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Vorrichtung zum streifenförmigen Hereingewinnen von Rest feldern im
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Untertaqeberqbau, insbesondere für den Einsatz in Kurzstreben Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum streifenförmigen Hereingewinnen von Restfeldern
im Untertagebercjbau, die sich vorzugsweise für den Einsatz in Kurzstreben eignet.
Sie ist mit einem sich über die Breite des hereinzugewinnenden Flözstreifens erstreckenden
Führungsgestell ausgestattet, auf dem eine mit einem höhenverstellbaren Ldsewerkzeug
versehene Gewinnungseinrichtung mit Hilfe einer Vorschubvorrichtung hin- und herverfahrbar
ist.
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Durch die deutsche Patentschrift 27 09 367 ist eine Kurzfrontabbaumaschine
für Grubenarbeiten bekanntgeworden, die auf einem Untergestell verfahrbar ist. Die
hin- und hergehende Bewegung dieser Maschine wird mit Hilfe einer über die Länge
des Untergestells ausgespannten Kette erzeugt, in die die Maschine mit einem von
ihrer Winde angetriebenen Kettenrad eingreift. Sie löst bei ihrer hin- und hergehenden
Bewegung die Abbau front mit ihrer Schrämwalze, die an einem um 3600 verschwenkbaren
Tragarm angebracht ist.
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Das Untergestell ist nicht symmetrisch ausgebildet und trägt nur an
seiner versatzseitigen höheren land eine Führungsschiene, die von den beiden Kufen
der Abbaumaschine umgriffen wird, während die abbaustoßseitige Schiene lediglich
als Fahrbahn dient und nur das Maschinengewicht aufnimmt.
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Beim Abbau von Rest feldern ist der Einsatz eines Schrämwalzenladers
wegen der kurzen Streblängen vor allem bei geneigtem oder steil stehendem Abbaufeld
nicht lohnend. In der Regel werden solche Feldesteile mit kleinen, weniger leistungsfähigen
Gewinnungseinrichtungen hereingewonnen, die auch zum Auffahren von Aufhauen oder
beim Streckenvortrieb benutzt werden. Sie lösen einen Flözstreifen des abzubauenden
Feldes, dessen Breite durch die Länge des Führungsgestells bestimmt wird und müssen,
da sich das Führungsgestell an den Strebenden wegen seiner Länge nicht um 1800 verschwenken
läßt, in ihre Ausgangslage zurückgebracht und seitlich in das neue Abbaufeld gerückt
werden, bevor sie mit dem Lösen
und Hereingewinnen des nächsten
Flözstreifens beginnen können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Vorrichtung so auszubilden,
daß sie bereits am Ende des hereinzugewinnenden Flözstreifens ohne großen Arbeitsaufwand
in ihre neue Arbeitsposition gebracht werden kann, um die Leer fahr einzusparen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von der eingangs beschriebenen
Vorrichtung aus und schlägt vor, das Führungsgestell zu seiner senkrechten Längsebene
symmetrisch auszubilden und mit zwei auf sich gegenüberliegenden Längsseiten des
Gestells angeordneten Schienen zum Tragen und Führen einer Gewinnungseinrichtung
auszustatten, zwischen denen sich ein Drehkranz mit in der Symmetrieebene des Führungsgestells
angeordneter Drehachse befindet, der einen mindestens dem Abstand der Führungskufen
der Gewinnungseinrichtung entsprechend langen Abschnitt beider Führungsschienen
trägt, die auch symmetrisch zu einer durch die Drehachse verlau-0 fenden Querebene
angeordnet und mit dem Drehkranz um 180 verschwenkbar sowie in beiden Endstellungen
ihrer Schwenkbewegung arretierbar sind. Eine derart ausgebildete Vorrichtung kann
mit der auf ihrem Führungsgestell verfahrbaren Gewinnungseinrichtung in beiden Vorschubrichtungen
arbeiten, da die Gewinnungseinrichtung mit ihren Lösewerkzeugen sowohl auf der einen
als auch auf der anderen Seite des Führungsgestells tätig werden kann. Sie ist daher
in der Lage, am Ende ihres Fahrweges, mit um 1800 gedrehter Gewinnungseinrichtung
im neuen Gewinnungsfeld einen der Führungsgestellänge entsprechend breiten Flözstreifen
anzugreifen und sich arbeitend wieder in ihre Ausgangslage zurückzubewegen.
