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Spinnanlage mit einer Vielzahl von Spinnaggregaten und mehreren
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Wartungseinrichtungen Wartungseinrichtungen Die Erfindung betrifft
eine Spinnanlage mit einer Vielzahl von Spinnaggregaten, die jeweils ein Fasermaterial
zu einem Garn verspinnende Elemente und eine das ersponnene Garn zu einer Spule
aufwickelnde Auf spuleinrichtung aufweisen, und mit mehreren, jeweils unterschiedliche
Arbeiten an jeweils wenigstens einem Spinnaggregat ausführenden Wartungseinrichtungen.
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Bei einer bekannten Spinnanlage der eingangs genannten Art (DE-OS
24 60 375) sind die Spinnaggregate und die Wartungseinrichtungen zu einer stationär
aufgestellten Maschine zusammengefaßt. An dem Maschinengestell sind auf beiden Maschinenseiten
die Spinnaggregate fest angebracht. Ferner sind an dem Maschinengestell Fahrschienen
befestigt, auf denen die Wartungseinrichtungen verf ahrbar sind, die den einzelnen
Spinnaggregaten zustellbar sind. Bei der bekannten Bauart ist eine Wartungseinrichtung
als Anspinneinrichtung und die andere als Spulenwechseleinrichtung ausgebildet.
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Bei modernen Maschinen wird angestrebt, den verfahrbaren Wartungseinrichtungen
weitere Arbeiten zu übertragen, so daß die Wartungseinrichtuigen nicht nur teurer,
sondern auch schwerer werden. Das Maschinengestell und die daran angebrachten Fahrschienen
müssen deshalb sehr stabil ausgeführt werden, damit keine Verformungen auftreten,
die verhindern könnten, daß die Position der Wartungseinrichtung exakt zu der zu
wartenden Spinnstelle ausgerüstet wird.
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Da die Spinnaggregate in geringem Abstand nebeneinander an dem Maschinengestell
angebracht sind, sind diese Spinnaggregate nur von vorne her zugänglich. Dies erfordert,
daß die Elemente der Wartungseinrichtungen sehr dicht gedrängt in der Wartungseinrichtung
angeordnet sein müssen, wodurch Einbauprobleme entstehen. Darüber hinaus verbringen
die verfahrbaren Wartungseinrichtungen einen
wesentlichen Teil ihrer
Arbeitszeit damit, daß sie zu den einzelnen Spinnaggregaten fahren. Wegen der nicht
exakt voraussehbaren Zahl der Wartungsfälle müssen darüber hinaus relativ viele
Wartungseinrichtungen in bezug auf die Spinnaggregate vorgesehen werden, um längere
Stillstandszeiten der Spinnaggregate und damit verbundene Produktionsausfälle zu
vermeiden. -Die Wartungseinrichtungen sind deshalb nur zu einem Teil ihrer gesamten
Arbeitszeit tatsächlich mit Wartungsarbeiten b~eschi~f~tgt, Bei automatischen, stationären
Spulmaschinen ist es bekannt (Handbuch der Baumwollspinnerei, Johannsen/Walz, Band
III, 5. Auflage, S. 353 bis 357),innerhalb der Maschine umlaufende Spulstellen vorzusehen,
die an einem stationär angeordneten Knoter vorbeilaufen.
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Damit ergeben sich prinzipiell die gleichen Probleme, insbesondere
bezüglich der Auslastung des in etwa als eine Wartungseinrichtung zu bezeichnenden
Knoters.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spinnanlage der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß die vorgenannten Nachteile weitgehend vermieden
und insbesondere eine bessere Auslastung der Wartungseinrichtungen mit den eigentlichen
Wartungsarbeiten möglich ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß jedes Spinnaggregat als eine
in ihrer Gesamtheit transportierbare Baueinheit ausgebildet und den stationär angeordneten
Wartungseinrichtungen zustellbar ist.
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Durch dieses neue Konzept ergibt sich zunächst der Vorteil, daß die
einzelnen Spinnaggregate nicht untereinander und zu den Wartungseinrichtungen innerhalb
einer Maschine ausgerritet werden müssen.
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Fehlerquellen bezüglich Flucht- und Niveaufehlern werden vermieden.
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Die Montage ist damit wesentlich erleichtert, da es auf ein exaktes
Fluchten der einzelnen Spinnaggregate zueinander'nicht mehr ankommt.
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Abweichungen sind weitgehend belanglos. Die zu wartenden Spinnaggregate
werden den Wartungseinrichtungen zugestellt, so daß diese Wartungseinrichtungen
sich voll auf die Wartungsarbeiten konzentriere
können, ohne da<3
ihre Zeit durch ein Verfahren verbraucht wird.
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Weiterhin können die Wartungseinrichtungen sicherer und vorteilhafter
ausgeführt werden, da es einfacher ist, stationär angeord---nete Wartungseinrichtungen
genau herzustellen und einzustellen.
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Die Wartungsarbeiten in den Wartungseinrichtungen werden außerdem
nicht durch benachbarte Spinnaggregate behindert, so daß für die bauliche Aufteilung
und Anordnung der einzelnen Arbeitselemente der Wartungseinrichtungen größere Freiheiten
gegeben sind. Gegebenenfalls können die Wartungseinrichtungen so ausgebildet werden,
daß sie mehrere Spinnaggregate gleichzeitig warten, so daß insgesamt die Wartungszeit
entsprechend verkürzt wird. Da die Spinnaggregate selbst zu den Wartungseinrichtungen
zugestellt werden, bereitet es auch keine Schwierigkeiten, diese in eine wartungsgerechte
Position innerhalb der Wartungseinrichtung auszurichten.
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Darüber hinaus ergibt sich der Vorteil, daß an einzelnen Spinnaggregaten
anfallende Reparaturen leichter ausgeführt werden können.
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Wenn eines der transportierbaren Spinnaggregate nicht mehr einwandfrei
spinnt, was an einer stationären Wartungseinrichtung festgestellt wird, so kann
dieses Spinnaggregat in einfacher Weise einer Reparatureinrichtung oder einer Werkstatt
zugeführt werden. Das für die Reparatur zuständige Personal muß die reparaturbedürftige
Spinnstelle nicht mehr aufsuchen und unter erschwerten Bedingungen an einer Maschine
eine Reparatur durchführen.
