-
$eleuchtungsvorrichtung für Mikroskope zur Untersuchung undurchsichtiger
Objekte. Der zur Beleuchtung undurchsichtiger Objekte bei mikroskopischen Untersuchungen
mit den schwächeren Vergrößerungen vielfach verwendete Vertikalilluminator nach
N a c h e t, bei welchem das Licht mit Hilfe eines in den Strahlengang geschalteten
Prismas durch das Objektiv auf das Objekt geworfen wird, hat denNachteil, daß dasPrisma
die halbe Öffnung des Objektivs verdeckt. Dadurch wird zwar das Sehfeld des Mikroskops
nicht beeinträchtigt, jedoch das Auflösungsvermögen des Objektivs sehr stark herabgesetzt
und die Helligkeit des Bildes vermindert. Man strebt daher danach, eine Beleuchtungsvorrichtung
zu finden, die die Vorzüge des Nachetschen Vertikalilluminators besitzt, ohne die
genannten Nachteile im gleichen Maße im Gefolge zu haben. Es bedeutet einen Fortschritt
im Sinne dieser Aufgabe, wenn man als optischen Teil der Beleuchtungsvorrichtung
erfindungsgemäß ein Prismensystem wählt, dessen dem Objekt zunächst gelegene Spiegelfläche
aus zwei dachartig gegeneinander geneigten Teilen besteht, da man nunmehr leicht
mit einer Verdeckung nur etwa des vierten Teiles der Objektivöffnung auskommen kann,
wodurch die Verluste an Auflösungsvermögen und Helligkeit bedeutend geringer werden.
Dabei ist es belanglos, daß durch diese Maßnahme eine Seitenvertauschung des Bildes
der Lichtquelle eintritt.
-
Bei Untersuchungen undurchsichtiger Objekte mit stark vergrößernden
Objektiven benutzt man oft auch den Vertikalilluminator nach B e c k, dessen optischer
Teil statt von einem Prisma von einer unter 45° gegen die optische Achse des Objektivs
geneigten planparallelen Glasplatte gebildet wird, weil ein solcher das Auflösungsvermögen
cles Objektivs nicht beeinträchtigt. Benutzt man beide Z;"ertikalilluminatoren wechselweise
bei demselben zu untersuchenden Objekt, dann ist man gezwungen, bei jedem solchen
Wechsel die Lichtquellen in der Höhe neu einstellen zu müssen. Das hat seinen Grund
darin, daß die Achse des vom optischen Teile des Vertikalilluminators aufgenommenen
Lichtbüschels bei der Beckschen Vorrichtung wegen der Ausdehnung der planparallelen
Glasplatte über den gesamten Querschnitt der Objektivöffnung höher liegt als bei
der Vorrichtung nach N a c h e t, deren Prisma man aus Gründen möglichster Reflexfreiheit
so weit als irgend möglich dem hinteren Linsenscheitel des Objektivs nähert. Die
.Achse des eintretenden Lichtbüschels fällt in dieselbe Höhe, und beide Beleuchtungsvorrichtungen
lassen sich ohne weiteres auswechseln, wenn man die neue Beleuchtungsvorrichtung
anwendet, nachdem man sie dadurch vervollkommnete, daß man ein zusätzliches Spiegelprisma
von parallelogrammförmigem Querschnitt zur Verschiebung der eintretenden Lichtstrahlen
parallel zu sich selbst vorsah, dessen Größe bestimmt ist durch den Höhenunterschied
der Achsenlage der in den Vertikalilluminatoren nach N a c h e t und nach B e c
k zur Wirkung kommenden Lichtbüschel. Dabei ist es gleichgültig, in welcher Reihenfolge
die verschiedenen Spiegelprismen angeordnet sind.
-
Eine weitere Verbesserung, bestehend in einer Vereinfachung des optischen
Teils der neuen Beleuchtungsvorrichtung läßt sich erzielen, indem man die Vorrichtung
so ausbaut, daß beide Spiegelprismen aus einem Stück bestehen. Um dies ausführen
zu können, ist es notwendig, die der Lichtquelle
zunächst gelegene
spiegelnde Fläche des Prisinensystems ebenfalls aus zwei dachartig gegeneinander
geneigten Teilen zusammenzusetzen, die sich in ihrer Winkelstellung dem Dach des
anderen Prismas anpassen. Die hierdurch hervorgerufene, an sich wiederum belanglose
Seitenvertauschung des Bildes der Lichtquelle hebt die zum Zwecke möglichst geringer
Beschränkung des Auflösungsvermögens eingeführte Seitenvertauschung wieder auf.
