörper unter dem Einfluß einer
solchen starken Kraft angehoben wird, wird das Halterungsteil 3 elastisch zusammengedrückt und deformiert, so daß
sich der Prothesenkörper von der Trägerbasis abnehmen läßt.
Der vorliegend verwendete Polyurethankautschuk ist so beschaffen, daß er ausreichende Elastizität hat, um im zusammengedrückten
Zustand eine genügend große Reibungskraft zur Verfügung zu stellen, die den Prothesenkörper bei normalen
Kaubewegungen am Verrutschen oder Absenken gegenüber der Trägerbasis hindert. Die Elastizitätseigenschaften des Polyurethankautschuks
sind ferner so gewählt, daß sich der Prothesenkörper von der Trägerbasis leicht abnehmen läßt, wenn der
Zahnarzt eine externe Kraft aufbringt, welche die Reibungskraft oder Vorspannkraft des elastischen Halterungsteiis übertrifft.
Der Poiyurethankautschuk hat einen Eiastizitätsmodul·
von 10 bis 1.000 kg/cm2, einen Reibungskoeffizienten von
0,95 bis 1,43 und ein Kompressionsverhäitnis von 0,46 bis
0,50. Die Bereiche dieser physikaiischen Kennwerte lassen sich durch Copolymerisation oder durch Verwendung von Ver-
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bundwerkstoffen weiter ausdehnen, wie dies, weiter un.ten. erläutert
ist. Der Polyurethankautschuk ist für ausged.ehn.te Zeiträume stabil, wenn er Nahrungsmitteln, Speichel und anderen
in der Mundhöhle anzutreffenden Stoffen ausgesetzt
wird. Der Kautschuk neigt nicht zu Verfärbung (Gilbung); er behält infolgedessen 'für lange Zeitspannen ein ansprechendes
Aussehen. Als Hauptstruktur werden vorzugsweise Polyätherpolyol,
Acrylpolyol, Polybutadienpolyol oder Polycarbonatpolyol verwendet, um Bindungen (Oder auf Bindungen zurückzuführende
hydrophile Eigenschaften) von Estern, Allophanaten, Biuret und dergleichen zu vermindern, die zu hydrolytischer
Dissoziation durch schwache Säuren (organische Säuren) oder schwache Alkalien in der Mundhöhle neigen. Als Diisocyanat
werden vorzugsweise XDI (Xyloldiisocyanat), HDI (Hexamethylendiisocyanat), HTDI (Hydro-TDI), HMDI (Hydro-MDI),
IPDI (Isophorondiisocyanat) oder LDI (Lysindiisocyanat) verwendet, um ein Gelbwerden unter dem Einfluß von Sonnenlicht
herabzusetzen.
Nachstehend seien zwei Beispiele für Polyurethankautschuke mit den vorstehend genannten physikalischen und chemischen
Eigenschaften angegeben.
Etwa 30 bis 50 Teile IPDI werden zu 100 Teilen Polycarbonatpolyol (Molekulargewicht 2000) zugegeben und bei 1000C etwa
30 min lang umgesetzt, worauf 30 bis 50 Teile 3,3'-Dichlor-4,4'-diamindiphenylmethan
zugemischt werden.
Etwa 25 bis 70 Teile HDI werden 100 Teilen Polybutadienpolyol (Molekulargewicht 600) zugesetzt und mit diesem umgesetzt,
- ίο -
worauf eine Vernetzung durch 3,3'-Dichlor-4,4■-diamindiphenylmethan
erfolgt.