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Darüber hinaus ergibt sich der Vorteil, daß sich ein Wartungsturnus
für eine Generalwartung nicht mehr auf vollständige Maschinen bezieht, sondern nur
auf einzelne Spinnaggregate. Zu einer derartigen Generalwartung muß nicht mehr eine
ganze Gruppe von Spinnstellen aus der Produktion herausgenommen werden oder eine
gesamte Maschine abgestellt werden. Einzelne Spinnaggregate können vielmehr hintereinander
zu einer Generalwartung einer Wartungseinrichtung zugestellt werden. Der dabei verursachte
Produktionsverlust hält sich in wesentlich niedrigeren Grenzen als bei den heutigen
Spinnmaschinen.
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Einzelne Spinnaggregate können jederzeit aus einer Gruppe herausgeholt
werden, ohne daß die Produktion dieser Gruppe dadurch nennenswert beeinträchtigt
wird.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, daß die Zuteilung der Spinnaggregate
zu den Wartungseinrichtungen frei verändert werden und den jeweiligen Gegebenheiten
angepaßlwerden kann. Wenn eine Wartungseinrichtung nicht genügend ausgelastet ist,
können ihr zusätzliche Spinnaggregate zugestellt werden. Es ist möglich, die Spinnaggregate
immer zu derjenigen Wartungseinrichtung zuzustellen, bei welcher der geringste Arbeitsanfall
vorliegt. Dies kann in einfacher Weise durch eine entsprechendeSteuerung ermöglicht
werden, durch die gleichmäßige Auslastungen der Wartungseinrichtungen bei möglichst
kurzen Wartezeiten für die einzelnenSpinnaggregate-gewährleistet werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Baueinheiten
außer den für das Spinnen notwendigen Elementen jeweils eine eigene Aufnahme für
das zu verarbeitende Fasermaterial und eine eigene Aufspuleinrichtung für das ersponnene
Garn enthalten. Dadurch ist es möglich, die Spinnaggregate jeweils vollständig zu
warten und auch auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen und gegebenenfalls Korrekturen
vorzunehmen. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn jede Baueinheit mit eigenen
Antriebseinrichtungen für die zum Spinnen notwendigen Elemente und für die Auf spuleinrichtung
ausgerüstet ist.
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Dabei ist es ferner vorteilhaft, wenn jedes Spinnaggregat mit einer
eigenen die Arbeitseinrichtung steuernden Steuereinrichtung ausgerüstet ist. Dadurch
wird es möglich, die einzelnen Spinnaggregate jeweils so einzustellen, daß sie mit
ihren optimalen Produktionsgeschwindigkeiten bei der jeweils gewünschten Garnqualität
arbeiten.
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Dabei spieles keine Rolle, daß andere Spinnaggregate mit höherer oder
geringerer Arbeitsgeschwindigkeit arbeiten. Es wird dadurch möglich, ohne größeren
Aufwand an allen Spinnaggregaten eine weitgehend gleichbleibende Qualität sicherzustellen.
Darüber hinaus ist es möglich, kostengünstig auch kleine Partien unterschiedlichen
Garns auf einer bestimmten Anzahl von Spinnaggregaten zu spinnen. Im Extremfall
ist es sogar möglich, auf jedem Spinnaggregat ein anderes Garn zu er spinnen, ohne
daß nennenswerte Beeinträchtigungen des Kostenbildes entstehen.
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In weitererAusgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß jedes
Spinnaggtegat mit einer die Art der Wartungsbedürftigkeit erfassenden und die Zuordnung
zu dem oder den betreffenden Wartungsgeräten vornehmenden Einrichtung ausgerüstet
ist. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß an den Spinnaggregaten die Garnqualität
oder der Zustand eines wesentlichen Elementes überwacht wird, wobei bei Feststellen
der Wartungsbedürftigkeit ein bestimmtes Signal ausgelöst wird, das die Zustellung
dieses Spinnaggregates zu der eine entsprechende Wartungsarbeit ausführenden Wartungseinrichtung
veranlaßt. Wird beispielsweise festgestellt, daß der maximale Füllungsgrad der Spule
erreicht ist, so wird ein Signal ausgelöst, das veranlaßt, daß dieses Spinnaggregat
der Spulenwechseleinrichtung zugestellt wird. Entsprechendes gilt, wenn beispielsweise
aus einer als Aufnahme für das zu verarbeitende Fasermaterial dienenden Kanne das
Fasermaterial verbraucht wird. In diesem Fall wird das Spinnen aggregat zu einer
Wartungseinrichtung gebracht, in welcher die leere Kanne gegen eine volle Kanne
ausgetauscht wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Spinnaggregate
auf einer Transporteinrichtung angeordnet sind, die mit zu den Spinnaggregaten führenden
Versorgungseinrichtungen versehen sind, und daß Abnahme- und übergabeeinrichtungen
zum Abnehmen der Spinnaggregate von der Transporteinrichtung und übergeben an eine
Wartungseinrichtung und zum Zurückgeben an die Transporteinrichtung vorgesehen sind.
Bei dieser Ausgestaltung werden die Transportwege der Spinnaggregate zu den einzelnen
Wartungseinrichtungen relativ klein gehalten, so daß es nur einen geringen Produktionsausfall
bedeutet, wenn während dieses Transportes zu den Wartungseinrichtungen-die Spinnaggregate
stillgesetzt sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß jedes
Spinnaggregat mit einem Fahrgestell ausgerüstet und auf einer Fahrbahn von seinem
Arbeitsplatz zu einer Wartungseinrichtung verfahrbar ist. Insbesondere wenn dabei
längere Wege von dem Spinnaggregat zu dem oder den Wartungseinrichtungen zurückzulegen
sind, wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß jedes Spinnaggregat
mit aufladbaren Speichereinrichtungen zum Speichern von Energie-und
/oder
Versorgungsmedium ausgerüstet ist, und daß das Spinnaggregat während seiner Fahrt
von und/oder zu einer Wartungseinrichtung von diesen Speichereinrichtungen zur Aufrechterhaltung
des Spinnprozesses versorgt wird. Dadurch lassen sich trotz relativ langer Wege
Produktionsausfälle weitgehend vermeiden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist für jedes Spinnaggregat
ein mit an das Spinnaqgregat anschließenden Versorgungsleitungen ausgerüsteter Standplatz
vorgesehen, wobei von den Standplätzen Fahrbahnen zu den Wartungseinrichtungen führen.