-
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der neuen Beleuchtungsvorrichtung
vergrößert dargestellt. Abb. i zeigt einen Mittelschnitt des ersten Beispiels im
Aufriß, Abb. 2 eine Ansicht im Grundriß; Abb. 3 und q. stellen den optischen Teil
der Vorrichtung im Seitenriß und Aufriß in stärkerer Vergrößerung dar. Im gleichen
Maßstabe geben die Abb. 5 und 6 im Seitenriß und Auf -riß den optischen Teil des
zweiten Beispiels, die Abb. 7 und 8 den des dritten Beispiels wieder.
-
Im ersten Beispiel ist ein Stutzen a mittels eines Ringes b an das
untere Ende eines (gestrichelt gezeichneten) Mikroskoptubus c anschraubbar, wobei
der Ring b gegen Verschieben in seiner Achsenrichtung durch einen vorgeschraubten
Ring d gesichert ist. Am unteren Ende des Stutzens a ist ein Gewinde e zur Aufnahme
der für die in Frage kommenden Untersuchungen gebräuchlichen kurzgefaßten Objektive
vorgesehen, deren eins in der Zeichnung gestrichelt angedeutet und mit f bezeichnet
ist. Der Stutzen a hat einen seitlichen Lichteinlaßstutzen g, der mit einer an -einem
Rändelring h einstellbaren Irisblende i
ausgerüstet ist, - deren Endstellungen
durch einen in einem Schlitz k gleitenden Stift L festgelegt sind. Hinter dem inneren
Ende des Lichteinlaßstutzens g ist im Stutzen a ein Prismenträger na angebracht,
der zwecks Regelung der Lichtzufuhr bei Objektiven mit öffnungen verschiedenen Durchmessers
von außen mittels eines Knopfes n drehbar ist. Am Prismenträger in sind zwei miteinander
verkittete Prismen o und p befestigt. Das Prisma o, welches parallelogrammförmigen
Querschnitt besitzt, verlegt einen Teil der eintretenden Lichtstrahlen durch zweimalige
Spiegelung parallel zu sich selbst nach unten, während der Rest der eintretenden
Lichtstrahlen das Prisma o ungebrochen durchsetzt. Die Lichtstrahlen gelangen durch
die Kittfläche in das Prisma p, welches die Strahlen mittels zweier eineDachkante
bildenden Spiegelflächen q und r dem Hintergliede des Objektivs f
zuführt, um zur Beleuchtung von oben des unter dem Objektiv eingestellt zu denkenden
Objektes zu dienen.
-
In anderer Weise kann die Wirkung des Spiegelprismensy stems o, p
durch zwei als zweites Ausführungsbeispiel (Abb. 5 und 6) gezeichnete Prismen s
und t erzielt werden. Der Unterschied beider Systeme besteht darin, daß hier im
Gegensatz zur vorher beschriebenen Form das zusätzliche Prisma dem Objekte zunächst
liegt und demgemäß die aus zwei dachartig gegeneinander geneigten Teilen
u und v zusammengesetzte Spiegelfläche dem Zusatzsysteme angehört.
Einen weiteren Unterschied bildet ferner der Umstand, daß die Prismen s und t nicht
verkittet sind.
-
An Stelle der Prismen o und p kann ferner ein als drittes Ausführungsbeispiel
(Abb.7 und 8) gezeichnetes Prisma w mit zwei eine Dachkante bildenden Spiegelflächen
x und y
Verwendung finden. Der Strahlengang entspricht im allgemeinen
dem des ersten und zweiten Beispiels. Während dort jedoch die Lichtstrahlen eine
Seitenvertauschung an den beiden Spiegelflächen q und r bzw.
u und v
erfahren, tritt hier für diejenigen Strahlen, die die Spiegelflächen
x und y zweimal treffen, eine Aufhebung der an sich belanglosen Seitenvertauschung
ein, und nur die die Spiegelflächen x und y einmal treffenden Lichtstrahlen
erleiden die Seitenvertauschung.
-
Die Handhabung der neuen Beleuchtungsvorrichtiing beim Gebrauche entspricht
vollständig der Handhabung des Vertikalilluminators nach N a c h e t.