Die physikalischen Eigenschaften des vorliegend verwendeten Polyurethankautschuks sind der jeweiligen. Anwendung des
elastischen Halterungsteils anzupassen. Insbesondere sind die Härte, der Elastizitätsmodul und der Reibungskoeffizient
entsprechend einzustellen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, können chemisch denaturierter Kautschuk,
Kautschukverbundwerkstoffe oder Mischungen solcher Kautschuke benutzt werden. Um die Härte zu steigern, können Acrylat,
Maleat, Methacrylat, Styrol, Epoxidharz, Fluorverbindungen oder Siliciumcarbid in der Seiten- oder Hauptkette des Polyurethankautschuks
vorgesehen werden, so daß ein Polymer (Polyurethancopolymerkautschuk) erhalten wird. Der Elastizitätsmodul
und der Reibungskoeffizient können gesteigert werden, indem Polyurethankautschuk oder Polyurethancopolymerkautschuk
mit PVC, chloriertem Polyäthylen, AS, ABS, Zellulosepropionat, Siliconöl, Polyäthersulfon, Bisphenol A-Epichlorhydrinharz
oder Polytetramethylenterephthalat pysikalisch gemischt werden oder indem für eine teilweise chemische
Bindung der beispielshalber genannten Polymere mit Polyurethankautschuk oder Polyurethancopolymerkautschuk gesorgt
wird, um eine Polymermischung zu erhalten. Bei dem durch das erstgenannte Verfahren erhaltenen Produkt handelt es sich um
einen physikalischen Verbundwerkstoff, während das Produkt
des letztgenannten Verfahrens ein Zwischending aus chemischen und physikalischen Verbundwerkstoffen darstellt. Auf gleiche
Weise können Polyurethankautschuk und Polyurethancopolymerkautschuk auch mit den folgenden anorganischen und organischen
Substanzen kombiniert werden. Das heißt, Polyurethankautschuk
oder Polyurethancopolymerkautschuk kann mit organischen Fasern,
beispielsweise Polyesterfasern, Polyamidfasern und Aramidfasern, oder keramischen Fasern, beispielsweise Glasfasern,
Aluminiumoxidfasern und Kohlefasern, oder Metallfasern kombiniert werden. Des weiteren läßt sich Polyurethankautschuk
und Polyurethancopolymerkautschuk mit Pulvern der organischen Fasern kombinieren. Auch können aus solchen Fasern
gebildete Stoffe oder Gewebe in entsprechende Form gebracht und mit dem elastischen Halterungsteil integriert
werden. Die physikalischen Eigenschaften solcher chemischer und physikalischer Verbundwerkstoffe haben die folgenden
weiteren Bereiche: einen Elastizitätsmodul von 10 bis 10.000 kg/cm2, einen Reibungskoeffizienten von 0,03 bis
1,8 und ein Kompressionsverhältnis von 0,32 bis 0,50. Das elastische Halterungsteil wird aus Polyurethankautschuk,
Polyurethancopolymerkautschuk oder den oben genannten Verbundwerkstoffen
mit solchen Kautschuken hergestellt. Gering geschäumte Stoffe aus solchen Kautschuken, die eine geringe
Menge an Schaum enthalten, können fallweise gleichfalls benutzt werden. Niedrig geschäumte Stoffe haben eine bessere
Stoßdämpfungsfunktion als massive Werkstoffe. Wenn der Schäumungsgrad jedoch zu hoch ist, kann nicht für die gewünschte
Elastizität gesorgt werden. Infolgedessen sollten Schaumstoffe mit sehr hohem Schäumungsgrad nicht verwendet
werden.
Im Falle einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird
das elastische Halterungsteil 3 mit der. Trägerbasis 1 einfach mechanisch in Eingriff gebracht, wenn das Halterungsteil
auf der Trägerbasis montiert wird, um auf diese Weise den Prothesenkörper am Verrutschen oder Absinken gegenüber
- 12 der Trägerbasis zu hindern.
Wenn das elastische Halterungsteil 3 mit großer Kraft angehoben
wird, wird es elastisch zusammengedrückt und deformiert; der Prothesenkörper kann auf diese Weise von der Träge.rba,sis
1 leicht abgenommen werden. Im Falle eines mechanischen Eingriffs (Formschlusses) ist die durch elastische Kompression
verursachte Reibungskraft nicht von Wichtigkeit. In, dieser Hinsicht unterscheidet sich diese Ausführungsform daher von
der zuvor erläuterten Ausfuhrungsform. Die genannten Kautschuke
sind jedoch in beiden Fällen vorzusehen.