In diesen Standplätzen können die einzelnen Spinnaggregate zu Gruppen zusammengefaßt
sein, die relativ eng zueinander zusammengerückt werden können.
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Da keine verfahrbaren Wartungseinrichtungen entlang der Spinnaggregate
verfahren müssen, können die Abstände zwischen den Spinnaggregaten relativ klein
gehalten werden. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die
Standplätze sich in einer Klimakammer befinden. Dadurch ist es möglich, nur die
Spinnaggregate selbst bei dem für den Spinnprozeß günstigsten Klima arbeiten zu
lassen, ohne daß der gesamte Spinnsaal auf dieses Klima gebracht werden muß. Dadurch
lassen sich einerseits die Kosten senken und andererseits Kompromisse bezüglich
des Klimas vermeiden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß eine
oder mehrere Wartungseinrichtungen mit Mitteln zum Wiederanspinnen nach einer Unterbrechung
des Spinnprozesses an einem Spinnaggregat ausgerüstet ist. Diese Ausgestaltung ist
insbesondere für Spinnaggregate vorteilhaft, bei denen während des Verfahrens der
Spinnprozeß nicht unterbrochen wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß eine
oder mehrere Wartungseinrichtungen mit Mitteln zum Vorbereiten des gewarteten Spinnaggregates
für einen durch Einschalten der Antriebe des an den Standplatz zurückgekehrten Spinnaggregates
erfolgenden Anspinnvorgang ausgerüstet ist. Diese Ausgestaltung eignet sich insbesondere
für die Spinnaggregate, bei denen der Spinnprozeß auf dem Weg von und zu den Wartungseinrichtungen
unterbrochen ist. Es ist in einfacher Weise möglich, die an den Spinnaggregaten
vorhandenen
jeweils eigenen Steuereinrichtungen für die Antriebseinrichtungen
so auszulegen, daß bei dem Wiederanlaufen an dem auf das Anspinnen vorbereitete
Spinnaggregat ein sicheres Anspinnen erfolgt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine zentrale Steuereinheit
zum Abrufen und Zuordnen von~einem oder mehreren Spinnaggregatenzu einer oder mehreren
Wartungseinrichtungen vorgesehen.
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Hiermit lassen sich die gewünschten Wartungsvorgänge nach einem vorgegebenen
Plan steuern, ohne daß eine größere Anzahl von Spinnaggregaten für längere Zeit
stillgesetzt werden muß.
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In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung sind wenigstens vier unterschiedliche
Arbeiten ausführende Wartungseinrichtungen vorgesehen, nämlich eine das zu verspinnende
Fasermaterial an die Spinnaggregate nachliefernde Wartungseinrichtung, eine einen
Spulenwechsel an dem Spinnaggregat durchführende Wartungseinrichtung, eine die für
das Spinnen notwendigen Elemente und/oder das ersponnene Garn überprüfende Wartungseinrichtung
und eine der Pflege und/oder der Einstellung der Spinnaggregate dienende Wartungseinrichtung.
In der der Pflege und/oder der Einstellung der Spinnaggregate dienenden Wartungseinrichtung
können auch die turnusgemäßen Wartungsvorgänge vorgenommen werden, wie Abschmieren
von Lagerungen, Nachstellen von Teilen oder überprüfen von Verschleißteilen. Außerdem
ist es möglich, beispielsweise durch akustische Prüf einrichtungen ein Lager abzuhören
und davon abhängig eine Schmierung oder eine Reparatur durchführen zu lassen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß wenigstens
die der Pflege und/oder der Einstellung der Spinnaggregate dienende Wartungseinrichtung
an die zentrale Steuereinheit angeschlossen und von dieser einstellbar ist. Dadurch
lassen sich beispielsweise die Pflegeintervalle für ein Nachschmieren o.dgl. verändern.
Außerdem ist es möglich, bestimmte Spinnaggregate abzurufen, die bei einem Partiewechsel
zum Erspinnen eines geänderten Garnes neu eingestellt werden sollen. Dabei kann
die Steuereinheit beispielsweise das Abrufen so vornehmen, daß nur Spinnaggregate
auf
die geänderte Partie eingestellt werden, bei denen ohnehin
ein Spulenwechsel fällig ist. Damit wird vermieden, daß nur teilweise gefüllte Spulen
vorhanden-sind oder daß unterschiedliche Garne auf eine Spule aufgewickelt werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen.-Fig. 1 zeigt
eine schematische Darstellung eines zu einer Baueinheit ausgebildeten Spinnaggregates
mit einem Fahrgestell; Fig. 2 eine Spinnanlage mit einer Vielzahl von Spinnaggregaten
entsprechend Fig. 1 und ihrer Zuordnung zu vier Wartungseinrichtungen, Fig. 3 eine
weitere Spinnanlage mit in einem Kreislauf angeordneten Spinnaggregaten und stationären
Wartungseinrichtungen und Fig. 4 eine voll-automatisch arbeitende Spinnanlage mit
einer Vielzahl von in mehreren Gruppen angeordneten Spinnaggregaten und stationären
Wartungseinrichtungen.
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Das in Fig. 1 dargestellte Spinnaggregat 1 bildet mit einer Vielzahl
gleichartiger Spinnaggregate und mehreren Wartungseinrichtungen, die später noch
erläutert werden, eine Spinnanlage. Das Spinnaggregat 1 ist als eine in sich geschlossene
und vollständig funktionsfähige Baueinheit ausgebildet. Es besitzt ein Traggestell,
an welchem sowohl die für das Spinnen erforderlichen Elemente2 als auch die zugehörigen
Antriebseinrichtungen5montiert sind. Das Spinnaggregat 1 ist beispielsweise als
ein Friktionsspinnaggregat dargestellt, das im wesentlichen eine Zuführeinrichtung
2a für ein Faserband 3, ein Paar von Friktionswalzen 2b,eine Abzugseinrichtung 2c
und eine Aufspuleinrichtung 9 für das gesponnene Garn 4 aufweist.
