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Befestigung einer Scheibe an einer Fahrzeugkarosserie
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Die Erfindung betrifft eine Anordnung gemäß den Oberbegriffen der
selbständigen Patentansprüche. Bei einer aus dem DE-GM 75 20 034, B60J 1/00, bekannten
Anordnung dieser Art ist auf die Scheibe auf ihrer dem Flansch zugekehrten Seite
ein mit Schraubenbolzen besetzter Rahmen geklebt, die Löcher im Flansch durchsetzen
und dort durch Muttern befestigt sind. Zusätzlich ist zwischen dem Flansch und dem
genannten Rahmen eine Gummidichtung vorgesehen. Aus der DE-OS 25 28 705, B60J1/00,
ist eine ähnliche Anordnung bekannt, bei der zapfenförmige Halterungen aus elastischem
Material Bohrungen in der Scheibe und im Flansch durchsetzen; diese zapfenförmigen
Halterungen sind mittels sie in Längsrichtung durchsetzender Schrauben verspannt.
Zwischen der Scheibe und dem Flansch ist eine Profildichtung vorgesehen.
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Diese bekannten Anordnungen bieten zwar den grundsätzlichen Vorteil
der Lösbarkeit der Verbindung zwischen Scheibe und Karosserie, aber zum Aufheben
der durch die einzelnen Schraubenbolzen bzw. zapfenförmigen Halterungen gebildeten
Einzelverbindungen ist ein Werkzeug -Schraubenzieher oder -schlüsselerforderlich,
und die Einzelverbindungen müssen einzeln aufgehoben werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die montage- und demontagefreundlich ist, insbesondere
eine Vielzahl von mit einem Werkzeug durchzuführenden Demontagevorgängen vermeidet.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden
Merkmalen der selbständigen Patentansprüche; vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen
beschreiben die Unteransprüche.
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Die Erfindung ist mit besonderem Vorteil bei modernen Kraftfahrzeugen
einsetzbar, bei denen infolge des angestrebten bündigen Übergangs zwischen Karosserieaußenfläche
und Scheibenaußenfläche die Verwendung von die Scheibenränder übergreifenden Profildichtungen
unerwünscht ist. Ein Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß sie die gestellte
Aufgabe mit sehr einfachen Mitteln löst; zur Demontage der Scheibe beispielsweise
im Schadensfall ist es lediglich erforderlich, an dem Zugseil zu ziehen, wodurch
alle jeweils einen der Bolzen enthaltenden Einzelverbindungen praktisch gleichzeitig
aufgehoben werden. Im Bereich der einzelnen Verbindungen ist kein Platz zum Ansetzen
eines Werkzeugs erforderlich.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch die Anordnung
im Bereich eines der Bolzen, Fig. 2 in Draufsicht ein im Rahmen der Anordnung nach
Fig. 1 verwendetes gabelartiges Teil, Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel nach Art des
in Fig. 1 gezeigten in abgewandelter Form, Fig. 4 in Explosionsdarstellung ein weiteres
Ausführungsbeispiel,
Fig. 5 eine Abwandlung der Ausführungsform
nach Fig. 4, die Fig. 6 u. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel und Fig. 8 perspektivisch
die Gesamtanordnung.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind auf die Scheibe 1 mehrere
Bolzen 2 aufgeklebt, von denen in der gezeigten Schnittansicht nur einer erkennbar
ist.
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Die im folgenden gegebene Erklärung bezieht sich demgemäß auf die
Verhältnisse an der Stelle aller Bolzen. Der Bolzen 2 durchsetzt das Loch 3 in dem
Flansch 4 des Fensterausschnitts 5 in der im übrigen in dieser Figur nicht dargestellten
Heckklappe des Fahrzeugs; zwischen dem Flansch 4 einerseits, der aso letztlich auch
als Rahmen der Scheibe 1 bezeichnet werden kann, und der Scheibe andererseits ist
als umlaufende Dichtung die Kleberraupe 6 vorgesehen.
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Sie stellt zugleich die feste Verbindung zwischen Scheibe 1 und Karosserie
her.
