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Behältnis für Tonbandkassetten
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Die Erfindung betrifft ein Behältnis für eine Tonbandkassette mit
einem bis auf eine lange Schmalseite allseitig geschlossenen Gehäuse für eine darin
auf-5 genommene Schublade, deren Boden eine Ausnehmung zur Aufnahme der Kassettenverdickung
aufweist und mit einer zwischen der Schubladenrückwand und Gehäuserückwand angeordneten
Feder, wobei das Gehäuse aus mindestens zwei Gehäusebauteilen zusammengesetzt ist,
10 nach Patent P 34 26 021.
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In dem Patent 34 26 021 ist bereits beschrieben und beansprucht,
die Kassette zur Vermeidung von Klappergeräuschen zwischen Vorder- und unter Federdruck
elastisch verformbarer Rückwand der Schublade einzu-15 spannen. Dazu soll die Rückwand
mit Vorsprüngen oder Nocken versehen sein. Die Schublade muß jedoch in ihrem Rahmen
und Boden eine erhebliche Steifigkeit behalten, weil das die Schublade aufnehmende
Gehäuse ohne die Stützwirkung der Schublade unter unkontrol-20 lierter Krafteinwirkung
auseinanderfallen könnte.
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Das Gehäuse wird nämlich unter elastischer Verformung von Gehäusewandungen
aus Gehäusebauteilen, etwa einem Gehäuseoberteil und einem Gehäuseboden oder auch
aus zwei Gehäuseoberteilen, zusammengesetzt. Zumindest 25 in einer Richtung besteht
zwischen den Bauteilen
deshalb nur Kraftschluß. Die Steifigkeit
der Schublade verhindert jedoch, daß Klappergeräusche der Tonbandkassette auch unter
extremen Bedingungen, wie sie z.B. in Kraftfahrzeugen herrschen, vermieden werden.
In DE-OS 20 33 388 ist ein Magazin für Tonbandkassetten dargestellt. Eine Teilaufgabe
der Anmeldung besteht darin, daß die Kassette im Magazin gut festgehalten wird,
damit sie insbesondere bei Einwirkung der unvermeidlichen Fahrzeugschwingungen beim
Gebrauch in einem Fahrzeug nicht vibrieren und störende Geräusche verursachen kann.
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Abgesehen davon, daß das Magazingehäuse nicht aus mehreren Bauteilen
zusammengesetzt ist und die Kassetten nicht in Schubladen eingelegt werden, ist
zur Lösung der Aufgabe eine Vielzahl von Knöpfen und Nocken an federnden Lamellen
vorgesehen. Die Anordnung derart vieler Elemente zum Halten der Tonbandkassette
ist aufwendig und teuer.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Behältnis für eine Tonbandkassette
zu schaffen, dessen Gehäuse eine solche Steifigkeit besitzt, daß die die Kassette
aufnehmende Schublade stellenweise geschwächt sein kann, damit die Kassette in der
Schublade sicher geklemmt wird.
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Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs
gelöst.
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Durch die formschlüssige Verbindung von Gehäuseoberteil und Gehäuseboden
oder auch von zwei Gehäuseoberteilen, wenn das Behältnis zur Aufnahme mehrerer Kassetten
aus nur einem Boden und mehreren Gehäuseoberteilen zusammengesetzt sein soll, wird
eine größere Steifigkeit des Gehäuses erreicht, als es bei den bisher aus mehreren
Teilen zusammengesetzten Gehäusen der Fall war.
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Auch wird eine unbeabsichtigte Trennung von Gehäuse-
teilen
durch die formschlüssige Verbindung vermieden.
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Die Erfindung hat darüberhinaus den Vorteil, daß das Gehäuse leicht
und beliebig oft auch in veränderter Kombination zusammengebaut und wieder in seine
Bestandteile zerlegt werden kann, ohne daß die Gefahr der Zerstörung für die Gehäuseteile
besteht, denn die Trennung und die Verriegelung wird durch ein eigens hierfür vorgesehenes
Element, nämlich einen Riegel und eine Federzunge, bewirkt.
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Der Erhöhung der Steifigkeit dient auch eine Materialanhäufung in
den durch Seitenwandung und Deckwandung des Gehäuses gebildeten Winkeln, denn die
Führungsnuten zum Zusammenfügen von Gehäuseoberteilen sollen nicht zu einer Verringerung
der Steifigkeit führen.
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Die Verdickungen an Seiten- und Deckwandung des Gehäuses kann so gestaltet
sein, daß an ihr gleichzeitig die Kassette beim Öffnen der Schublade geführt wird.
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Die hohe Steifigkeit des Gehäuses bietet die Möglichkeit, die Schublade
derart zu schwächen, daß sie sich unter dem Druck der zwischen Gehäuserückwand und
Schubladenrückwand befindlichen Feder elastisch verformt und die Tonbandkassette
in ihrem Rahmen einklemmt. Die elastische Verformbarkeit der Schublade kann einfach
dadurch erreicht werden, daß die Seitenwände und die Rückwand der Schublade mit
kleinerem Querschnitt ausgebildet werden. Eine besonders gute Anlage der Rückwand
an die Tonbandkassette ergibt sich dann, wenn die Rückwand geteilt ist.