Die Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung lassen sich wie folgt danach einteilen/ wie sie den Prothesenkörper
2 daran hindern/ zu verrutschen oder abzusinken. Die zweite
Ausführungsform entspricht der erstgenannten Art (die von der durch elastische Kompression verursachten Reibungskraft Gebrauch
macht), während die vierte und die sechste Ausführungsform der letztgenannten Art entsprechen (bei der für einen
mechanischen Eingriff oder Formschluß gesorgt wird). Weitere Ausführungsformen (die erste, dritte, fünfte, siebente, achte
und neunte Ausführungsform) entsprechen beiden Arten.
Bei der ersten Ausführungsform handelt es sich beispielsweise
um eine Unterkiefer-Zahnprothese. Wie aus Fig. 1 hervorgeht,
dienen ein natürlicher Stützzahn t und ein metallischer
Pfeiler 12 als Trägerbasis 1. Der Prothesenkörper 2 ist auf den Zahn t aufgesetzt. Der Pfeiler 12 ist in den Zahn t eingebettet.
Eine im Längsschnitt trapezförmige Kappe 35, die den vorspringenden Teil des Pfeilers 12 übergreift und als
elastisches Halterungsteil 3 dient, ist in eine Krone 23 aus Kunstharz (beispielsweise Acrylharz oder Polyurethan-
harz) integriert. Mit der Krone (Prothesenplatte) 23 ist ein künstlicher Zahn ti verbunden. Bei dieser Ausführungsform legt sich das elastische Halterungsteil 3, d.h. die
trapezförmige Kappe 35, derart über den Pfeiler 12, daß der Prothesenkörper 2 mit dem Zahn t lösbar verbunden wird.
Wenn eine externe Kraft, beispielsweise eine Kau- oder Beißkraft oder eine Kraft, die den Zahn ti anzuheben sucht, auf
die Verbindung aufgebracht wird (zum Aufbringen einer Abhebekraft auf den Zahn ti kommt es beispielsweise, wenn haftende
Nahrungsmittel, wie Reiskuchen, gekaut werden und wenn der Zahn ti von dem ihm gegenüberstehenden Zahn im Oberkiefer
sich wegbewegt), wird die Verbindung in vertikaler Richtung durch die Reibungskraft fest zusammengehalten, die auf
elastische Kompression zwischen dem Pfeiler 12 und dem elastischen Halterungsteil 3 zurückzuführen ist. Eine solche
externe Kraft wird durch die elastische Verformung des elastischen Halterungsteils 3 aufgefangen. Wenn jedoch auf
den Zahn ti oder die Krone 23 eine Abhebekraft aufgebracht wird, die größer als die durch elastische Kompression verursachte
Reibungskraft ist, läßt sich der Prothesenkörper 2 von der Zahnbasis t leicht abnehmen.
Die zweite Ausführungsform gemäß Fig. 2 zeigt eine abnehmbare Krone. Eine metallische Innenkrone 11 und ein natürlicher
Zahn t bilden die Trägerbasis 1, während eine metallische Außenkrone 21 den Prothesenkörper 2 darstellt. Das
elastische Halterungsteil 3 besteht aus einer Hülse oder einem Ring 31 die bzw. der in die Außenkrone 21 eingesetzt
ist. Ein natürlicher Stützzahn ist mit t bezeichnet. Wenn die Außenkrone 21 über die Innenkrone 11 gesetzt wird, wird
der Ring 31 über seinen gesamten Umfang hinweg in seiner Dickenrichtung zusammengedrückt. Aufgrund elastischer Korn-
pression wird eine Rückstellkraft erzeugt, die als Reibungskraft
auf die Innenkrone einwirkt. Diese Reibungskraft verhindert,
daß die Außenkrone 21 nach oben gleitet, selbst wenn externe Kräfte auf die Außenkrone 21 einwirken. Wird jedoch
auf die Außenkrone 21 eine Ausziehkraft ausgeübt, die größer als die durch elastische Kompression verursachte Reibungskraft
ist, läßt sich die Krone 21 leicht abnehmen. Die Dikke und die Form des Ringes 31 lassen sich entsprechend den
jeweiligen Bedürfnissen wählen. Wenn das elastische Halterungsteil 3 eine übermäßig große Reibungskraft erzeugt, können
an Stelle des Ringes 31 nichtveranschaulichte Streifen in zweckentsprechenden Intervallen entlang dem Umfang vorgesehen
werden.
