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Entfernungsmesser. Es sind aus der deutschen Patentschrift
82476 Entfernungsmesser bekannt geworden, bei denen ein Prisma, #dessen.
Scheitelkante im Brennpunkt des Okul-ars liegt, so angeordnet ist, daß mit Hilfe
geeigneter Reflektoren idie Teilbilder des beobachteten Gegenstandes über und unter
jener Kante ge-
sehen werden. Bei diesen Entfernungsmessern ist auch die Einschaltung
zyl.in:drischer Linsen in dem von den Lichtstrahlen zu nehmenden Wege, zum Zwecke,
das Bild in bestimmter Richtung zu verzerren, bekannt.
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Es sind ferner aus der deutschen Patentschrift :265o8o binokulare
Koinzidenzentfernungsmesser bekannt, bei welchen einerseits die beiden oberen und
anderseits -die beiden unteren Teilbilder entgegengesetzten Enden der Standlinien
angehören, so daß auf der einen Seite der Halbierungslinie ein stereoskopisches,
auf der an-deren Seite ein pseudoskopisches Raumbild entsteht.
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Die vorliegende Erfindung- besteht nun darin, daß bei Entfernungsmessern
der letzteren Art die vorhergenannten Linsensysteme zur Anwendung kommen.
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Zur ErläutertUig der Aufgabe der Erfindung zeigen die Fig. 1, 2,
3 und 4 verschiedene Lichtbüttdelformen.
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Bei Entfernungsmessern mit einfachem Teleskopobjektiv sind die vom
oberen und unteren Bild austretenden Lichtbündel von -der Form, welche Fig. i zeigt;
sie sind Bilder der Hälfte des Objektivs, welche durch die verschiedenen Linsen
hervorgebracht werden und von -dem Lichtbündel durchsetzt werden, ehe es aus dem
Okular austritt. Weil nun das Bild der oberen Hälfte sich über das der unteren Hälfte
lagert, so ist der Querschnitt ödes austretenden doppeltenLichtbündels angenähert
von der Form eines Parallelogramms, dessen Höhe die Hälfte der Grundfläche beträgt.
Diese Form des austretenden Lichtbündels eignet sich natürlich wenig dazu, die kreisförmige
Öffnungdes beobachtenden Auges zu füllen, welche in Fig. 2 und 3 punktiert
gezeichnet ist. In Fig. 2 sind die Verhältnisse so gewählt, daß die Vergrößerung
gerade das Augge ausfüllt, dabei aber geht auf beiden Seiten ein großer Betrag von
Licht verloren. Bei der Anordnung nach Fig. 3 tritt wohl das gesamte Lichtbündel
in :das Auge, aber ein Teil der Pupille bleibt oben und unten =ausgefüllt.
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Die Erfindung löst nun die Aufgabe bei dem bekannten Entfernungsmesser,
das Parallelogrammbild (Fig. i) in ein Ouadratbild (Fig.4) zu verwandeln, so daß
bei entsprechen#der Vergrößerung das Auge beinahe vollständi , g durch das
austretende Lichtbün#del ausgefüllt wird.
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Eine beispielsweise Ausführungsform des netten Entfernungsmessers
zeigen #die Fig. 5
bis g. In den Fig. 6 und 7 sieht man das
halbierende oder trennende Prisma H, auf ,dessen Oberflächen die übereinandergelegten
Bilder der verschiedenen Gegenstände geworfen werden, wie sie durch das Objektiv,
welches
- wie in der Patentschrift266o8o -
links zu denken ist, entstehen.
Angekittet an das halbierendePrismaH ist eine achromatische Linse, welche die Bilder
getrennt auf die erste Oberfläche des reflekti-erenden Pristnas p, wirft,
welches die Hälfte des Lichtes -der linken Linse EI, zuführt, die das Bild
in das nicht dargestellte linke Okular wirft. Die andere Hälfte des Lichts für das
rechte Auge geht durch den horizontalen geradlinigen Spalt in dem Prisma links
p,
(s. Fig. 9) und wird durch das Prisma p, in die Linse
EI und von,dort in das rechte nicht dargestellte Okular projiziert.
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Gemäß !der Erfindung ist nun zwischen den halbierende'n Linsen H und
dem Prisma p,
ein getrenntes Paar zylindrischer achromatischer Linsen P und
N angeordnet, deren vertikale Querschnitte Parallelogramme sind. Die Linsen
wirken in der Vertikalebene wie Parallelglas, dagegen sind sie in der Horizontalebene
gekrümmt, so daß die Lichtstrahlen auf dem halbierenden Prisma nachdem Austritt
aus der zweiten zylindrischen Linse N
von einem Bild H herzukommen scheinen,
dessen horizontale Abmessungen im Verhältnis von i : 2 vergrößert sind, während
die vertikalen Abmessungen unbeeinflußt geblieben sind. Das kreisförmig gefüllte
Feld ist deshalb in ein horizontal ovales verwandelt und ein Bild dieses ovalen
Bildes durch EI und EI in die beiden Okulare projiziert.
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Fig. 5 zeigt die Wirkung der beiden zylindrischen Linsen in
der horizontalen oder Brechungsebene. A und B sind zwei Punkte im Hauptbild,
wie sie durch das halbierende Prisma H entstehen. P ist die positive zylindrische
Linse der Hauptbrennweite == i, und die Entfernung H-P ist == 2. Die
Zy-
linderlinse P projiziert deshalb ein Bild a-b von A-B von derselben
Gestalt und 'Oe U icher koniügierter Brennweite hinter sich. In einer Entfernung
von a-b gleich einem Drittel der ganzen Entfernung A-a ist die negative zylindrische
Linse N mit der Hauptbrennweite von angebracht; diese projiziert ein
virtuelles
Bild von a-b in den Punkten al und bl, so daß das virtuelle Schlußbild zweifach
vergrößert ist. Die Entfernung nvischen P und N ist genau gleich zwei
Drittel der Hauptb#rennweite von P. Diese Anordnung ist besonders bequem, weil sie
den Grad der Vergrößerung durch einfache Bewegung von P ohne nennenswerte Bewegung
von N regelt.
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Fig. 6 und 7 lassen erkennen, wie die Linsen in passenden
Metallfassungen angeordnet sind, wobei die eine, welche die negative Zy-
linderlinse
N enthält, gleiten kann und da-.durch N nach und von P bewegt. Sie
kann auch gekippt oder um ihre Längsachge mittels der vier Druckschrauben c gedreht
werden.
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Das ganze System wird mittels drei Paar von Schrauben a,
b an dem Entfernungsmesser befestigt. Mittels dieser werden die Zentren
von P und N in Linie zur optischen Achse gebracht mit ihren Achsen
senkrecht zur Halbierungskante bei H. Wenn N sich nach P oder von P weg mittels
der Schraube f
bewegt (wobei alsdann die beiden Klemmschraubend gelöst werden),
so wird die Stellung des virtuellen Bildes bei H, wie es .durch die Strahlen in
den Horizontalebenen gebildet wird, geregelt, bis es in derselben Ebene liegt wie
das Bild, welches durch die Strahlen in den Vertikalebenen gebildet wird, welche
durch P und N hindurchgehen, also als ob diese Stücke aus Parallelglas wären.
Auf diese Weise ist der Asti-rnatismus beseitigt, Die zylindrischen Linsen erfordern
genaue Zentrierung und Kantung, und die Einzellinsen können miteinander verkittet
sein.
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Die -dargestellte Ausführungsform kann auch abgeändert werden, so
kann beispielsweise die Vergrößerung anders als i - 2 gewählt werden.