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Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal kann der Drehkranz einen auf
einer Grundplatte angeordneten Zapfen aufweisen, der eine drehbar gelagerte Nabe
trägt, die mit einer mit seitlichen Halterungen und zur Schwenkachse zentrischen
Stirnseiten versehene Konsole aufweist, deren seitliche Ränder auf ihrer ganzen
Länge mit je einem mit den Halterungen verbundenen Führungsschienenabschnitt besetzt
sind.
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Ferner kann die Nabe mit einem ihre Drehbewegung erzeugenden Antrieb
verbindbar sein, der sie auch in den Endstellungen der Schwenkbewegung arretiert.
Eine Konsole dieser Bauart läßt sich mit Hilfe des Antriebes in beide Schwenkstellungen
bewegen. Sie ist in der Lage, die Gewinnungseinrichtung auf den beiden Führungsschienenabschnitten
aufzunehmen und sie um die Achse des Drehkranzes von einer Betriebslage in die andere
zu schwenken.
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Zweckmäßigerweise ist die Nabe unterhalb der Konsolenfläche von einem
fest mit ihr verbundenen Zahnkranz umschlossen, der in die Verzahnung zweier auf
gegenüberliegenden Nabenseiten befindlicher, sich in Längsrichtung der Vorrichtung
erstreckender Zahnstangen eingreift, denen je ein doppelseitig beaufschlagbarer
Druckzylinder zugeordnet ist, der einerseits an der Zahnstange angreift und andererseits
an einem unverdrehbaren Teil der Vorrichtung festgelegt ist. Mit Hilfe dieser beiden
Druckzylinder kann der Drehkranz um 1800 um seine Schwenkachse verdreht und durch
Blockieren der Zylinderkolben an den Hubenden auch in seiner jeweiligen Schwenkstellung
arretiert werden.
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Diese Schwenkbewegung kann eingeleitet werden mit Hilfe des Hydraulikaggregates
der Gewinnungseinrichtung, das mit den beiden doppeltwirkenden, entgegengesetzt
beaufschlagbaren Druckzylindern des Drehkranzes verbindbar ist. Ebenso ist es aber
auch möglich, die die beiden Druckzylinder beaufschlagende Druckflüssigkeit beispielsweise
vom hydraulischen Strebausbau abzuzweigen oder sie von der Hydraulik des Schreitwerkes
zuleiten, das die Vorrichtung über die Länge des abzubauenden Fljzstreifens verschiebt
und sie, wenn in geneigten oder steilen Laqerungsverhältnissen gearbeitet wird,
auch abstützt.
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Von Vorteil ist es, wenn beide Führungsschienen der Vorrichtung mit
einer Verzahnung versehen sind, von denen jeweils eine mit einem Antriebsrad der
Winde der Gewinnungseinrichtung kämmt. In diesem Fall übernehmen die Führungsschienen
nicht nur die Aufgabe, die Gewinnungseinrichtung abzustützen, also zu tragen und
zu füh-
ren, sondern sie beteiligen sich darüber hinaus auch an
der Erzeugung der Vorschubbewegung der Gewinnungseinrichtung in Längsrichtung des
Führungsgestells.
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Während in geneigten oder steilstehenden Flözen das hereingewonnene
Mineral vom Lösewerkzeug der Gewinnungseinrichtung bis in den Bereich des dem Flöz
abgewandten Endes des Führungsgestells gebracht oder über das Führungsgestell hinweg
ausgetragen wird und hier, im ausgekohlten Feld, unter dem Einfluß der Hangabtriebskraft
der unteren Strecke zufällt, besteht eine solche Möglichkeit des Haufwerkstransportes
in söhliqen Flözen nicht. Hier kann die Vorrichtung mit einem das Führungsgestell
umlaufenden Einkettenförderer versehen sein, der mit umkehrbarer Förderrichtung
arbeitet, und je nach Marschrichtung der Vorrichtung mal mit dem einen, mal mit
dem anderen Trum seiner Förderkette und den daran befestigten Mitnehmern das hereingewonnene
Haufwerk in ein parallel zum Fahrweg der Vorrichtung angeordnetes Strebfördermittel
austrägt.