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In dem gleichen Traggestell sind die Antriebseinrichtungen 5 für die
für den Spinnprozeß notwendigen Elemente2 und für die Aufspuleinrichtung 9~angeordnet.
Es handelt sich dabei um Einzelelektromotoren 6, von denen einer zum Antrieb der
Zuführ- und Auflöseeinrichtung 2a, einer zum Antrieb der Friktionswalze 2b und einer
zum Antrieb der Abzugswalzen 2c und der Aufspuleinrichtung 9 bestimmt ist. Für die
Antriebseinrichtungen 5 ist eine gemeinsame Steuereinrichtung 13 vorgesehen, über
die das Ein- und Ausschalten der Antriebsmotore 6 sowie die jeweiligen Drehzahlen
gesteuert werden.
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Das Traggestell'des Spinnaggregates 1 istaif einem Fahrgestell 7 montiert,
das mit Laufrädern 10 versehen ist. Die Laufräder 10 können als Schienenräder ausgebildet
sein, die auf einer Fahrbahn 11 laufen. Es ist auch möglich, die Laufräder 10 direkt
auf dem Boden laufen zu lassen, der in nicht näher dargestellter Weise mit eingelegten
elektrischen Steuerschienen versehen ist. Das Fahrgestell 7 ist so groß ausgebildet,
daß auf ihm eine Kanne 8 Platz findet, in welcher sich das Faserband 3 befindet,
das von dem Spinnaggregat 1 verarbeitet und zu einem Garn 4 versponnen wird.
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Das Spinnaggregat 1, das in Fig. 1 nur sehr schematisch dargestellt
ist, enthält selbstverständlich noch weitere Elemente, beispielsweise eine Einrichtung
zum Erzeugen eines Unterdruckes im Bereich der Friktionswalzen 2b. Diese Einrichtung
kann beispielsweise ein Gebläse enthalten, das von einem der Motoren 6 mit angetrieben
wird oder einen eigenen Antriebsmotor aufweist.
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Wie im nachstehenden noch näher erläutert wird, ist für die einzelnen
Spinnaggregate 1 jeweils ein Standplatz vorgesehen, an welchem es mit den notwendigen
elektrischen Versorgungsleitungen und gegebenenfalls auch pneumatischen Versorgungsleitungen
gekuppelt wird. Um das verfahrbare Spinnaggregat 1 auch während eines Verfahrens
betriebsfähig zu halten, ist es mit einer Batterie 12 ausgerüstet, die die Energieversorgung
während des Fahrens übernimmt, wenn das Spinnaggregat 1 von den stationären Versorgungsanschlüssen
getrennt ist. Dieser Batterie 12 ist eine
Ladeeinrichtung zugeordnet,
die bevorzugt an den jeweiligen Standplätzen arbeitet und die Batterie 12 auflädt.
Es ist aber auch möglich, in einer-der-noch-zu erläuternden Wartungseinrichtung
jeweils ein Aufladen der Batterie 12 vorzunehmen.
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Wenigstens eines der LaufräderO des Fahrgestells 7 des Spinnaggregates
1 ist mit einem Antriebsmotor versehen, der ebenfalls von der Steuereinrichtungl-3-gesteuert
und der von der Batterie 12 mit der notwendigen Energie während des Fahrens versorgt
wird.
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Das Spinnaggregat 1 enthält weiter Einrichtungen zum Überwachen der
Spinnparameter, beispielsweise der Garnqualität oder auch beispielsweise der Funktionsfähigkeit
von anderen Teilen, insbesondere der Friktionswirkung der Friktionswalzen 2b. Diese
Einrichtung, die im einfachsten Fall ein Garnwächter ist, ist ebenfalls an die Steuereinrichtung
13 angeschlossen und löst bei einem Wartungsfall unter anderem den Start des Fahrwerksmotors
des Fahrgestells 7 aus. Die Einrichtung zum überwachen wird zweckmäßigerweise so
ausgebildet, daß sie nicht nur einen Wartungsfall anzeigt, sondern auch ein Signal
entsprechend der Art des Wartungsfalles an die Steuereinrichtung 13 abgibt. Die
Steuereinrichtung 13 entscheidet abhängig von dem erhaltenen Signal dann, welche
Wartungseinrichtung angefahren wird, d.h. die Wartungseinrichtung oder Wartungseinrichtungen,
die zum Durchführen der benötigten Wartungsarbeiten geeignet ist.
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Wie später noch näher, insbesondere anhand von Fig. 4 erläutert werden
wird, können die Einrichtungen zum Überwachen auch an eine zentrale Steuereinheit
37 angeschlossen sein, an die auch die verschiedenen Wartungseinrichtungen angeschlossen
sind. Diese zentrale Steuereinheit 37 kann dann der Steuereinrichtung 13 des betreffenden
Spinnaggregates 1 den Befehl geben, daß und welche Wartungseinrichtung anzufahren
ist, wobei die zentrale Steuereinheit 37 dann auch die Belegung der betreffenden
Wartungseinrichtung berücksichtigt. Dadurch wird es möglich, die Zeiten auf ein
Minimum zu beschränken, die die einzelnen Spinnaggregate 1 zu warten haben,
bis
die notwendigen Wartungsarbeiten an ihnen durchgeführt werden.
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Bei einer Abwandlung der bisher geschilderten Ausführungsform eines
Spinnaggregates 1 ist auf einen Fahrantrieb des Fahrgestells 7 verzichtet. In diesem
Fall werden in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Zugmaschinen 14 vorgesehen, die
mit den Spinnaggregaten 1 gekuppelt werden können. Diese Zugmaschinen 14 werden
von der zentraten Steuereinheit 37 gesteuert, die die von den einzelnen Spinnaggregaten
1 erhaltenen Signale verarbeitet. Die Zugmaschinen 14 sind mit Abtasteinrichtungen
15 versehen, mit welchen sie in der Fahrbahn 11 verlegten Steuerleitungen folgen,
die'zu den einzelnen Wartungseinrichtungen und zurück zu den Standplätzen der Spinnaggregate
1 führer.
