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VERDICHTUNGSVORRICHTUNG
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TECHNISCHES GEBIET Die Erfindung bezieht sich auf eine Verdichtungsvorrichtung,
insbesondere eine Verdichtungsvorrichtung mit einem Ver dichtungsraum, dessen Volumen
dadurch verringert wird, daß eine Druckplatte hauptsachlich mit sich selbst parallel
im Zusammenhang mit der Verdichtung verschoben wird. Die Vor richtung ist hauptsächlich
zum Verdichten von Abfällen in Abfallbehältern bestimmt.
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STAND DER TECHNIK Beim Sammeln und beim Transport von Abfällen, die
aus Wa renhäusern, Warenlagern und Industrien stammen, ist die sogenannte Behältermethode
die häufigste. Die Kosten im Zusammenhang mit der Abfallhandhabung hatten zur Folge,
daß nbfallverdichter in immer grõBerem Umfang engesetzt wer den. Durch die Verdichtung
des Abfalls kann das Belastungs vermögen eines Behälters, in Gewichteinheiten berechnet
oft mehr als verdreifacht werden. Das Verdichten von Abfall aus Warenhäusern oder
Industrien kan also zur Folge haben, daß die Anzahl der nötigen Behalter fur eine
bestimmte Abfallhandhabung auf die Hälfte bis ein Drittel herabgesetzt wird. Dadurch
wird auch die Anzahl der notigen Transporte bis zum Abladeplatz entsprechend herabgesetzt,
Behälter
mit Verdichtern können ortsfest sein und so angeordnet sein, daß sie an ihrem Standort
von großen Mullwagen oder von Fahrzeugen, die ausgerüstet sind, um den Inhalt eines
mit einem Verdichter ausgerüsteten Behälters in einen herkömmlichen Behälter umzufüllen,
entleert werden können.
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Behälter mit Verdichtungsausrüstung gibt es in mehreren Ausführungen.
Beider einfachsten Ausführung besteht die Verdichtungsausrüstung aus einer Verdichtungsplatte,
die rechteckig ist und um eine scharnierähnliche Vorrichtung entlang der unteren
Kante der Verdichtungsplatte gedreht wird. Verdichtungsvorrichtungen dieses einfachen
Typs weisen den Nachteil auf, daß der Abfall unregelmäßig verdichtet wird. Manche
Teile des Behälterinhaltes werden stark verdichtet, während andere Teile nur geringfügig
verdichtet werden. Diejenigen Teile des Abfalls, die stark verdichtet werden, werden
oft im Behälter so verteilt, daß Schwierigkeiten entstehen, wenn er entleert werden
soll.
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Andere Verdichter besitzen als wesentlichen Bestandteil eine Verdichtungsplatte,
die im Zusammenhang mit dem Verdichten eine Parallelverschiebung ausführt und hauptsächlich
wie ein rechteckiger Kolben mit einer geraden Verdichtungsbewegung arbeitet. Konstruktionen
des letztgenannten Typs sind in der Regel teuer und kompliziert und außerdem platzraubend.
In gewissen Fällen neigen sie dazu, Betriebsstörungen hervorzurufen, wenn sie aufgrund
des sogenannten Schubladeneffekts klemmen.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung anzubieten, mit welcher die eingangs angegebenen Nachteile und
Begrenzungen beseitigt wurden. Hierbei zeichnet sich die Vorrichtung dadurch aus,
daß die Druckplatte entlang einer erstenDrehachse mit einem ersten Ende von untereinander
gleichen Gelenkelementen verbunden ist, die am anderen Ende und längs einer anderen
Drehachse mit dem festen System verbunden sind, das den Verdichtungsraum und den
Behälter umfaßt. Die Gelenkelemente bewegen sich hierbei in Ebenen, die senkrecht
zu den erwähnten Drehachsen sind, welche in der Regel waagerecht sind. Die erste
Drehachse, entlang welcher die Gelenkelemente mit der Druckplatte verbunden sind,
befindet sich dabei in der Nähe der Oberkante der Druckplatte. Dies hat zur Folge,
daß die Oberkante der Druckplatte bei der Verdichtungsbewegung eine Bahn beschreibt,
die nahezu mit einem Kreisbogen ubereinstimmt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich außerdem dadurch aus,
daß die Druckplatte in zwei Punkten von zwei parallelen Führungen gefuhrt wird,
die in einer Ebene liegen, die mit den erwähnten Drehachsen parallel ist. Diejenigen
Punkte an der Druckplatte, die von den Führungen geführt werden, befinden sich in
unmittelbarer Nähe der Endpunkte auf der Unterkante der Druckplatte. Wenn die Druckplatte
in Verdichtungsrichtung eine Bewegung ausführt, wird diese Bewegung teils von den
Gelenkarmen, teils von den Führungen gefuhrt. Dabei fuhrt die Oberkante der Druckplatte
eine Bewegung aus, die nahezu mit einem Kreisbogen ubereinstimmt.