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Zur Arretierung während des Aushärtens der Kleberraupe 6 dienen die
bereits angeführten Bolzen 2, die mit einer Durchmesserverringerung 7 zur Erzeugung
des schulterartigen Anschlags 8 für das als lösbares Befestigungsmittel für den
Bolzen 2 dienende gabelartige Teil 9 versehen sind. Wie Fig. 2, die eine Draufsicht
auf das gabelartige Teil 9 darstellt, im einzelnen zeigt, enthält dieses Teil als
wesentliche Bestandteile die beiden etwa parallel zueinander verlaufenden Stege
10 und 11, die federnd in die Durchmesserverringerung 7 einrasten, und an der Verbindungsstelle
der beiden Stege 10 und 11 die Öse 12, die von dem Zugdraht 13 durchsetzt ist. Dieser
Zugdraht 13 durchsetzt die Ösen aller gabelartigen Teile, die jeweils einem der
Bolzen zugeordnet sind. Sobald auf die Schlaufen 14 und 15 (siehe Fig. 8) des Zugdrahts
13 eine Zugkraft ausgeübt wird, werden alle gabelartigen Teile 9 in Fig. 8 nach
innen gezogen, so daß ihre Stege 10 und 11 die verschiedenen Bolzen 2 freigeben;
die Scheibe 1 kann dann von dem Flansch 4 abgehoben werden, sofern die Kleberraupe
6 zerstört ist. Hierzu dient in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 der Schneidedraht
16, der während
der Montage der Scheibe 1 zwischen die durch die
verschiedenen Bolzen 2 gebildete Konfiguration und die Kleberraupe 6 eingelegt worden
ist.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3, das ebenfalls Bolzen 2 mit
Durchmesserverringerungen 7 zur Bildung von Anschlägen 8 verwendet, sind die dort
mit 20 bezeichneten, in Draufsicht dieselbe Form wie das gabelartige Teil 9 in Fig.
2 besitzenden gabelartigen Teile so gebogen und ist der Flansch 21, der die Scheibe
22 über die Kleberraupe 23 trägt, so profiliert, daß der Ösenbereich 24 der gabelartigen
Teile 20 in den Raum zwischen den verschiedenen Bolzen 2 einerseits und der Dichtraupe
23 andererseits hineinragt. Das bedeutet, daß der wiederum alle Ösenbereiche der
verschiedenen gabelartigen Teile durchsetzende Zugdraht 25 zugleich die Aufgabe
des in Fig. 1 bei 16 angedeuteten Schneidedrahts übernimmt, also bei seiner Betätigung
sowohl durch Zurückziehen der gabelartigen Teile 20 alle Bolzen 2 zur Bewegung in
Richtung ihrer Achse freigibt als auch die Kleberraupe 23 zerstört. Die Scheibe
22 kann dann also von der Heckklappe abgehoben werden.
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In Fig. 8 sind die Verhältnisse in ihrer Gesamtheit, d.h. die Zuordnung
des Zugdrahts 13 zu allen ösenförmigen Bereichen der in dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 und 2 mit 9 bezeichneten gabelartigen Teile schematisch dargestellt.
