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Trinkwasserbereiter. Die sogenannten Trinkwasserbereiter haben die
Aufgabe zu erfüllen, jeweilig zur Verfügung stehendes Rdhhvwser in möglichst kurzer
Zeit und in möglichst großen Mengen durch Erhitzung keimfrei zu machen und zugleich
so weit abzukühlen, daß es sofort nach Verlassen der Vorrichtung trinkbar ist. Demgemäß
sind die Trinkwasserbereiter so eingerichtet, daß das Rohwasser mittels einer Pumpe
zunächst in einen Kühler gefördert und von diesem weiter in den Kochkessel gedrückt,
in diesem durch Erhitzung keimfrei gemacht und danach durch den Kühler zurück-geführt
und abgelassen wird. Innerhalb des Kühlers bewegen sich das Rohwasser und das keimfreie
Wasser im Gegenstrom zueinander, wobei das keimfreie Wasser durch das Rohwasser
abgekühlt und letzteres gleichzeitig auf einen der Siedetemperatur möglichst nahe
kommenden Erhitzungsgrad gebracht wird. Die Speisung des Kessels mit Rohwasser geht
dauernd neben dem Ablassen des keimfrei gemachten Wassers her, und zur Durchführung
dieses Daverbetriebes wurde das Rohwasser durch den Kühler dem Kessel mittels einer
Pumpe zugeführt, deren Förderdruck den Kesseldruck übersteigt.
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Bei derartigen Trinkwasserbereitern bildet einen Grund zu Unvollkommenheiten
der Kühler, der wegen des ununterbrochenen Betriebes eine möglichst große Wärmeaustauschfläche
besitzen muß. Solche Kühler sind aber einesteils schwierig herzustellen, andernteils
bieten sie häufig Veranlassung zu Undichtigkeiten, die insbesondere durch die starken
Wänmneausdehnungen verursacht werden. Infolgedessen geben die bisher bekannten Trinkwasserbereiter
keine Sicherheit für die Lieferung wirklich keimfreien -Wassers, weil bei Undichtigkeiten
im Kühler das keimhaltige Rohwasser zu dem bereits keimfrei gemachten Wasser hinzutreten
kann und dannzusammen mit diesem abläuft. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
diesen Cefahrzustand zu beseitigen, insbesondere die Lieferung durchaus keimfreien
Wassers vom Zustand des Kühlers unabhängig zu machen, und zwar wird diese Aufgabe
gelöst durch Änderung des Druckverhältnisses der beiden verschiedenen, den Kühler
durchströmenden Flüssigkeiten, indem das Rohwasser des Kessels nicht wie bisher
mit einem durch die dauernde Speisung des Kessels bedingten höheren, sondern mit
einem geringeren Druck als das vom Kessel kommende keimfreie Wasser durch den Kühler
geführt wird. Dann kann zwar imFalle vonUnd'ichtigkeiten des Gegenstromkühlers ein
Vermischen der beiden Flüssigkeiten eintreten, doch kann dann immer nur die unter
höherem Druck stehende keimfreie Flüssigkeit zu der unter geringerem Druck geförderten
Rohflüssigkeit übertreten. Auf diese Weise wird ohne Rücksicht auf die jeweilige
Beschaffenheit des Kühlers die Gefahr einer nachträglichen Verunreinigung des keimfrei
gemachten Wassers lediglich durch den bestimmten Druckunterschied zwischen den beiden
aneinander vorbeiströmenden Flüssigkeiten :beseitigt, und die
Vorrichtung
bietet eine vollkommene Sicherheit für die Lieferung stets keimfreien Trinkwassers.
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Die angegebene Druckverteilung kann durch beliebige geeignete Mittel
erzielt werden, nur muß .darauf geachtet werden, daß die Pumpe oder ein ähnlich
wirkendes Fördermittel immer auch den Kesseldruck zu überwinden hat. Demgemäß wird
die Anordnung so getroffen, daß das Rohwasser erst nach Verlassen des Kühlers durch
das Fördermittel auf einen den Kesseldruck übersteigenden Speisedruck gebracht wird.
Diese Anordnung läßt sich am einfachsten so treffen, daß die Speisepumpe zwischen
dem Kühler und dem Erhitzungskesselan@geordnet ist, also der das Rohwasser führende
Kühlerfeil in der Saugleitung der Pumpe liegt. Dann steht im Kühler das Rohwasser
unter -,einem geringeren Druck als das durch den Kesseldruck ausgetriebene keimfreie
Wasser.
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Auf der Zeichnung ist eine schematische Darstellung des Trinkwasserbereiters
gemäß der Erfindung gezeigt, wobei die Kühlervorrichtung der 'besseren Übersicht
wegen in Form eines .Behälters mit darin befindlicher Rohrschlange angedeutet wird.
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Mit einem Kessel a ist ein Kühler verhunden, der aus einem geschlossenen
Behälter b und einer darin angeordneten Rohrschlange c besteht. Der Behälter b besitzt
einen Zulauf cl<, durch den die zu sterilisierende .Flüssigkeit, z. B. Wasser,
zugeführt und durch ein Rohre .dem unteren Teil des Kessels. a zugeleitet wird.
Die Rohrschlange c ist durch ein Rohr f mit dem oberen Teil des Kessels verbunden
und mit einem Ablaßhahn g versehen. In die RohrlEtung e ist eine Pumpe h (Hand-
oder Dampfpumpe) eingeschaltet, die das Wasser durch den Behälter b von,der Entnahmestelle
ansaugt und -dann in den Kessel a drückt. Dort wird :das Wasser durch Erhitzen keimfrei
gemacht und gelangt dann durch das Rohr f in -die Rohrschlange c, in der es durch
das den Behälter 'b durchströmende Rohwasser abgekühlt wird.
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Infolge der Anordnung der Pumpe h zwischen dem Behälter b und dein
Kessel a liegt der Behälter b in der Saugleitung der Pumpe, steht also unter einem
geringeren Druck, als solcher in der Druckleitung, im Kessel und in der Rohrschlange
c herrscht. Infolgedessen ;kann bei Undichtigkeiten der Rohrschlange c nur aus dieser
Flüssigkeit in den Behälter b übertreten, nicht aber aus letzterem keimhaltiges
Wasser in die Schlange c, so daß der Ablaß g stets keimfreies !Wasser ergibt.
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Der dargestellte Kühler b, c ist nur eine -schematische Erläuterung,
in Wirklichkeit besteht er aus einer großen Anzahl dicht in-oder auseinander gelagerter
Kanäle mit gemeinsamen Zwischenwänden, die , durch Schweißen, Löten o. dgl. vereinigt
sind und die Flüssigkeiten im: reinen Gegenstrom aneinander vorbeiführen. Bei derartigen
Anordnungen sind Undichtigkeiten sehr leicht möglich.