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Bei der Ausführungsform nach Fis. 2 sind Spinnaggregate 1 auf Standplätzen
in einer Zweierreihe angeordnet. Die Standplätze -enthalten die notwendigen Versorgungsleitungen
für die Antriebseinrichtungen der einzelnen Spinnaggregate 1. Dabei können auch
pneumatische Anschlüsse vorgesehen sein, durch die die notwendigen pneumatischen
Elemente der einzelnen Spinnaggregate 1 an den Standplätzen betrieben werden. Die
Fahrbahn 11 umgibt die in der Zweierreihe angeordneten Spinnaggregate 1 als ein
umlaufender Ring. An jedem Standplatz sind Abzweigungen 16 für die Spinnaggregate
1 vorgesehen. Der in Fig. 2 in einer Zweierreihe angeordneten Gruppe von Spinnaggregaten
1 sind vier stationäre Wartungseinrichtungen 18, 19, 20 und 21 zugeordnet, die von
den einzelnen Spinnaggregaten 1 angefahren werden können. Die Wartungseinrichtungen
18, 19, 20 und 21 sind über Weichen 30 und Abzweigungen 22 an den Kreislauf 29 der
Fahrbahn 11 angeschlossen.
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Die stationär angeordneten Wartungseinrichtungen 18, 19, 20 und 21
erfüllen unterschiedliche Aufgaben, d.h. sie führen unterschiedliche Wartungsarbeiten
an denen ihnen zugestellten Spinnaggregaten 1 aus. Die Wartungseinrichtung 18 führt
einen Wechsel der Kannen 8 aus. Sie entnimmt dem ihr zugeführten Spinnaggregat 1
eine leere Kanne und ersetzt diese durch eine volle Kanne. Hierzu ist an der Wartungseinrichtung
18 ein Transportband 23 vorgesehen, das volle
Kannen 24 zuführt
und leere Kannen 25 entsprechend der Pfeilrichtung C abführt. In der Fig. 2 ist
beispielsweise dargestellt, daß ein Spinnaggregat 1a auf dem gepünkelten Weg 11a
zu der Wartungseinrichtung 18 fahren soll. Es wird dabei von der jedem Spinnaggregat
1 eigenen Einrichtung zum Überwachen ein entsprechenx des Signal gegeben. Dabei
kann überwacht werden, ob die Kanne 8 bereits leergesponnen ist oder, um Produktionsausfälle
zu vermeiden, daß dieser Zustand an dem betreffenden Spinnaggregat 1a in Kürze erreicht
werden wird. Das Spinnaggregat 1a kann dann auf seinem Weg 11a zu der Wartungseinrichtung
18 weiter seinen Spinnprozeß aufrechterhalten. Die Wartungseinrichtung 18 ist so
ausgebildet, daß mittels einer Greifeinrichtung das in der zu übergebenden vollen
Kanne 24 vorhandene Faserband entnommen und an das betreffende Spinnaggregat 1a
übergeben wird. Dies kann ohne Unterbrechen des Spinnvorganges erfolgen. Falls jedoch
der Spinnvorgang unterbrochen wird, so wird von der Wartungseinrichtung 18 ein Anspinnvorgang
ausgeführt, sofern das Spinnaggregat 1a so ausgebildet ist, daß es auf seinem Weg
den Spinnprozeß auf-rechterhält. Im anderen Fall wird vorgesehen, daß die Wartungseinrichtung
18 mit Einrichtungen ausgerüstet ist, die das Spinnaggregat 1a für einen Anspinnvorgang
vorbereiten, insbesondere ein Fadenende von der Spule abnehmen und in das Spinnaggregat
1a einlegen. Das dann zu seinem Standplatz zurückgekehrte Spinnaggregat 1a führt
dann selbst den Anspinnvorgang aus, nachdem es sich selbsttätig an die zugehörigen
Versorgungsleitungen des Standplatzes angeschlossen hat. Geeignete Verhältnisse
für das Anspinnen können in einfacher Weise von der jedem Spinnaggregat 1 eigenen
Steuereinrichtung 13 festgelegt werden. Das Rückführen des Spinnaggregates 1a erfolgt
im Umlauf auf der Kreisbahn 29, die zweckmäßigerweise nur in einer Richtung (Pfeilrichtung
A) befahren werden kann, um Störungen zu vermeiden. Dabei kann vorgesehen werden,
daß das Spinnaggregat 1a wieder an seinen ursprünglichen Stellplatz zurückfährt.
Es kann jedoch auch vorgesehen werden, daß das Spinnaggregat 1a den nächsten freien
Stellplatz anfährt, den es auf seinem Weg von der Wartungseinrichtung 18 zurück
zu den Standplätzen auffindet.
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Die Wartungseinrichtung 19 ist so aus-gebildet, daß sie einen Spulenwechsel
an den sie anfahrenden Spinnaggregaten 1 ausführt.
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die enthält ebenfalls ein in Pfeilrichtung B umlaufendes Transportband
26, auf welchem leere Spulenhülsen 27 einerseits zugeführt und die vollen Spulen
28 andererseits abtransportiert werden. Die vollen Spulen 28 werden gegebenenfalls
sofort zu einer Verpackungsstation zugeführt. Auch die Wartungseinrichtung 19 enthält
Mittel zum Anspinnen des betreffenden Spinnaogregates 1 oder wenigstens zum Vorbereiten
des Spinnaggregates 1 auf einen entsprechenden Anspinnvorgang, der dann bei Rückkehr
an den Standplatz ausgeführt wird. Diese Wartungseinrichtungen 18 und 19 sowie gegebenenfalls
auch 20 und 21 können deshalb auch von Spinnaggregaten angefahren werden, bei denen
nur ein Fadenbruch zu beheben ist Beispielsweise ist in Fig. 2 dargestellt, daß
an dem Spinnaggregat 1b ein Fadenbruch aufgetreten ist. DiesesSpinnaggregat 1b fährt
dann auf dem gepünkelt dargestellten Weg 11b die nächstliegende Wartungseinrichtung
an, die in diesem Falle die Wartungseinrichtung 19 ist, und läßt dort den Fadenbruch
durch ein Wiederanspinnen oder durch Vorbereiten auf einen Wiederanspinnvorgang
beseitigen. Danach kehrt das Spinnaggregat ib zu seinem ursprünglichen oder zu dem
nächst freien Standplatz zurück.