Gleichzeiting
folgt die Unterkante der Druckplatte Einer geraden Linie. Hierbei werden die Neigung
der Druckplatte in der Ausgangslage und die Neigung der Führungen im Verhältnis
zur Horizontalebene so gewählt, daß man für die Verdichtungsbewegung der Druckplatte
eine Bewegung erhält, die mit einer Parallelbewegung nahezu übereinstimmt.
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Die Erfindung ermoglicht es also, daß man durch die Kombination einer
Gelenkbewegung mit einer Führung eine Bewegung erhält, die hauptsächlich mit einer
Parallelbewegung der Druckplatte übereinstimmt. Dadurch, daß sich die Druckplatte
hauptsächlich mit sich selbst parallel bewegt, erhalt man ein gleichmäßiges Verdichten
des Abfalls.
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Weitere Kennzeichen und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung sowie aus den Patentansprüchen, die sich daran anschließen, hervor.
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KURZE BESCHREIBUNG DER BILDER Die Erfindung wird im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungsfiguren näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Perspektivansicht
der Verdichtungsvorrichtung, auf einem ortsfesten Behälter montiert.
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Fig. 2 die Verdichtungsvorrichtung, gesehen in der Richtung, die der
Verdichtungsrichtung entspricht.
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Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Verdichtungsvorrichtung gemäß
Ebene III-III in Fig. 2, wobei die Druckplatte in Ausgangsstellung ist.
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Fig. 4 den gleichen Schnitt wie bei Fig. 3, jedoch wurde die Druckplatte
in eine Lage vorwärts bewegt, die nahezu der ausgeführten Verdichtung entspricht
Fig. 5 eine Perspektivdarstellung der Verdichtungsvorrichtung mit der Druckplatte
in Ausgangslage.
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Fig. 6 eine Perspektivansicht der Verdichtungsvorrichtung mit der
Druckplatte in der vorderen Lage.
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Fig. 7 den gleichen Schnitt wie Fig. 4 mit der gleichen Lage der Druckplatte
bei einer Ausführung mit einer anderen Befestigungsart der Zylinder.
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BESCHRESBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung
zum Verdichten von Abfall gemäß der vorliegenden Erfindung; die Vorrichtung wurde
auf einen Abfallbehälter montiert. Die Vorrichtung umfaßt einen Verdichtungsraum
mit senkrechten Seitenwänden 8 und einem ebenen Boden 16, der in Richtung zum Behälter
abwärts geneigt ist. Oben ist die Verdichtungsvorrichtung mit einer Luke 2 versehen,
die um Scharniere 20erz die nahe am Behälter angeordnet sind, drehbar angebracht
ist. Die Luke 2 ist gekrununt und so geformt, daß sie in geschlossener Lage den
Konturen der Oberkante der Seitenwände 8 folgt. Die Luke 2 ist mit einer Feder versehen,
die ihr Öffnen erleichtert.
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Außerdem ist die Luke 2 mit einer Sperrstange 3 versehen, die sie
während des Einfüllens von Abfall zum Verdichter in offener Lage hält. Die Sperrstange
3 muß von Hand aus ihrer Sperrlage entfernt werden, bevor die Luke 2 geschlossen
werden kann.
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In der Ausgangslage für die Verdichtung nimmt eine Druckplatte 11
ihre hinterste Lage ein, d.h. eine Lage, die dem maximalen Abstand zum Behälter
entspricht. Die Druckplatte 11 ist eben und rechteckig. In der Ausgangslage für
das Verdichten befindet sich ihre unterste Kante bei der hinteren, oberen Kante
der Bodenplatte 16 der Verdichtungsvorrichtung. In der Ausgangslage für die Verdichtung
befindet sich die Oberkante der Druckplatte 11 in ihrer hintersten Lage und in umittelbarer
Nahe der geraden, scharnierlosen Kante der Luke 2, vorausgesetzt, daß die Luke sich
in geschlossener Stellung befindet.
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Fig. 1 zeigt auch eine Schutzhaube 1, die Bedienungsmannschaft und
Passanten daran hindert, Hände, Arme oder sonstige Körperteile zwischen Gelenkteile
und Kolben, die sich hinter der Druckplatte 11 befinden, einzufuhren.
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Fig. 2 zeigt die Verdichtungsanlage, von hinten betrachtet, mit Blickrichtung
zum Behälter. Bei Fig. 2 wurde die Schutzhaube entfernt, um die Organe, die die
Druckplatte 11 betätige, zu zeigen. Die Druckplatte 11 besteht aus einem ebenen,
rechteckigen Blech, das z.B. durch Schweißen mit einem Rahmen 4 fest verbunden ist.