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Vorteilhafterweise wird die Feder an dem steiferen Bauteil, d.h. an
der Rückwand des Gehäuses, befestigt.
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Bei einer Blattfeder ergibt sich dadurch der zusätzliche Vorteil,
daß die Blattenden die Schubladenrückwand an zwei Stellen belasten, wodurch eine
relativ großflächige Anlage an der Tonbandkassette zustande kommt.
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Zur Klemmung der Kassette in der Schublade ist auch eine kegelige
Schraubenfeder geeignet. Wenn die Windungen sich bei der Feder ineinanderschieben
lassen, benötigt sie nicht mehr Platz, als eine Blattfeder.
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Eine fertigungstechnisch sehr günstige Ausführung ergibt sich, wenn
Gehäuseoberteil und Gehäuseboden, bzw. zwei Gehäuseoberteile durch bajonettartige
Verschlüsse zusammengefügt werden, wobei die oben beschriebene Federzunge in Verbindung
mit dem Riegel die formschlüssige Verriegelung des Verschlusses bewirkt. Die Gehäuseteile
können auch durch Schwalbenschwanzführungen miteinander verbunden werden oder aus
Kombinationen von Schwalbenschwanz und Federnut.
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Da bei dieser Verbindungsart keine Durchbrüche erforderlich sind,
ist die Tonbandkassette besser gegen Staub geschützt als bei den bajonettartigen
Verschlüssen.
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Die Federzunge wird einstückig mit dem Gehäuseboden bzw. der Deckwandung
des Gehäuseoberteils hergestellt und entsteht durch entsprechende Schlitze in diesen
Bauteilen. Zur Erhaltung eines guten optischen Eindrucks, aber auch, um das Eindringen
von Schmutz in das Behältnis zu verhindern, sollen die Schlitze haarförmig ausgebildet
sein. Die Herstellung solcher Schlitze wird dadurch vereinfacht, daß sie sich zur
Innenseite dachförmig erweitern. Der für die Herstellung notwendige Kern wird dadurch
sehr viel einfacher und haltbarer, als bei über die ganze Wanddicke konstant breitem
Schlitz.
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In ähnlicher Weise wie die Federzunge zur Verriegelung der Gehäuseteile,
kann auch der Verschluß für die Schublade beschaffen sein. Er besteht dann aus einer
an einer identischen Federzunge angeordneten, zur Schublade weisenden Nase. Damit
mehrere Gehäuseoberteile zusammengebaut werden können, müssen in den
Schubladenböden
über den Federzungen Freiräume sein, die den Entriegelungshub der Federzunge zulassen.
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Die Entriegelung geschieht durch eine sehr sinnfällige Betätigung
der mittigen Federzunge nach oben. Bei einer herausgezogenen Schublade drückt die
an der Federzunge befindliche Nase auf die Verdickung der Tonbandkassette und verhindert
dadurch ein Abkippen der Kassette. Eine benachbarte Schublade kann dabei nicht gleichzeitig
betätigt werden, weil der Freiraum für die Entriegelung nur an der Vorderseite der
Schublade zur Verfügung steht.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter
Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine
perspektivische Ansicht des Gehäuses mit teilweise herausgezogener Schublade, Fig.
2 die Rückansicht eines Gehäusestapels, Fig. 3 eine Seitenansicht des Gehäuses im
Schnitt.
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In Fig. 1 ist das Behältnis für die Aufnahme einer einzigen Kassette
gezeigt. Es besteht aus dem Gehäuse 1 und der Schublade 2. Das Gehäuse 1 ist aus
einem Gehäuseoberteil 3 und dem Gehäuseboden 4 zusammengesetzt. Die Deckwandung
5 trägt in der Nähe der Seitenwandungen 6 Durchbrüche 7, in die nicht dargestellte
hakenförmige Zapfen eingeführt werden können.
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Der Gehäuseboden 4 trägt die gleichen Durchbrüche 7 wie die Deckwandung
5. Die hakenförmigen Zapfen dem befinden sich an deS Gehäuseboden 4 zugewandten
Schmalseiten der Seitenwandungen 6. Ausgehend von der Vorderkante 8 und der Gehäuserückwand
9 sind je zwei haarförmige Schlitze 10, 11 symmetrisch zur Gehäusemitte in der Deckwandung
5 angeordnet, die je eine Federzunge 12,13 aus der Deckwandung 5 ausschneiden.
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In der Federzunge 13 ist eine Vertiefung 14 für einen Riegel vorgesehen.
Eine gleichartige Federzunge 13 befindet sich auch im Gehäuseboden 4. Die Federzunge
12 trägt eine Nase 15, welche beim Schließen der Schublade 2 durch die Ausnehmung
16 hindurchtritt und sich mit seiner Innenkante vor die Vertiefung 17 legt.
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Die Nase 15 hält die Schublade gegen die auf die Schubladenrückwand
wirkende Federkraft geschlossen.