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Die Wartungseinrichtung 20 ist so ausgebildet, daß sie Prüf- und Reinigungsarbeiten
an den ihr zugeführten Spinnaggregaten 1 ausführt. Stellt beispielsweise die Einrichtung
zum Überwachen der Garnqualität eines Spinnaggregates 1 fest, daß in einer bestimmten
Zeitperiode zu viele,oder daß nicht zulässige Garnfehler auftreten, so fährt das
betreffende Spinnaggregat 1 die Wartungseinrichtung 20 an. Dort erfolgt eine ausführliche
überprüfung des ersponnenen Garns sowie eine Überprüfung der-für das Spinnen wesentlichen
Elemente, beispielsweise der Friktionswirkung der Fiktionswalzen von einem Friktionsspinnaggregat.
Außerdem wird an dieser Wartungseinrichtung 20 eine vollautomatische Reinigung des
gesamten Spinnorgans durchgeführt. Jedes einzelne Element kann dabei auf seine Beschaffenheit
und Funktionsfähigkeit überprüft werden. Falls hierbei nicht durch Reinigen behebbare
Fehler festgestellt
werden, beispielsweiseeine Beschädigung an
der Auflösewalze der Zuführ- und Auflöseeinrichtung 2a, so kann das betreffende
Spinnaggregat 1 von der Wartungseinrichtung 20 aus dem Arbeitsprozeß herausgenommen
und beispielsweise zu einer Reparatur geschickt werden.
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Die Wartungseinrichtung 20 kann aufgrund von bei der überprüfung festgestellten
Mängeln- das betreffende Spinnaggregat 1 aber auch zu der nächsten stationären Wartungseinrichtung
21 schicken, die mit Mitteln zum Pflegen und zum Einstellen versehen ist. Wird beispielsweise
festgestellt, daß die Drehzahl eines der Antriebsmotoren einen unzulässigen Wert
aufweist, so wird das betreffende Spinnaggregat 1 von der Wartungseinrichtung 20
zu der Wartungseinrichtung 21 geschickt, in welcher eine entsprechende Einstellung,
insbesondere über die Steuereinrichtung 13 des Spinnaggregates 1, erfolgt, so daß
wieder die betreffenden Geschwindigkeiten eingehalten werden. Darüber hinaus kann
die Wartungseinrichtung 21 auch dazu benutzt werden, die Arbeitsgeschwindigkeiten
eines Spinnaggregates 1 insgesamt umzustellen, insbesondere bei einem Partiewechsel.
Die Wartungseinrichtung 21 hat außerdem die Aufgabe, beispielsweise Lager durch
Abhören o.dgl. zu prüfen und gegebenenfalls davon abhängig oder in vorgegebenen
Intervallen Abschmierarbeiten an den Lagern auszuführen.
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Die Wartungseinrichtung 21 ist darüber hinaus so ausgelegt, daß sie
die einzelnen Spinnaggregate 1 in einem bestimmten Turnus für eine entsprechende
Pflege und Wartung zu sich rufen kann.
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Darüber hinaus ist sie auch so ausgebildet, daß sie eine bestimmte
Anzahl von Spinnaggregaten 1 zu sich ruft, wenn beispielsweise an diesen Spinnaggregaten
1 ein Partiewechsel durchgeführt werden soll. Dabei erhalten diese Spinnaggregate
1 dann einen Steuerbefehl der sie veranlaßt, vorher auch noch die Wartungseinrichtungen
18 und 19 zu durchlaufen, d.h. die Kannen 8 mit dem bisher verarbeiteten Fasermaterial
abzugeben und neue Kannen aufzunehmen sowie die Spulen mit dem bisher ersponnenen
Garn abzugeben und neue Spulenhülsen 27 aufzunehmen.
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Da jedes Spinnaggregat 1 die Qualität des ersponnenen Garnes selbst
kontrolliert, wird auch an dem Spinnaggregat 1 erfaßt, welche Qualitätsklasse produziert
wird. Es können dann entsprechende Markierungen vorgenommen werden. Dabei ist es
möglich, die vollen Spulen 28 in der Spulenstation entsprechend zu kennzeichnen
oder auf unterschiedliche Transportbänder zu übergeben. Damit erfolgt automatisch
eine Klassifikation der Spulen nach der ersponnenen Garnqualität, die dann auch
zu unterschiedlichen Preisen verkauft werden können.
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Die Wartungseinrichtungen 18, 19, 20 und 21 sind-nur schematisch dargestellt.
Sie sind so ausgebildet, daß sie die einzelnen ihr zugestellten und in einer Wartestellung
stehenden Spinnaggregate 1 nacheinander bearbeiten und wieder zu den Standplätzen
zurückschicken. Da es keine Schwierigkeiten bereitet, relativ großräumige Wartungseinrichtungen
18, 19, 20 und 21 vorzusehen, ist es auch möglich, diese Wartungseinrichtungen 18,
19, 20 und 21 so auszubilden, daß sie an mehreren Spinnaggregaten 1 gleichzeitig
die entsprechenden Wartungsarbeiten durchführen können. Es ist auch möglich, die
jeweiligen Wartungsarbeiten zu unterteilen und innerhalb der Wartungseinrichtungen
18, 19, 20 und 21 an einzelnen Stationen jeweils einzelne Arbeitsschritte der Gesamtwartungsarbeit
auszuführen.
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Wie aus Fig. 2 ferner ersichtlich ist, sind die Standplätze für die
Wartungsgeräte innerhalb eines Klimakanals 17 angeordnet.
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Dieser Klimakanal 17 ist von dem übrigen Raum abgetrennt, in welchem
sich die gesamte Spinnanlage befindet. Es ist deshalb mit relativ geringem Aufwand
möglich, diesen Kanal 17 auf die für das Spinnen geeignetesten Klimaverhältnisse
einzustellen, ohne daß der Aufwand für den gesamten Spinnsaal getrieben werden muß.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 laufen die Spinnaggregate 1 mit
langsamer Geschwindigkeit ständig auf einer Fahrbahn 11 in einem geschlossenen Kreislauf
29 um. Die elektrischen Versorgungen können beispielsweise von Stromschienen abgegriffen
werden, die
im Boden verlegt sind. Auch diese Spinnanlage enthält
mehrere Wartungseinrichtungen 18, 19, 20 und 21, die stationär angeord--net sind
und denen die einzelnen Spinnaggregate 1 bei einem Wartungsfall zugeführt werden.