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Eingesetzt wird die erfindungsgemäße Vorrichtung, indem man das Führungsgestell
und gegebenenfalls die Gewinnungseinrichtung am Ende des hereinzugewinnenden Flözstreifens,
also am Ende des Kurzstrebes, von der sie rückenden und/oder abstützenden Vorrichtung
trennt und in Längsrichtung um das Maß der Länge des Führungsgestells in das neue
Abbaufeld hineinschiebt, worauf der Hydraulikkreislauf der Gewinnungseinrichtung
an die beiden Druckzylinder des Führungsgestells angeschlossen und die auf die beiden
Führungsschienenabschnitte des Drehkranzes gefahrene Gewinnungseinrichtung mit über
das Führungsgestell angehobenem Lösewerkzeug um 0 180 in ihre neue Arbeitsstellung
geschwenkt wird. Erst danach werden Führungsgestell und GewinnunJseinrichtung mit
der vom vorhergehenden Schnitt zurückgelassenen Vorschub- und/oder Abstützvorrichtung
verbunden, so daß nunmehr, in umgekehrter Fahrtrichtung, die Hereingewinnung des
nächsten Flözstreifens erfolgen kann.
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In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
und im folgenden Beschreibungsteil näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Vorrichtung in Vorderansicht; Fig. 2 einen
Schnitt durch die Drehachse des Führungsgestells der Vorrichtung gemäß der Figur
1, in geneigter Lagerung; Fig. 3 ein anderes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
gemäß der Figur 1 für die flache Lagerung.
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Die Vorrichtung ist mit 1 bezeichnet. Sie besteht aus einem Führungsgestell
2, das symmetrisch zu seiner senkrechten Längsebene ausgebildet ist. Endseitig ist
es von seiner oberen Längskante zum Liegenden hin abgerundet, wobei diese Rundung
etwa dem Radius der Schrämwalze 3 der Gewinnungseinrichtung 4 entspricht. Die beiden
sich gegenüberliegenden Längsseiten des Führungsgestells 2 sind mit Zahnstangen
5 besetzt, die sich über seine ganze Länge Der strecken. Mittig zwischen den beiden
Zahnstangen 5 ist ein Drehkranz 6 angeordnet, dessen Drehachse 7 sich in der Symmetrieebene
des Führungsgestells 2 befindet. Der Drehkranz 6 trägt einen mindestens dem Abstand
der Führungskufen 8 der Gewinnungseinrichtung 4 entsprechend langen Abschnitt der
beiden Zahnstangen 9, die auch symmetrisch zu einer durch die Drehachse 7 verlaufenden
Querebene angeordnet und mit dem Drehkranz 6 um 1800 verschwenkbar und in beiden
Endstellungen in ihrer Schwenkbewegung arretierbar sind.
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Der Drehkranz 6 ist mit einem auf einer Grundplatte 10 angeordneten
Zapfen 11 ausgestattet, der eine drehbar gelagerte Nabe 12 trägt. Diese ist mit
einer Konsole 13 versehen, die zentrisch zur Drehachse 7 liegende Stirnseiten besitzt
und deren seitliche Ränder Halterungen 14 tragen und auf ihrer ganzen länge mit
je einem mit den Halterungen 14 verbundenen Zahnstangenabschnitt 9 besetzt sind.
Unterhalb der Konsolen fläche ist die Nabe 12 fest von einem mit ihr verbundenen
Zahnkranz 15 umschlossen. Der Zahnkranz 15 greift in zwei sich auf gegenüberliegenden
Nabenseiten befindliche Zahnstangen 16 ein, die sich in Längsrichtung des Führungsgestells
2
erstrecken und deren Länge dem Schwenkwinkel des Drehkranzes 6 von 1800 entspricht.