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An der Unterseite der Vertiefung 17 ist eine weitere Ausnehmung 18,
die benötigt wird, wenn mehrere Gehäuseoberteile 3 zu einem Gehäusestapel zusammengesetzt
werden. In diesem Fall tritt die Federzunge 12 des darunterliegenden Gehäuseoberteils
3 durch den Entriegelungshub in die Ausnehmung 18 ein.
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Auf der Rückseite der Schubladenvorderwand 19 sind links und rechts
der Vertiefung 17 Schwalbenschwanzführungen vargesehen, in die Hinweis- oder Titelkärtchen
eingeschoben werden können. Die Vertiefung 17 bleibt durchsichtig. Durch sie hindurch
kann fest-
gestellt werden, ob sich eine Tonbandkassette in der Schublade 2 befindet.
Im Schubladenboden 20 sind in bekannter Weise Ausnehmungen 21 vorgesehen. Der Schubladenboden
20 trägt Zapfen 22 zur Aufnahme der Tonbandapulen.
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In Fig. 2 ist die Rückansicht eines aus einem Gehäuseboden 4 und mehreren
Gehäuseoberteilen 3 zusammengesetzten Gehäuses 23 dargestellt. Die Rückwand 9 des
Gehäuseoberteils 3 trägt einen Querschlitz 24, der die Schlitze 11 der Federzunge
13 miteinander verbindet. Die Schlitze 11 erweitern sich nach unten dachförmig.
Im Gehäuseboden 4 ist anstelle des Querschlitzes 24 eine Ausnehmung 25 vorgesehen.
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In jeder Federzunge 13 ist eine Vertiefung 14, in die ein Riegel 26
eingreift.
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In dem Teilschnitt der Fig. 2 werden mehrere im Zusammenwirken mit
dem Riegel 26 formschlüssige Verbindungen zwischen Gehäuseoberteilen 3 oder Gehäuseoberteil
3 und Gehäuseboden 4 dargestellt. Zwischen Gehäuseoberteil 3 und Gehäuseboden 4
ist die im Zusammenhang mit Fig. 1 bereits beschriebene Verbindung mit Durchbrüchen
7 und hakenförmigen Zapfen 27, die einen bajonettartigen Verschluß bilden, gewählt.
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Die Verbindung wird hergestellt durch eine kurze Verschiebung des
Gehäuseoberteils 3 gegenüber dem Gehäuseboden 4, an dessen Ende der Riegel 26 in
die Vertiefung 14 einrastet.
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Darüber ist eine Verbindung mit Schrägfläche 28 und in einer Nut 34
geführten Paßfeder 29, sowie eine Verbindung mit Paßfeder 30, Paßfedernut 34, Steg
32 und Leisten 31 angegeben. Die beiden letztgenannten Verbindungsarten müssen nahezu
über die ganze Tiefe des Gehäuses 23 eingeschoben werden. Die die Paßfeder 29,30
und Stege 32 aufnehmenden Nuten 34 enden kurz vor der Gehäusevorderkante 8, so daß
der Riegel 26 nur an einer Seite der Vertiefung 14 anliegt.
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Im Bereich der Nuten 34 und Stege ist das Gehäuseoberteil 3 durch
Verdickungen 35 verstärkt, damit die Stabilität des Gehäuses 1,23 nicht leidet.
Die Verdickungen 35 sind mit Führungsflächen 36 versehen, an denen die Tonbandkassette
44 gleitet.
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Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch ein zweizügiges Gehäuse 23. In
der teilweise herausgezogenen Schublade 2 ist eine Tonbandkassette 44 eingelegt,
deren Kassettenverdickung 45 in der Ausnehmung 40 des Schubladenbodens 20 liegt.
An der Gehäuserückwand 9 ist eine kegelige Schraubenfeder ß befestigt, die bei geschlossener
Schublade 2 die Schubladenrückwand 42
deformiert und dadurch die Tonbandkassette
44 an die Schubladenvorderwand 19 presst. Bei herausgezogener Schublade 2 liegt
die Nase 15 der Federzunge 12 auf
der Kassettenverdickung 45 auf
und preßt die Kassette gegen den Schubladenboden 20, so daß selbst bei teilweise
geöffneter Schublade 2 die Kassette nicht klappern kann. Die ganz herausgezogene
Schublade 2 kippt nach unten weg. Die Kassette wird durch die Feder zunge 12 jedoch
in ihrer horizontalen Lage gehalten.
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Die Federzunge 12 ist dabei in die Ausnehmung 18 der darüberliegenden
Schublade 2 zurückgewichen.
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In dem Schnitt der Fig. 3 ist die einfache Entriegelbarkeit des Gehäuseoberteils
3 deutlich zu sehen.
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Die Federzunge 13 braucht nur nach unten gedrückt zu werden, damit
der Riegel 26 an der Gehäuserückwand 9 aus der Vertiefung 14 austreten kann. Der
Raum für die Entriegelungsbewegung der Federzunge 13 ist durch den Querschlitz 24
geschaffen. Die Betätigung der Federzunge 13 wird durch die Vertiefung 33 in der
Gehäuserückwand 9 ermöglicht.
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