Es sind von dem Kreislauf 29 abzweigende Weichen vorgesehen, so daß die Wartungseinrichtungen
18, 19, 20 und 21 in gleichem Sinne durchlaufen werden, in welchem auch die Spinnaggregate
1 umlaufen. Die Wartungseinrichtung 21 führt nur eine präventive Reinigung durch
und ist innerhalb des Kreislaufes 29 angeordnet, so daß jedes Spinnaggregat 1 bei
einem Umlauf einmal durch diese Wartungseinrichtung 21 hindurch fährt. Es erfolgt
dort ein präventives Reinigen des Spinnaggregates 1 mit einem nachfolgenden Anspinnen.
Im gezeigten Beispiel befinden sich zwei Spinnaggregate 1g und 1f in der Wartungseinrichtung
21.
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In der Wartungseinrichtung 18 erfolgt ebenfalls ein Kannenwechsel
in der zu Fig. 2 bereits erläuterten Weise. Auf dem Weg bzw. in der Wartungseinrichtung
18 befinden sich zwei Spinnaggregate Ih und li.
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In der Wartungseinrichtung 19 erfolgt in der anhand von Fig. 2 bereits
beschriebenen Weise ein Spulenwechsel. In dieser Wartungseinrichtung 19 bzw. auf
dem Weg dorthin befinden sich drei Spinnaggregate 1k, 11. und 1m.
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In der Wartungseinrichtung 20 erfolgt eine intensive Überprüfung
der Spinnaggregate 1 und des von ihnen produzierten Garnes. Bei dem Ausführungsbeispiel
befinden sich in der Wartungseinrichtung 20 bzw. auf dem Weg dorthin die Spinnaggregate
1c und ld. Sollte diese Wartungseinrichtung 20 stärkere Fehler an dem betreffenden
Spinnaggregat feststellen, so wird dieses Spinnaggregat über eine Abzweigung 34
nicht zu dem normalen Kreislauf 29 zurück, sondern vielmehr zu einer Reparaturstation
35 geschickt, wie dies mit dem Spinnaggregat 1e gezeigt ist. Die Reparaturstation
35 kann eine automatische Wartungseinrichtung oder aber auch eine handbetriebene
Werkstatt sein, in welcher die ausgeschiedenen Spinnaggregate von besonders geschultem
Personal wieder instandgesetzt werden.
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Auch bei der Ausführungsform nach Fig. 3 wird zweckmäßigerweise der
Kreislauf 29 innerhalb eines klimatisierten Kanals angeordnet, der von dem übrigen
Spinnsaal abgetrennt ist. Es reicht dann aus, eine wesentlich geringere Luftmenge
auf das gewünschte Klima zu bringen, so daß der Aufwand geringer ist. Im Bereich
der Weichen 30 werden zweckmäßigerweise Dichtungselemente, wie Vorhänge oder elastische
Türen vorgesehen, die von den Spinnaggregaten 1 durchfahren werden können.
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Wie aus Fig. 3 weiter zu ersehen ist, sind in dem Kreislauf Lücken
36c, 36d, 36e, 36h, 36i, 36k, 361 und 36m vorhanden, die für die gerade innerhalb
oder auf dem Weg zu den einzelnen Wartungseinrichtungen befindlichen Spinnaggregate
bestimmt sind, die nach erfolgter Wartung wieder an diese Lücken zurückkehren. Die
einzelnen Spinnaggregate 1 bewegen sich alle mit der gleichen Fahrgeschwindigkeit
auf dem Kreislauf 29. Dabei ist es möglich, die Fahrgeschwindigkeit über eine zentrale
Steuereinheit zu steuern, um bei einem höheren Anfall von Wartungsarbeiten den Durchlauf
durch die Wartungseinrichtungen 18, 19, 20 und 21 zu erhöhen, d.h. die möglichen
Wartungsintervalle zu verkürzen, beispielsweise wenn bei einer Vielzahl von Spinnaggregaten
1 ein Spulenwechsel oder ein Kannenwechsel ansteht. Wenn dagegen festgestellt wird,
daß nur wenige Wartungsarbeiten zu erwarten sind, kann die Fahrgeschwindigkeit wesentlich
reduziert und gegebenenfalls auf Null gebracht werden.
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In Abwandlung der Fig. 3 wird vorgesehen, daß die einzelnen Spinnaggregate
1 nicht mit einem Fahrgestell versehen sind, sondern vielmehr auf einer umlaufenden
Fördereinrichtung angeordnet werden. Im Bereich der Wartungseinrichtungen 18, 19
und 20 werden dann zweckmäßigerweise Entnahme- und Zuführeinrichtungen vorgesehen,
die die Spinnaggregate 1 dann entnehmen, der betreffenden Wartungseinrichtung 18,
19 oder 20 zuführen und anschließend an das Fördermittel wieder zurückgeben. Da
bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und auch bei der abgewandelten Ausführungsform
die Wege zu den jeweiligen Wartungseinrichtungen 18, 19 und 20 relativ kurz sind,
kann vorgesehen werden, daß der Spinnprozeß bei Verlassen
des
Kreislaufes 29 oder der Transporteinrichtung an den jeweiligen Spinnaggregaten 1
unterbrochen wird, ohne daß dadurch ein wesentlicher Produktionsausfall entsteht.
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In einem Spinnsaal werden zweckmäßigerweise mehrere Kreisläufe 29
miteinander durch entsprechende Strom- und Leitschienen verbunden, so daß eine einheitliche
Spinnanlage mit verfahrbaren oder transportierbaren Spinnaggregaten 1 und stationären
Wartungseinrichtungen entsteht. Es ist dabei möglich, die Spinngruppen bildenden
Kreisläufe so miteinander zu kombinieren, daß bei Überlastung der Wartungseinrichtungen
der einen Spinngruppe die Wartungseinrichtunzen der anderen Spinngruppe mit angefahren
werden, so daß Totzeiten und damit verbundene Produktionsausfälle so gering wie
möglich gehalten werden.