Jeder Zahnstange 16 ist ein doppelseitig beaufschlagbarer hydraulischer Druckzylinder
17 zugeordnet, dessen der Zahnstangenlänge entsprechende Kolbenstange. 18 an beiden
Zahnstangenenden lösbar befestigt ist. Der Zylinderkörper 19 des Druckzylinders
17 ist an den Stützblechen 20, die mit der Grundplatte 10 fest verbunden sind, angeflanscht.
Die Hydraulikflüssigkeit geht den beiden doppeltwirkenden Druckzylindern 17 über
nicht dargestellte Leitungen zu, die mit dem Hydraulikaggregat der Gewinnungseinrichtung
4 oder mit dem Hydrauliksystem des Ausbaues 28 verbunden werden können.
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Auf dem Führungsgestell 2 ist eine Gewinnungseinrichtung 4 angeordnet,
deren Führungskufen 8 die Zahnstangen 5 beidseitig umgreifen und die Gewinnungseinrichtung
4 tragen und führen. Die mit einer Winde ausgestattete Gewinnungseinrichtung 4 ist
mit einem Antriebsrad 21 versehen, das über ein Zwischenrad 22 in eine der Zahnstangen
5 des Führungsgestells 2 eingreift und es ermöglicht, die Gewinnungseinrichtung
4 über die ganze Länge des Führungsgestells 2 hin und her zu verfahren. Die Gewinnungseinrichtung
4 ist außerdem mit einem Tragarm 23 ausgestattet, der an seinem Ende mit einer Schrämwalze
3 versehen ist, die um eine senkrecht auf die 0 Ortsbrust gerichtete Achse 24 umläuft.
Die an dem um 360 verschwenkbaren Tragarm 23 angebrachte Schrämwalze 3 löst bei
ihrer hin- und hergehenden Fahrt die ganze Abbaufront.
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Während in der geneigten und steilen Lagerung kein eigenes Fördermittel
für Führungsgestell 2 und Streb erforderlich ist, ist dies in der flachen Lagerung
unbedingt notwendig. Deshalb ist, wie die Figur 3 zeigt, beim Abbau in Flacher Lagerung
das Führungsgestell 2 der Vorrichtung 1 mit einem umlaufenden Einkettenförderer
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Flachflügelförderer 25 versehen, dessen Förderrichtung je nach Abbaurichtung
der Vorrichtung 1 umgekehrt werden kann. Dieser Förderer 25 übergreift mit seinem
Aus ragende 26 einen Strebförderer 27, in den er das gelöste Haufwerk austrägt und
über den das Haufwerk anschließend in die Strecke ausgetragen und von dort abgeför-
drt
wird. In der Figur 3 ist außerdem die Vorrück- und Abspanneinrichtung 28 dargestellt,
die am Führungsgestell 2 der Vorrichtung 1 lösbar befestigt wird und die Vorrichtung
1 durch den hereinzugewinnenden Flözstreifen bewegt. Im Bereich der oberen Strekke
wird die Rück- und Abspanneinrichtung 28 von dem Führungsgestell 2 getrennt, die
Gewinnungseinrichtung 4 bis in die Symmetrieebene der Vorrichtung 1 verfahren und
hier um 1800 gedreht.
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Anschließend wird die Vorrichtung 1 in Längsrichtung, entsprechend
der Länge des Führungsgestells 2, in das neue Abbaufeld 29 hineingerückt. Hier wird
sie mit einer bereits bereitstehenden, nicht dargestellten Rück- und Abspanneinrichtung
28 verbunden und der abzubauende Flözstreifen 29 in der Gegenrichtung hereingewonnen.
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Inzwischen rückt die in dem abgebauten Flözstreifen zurückgebliebene
Rück- und Abspanneinrichtung 2B bis in den übernächsten Flözstreifen vor, um beim
übernächsten Schnitt wieder mit der Vorrichtung 1 verbunden zu werden.