Die Herstellung der Innenkrone 11, der Außenkrone 21 und des Rings 31 sind nachstehend anhand der Fign. 3(A) bis 3(1) erläutert.
Zunächst wird ein Abdruck- oder Matrizenmodell 5 mit einem Hohlraum 50, der die gleiche Form hat wie die Kontur des
verbleibenden natürlichen Zahns (nicht dargestellt) unter Verwendung von Abdruckmaterial entsprechend Fig. 3(A) hergestellt.
Dann wird der Hohlraum 50 mit einer Gipsaufschlämmung gefüllt, um ein komplementäres Patrizenmodell 6
zu erhalten, wie dies aus Fig. 3(B) hervorgeht. Das Patrizenmodell
6 wird umgedreht und mit einem dünnen Wachsfilm beschichtet, um ein Wachsmodell 7 zu erhalten, das eine der
Kontur des natürlichen Zahns entsprechende Gestalt hat. Das Wachsmodell 7 wird dann in eine Form 8 eingebracht, wie dies
in Fig. 3(D) veranschaulicht ist. Das Wachsmodell 7 wird erhitzt und schmilzt weg, wodurch ein Hohlraum 9 entsteht, der
eine der Kontur des Wachsmodells entsprechende Form hat.
Dies ist in Fig. 3(E) veranschaulicht. Der Hohlraum 9
wird mit Metall ausgegossen. Auf diese Weise wird entsprechend Fig. 3(F) die Innenkrone 11 erhalten. Unter Verwendung
der Innenkrone 11 als Modell wird in der gleichen Weise wie vorliegend erläutert die metallische Außenkrone
21 hergestellt (Fig. 3(G)). In den Innenumfang der Außenkrone 21 wird entsprechend Fig. 3(H) eine Nut 211 eingearbeitet.
Schließlich wird in die Nut 211 Polyurethankautschuk
oder Polyurethancopolymerkautschuk eingegossen und ausgehärtet, wodurch der Ring 31 gemäß Fig. 3(1) erhalten
wird.
Das elastische Halterungsteil 3 kann also gebildet werden, indem einfach die Außenkrone 21 mit einer Nut versehen wird
und indem Kautschuk in die Nut eingegossen und ausgehärtet wird. Die Innen- und die Außenkrone 11, 21 selbst werden in
konventioneller Weise gefertigt. Die Bestandteile des Polyurethankautschuks oder Polyurethancopolymerkautschuks sind
so gewählt, daß bereits bei relativ geringem Erhitzen eine hohe Fließfähigkeit erhalten wird. Es bedarf daher keiner
aufwendiger SpezialVorrichtungen. Soll ein elastisches Halterungsteil gebildet werden, bei dem der Polyurethankautschuk
oder Polyurethancopolymerkautschuk mit Fasern und/oder Pulver der oben erläuterten Art ausgerüstet ist, werden die
Fasern und/oder Pulver in der erforderlichen Weise in verlorenes Wachs eingebracht, und es ist dafür gesorgt, daß sie
beim Wegschmelzen des Wachses nicht abfließen. Fasern und/ oder Pulver werden auf diese Weise mit dem Polyurethankautschuk
oder Polyurethancopolymerkautschuk integriert.
Bei den nachstehend erläuterten Ausführungsformen ist als. Werkstoff für das elastische Halterungsteil beispielsha,lber
wiederum Polyurethankautschuk oder Polyurethancopolymerka.utschuk vorgesehen.
