DE3414381A1

DE3414381A1 - Vorrichtung zur ueberfuehrung eines vlieses von einem vliestraeger in eine presse

Info

Publication number: DE3414381A1
Application number: DE19843414381
Authority: DE
Inventors: Hans Peter Dipl.-Holzw. 3257 Springe Steininger
Original assignee: Baehre & Greten; Bison Werke Baehre and Greten GmbH and Co KG
Current assignee: Baehre & Greten; Bison Werke Baehre and Greten GmbH and Co KG
Priority date: 1984-04-16
Filing date: 1984-04-16
Publication date: 1985-10-17

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überführung eines aus mindestens einem Bindemittel und lignocellulose- und/oder zellulosehaltigen Spänen, Fasern und dergleichen bestehenden und gegebenenfalls durch Druck und/oder Wärme vorbehandelten Vlieses von einem antreibbaren Endlos-Vliesträger auf ein Endlos-Stahlband einer kontinuierlich arbeitenden, beheizten Presse, insbesondere iner Kalanderpresse mit einer auf einem Teil ihres Umfangs von dem über Führungs- und Druckwalzen laufenden Stahlband umspannten Heiztrommel.

Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE-PS 24 58 409 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung erfolgt die Übergabe des Vlieses von einem Endlos-Vliesträger auf ein Endlos-Stahlband in einem solchen Abstand von einem Presseneinlaufspalt, daß das Endlos-Stahlband die eigentliche Zuführvorrichtung des Vlieses zur Presse bildet.

Bei einer derartigen Zuführung des Vlieses zur Presse kann es geschehen, daß aufgrund des sich auf einer erhöhten Temperatur befindenden Endlos-Stahlbandes oder durch Wärmestrahlung sich eine bezüglich der beiden Seiten der Vliesschicht unterschiedliche Wärmebeaufschlagung und gegebenenfalls sogar eine Voraushärtung der unteren Vliesschicht ergibt, was zur Folge haben kann, daß die fertigen Platten auf beiden Seiten unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs angeführten Art mit geringem Aufwand in der Weise auszubilden, daß unter Gewährleistung einer problemfreien Vliesübergabe zur Presse störende Erwärmungs- und Voraushärtungseffekte auf einer Seite oder beiden Seiten des der Presse zugeführten Vlieses vermieden werden.

Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung dadurch, daß das Vlies pressenseitig über ein spitzwinklig zulaufendes Leitflächenorgan geführt ist, daß sich das Leitflächenorgan in den

Presseneinlaufspalt erstreckt, und daß das Leitflächenorgan bezüglich des sich auf erhöhter Temperatur befindenden Endlos-Stahlbandes eine Wärmeabschirmung bildet.

Durch die Verlegung der Vlies-Übergabestelle unmittelbar in den Presseneinlaufspalt wird bereits eine weitgehend gleichmäßige Wärmebeaufschlagung der beiden Seiten des Vlieses erreicht. Zusätzlich wird aber durch die Funktion des Leitflächenorgans als Wärmeabschirmung sichergestellt, daß sich das Vorhandensein des sich auf einer erhöhten Temperatur befindenden Endlos-Stahlbandes nicht ungünstig, sondern im Rahmen des erfindungsgemäßen Lösungsprinzips nur positiv auswirken kann.

Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist der Endlos-Vliesträger unmittelbar um das Leitflächenorgan geführt, das in diesem Falle zusätzlich als Vliesträger-Umlenkelement wirkt, aber bevorzugt ist das Leitflächenorgan unmittelbar und flächenbündig dem Endlos-Vliesträger nachgeordnet und mit einer einen sehr geringen Reibungskoeffizienten aufweisenden Oberfläche versehen, so daß das vom Vliesträger herantransportierte Vlies über dieses Leitflächenorgan störungsfrei dem Presseneinlaufspalt zugeführt werden kann.

Bevorzugt ist das Leitflächenorgan spitzschnabelförmig ausgebildet, wodurch einerseits das Ausmaß der Erstreckung der Führungsfläche in den Presseneinlaufspalt entsprechend den Wärmeeinwirkungsgegebenheiten weitgehend frei gewählt werden kann und andererseits eine harmonische, keine Gefahr einer Störung des Vliesaufbaus mit sich bringende Übergabe des Vlieses im Pressenspaltbereich sichergestellt wird.

Bevorzugt ist das Leitflächenorgan zumindest auf einem Teilbereich seiner Länge mit Kühlkanälen versehen, die mit Kühlflüssigkeit oder Kühlluft beschickt sind.