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Fig. 4 zeigt schematisch eine Spinnanlage mit mehreren Kreisläufen
29 und den zugehörigen Fahrbahnen 11. In jeweils einem Klimakanal 17 sind jeweils
Spinnaggregate 1 in vier Zweierreihen 39 auf ihren jeweiligen Standplätzen angeordnet.
Außerhalb der Kreisläufe 29 befinden sich die Wartungseinrichtungen 18, 19, 20 und
21, die bevorzugt mehreren Spinngruppen gemeinsam zugeordnet sind. In Fig. 4 sind
eine Wartungseinrichtung 18 zum Wechseln von Kannen, eine Wartungseinrichtung 19
zum Durchführen von Spulenwechseln, eine Wartungseinrichtung 20 zum Durchführen
von Prüfungen und eine Wartungseinrichtung 21 zum Pflegen und/oder Einstellen der
Spinnaggregate 1 vorgesehen. Die Wartungseinrichtung 21, die nicht nur der Pflege
und der Einstellung der Spinnaggregate 1 dient, sondern die auch eine Entsorgung
für die an den Spinnaggregaten 1 ausgeschiedenen Verunreinigungen des Faserbandes
durchführt, ist mit der Wartungseinrichtung 20 derart kombiniert, daß beide Wartungseinrichtungen
20 und 21 von einem wartungsbedürftigen Spinnaggregat 1 immer hintereinander durchlaufen
werden.
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Für die einzelnen Spinnaggregate 1 sind Zugmaschinen 14 (siehe auch
Fig. 1) vorgesehen, die ein oder auch mehrere Spinnaggregate 1 gleichzeitig verfahren
können. Wie aus Fig. 4 zu ersehen ist,
können dabei Züge aus einzelnen
Spinnaggregaten 1 zusammengestellt werden. Beispielsweise ist ein derartiger Zug
ir aus Spinnaggregaten zusammengestellt worden, die beispielsweise aus der Reihe
36r der Standplätze abgezogen worden ist und der in dieser Form der Wartungseinrichtung
18 zugeführt wird, die einen Kannenwechsel durchführt. Es werden dabei die Kannen
an den Spinnaggregaten 1 der gesamten Reihe nacheinander gewechselt. Auch hier wird
dann an jedem Spinnaggregat 1 dieses Zuges gegebenenfalls ein Anspinnvorgang oder
vorbereitete Anspinnarbeiten in der Wartungseinrichtung 18 durchgeführt.
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Ein kürzerer Zug 1q ist ebenfalls zusammengestellt worden, der nur
aus fünf Spinnaggregatenbesteht und der von einer Zugmaschine 14q zu der Wartungseinrichtung
19 gezogen wird, dieeinenSpulenwechsel ausführt und die mit einer Verpackungseinrichtung
49 kombiniert sein kann, wie in Fig. 4 angedeutet ist. Die Zugmaschinen können jedoch
auch einzelne Spinnaggregate abrufen und zu der entsprechenden Wartungseinrichtung
transportieren, wie in Fig. 4 anhand der Spinnaggregate 1n und der Zugmaschine 14n
sowie lp und 14p gezeigt ist.
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Die stationär angeordneten Wartungseinrichtungen 18, 19, 20 und 21
sowie die einzelnen Spinnaggregate 1 und auch die Zugmaschinen 14 sind an eine zentrale
Steuereinheit 37 angeschlossen. Die Spinnaggregate 1 geben ein die Wartungsbedürftigkeit
und die Art der Wartungsbedürftigkeit anzeigendes Signal an die zentrale Steuereinheit
37, die daraufhin die entsprechenden Zug-maschinen 14 zu den Spinnaggregaten 1 schickt,
die dann mit den Spinnaggregaten 1 die benötigte Wartungseinrichtung 18, 19, 20
oder 21 ansteuern. Selbstverständlich ist es in gleicher Weise auch möglich, über
die zentrale Steuereinheit 37 Spinnaggregate 1 zu rufen und zu den entsprechenden
Wartungseinrichtungen 18, 19, 20 oder 21 zu schicken, die ein eigenes Fahrwerk mit
einem Fahrwerksantrieb aufweisen. Der Fahrwerksantrieb kann beispielsweise auch
über einen der für die zum Spinnen notwendigen Elemente des Spinnaggregates 1 vorgesehenen
Motoren 6 über eine Schaltkupplung abgeleitet werden.
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Es kann auch vorgesehen werden, daß die Zugmaschinen mit einer vorzugsweise
aufladbaren Batterie versehen sind, über die während eines Verfahrens der Spinnaggregate
1 die Energieversorgung der Spinnaggregate 1 erfolgt, so daß diese während der Fahrt
weiterspinnen können. Dabei ist es dann sinnvoll, wenn die Einrichtungen zum Überwachen
der einzelnen Spinnaggregate 1 so ausgelegt werden, daß die Wartungsbedürftigkeit
immer dann angezeigt wird, wenn ein enagültiger Wartungsfall kurz bevorsteht, beispielsweise
kurz bevor eine Spule ihren maximalen Füllungsgrad erreicht und/oder eine Kanne
vollständig geleert ist. Es ist dann möglich, die Spinnaggregate 1 rechtzeitig zu
den entsprechenden Wartungseinrichtungen 18 oder 19 zu verfahren, so daß ein Produktionsverlust
nicht auftritt.
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ueber die zentrale Steuereinheit 37 ist es auch möglich, für einen
Partiewechsel einzelne oder eine bestimmte Anzahl von Spinnaggregaten 1 abzurufen
und zu den Wartungseinrichtungen 20 und 21 zu fahren. über die Wartungseinrichtung
21 können dann -die Steuereinrichtungen 1 3 der einzelnen Spinnaggregate 1 gesteuert
von der zentralen Steuereinheit 37 auf die neu gewünschten Spinnbedingungen eingestellt
werden. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die zu den Wartungseinrichtungen 20 und 21
gerufenen Spinnaggregate 1 vorher auch die Wartungseinrichtungen 18 und 19 durchlaufen,
da sie dann bereits mit das andere Garnmaterial enthaltenden Kannen ausgerüstet
und mit entsprechenden leeren Spulenhülsen versehen werden können.
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