Die dritte Ausfuhrungsform verwendet an Stelle des Ringes 31
einen Einsatz 33, der von der Innenfläche der Außenkrone 21 vorragt (Fig. 4). Die Spitze des Einsatzes 33 greift elastisch
in eine Ausnehmung 111 an der Außenseite der Innenkrone 11 ein.
Bei dieser Ausführungsform ersetzt der Einsatz 33 den Ring
der Fig. 2.
Im Falle der in Fig. 5 veranschaulichten vierten Ausführungsform wird die Trägerbasis 1 von zwei natürlichen Stützzähnen
t und zwei Brückenhaltern 13 gebildet. Eine Brücke 22 stellt den Prothesenkörper 2 dar. Zwei Einsätze 33 ähnlich dem Einsatz
33 gemäß Fig. 4, die aus Polyurethankautschuk oder PoIyurethancopolymerkautschuk
bestehen, sind in die Brücke 22 integriert und ragen von der Brücke nach außen vor. Die Spitzen
der Einsätze 33 greifen formschlüssig in Ausnehmungen 111 an der Außenseite der Brückenhalter 13 ein. Bei dieser Ausführungsform
kann die Brücke 22 von den Brückenhaltern 13 abgenommen werden. Es ist nicht erwünscht, daß der Einsatz 33 in
der Ausnehmung 111 elastisch zusammengedrückt wird, weil dadurch unnötige Kräfte auf die natürlichen Zähne t ausgeübt
werden.
Die in Fig. 6 veranschaulichte fünfte Ausführungsform stellt
eine Abwandlung der Anordnung gemäß Fig. 5 dar. Dabei sind in der Brücke 22 zwei hutförmige Kappen 34 vorgesehen, die als
elastische Halterungsteile 3 wirken. Jede der Kappen 34 wird auf einen metallischen Pfeiler 112 aufgesetzt, der von der
Außenfläche der Brückenhalter 13 vorragt, um. auf diese Weise
eine abnehmbare Brücke zu erhalten. Aufgrund des tiefen Eingriffs des Pfeilers 112 in die Kappe 34 können bei dieser
Anordnung größere externe Kau- oder Bißkräfte aufgenommen
werden als bei der Lösung gemäß Fig. 5.
Die in den Fign. 7 und 8 gezeigte sechste Ausführungsform
ist eine Unterkieferbrücke, die eine Kombination aus einem metallischen Auflager 4 und einem elastischen Halterungsteil
3 darstellt. Das Auflager 4 erstreckt sich entsprechend Fig. 8 zwischen zwei natürlichen Stützzähnen t. Der untere
Teil 41 der Brücke sitzt unter dem Auflager 4, und er ist von dem rechten und dem linken Zahn t durch Taschen 42 getrennt.
Zwei elastische Halterungsteile 3 sitzen in den Taschen 42; sie stehen mit den Trägerbasen 1 in mechanischem
Eingriff und wirken als Keile 37. Weil die elastischen Reibungskräfte der Keile 37 auf die Seiten der Zähne t einwirken,
kann die Anordnung in ausreichendem Maße Kräfte aufnehmen, welche die Brücke 22 abzuheben suchen. Das Auflager
4 fängt die Druckkraft auf, die während der Kaubewegung
auf die Brücke 22 einwirkt. Ein elastisches Einpressen der Keile 37 in die Taschen ist aus den gleichen Gründen nicht
erwünscht, wie sie oben in Zusammenhang mit der vierten Ausführungsform erläutert sind.