Ist das Leitflächenorgan, wie dies gemäß einer vorteilhaften Aus-

gestaltung der Erfindung vorgesehen ist, als Hohlkörper, zum Beispiel in Form eines Keils oder dergleichen, ausgebildet, dann wird der jeweils vorhandene Hohlraum bevorzugt als Kühlmittelführung verwendet.

Die Vorrichtung nach der Erfindung eignet sich besonders für sogenannte Endlos-Anlagen zur Herstellung von Faserplatten, bei denen durch die gemäß der Erfindung ausgebildete Vorrichtung zur Vliesübergabe sichergestellt werden kann, daß die Wärmebeaufschlagung des Vlieses von beiden Seiten her praktisch völlig gleichmäßig ist und die Phase der Wärmeeinwirkung auch für beide Seiten gleichzeitig und mit gleicher Intensität beginnt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert; in dieser zeigt:

Figur 1 eine schematische Seitenansicht einer Presse zur Herstellung endloser Span-, Faser- oder dergleichen Platten mit zugeordneter Vlieszuführeinrichtung , und

Figur 2 eine vergrößert und ebenfalls schematisch gezeigte Darstellung eines mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgestatteten Einlaufbereichs der Presse nach Figur 1.

Die sowohl bei der Fertigung von Spanplatten als auch von Faserplatten bewährte Kalanderpresse nach Figur 1 umfaßt eine Heiztrommel 1 von vergleichsweise großem Durchmesser, ein diese Heiztrommel 1 auf mehr als der Hälfte ihres ümfanges umfassendes Endlos-Stahlband 2 sowie mehrere das Endlos-Stahlband 2 ergänzend zu dem bereits durch das Stahlband ausgeübten Spanndruck gegen die Heiztrommel 1 pressende Druckwalzen 3, 3¹.

Durch Verdichtung zwischen den Druckwalzen 3, 3' und der Heiz-

trommel 1 sowie durch Flächendruck, aufgebracht durch das Stahlband 2, wird unter Wärmezufuhr die jeweilige Platte aus dem zugeführten Vlies 5 gebildet.

Die Übergabe des Vlieses 5 von einem Endlos-Vliesträger 4 zur Kalanderpresse erfolgt unmittelbar im Presseneinlaufspalt 8_f wozu dem um Umlenkrollen bzw. Umlenkwalzen 9 geführten Endlos-Vliesträger 4 ein Leitflächenorgan 6 nachgeordnet ist, das sich unmittelbar in den Presseneinlaufspalt 8 erstreckt und gleichzeitig von dem sich auf erhöhter Temperatur befindenden Stahlband und der eingangsseitig gelegenen Druckwalze 3¹ herrührende Wärmeeinwirkung auf das Vlies 5 in der Weise abschirmt, daß Oberseite und Unterseite des Vlieses vor dem Einlauf in den Pressenspalt keiner ungleichmäßigen oder unterschiedlichen Wärmeeinwirkung ausgesetzt werden und somit das Auftreten einseitiger Voraushärtungen vermieden wird.

Die Spannung des Endlos-Stahlbandes 2 ist mittels einer Spannwalze 3" vorgebbar, d.h. entsprechend den jeweils gewünschten Bedingungen einstellbar.

Die Detaildarstellung nach Figur 2 zeigt den Pressen-Einlaufspalt 8 in Verbindung mit einer bevorzugten Ausführungsform eines Leitflächenorgans 6.

Der Endlos-Vliesträger 4, der sich in Richtung des Pfeiles 10 zum Pressenspalt 8 hin bewegt, ist möglichst nahe an den Presseneinlaufspalt herangeführt. Um eine flächenbündige, weitestgehend spaltfreie Übergabe des Vlieses 5 auf das nachgeordnete Leitflächenorgan 6 zu ermöglichen, ist der Endlos-Vliesträger 4 über Umlenkrollen bzw. Umlenkwalzen 9 von möglichst kleinem Durchmesser geführt. Im Bereich dieser Vliesträger-Umlenkstelle ist bevorzugt auch eine Spanrolle 13 für den Vliesträger vorgesehen.

Das Leitflächenorgan 6 besitzt im Querschnitt die Form eines gekrümmten Spitzschnabels, dessen freies Ende sich soweit in den

Einlaufspalt 8 erstreckt, daß Ober- und Unterseite des Vlieses praktisch gleichzeitig mit der Heiztrommel 1 und der Druckwalze 3¹ in Berührung kommen.