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Diese Darstellung gilt verständlicherweise auch für das Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3. Der Zugdraht 13 ist an den Ecken, wie an der rechten oberen Ecke angedeutet,
über aus der Ebene des Flanschs 4 herausgebogene Klemmzungen 26 an der Heckklappe
27 geführt.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 verwendet keine gabelartigen Teile,
sondern Federklammern 30, die auf jeweils einen Bolzen 31, der wiederum an die Scheibe
32 angeklebt ist, aufgezogen sind. Jede Federklammer besitzt zwei etwa parallel
zur jeweiligen Bolzenachse 33 verlaufende Schenkel 34 und 35, die im eingebauten
Zustand Ausnehmungen 36 und 37 in dem Flansch 38 durchsetzen. Am Ende der Schenkel
34 und 35 sind Abbiegungen 39 und 40 vorgesehen, über die sich im montierten Zustand
jeweils einer der Stege 41 und 42 des gabelartigen Teils 43 legt, so daß diese Schenkel
Niederhalter für die Klammer 30 und damit den jeweiligen Bolzen 31 bilden. Das gabelartige
Teil 43 definiert wiederum eine Öse 44, die von dem allen gabelartigen Teilen der
Scheibenbefestigung gemeinsamen
Zugdraht 45 durchsetzt ist. Bei
Betätigung dieses Zugdrahts, also, bezogen auf Fig. 8, beim Ziehen an den Schlaufen
oder Bügeln 14 und 15, wird das gabelartige Teil 43 im Sinne des Pfeils gezogen,
dabei gegebenenfalls auch aus den Löchern 46 und 47 herausgezogen, so daß die Klammer
30 und damit die Scheibe 32 in Fig. 4 in Richtung nach oben bewegt werden kann.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist sehr ähnlich. Hier ist lediglich
eine Klammer 50 gezeichnet, die wiederum im montierten Zustand auf einen Bolzen
aufgezogen ist, der durch seine Achse 51 angedeutet ist. Die Anschläge für die Stege
52 und 53 des gabelartigen Teils 54, das wiederum im Sinne des Pfeils durch einen
allen gabelartigen Teilen zugeordneten Zugdraht relativ zur Klammer 50 bewegt werden
kann, durchsetzen Ausnehmungen 55 und 56 in dem Schenkel 57 der Klammer 50 und gegebenenfalls
auch in dem gegenüberliegenden Schenkel 58. Durch die vom Zugdraht ausgeübten Zugkräfte
werden die Stege 52 und 53 aus den Ausnehmungen 55 und 56 herausgezogen, so daß
wiederum eine Freigabe der Klammer 50 und damit des zugehörigen Bolzens für Bewegungen
in Richtung nach oben, also für Abhebebewegungen von der Heckklappe, erzielt wird.
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Auch Fig. 6 zeigt im wesentlichen nur eine Klammer 60, die auf den
Bolzen 61 aufgezogen und mit seitlichen flanschartigen Fortsätzen 62 und 63 versehen
ist; mit 64 ist ein Langloch im Flansch 65 bezeichnet. In der dargestellten Drehlage
der Klammer 60 relativ zu dem Langloch 64 ist eine Bewegung der Klammer 60 in Richtung
nach oben dadurch unterbunden, daß die Fortsätze 62 und 63 hinter den Flansch 65
greifen. Erfolgt jedoch durch Betätigung des Zugdrahts 66, der die Öse 67 an der
Klammer 60 ebenso wie die Ösen der weiteren vorhandenen Klammern durchsetzt, eine
Schwenkung der Klammer 60 um die Bolzenachse im Sinne des Pfeils, so gibt das Langloch
64 auch die Fortsätze 62 und 63 frei, d.h. die Scheibe kann abgehoben werden.
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In Fig. 7 sind schematisch die Verhältnisse im Bereich mehrerer derartiger
Befestigungsstellen, die mit 68 bezeichnet sind, dargestellt. Beim Betätigen des
gemeinsamen Zugdrahts 66 erfolgt eine gleichzeitige Schwenkung der Klammern aller
Befestigungsstellen 68 im Sinne der Pfeile, wodurch jede Klammer in der anhand Fig.
6 beschriebenen Weise so ausgerichtet wird, daß das Langloch 64 ein Durchtrittsloch
für die jeweilige Klammer darstellt.
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Bei einer anderen, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung
besitzt jeder Bolzen einen nicht rotationssymmetrischen Querschnitt, so daß er mit
der ihn mit ihrem Rand umgebenden Ausnehmung in der Klammer eine bajonettverschlußartige
Verbindung darstellt, also in Abhängigkeit von der relativen Drehstellung der jeweiligen
Klammer und des Querschnitts des zugehörigen Bolzens die Klammer in axialer Richtung
auf diesem arretiert bzw. zu axialen Bewegen gen freigegeben ist.
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In jedem Falle bietet die Erfindung die vorteilhafte Möglichkeit,
mittels eines Handgriffs, nämlich durch Ziehen an den in Fig. 8 bei 14 und 15 angedeuteten
Schlaufen des Zugdrahts, alle dargestellten Einzelverbindungen zwischen der Scheibe
und der Heckklappe aufzuheben.