Bei der siebten Ausführungsform ist eine Brücke über zwei
Arten von implantierten Bauteilen vorgesehen. Wie aus Fig.9 hervorgeht, dienen ein natürlicher Stützzahn t, ein stiftförmiges
Implantat 6' und ein schneidenförmiges Implantat 7'
als Trägerbasen 1, während die Brücke 22 den Prothesenkörper 2 bildet. Hutförmige Kappen 36, die jeweils ,aus Polyurethankautschuk
oder Polyurethancopolymerkautschuk gefer-
tigt sind, befinden sich dort, wo die Brücke 22 a.uf den Trägerbasen
t, 6' und 71 aufliegt. Durch die Kappen wird die
Brücke 22 ähnlich wie im Falle der Ausführungsform gemäß Fig. 6 an einem Verrutschen oder Absinken gegenüber der
Trägerbasis t, 61, 71 gehindert.
Bei der achten Ausführungsform ist entsprechend Fig. 10 eine
Kappe 38 innerhalb einer metallischen Krone 21 als elastisches Halterungsteil 3 vorgesehen. Die Kappe 38 besteht aus
einem niedrig geschäumten Polyurethankautschuk oder PoIyurethancopolymerkautschuk.
Der geschäumte Werkstoff nimmt noch besser als ein massiver Werkstoff Stöße aufgrund von
externen Kau- oder Bißkräften auf.
Im Falle der neunten Ausführungsform gemäß Fig. 11 befindet
sich ein unterer Brückenteil 39 aus Polyurethankautschuk oder Polyurethancopolymerkautschuk unterhalb der metallischen
Brücke 22. Das Brückenteil 39 ist mit der Brücke 22 fest verbunden und bildet das elastische Halterungsteil 3. Bei
dieser Ausführungsform wird für eine noch bessere Stoßdämpfung als bei den anderen Ausführungsbeispielen gesorijt,
bei denen das elastische Halterungsteil 3 einen Teil der Brücke 22 bildet.
Entsprechend den vorstehenden Erläuterungen befindet sich also ein elastisches Halterungsteil aus Polyurethankautschuk,
Polyurethancopolymerkautschuk oder Verbundwerkstoffen mit solchen Kautschuken zwischen der Trägerbasis und dem Prothesenkörper.
Im zusammengebauten Zustand wird ein Verrutschen oder Absinken des Prothesenkörpers gegenüber der Trägerbasis
während normaler Kaubewegungen durch Zusammendrücken
des elastischen Halterungsteils und/oder durch 'mechanischen Eingriff (Formschlußeingriff) des elastischen Halterungsteils
verhindert. Diese Verbindung läßt sich lösen, indem eine starke
Abhebekraft ausgeübt wird. Die erläuterte Halterung hat einen besonders einfachen Aufbau. Sie kommt ohne eine Vielzahl
von Einzelteilen aus. Für das Herstellen der Halterung sowie für das Montieren und Demontieren des Prothesen.körpers
bedarf es keiner besonderen Geschicklichkeit. Es besteht nicht die Gefahr, daß sich die Halterung löst oder bricht.
Anders als vorgefertigte elastische Bauteile kann das vorliegend vorgesehene elastische Halterungsteil entsprechend
den Bedürfnissen des Einzelfalles in beliebiger Gestalt und Abmessung geformt werden. Die Halterung führt zu einem hohen
Komfort für den Patienten.
Claims (16)
1. Halterung für eine abnehmbare Zahnprothese mit einer Trägerbasis
und einem Prothesenkörper, dadurch gekennzeichnet , daß der Prothesenkörper (2) mit
einem zwischen der Trägerbasis (1) und dem Prothesenkörper sitzenden elastischen Halterungsteil (3) aus Polyurethankautschuk,
Polyurethancopolymerkautschuk oder Verbundwerkstoffen mit solchen Kautschuken verbunden ist, das bei normalen
Kaubewegungen den Prothesenkörper am Verrutschen oder Absenken gegenüber der Trägerbasis hindert, aber durch Aufbringen
einer die Kaukraft übersteigenden externen Kraft in einem ein Abnehmen des Prothesenkörpers zulassenden Umfang
zusammendrückbar und/oder deformierbar ist.
2. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Prothesenkörper (2) an einem Verrutschen oder Absenken gegenüber
der Trägerbasis (1) durch mechanischen Eingriff und/ oder einer Reibungskraft, verursacht durch Kompression des
elastischen Halterungsteile (3), gehindert ist.
FERNSPRtCUER: (!»9/601 2039 ■ T E LEX -5 22589 clp.i i ■ KABEL : ELECTRICPATENT MÜNCHEN
3. Halterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet/ daß als Trägerbasis (1) ein natürlicher Stützzahn, (t) und
ein metallischer Pfeiler (12) vorgesehen sind, über die
eine den Prothesenkörper (2) bildende Krone (23) gesetzt ist.
4. Halterung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Pfeiler (12) in den Stütz"zähn (t) eingesetzt und von
einer als elastisches Halterurigsteil (3) dienenden, im Längsschnitt trapezförmigen Kappe (35) übergriffen ist.
5. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerbasis (1) ein natürlicher Stützzahn (t) Und.
eine Innenkrone (11) vorgesehen sind, und daß der Prothesenkörper
(2) von einer Außenkrone (21) gebildet ist.
6. Halterung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Halterungsteil (3) von einem in der Außenkrone
(21) untergebrachten Ring (31) gebildet ist.
7. Halterung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als elastisches Halterungsteil (3) ein von der Innenfläche
der Außenkrone (21) vorstehender Einsatz (33) vorgesehen ist, der in eine Ausnehmung (111) an der Außenseite
der Innenkrone (11) elastisch eingreift.
8. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als elastisches Halterungsteil (3) eine in einer Außenkrone
(21) sitzende Kappe (38) vorgesehen ist.
9. Halterung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (38) aus einem schwach geschäumten Werkstoff
aus Polyurethankautschuk, Polyurethancopolymerkautschuk oder Verbundwerkstoffen mit. solchen Kautschuken, besteht.
10. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Trägerbasis (1) zwei natürliche Stützzähne (t) und
zwei Brückenhalter (13) vorgesehen sind, und daß der
Prothesenkörper (2) von einer Brücke (22) gebildet ist.
11. Halterung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
als elastisches Halterungsteil (3) zwei von der Brücke (22) vorstehende Einsätze (33) vorgesehen sind, deren
Spitzen mit jeweils einer Ausnehmung (111) an der Außenseite der Brückenhalter (13) in mechanischem Eingriff
stehen.
12. Halterung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Brücke (22) mit zwei das elastische Halterungsteil
(3) bildenden hutförmigen Kappen (34) versehen ist und jede der Kappen (34) über einem Pfeiler (112) sitzt, der
von der entsprechenden Außenfläche des Brückenhalters (13) vorragt.
13. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein metallisches Auflager (4) vorgesehen ist, das sich
zwischen zwei Trägerbasen (1) durch eine Brücke (22, 41) hindurcherstreckt, daß der untere Teil (41) der Brücke
unterhalb des Auflagers (4) liegt und von den Trägerbasen durch Taschen (42) getrennt ist, und daß in den Taschen
(42) die mit den Trägerbasen (1) mechanisch in Eingriff stehenden, als Keile wirkenden elastischen Halterungsteile
(3) untergebracht sind.
14. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet/ d.a,ß
als Trägerbasen ein natürlicher Stützzahn (t) und zwei
implantierte Bauteile (61, 7')· vorgesehen, sind/ der
Prothesenkörper (2) von einer Brücke (22) gebildet ist und als elastische Halterungsteile (3) hutförmige Kappen
(36) an den Stellen vorhanden sind, wo die Brücke (22) die Trägerbasen (T) übergreift.
15. Halterung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet/ daß
ein unterer Teil der Brücke (39) das elastische H;a,lterungsteil
(3) bildet.
16. Halterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Halterungsteil
(3) mindestens die folgenden physikalischen Eigenschaften hat:
einen Elastizitätsmodul von 10.bis 10.000 kg/cm2,
einen Reibungskoeffizienten von 0,03 bis 1,8 und ein
Kompressionsverhältnis von 0,32 bis 0,50.
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