Die Heiztrommel 1 dreht sich dabei entsprechend dem Pfeil 12 in Gegenuhrzeigerrichtung, während die Druckwalze 3' entsprechend dem Pfeil 11 in Uhrzeigerrichtung umläuft.

Die Unterseite des Leitflächenorgans 6 ist der Krümmung der Druckwalze 3 angepaßt, während der Krümmungsradius der das Vlies 5 führenden Oberfläche anschließend an einen ebenen Abschnitt größer gewählt ist als der Krümmungsradius der Unterseite, so daß sich eine für die Führung des Vlieses bis hin zum Beginn des Preßspaltes besonders günstige Gleitfläche ergibt.

Das Leitflächenorgan 6 ist mit einer Vielzahl von Kühlkanälen versehen, und zwar insbesondere in demjenigen Bereich, in dem die Gefahr einer unerwünschten Wärmeeinwirkung auf das Vlies 5 besteht. Anstelle einzelner Kühlkanäle, wie dies in Figur 2 gezeigt ist, kann das Leitflächenorgan auch als Hohlkörper ausgebildet und der Hohlraum mit Kühlmittel beschickt sein.

Auf diese Weise gelingt es besonders einfach, die Temperatur von Vliesoberseite und Vliesunterseite bis zum Moment des Einlaufs in den Pressenspalt im wesentlichen gleich zu halten, was Voraussetzung dafür ist, daß die fertigen Platten auf beiden Seiten nunmehr gleiche Eigenschaften aufweisen.

. "* 34U381

Bezugszeichenliste

1	Heiζtrommel
2	Endlos-Stahlband
3, 3'	Druckwalzen
3"	Spannwalze
4	Endlos-Vliesträger
5	Vlies
6	Leitflächenorgan
7	Kühlkanäle
8	Presseneinlaufspalt
9	UmlenkroIlen
10	Vlies-Laufrichtung
11	Druckwalzen-Drehrichtung
12	Hei ζ trommel-Drehrichtung
13	Spannwalze für Vliesträger

- Leerseite

Claims

- Patentansprüche -

Vorrichtung zur Überführung eines aus mindestens einem Bindemittel und lignozellulose- und/oder zellulosehaltigen Spänen, Fasern und dergleichen bestehenden und gegebenenfalls durch Druck und/oder Wärme vorbehandelten Vlieses von einem antreibbaren Endlos-Vliesträger auf ein Endlos-Stahlband einer kontinuierlich arbeitenden, beheizten Presse, insbesondere einer Kalanderpresse mit einer auf einem Teil ihres Umfangs von dem über Führungs- und Druckwalzen laufenden Stahlband umspannten Heiztrommel, dadurch gekennzeichnet ,

daß das Vlies (5) pressenseitig über ein spitzwinklig zulaufendes Leitflächenorgan (6) geführt ist, daß sich das Leitflächenorgan (6) in den Presseneinlaufspalt (8) erstreckt, und daß das Leitflächenorgan (6) bezüglich des sich auf erhöhter Temperatur befindenden Endlos-Stahlbandes (2) eine Wärmeabschirmung bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Endlos-Vliesträger (4) um das Leitflächenorgan (6) geführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Leitflächenorgan (6) unmittelbar und flächenbündig dem Endlos-Vliesträger (4) nachgeordnet ist,
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitflächenorgan (6) spitzschnabelförmig ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß das Leitflächenorgan (6) aus einer keilförmigen, seitlich gehalterten Schiene oder dergleichen besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die keilförmige Schiene oder dergleichen an ihrer Unterseite der Krümmung einer zusammen mit der Heiztrommel (1) den Einlaufspalt (8) bildenden Druckwalze (3¹) angepaßt ist und daß die das Vlies (5) führende Oberseite zumindest zu ihrem freien Ende hin ebenfalls gekrümmt ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius der Krümmung der Oberseite des Leit-

flächenorgans (6) größer ist als der Radius der Krümmung der Unterseite.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß dem Leitflachenorgan (6) eine Kühleinheit zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich net, daß das Leitflachenorgan (6) zumindest auf einem Teilbereich seiner Länge mit Kühlkanälen (7) versehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich net, daß die Kühlkanäle (7) mit Flüssigkeit oder Luft vorgebbarer Temperatur beschickt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich net, daß das Leitflachenorgan (6) als mit Kühlmittel beschickbarer Hohlkörper ausgebildet ist.