Der Rahmen 4 ist mit Zapfen 9 versehen, um welche Kolbenstangen, die zu Hydraulikzylindern
6 gehören, gedreht werden können. An ihrem unteren Ende sind die Hydraulikzylinder
6 in Konsolen 10 versehen, drehbar gelagert. Der Rahmen 4 ist auch mit Achsen 5
die mit Gelenkarmen 7 drehbar verbunden sind. Die Arme 7 sind mit Abstandshülsen
versehen, die die oberen Enden der Gelenkarme 7 in einer bestimmten, seitlichen
Lage zur Druckplatte 11 halten.
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Ein hinteres Stützblech 14 ist z.B. mit angeschweißten Ösen versehen,
die Zapfen 13 aufnehmen, welche mit den unteren Enden der Gelenkarme 7 drehbar verbunden
sind.
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durch Fig. 3 zeigt einen Längsschnittldie Verdichtungsvorrichtung
längs der Linie III in Fig. 2. Die Druckplatte 11 nimmt, so wie sie in Fig. 2 gezeigt
wird, ihre hinterste Lage ein.
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Unten und längs der Kanten, die den Seitenblechen 8 und sind der Bodenplatte
16 gemEinsam sind,/zwei U-Profile 12 mit den Seitenblechen 8 und der Bodenplatte
16 fest verbunden. Die U-Profile 12 sind so am Boden des Verdichtungsraumes angebracht,
daß ihre Flanschen waagerecht und nach innen zur Mitte des Verdichtungsraumes gerichtet
sind. Die Stege der U-Profile 12 sind mit den Seitenblechen 8 fest verbunden.
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Unten ist der Rahmen 4 mit waage'rechten, nach außen gerichtete Zapfen
17 versehen, die zwischen den Flanschen der U-Profile 12 angebracht sind. Dadurch
fungieren die U-Profile 12 wie Führungen, die die Unterkante des Rahmens 4 und damit
auch die untere Kante der Druckplatte 11 in gerader Linie längs der Bodenplatte
16 fuhren. Fig. 4 zeigt, wie die Druckplatte 11, der Rahmen 4 und die Gelenkarme
7 sich verlegen, wenn die Kolbenstangen nach außen aus den Hydraulikzylindern 6
herausgedrückt werden. Dabei beschreibt die Oberkante der Druckplatte 11 eine kreisbogenahnliche
Bahn um die Zapfen 13 herum und ihre Unterkante beschreibt eine gerade Bahn, die
von den U-Profilen 12 geführt wird. Hierbei führt die Druckplatte 11 bei einer Verdichtungsbewegung
, wenn die Kolbenstangen aus den Zylindern 6 herausgedrückt werden, anfangs eine
Bewegung aus, die von einer Drehbewegung um eine waagerechte Drehachse in der Nähe
der
unteren Kante der Druckplatte 11 dominiert wird. Nach einer Winkeldrehung von 10-15
bewegt sich allerdings die obere Kante der Druckplatte 11 ungefahr parallel zu ihrer
unteren Kante, wobei die Bewegungsgeschwindigkeiten der oberen und der unteren Kante
der Druckplatte 11 ungefähr gleich groß sind. Die Druckplatte 11 erfahrt dabei eine
Bewegung hauptsächlich mit den Merkmalen einer Parallelbewegung.
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Beim Verdichten von Abfällen soll ein gleichmäßiges Verdichten der
Abfallmasse angestrebt werden, denn dadurch wird das Risiko von Schwierigkeiten
beim Entleeren des Behälters herabgesetzt. Daher soll der Druckplatte eine Verdichtungsbewegung
mit dem Hauptcharakter einer Parallelbewegung verliehen werden.
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Als die Kolbenstangen wieder in die Zylinder 6 zuruckgezogen werden,
wird die Druckplatte in ihre hinterste Lage zurückgebracht. Anfänglich ist die Rückbewegung
der Druckplatte hauptsächlich eine Parallelbewegung. Am Schluß der Rückbewegung
erfährt die Druckplatte 11 eine Bewegung, die von einer Drehung dominiert wird,
und zwar um eine waagerechete Drehachse i der Nähe der unteren Kante der Druckplatte
11.
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Die Führungen, die die untere Kante der Druckplatte 11 führen, können
z.B. aus parallelen Stangen bestehen.
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Fig. 7 zeigt eine Ausführung mit anderer Befestigungsweise der Zylinder
6.
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Andere Änderungen der beschriebenen Ausführungsart als die oben angefuhrten
sind auch moglich, ohne daß man dadurch von den allgemeinen Grundsatzen der Erfindung
abweicht und ohne daß diese Änderungen zur Folge haben, daß die geänderte Vorrichtung
sich außerhalb der Grenzen der auf den folgenden Seiten angeführten Patentansprüche
befindet.